nach Finnland Deutsche Bibliothek Helsinki mit - Deutsch-Finnische ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Arbeitsmarkt • Työmarkkinat Arbeitskosten in Finnland Am 30. September 2007 läuft in Finnland der gesamtwirtschaftliche Rahmentarifvertrag aus, auf den sich der Hauptverband der Finnischen Wirtschaft (EK) mit zentralen Industrie- und Dienstleistungsgewerkschaften (allerdings ohne die Papierindustrie und die Bauwirtschaft) Ende November 2004 verständigt hatte. In mehreren Branchen, wie z.B. in der Metall- und Elektroindustrie, der Chemischen Industrie sowie der Lebensmittelindustrie, haben sich die Tarifpartner bereits im Sommer 2007 über neue Tarifverträge geeinigt, die bis ins Jahr 2010 reichen. So hat beispielsweise der Tarifvertrag in der Metall- und Elektroindustrie eine Laufzeit bis zum 30.4.2010. Dieser sieht neben einer Einmalzahlung von 350 € zum 1.10.2007 eine Lohnerhöhung von 0,30 € pro Stunde mindestens jedoch von 3,4 % vor. Zum 1.10.2008 ist eine weitere allgemeine Lohnerhöhung um 2,5 % vorgesehen. Darüber hinaus sind zu beiden Stichtagen betriebsbezogene Lohnsteigerungen von 0,7 %–1,6 % möglich. Im Jahre 2006 waren die Löhne und Gehälter in den Mitgliedsunternehmen des Hauptverbandes der Finnischen Wirtschaft (EK) um durchschnittlich 3,3 % gestiegen. Nach den Berechnungen von EK haben sich damit die Arbeitskosten in Finnland seit 2001 um knapp einen Prozentpunkt stärker erhöht als im Euro-Raum insgesamt. Im Vergleich zu Deutschland und Schweden haben sich beispielsweise die Arbeitskosten in Finnland wie folgt entwickelt: Euro/Stunde 30 25 20 15 Entwicklung der Arbeitskosten in der Industrie von 1998–2006 in Finnland, Deutschland und Schweden Finnland Schweden Deutschland 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Wie aus obigem Schaubild hervorgeht beliefen sich die Arbeitskosten pro Stunde in der finnischen Industrie im Jahre 2006 auf durchschnittlich 26,01 € und lagen damit nur noch knapp unter dem für die deutsche Industrie errechneten Durchschnittswert von 26,67 € pro Stunde. Im Einzelnen setzen sich die durchschnittlichen Arbeitskosten laut EK in Finnland wie folgt zusammen: Direktentgelt für geleistete Arbeit € pro Stunde 14,79 + Sonstige Lohnkosten 5,67 darunter Prämien u.dgl. 0,23 Jahresurlaubsgeld 2,82 Entgelt für freie Tage 1,25 Entgelt für Krankheitstage 0,55 Sonstige Entgelte 0,82 Direkte Lohnkosten 20,46 + Sozialabgaben 5,13 darunter Arbeitsrentenversicherungsbeiträge 3,43 Sozialversicherungsbeiträge 0,84 Arbeitslosenversicherungsbeiträge 0,29 Unfallversicherungsbeiträge 0,29 Sonstige Versicherungsbeiträge 0,07 + Sonstige Arbeitskosten 0,42 Summe Gesamtarbeitskosten 26,01 Bei den aufgeführten Sozialabgaben handelt es sich um die gesetzlich festgelegten Arbeitgeberbeiträge, wobei die tatsächlich zu leistenden Abgaben von den oben aufgeführten Durchschnittswerten nicht unbeträchtlich abweichen können. So gilt für die Arbeitsrentenversicherung zwar ein durchschnittlicher Beitragssatz von derzeit 16,64 % des Bruttolohns, doch gelten beispielsweise für Kurzzeitbeschäftigte aus der Land- und Forstwirtschaft, dem Baugewerbe sowie dem Hafenumschlag besondere Regelungen. Auch für sonstige Kurzzeitbeschäftigte, Künstler und Hausangestellte gibt es eine spezielle Rentenversicherung. Die Höhe des Sozialversicherungsbeitrags wiederum richtet sich danach, in welche von drei Beitragsklassen das Unternehmen eingestuft