Kompetenzen in der beruflichen Bildung fördern: - KIBB
Kompetenzen in der beruflichen Bildung fördern: - KIBB
Kompetenzen in der beruflichen Bildung fördern: - KIBB
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5. Ansätze <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>beruflichen</strong> <strong>Bildung</strong>:<br />
Berufsorientierung, Berufsvorbereitung<br />
und Teilzeitberufsausbildung<br />
Verschiedene Reformmaßnahmen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>beruflichen</strong> <strong>Bildung</strong> haben <strong>in</strong> jüngster<br />
Zeit zu Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landschaft<br />
<strong>der</strong> Benachteiligtenför<strong>der</strong>ung geführt.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die sogenannten Hartz-Gesetze,<br />
das neue BvB-Fachkonzept <strong>der</strong><br />
Bundesagentur für Arbeit sowie die Novellierung<br />
des Berufsbildungsgesetzes<br />
und das neu geschaffene Tagesbetreuungsausbaugesetz<br />
(TAG) haben dazu<br />
beigetragen, dass die För<strong>der</strong>ung und<br />
Qualifizierung junger Mütter neuen gesetzlichen<br />
Vorgaben und Regelungen angepasst<br />
werden müssen.<br />
Zur Überw<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Problemlagen junger<br />
Mütter werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> bildungspolitischen<br />
und berufspädagogischen Reformdebatte<br />
bereits seit Ende <strong>der</strong> 1990er<br />
Jahre neue Ansätze für zeitmodifizierte<br />
Ausbildungen modellhaft erprobt und<br />
evaluiert. Diese s<strong>in</strong>d mittlerweile <strong>in</strong> ordnungsrechtliche<br />
Modifizierungen e<strong>in</strong>geflossen.<br />
Nachdem im März 2001 mit dem<br />
„Eckwertepapier des Bund-Län<strong>der</strong>-Ausschusses<br />
zur Reform <strong>der</strong> <strong>beruflichen</strong> <strong>Bildung</strong>“<br />
bereits Empfehlungen für zeitmodifizierte<br />
Ausbildungen ausgesprochen<br />
wurden, erhielt die Teilzeitberufsausbildung<br />
mit <strong>der</strong> jüngsten Novellierung des<br />
Berufsbildungsgesetzes mit Wirkung vom<br />
01.04.2005 e<strong>in</strong>e gesetzliche Grundlage.<br />
Im § 8 Abs. 1 heißt es „(…) bei berech-<br />
tigtem Interesse kann sich <strong>der</strong> Antrag<br />
auch auf die Verkürzung <strong>der</strong> täglichen<br />
und wöchentlichen Ausbildungszeit richten<br />
(Teilzeitberufsausbildung)“.<br />
Damit wurden politische und ordnungsrechtliche<br />
Voraussetzungen für die Vere<strong>in</strong>barkeit<br />
von qualifizierter Ausbildung<br />
und K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung geschaffen. Dennoch<br />
ist fest zu stellen, dass wegen <strong>der</strong><br />
Heterogenität <strong>der</strong> Zielgruppe unterschiedliche<br />
Angebote <strong>der</strong> Qualifizierung<br />
und Vorbereitung<br />
<strong>in</strong> Teilzeit konzipiert<br />
werden müssen, um neben <strong>der</strong> Aufnahme<br />
e<strong>in</strong>er Berufsausbildung weitere<br />
Möglichkeiten für die Zielgruppe zu er-<br />
öffnen.<br />
Best-Practice Modelle: „Ich gehe<br />
me<strong>in</strong>en Weg mit K<strong>in</strong>d und Beruf…“<br />
Berufsorientierung <strong>in</strong> Teilzeit<br />
Auf Initiative des Hauses <strong>der</strong> Familie <strong>in</strong><br />
11<br />
<strong>der</strong> Vahr wurde von MOSAIK e<strong>in</strong> Berufsorientierungsprojekt<br />
<strong>in</strong> Kooperation mit<br />
<strong>der</strong> Leitung des Hauses <strong>der</strong> Familie Vahr<br />
konzipiert. Ausgehend von dem Befund,<br />
dass im Bremer Stadtteil Vahr beson<strong>der</strong>s<br />
viele junge Mütter Arbeitslosengeld II <strong>in</strong><br />
Anspruch nehmen, wurde mit dem Angebot<br />
e<strong>in</strong>er Berufsorientierungsmaßnahme<br />
jungen Müttern mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n unter<br />
drei Jahren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bildungsfernen<br />
Stadtteil Ausbildungs- und Erwerbsperspektiven<br />
eröffnet. In <strong>der</strong> Berufsorientierungsmaßnahme<br />
stehen die Themen<br />
Ausbildung und berufliche Orientierung<br />
im Vor<strong>der</strong>grund; angesprochen werden<br />
jedoch auch Fragen <strong>der</strong> alltäglichen Versorgungs-<br />
und Erziehungsarbeit. Konzipiert<br />
wurde e<strong>in</strong> Angebot, das drei Module<br />
<strong>in</strong> neun Monaten vorsieht, die <strong>in</strong>haltlich<br />
aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> aufbauen, jedoch flexibel<br />
und bedarfsorientiert gestaltet werden<br />
können. Das Gesamtangebot be<strong>in</strong>haltet<br />
die Arbeitsbereiche Kursangebot, sozialpädagogische<br />
Begleitung und K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung.<br />
Ziele des Berufsorientierungskurses<br />
s<strong>in</strong>d: Die H<strong>in</strong>führung junger<br />
Mütter <strong>in</strong> Ausbildung/Qualifizierung, die<br />
Vermittlung junger Mütter im ALG II-Bezug<br />
<strong>in</strong> Ausbildung bzw. Qualifizierung<br />
und Eröffnung nachhaltiger Erwerbsperspektiven,<br />
Chancenverbesserung junger<br />
Mütter mit kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, frühe Prävention<br />
sowie Schaffung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsangeboten<br />
für K<strong>in</strong><strong>der</strong> unter<br />
drei Jahren im Stadtteil. Die Breite des<br />
Angebotes setzte e<strong>in</strong>e enge Kooperationsstruktur<br />
voraus, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ca. e<strong>in</strong>jährigen<br />
Vorbereitung entwickelt und<br />
konzeptionell beraten wurde. Beteiligt<br />
waren unterschiedliche Träger und Institutionen<br />
wie Sozialzentren,<br />
Haus <strong>der</strong><br />
Familie, <strong>Bildung</strong>sträger, kirchliche E<strong>in</strong>richtungen,<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfeträger<br />
sowie Institutionen zur Vermittlung<br />
von K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung.<br />
Info 08