nach Finnland Deutsche Bibliothek Helsinki mit - Deutsch-Finnische ...
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in <strong>Finnland</strong> den Neubau<br />
Das Bauen im Bestand wird in <strong>Finnland</strong> in den nächsten<br />
Jahren weiter überdurchschnittlich stark zunehmen. Ein<br />
großer Teil der Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen<br />
entfällt dabei auf die 35-45 Jahre alten Wohnungen,<br />
die in den 60er und 70er Jahren fertiggestellt wurden. Der<br />
Wohnungsbestand aus diesen Jahren ist recht einheitlich,<br />
was wiederum die Planung und Durchführung der Instandhaltungs-<br />
und Modernisierungsmaßnahmen erleichtert.<br />
Wie das Umweltministerium in seinem Strategiepapier<br />
feststellt, wird in <strong>Finnland</strong> das Bauen im Bestand allerdings<br />
noch viel zu sehr <strong>nach</strong> den gleichen Methoden und <strong>mit</strong> den<br />
gleichen Produkten wie im Neubau durchgeführt, was unnötig<br />
hohe Kosten und überflüssige Unannehmlichkeiten für die<br />
Bewohner <strong>mit</strong> sich bringt. Daher haben gerade auch ausländische<br />
Baufirmen, die sich auf dieses Segment ausgerichtet<br />
haben, hervorragende Chancen, auf dem finnischen Markt<br />
Fuß zu fassen.<br />
Erleichtert wird die Kostenbelastung für die Wohnungsgesellschaften<br />
dadurch, dass die Maßnahmen zur Außensanierung<br />
und zur Innensanierung zeitlich nicht zusammenfallen.<br />
In der Regel ist die kostspielige Sanierung der Rohrleitungen<br />
etwa zehn Jahre <strong>nach</strong> den Maßnahmen zur Außensanierung<br />
fällig.<br />
Neue Technologien bei der Rohrleitungssanierung gefragt<br />
Die Sanierung von Rohrleitungen wird in <strong>Finnland</strong> in der Regel<br />
bei 45-50 Jahre alten Gebäuden durchgeführt. Angesichts<br />
des hohen Gebäudebestands aus den 60er und 70er Jahren<br />
wird daher zum Ende dieses Jahrzehnts <strong>mit</strong> einer Versechsfachung<br />
des Sanierungsvolumens bei Rohrleitungen verglichen<br />
<strong>mit</strong> dem Niveau der 90er Jahre gerechnet.<br />
Hierbei bieten sich für ausländische Anbieter sowohl vom<br />
Volumen als auch auch in Bezug auf neue Technologien<br />
glänzende Geschäftsmöglichkeiten. Eine Rohrleitungssanierung<br />
ist in <strong>Finnland</strong> nicht nur <strong>mit</strong> hohen Kosten verbunden,<br />
sondern auch <strong>mit</strong> der Unannehmlichkeit, dass die Bewohner<br />
ihre Wohnung für mehrere Wochen oder sogar Monate<br />
verlassen müssen. Der finnische Markt ist daher mehr als<br />
aufnahmebereit für neue Technologien, die den Bewohnern<br />
bei Rohrleitungssanierungen den zwischenzeitlichen Auszug<br />
aus ihren Wohnungen ersparen würde. Zusammen <strong>mit</strong> dem<br />
Technischen Entwicklungszentrum (Tekes) hat daher auch das<br />
Staatliche Technische Forschungszentrum (VTT) das Projekt<br />
InSert in die Wege geleitet, das unter dem Titel „Innovative<br />
Service Solutions for the Refurbishment of Technical Installations“<br />
<strong>nach</strong> neuen Lösungen im Bereich der Rohrleitungssanierung<br />
sucht.<br />
<strong>Finnische</strong>s Know-how bei der Nachrüstung von Aufzügen<br />
In einem anderen wichtigen Bereich - der Nachrüstung von<br />
Aufzügen - können finnischen Unternehmen dagegen selbst<br />
<strong>mit</strong> innovativen Lösungen aufwarten, wie es die Kone Oyj<br />
auf der diesjährigen Wohnungsbaumesse in Hämeenlinna<br />
eindrucksvoll demonstrierte (siehe Foto). In <strong>Finnland</strong> gibt<br />
es schätzungsweise 23.000 Geschosswohnungsbauten <strong>mit</strong><br />
<strong>Deutsch</strong>-<strong>Finnische</strong>r Handel ·2007<br />
Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen<br />
<strong>nach</strong> Gebäudearten 2006<br />
Industrie- und<br />
Lagergebäude 12 %<br />
Öffentliche<br />
Gebäude<br />
20 %<br />
Geschäfts- und Bürogebäude<br />
10 %<br />
Branchenreport • Toimialakatsaus<br />
Sonstige<br />
Gebäude 5 %<br />
Eigenheime 19 %<br />
Reihenhäuser 7 %<br />
Geschoss-<br />
wohnungsbauten 25 %<br />
mindestens drei Stockwerken, die keinen Aufzug haben. Etwa<br />
700.000 Finnen wohnen in derartigen Etagenhäusern ohne<br />
Aufzug.<br />
Bis vor wenigen Jahren hatte der <strong>nach</strong>trägliche An- bzw.<br />
Einbau von Aufzügen so gut wie keine Bedeutung, da die<br />
Nachrüstung bautechnisch schwierig und vor allem sehr<br />
kostspielig war. Neue maschinenraumlose Aufzugstechnologien,<br />
die speziell für bestehende Gebäude konzipiert wurden,<br />
haben den <strong>nach</strong>träglichen An- bzw. Einbau <strong>mit</strong>tlerweile<br />
jedoch wesentlich erschwinglicher gemacht und auch eine<br />
entsprechende Nachfrage ausgelöst.<br />
Die Nachrüstungskosten für einen Aufzug liegen in <strong>Finnland</strong><br />
derzeit bei 140.000 € pro Aufzug – allerdings <strong>mit</strong> großen<br />
Schwankungen sowohl <strong>nach</strong> oben als auch <strong>nach</strong> unten.<br />
Durch die Inanspruchnahme öffentlicher Fördermaßnahmen<br />
lassen sich die Kosten für die Wohnungsunternehmen weiter<br />
senken, denn die Zuschüsse von Staat und/oder Kommunen<br />
für die Nachrüstung von Aufzügen belaufen sich auf bis zu<br />
50 %.<br />
Hohes Potenzial bei Energieeinsparungen<br />
Finanzielle Unterstützungen oder steuerliche Vergünstigungen<br />
werden auch für die energetische Sanierung von älteren<br />
Wohngebäuden gewährt, denn die Energieeinsparung im<br />
Gebäudebereich ist auch in <strong>Finnland</strong> zu einem Schwerpunkt<br />
der Wohnungs- und Baupolitik geworden. Es ist daher nicht<br />
verwunderlich, dass die Förderung energieeinsparender Maßnahmen<br />
dem Bauen im Bestand ebenfalls neue Impulse verliehen<br />
hat. Ein wichtiges Handlungsfeld ist dabei die Modernisierung<br />
von Heizungsanlagen sowie der Ausbau von energieeffizienten<br />
Heizsystemen, wobei der erweiterten Nutzung<br />
der bereits stark genutzten Fernwärme besondere Bedeutung<br />
zukommt. Auch im Bereich der Wärmedämmung gibt es noch<br />
erhebliches Potenzial zur Energieeinsparung. n<br />
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