wird. Die Einstufung hängt davon ab, in welchem Verhältnis bei dem betreffenden Unternehmen die Summe der planmäßigen Abschreibungen zur Summe der gezahlten Löhne und Gehälter steht. Kleinere Unternehmen werden zumeist in die Beitragsklasse I eingestuft. Der Sozialversicherungsbeitrag setzt sich dabei aus dem konstanten Krankenversicherungsbeitrag sowie dem je nach Beitragsklasse unterschiedlichen Volksrentenbeitrag zusammen, wie aus folgender Übersicht hervorgeht: Volksrentenbeitrag Krankenversicherungsbeitrag Sozialversicherungsbeitrag insgesamt Beitragsklasse I: 0,901 % 2,05 % 2,951 % Beitragsklasse II: 3,101 % 2,05 % 5,151 % Beitragsklasse III: 4,001 % 2,05 % 6,051 % Der Arbeitgeber ist ferner verpflichtet, eine Unfallversicherung für die bei ihm beschäftigten Arbeitnehmer abzuschließen. Die Höhe der vom Arbeitgeber zu leistenden Beiträge hängt von der betreffenden Branche ab sowie davon, wie gefahrgeneigt die Arbeit ist. Durchschnittlich belaufen sich die Beitragssätze für die Unfallversicherung auf 1 % des Bruttoverdienstes. Die Arbeitgeberbeiträge zur Arbeitslosenversicherung, die vom Arbeitgeber zusammen mit der Unfallversicherung entrichtet werden, errechnen sich wie folgt: 0,75 % bis zu einer Lohn- und Gehaltssumme des Unternehmens von 840.940 E 2,95 % für den 840.940 E übersteigenden Teil Eine Gruppenlebensversicherung müssen darüber hinaus solche Arbeitgeber abschließen, für die ein allgemein verbindlicher Tarifvertrag dies vorschreibt. Die je nach Versicherungsgesellschaft unterschiedliche Beitragshöhe beläuft sich derzeit auf durchschnittlich 0,08 % des Bruttogehalts. Die gesetzlich vorgeschriebenen Sozialabgaben, die die Arbeitnehmer in Finnland zu entrichten haben, sind erheblich niedriger als in Deutschland. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die zu zahlende Einkommensteuer, die sich wiederum aus einer linearen kommunalen Einkommensteuer und einer stark progressiven staatlichen Einkommensteuer 1 Deutsch-Finnischer Handel ·2007
zusammensetzt, sehr viel höher als in Deutschland ist. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass z.B. das Gesundheitswesen in Finnland vorwiegend durch Steuereinnahmen und nur zu einem geringen Teil durch Krankenversicherungsbeiträge finanziert wird. Im Einzelnen lauten in Finnland die Arbeitnehmer- beiträge (in % des Bruttoverdienstes) wie folgt: Krankenversicherung 2,03 % Arbeitslosenversicherung 0,58 % Arbeitsrentenversicherung 4,3 % (unter 53 Jahre) 5,4 % (ab 53 Jahren) Personalverwaltung durch die DFHK Deutsch-Finnischer Handel ·2007 Arbeitsmarkt • Työmarkkinat Der Urlaubsanspruch hängt in Finnland von der Betriebszugehörigkeit ab. Bei weniger als einem Jahr Betriebszugehörigkeit werden pro Monat zwei Urlaubstage gewährt. Nach mehr als einjähriger Betriebszugehörigkeit beläuft sich der Urlaubsanspruch auf 2 ½ Tage pro Monat bzw. 30 Tage pro Jahr. Zu berücksichtigen ist dabei, dass für eine Urlaubswoche in Finnland traditionell sechs Tage gezählt werden, so dass 30 Urlaubstage einen Jahresurlaub von fünf Wochen bedeuten. Davon sind - sofern nicht gesondert zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber vereinbart – vier Wochen in den Sommermonaten von Mai bis August zu nehmen. n Durchschnittliche Jahreslöhne und -gehälter in der finnischen Industrie sowie in der Bau- und der Energiewirtschaft 2006 in Euro Die Deutsch-Finnische Handelskammer unterstützt auf Honorarbasis Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum bei der Wahrnehmung ihrer Arbeitgeberverpflichtungen in Finnland. Unsere Leistungen umfassen: n Registrierung als Arbeitgeber n sonstige Anmeldungen und Registrierungen bei finnischen Behörden n Gehaltsabrechnungen (deutsch/finnisch) n Anträge auf Quellensteuerrückerstattung n auf Wunsch übernimmt die Deutsch-Finnische Handelskammer die Auszahlung von Gehältern (Treuhandkonto) und führt für das Unternehmen Lohnsteuern und Sozialabgaben ab. Anderenfalls erhält das Unternehmen konkrete Anweisungen, um diese Zahlungen selbst auszuführen. Entsenden ausländische Unternehmen Arbeitskräfte nach Finnland, um dort Montagen, Bauarbeiten, Serviceleis- Arbeiter Angestellte Höhere Angestellte Industrie insgesamt 32.774 34.629 53.702 n Metall- und Elektroindustrie 31.548 35.103 53.602 n Papierindustrie 42.609 39.183 56.354 n Schnittholzindustrie 29.839 30.732 49.319 n Möbelindustrie 24.896 29.882 46.678 n Chemische Industrie 33.841 34.927 53.824 n Lebensmittelindustrie 28.939 33.430 51.496 n Textil- und Lederindustrie 23.921 28.749 49.604 n Druckindustrie 30.747 30.989 58.564 n Baustoffindustrie 29.741 31.146 53.376 Energiewirtschaft 35.449 37.524 57.637 Bauwirtschaft 29.011 38.054 58.011 Quelle: Hauptverband der Finnischen Wirtschaft (EK), Palkkatilastokatsaus 2006 tungen oder ähnliches durchzuführen, empfiehlt sich zu prüfen, ob die betreffenden Personen in Finnland einkommensteuerpflichtig werden. Dies ist in der Regel bei einem Aufenthalt von mehr als 183 Tagen im Kalenderjahr der Fall. Unter Umständen (z.B. bei einer festen Betriebstätte) liegt eine Einkommensteuerpflicht auch schon bei kürzeren Aufenthalten vor. Ausländische Experten können unter bestimmten Voraussetzungen eine Steuererleichterung bekommen. Die Sozialversicherungsabgaben werden in Finnland regelmäßig vom Arbeitgeber abgeführt. Werden aus dem EU-Ausland Arbeitskräfte für einen kürzeren Zeitraum nach Finnland entsandt, so kann beantragt werden, dass die betreffenden Mitarbeiter im Sozialversicherungssystem des Heimatlandes verbleiben. Nähere Auskünfte in der DFHK durch joachim.reimers@dfhk.fi, Tel. +358 9 6122 1220 und taina.lautala@dfhk.fi, Tel. +358 9 6122 1225 1
Seite 1 und 2: n Finnland vor Renovierungsboom n K
Seite 3 und 4: Liebe Mitglieder der DFHK, seit uns
Seite 5 und 6: Inhalt Deutsche Seiten: 6 DFHK inte
Seite 7 und 8: SCHLAFEN SIE GUT! Überlassen Sie u
Seite 9 und 10: Deutschland beim finnischen Ex- und
Seite 11 und 12: Helsinki in internationaler Kongres
Seite 13 und 14: Deutsche Union Investment erwirbt D
Seite 15 und 16: in Finnland den Neubau Das Bauen im
Seite 17: der Reisenden aus Deutschland, die
Seite 21 und 22: Geschäftsvermittlungen Liikeyhteyk
Seite 23 und 24: 40771 Pienten sähkökäyttöisten
Seite 25 und 26: 40810 Keskisaksalainen yritys etsii
Seite 27 und 28: Entistä suuremmilla biokaasulaitok
Seite 29 und 30: Saksalaiset koneet kysyttyjä maail
Seite 31 und 32: Saksan Viinitiedotus järjesti syys
Seite 33 und 34: Ruokakulttuuri ja matkailu - erotta
Seite 35 und 36: 25 suurinta saksalaista palvelualan
Seite 37 und 38: Ihmisvirtaa Ihmislämmöllä ilman
Seite 39 und 40: Rukan SRO Anatomic -moottoripyörä
Seite 41 und 42: TeleHealth 7.-8.3.2008 Tänä vuonn
Seite 43: BUCHHALTUNGSBÜROS • TILITOIMISTO

nach Finnland Deutsche Bibliothek Helsinki mit - Deutsch-Finnische ...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?