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Kompetenzen in der beruflichen Bildung fördern: - KIBB

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zeption wurde für die neue För<strong>der</strong>periode<br />

abermals verän<strong>der</strong>t und ist nicht mehr<br />

nur ausschließlich auf schulpflichtige<br />

junge Mütter begrenzt.<br />

Die Konzeption <strong>der</strong> Berufsvorbereitungsmaßnahme<br />

sieht vor, dass die jungen<br />

Frauen an vier Tagen die Woche e<strong>in</strong><br />

Praktikum <strong>in</strong> Betrieben des ersten Arbeitsmarkts<br />

absolvieren. Hier können die<br />

jungen Mütter Arbeitserfahrungen sammeln,<br />

Berufswünsche überprüfen, persönliche<br />

Kontakte zu Ausbildungsbetrieben<br />

herstellen und die Vere<strong>in</strong>barkeit von<br />

Berufsleben und Familienarbeit<br />

erproben. Die jungen Mütter werden bei<br />

folgenden Anfor<strong>der</strong>ungen von e<strong>in</strong>em<br />

multiprofessionellen Team unterstützt:<br />

Während des e<strong>in</strong>mal wöchentlich stattf<strong>in</strong>denden<br />

Schultages werden gezielte<br />

schulische, persönliche und berufsrelevante<br />

<strong>Kompetenzen</strong> geför<strong>der</strong>t, mögliche<br />

<strong>Bildung</strong>sdefizite aufgearbeitet und berufsspezifische<br />

Inhalte vermittelt sowie<br />

die berufliche Praxis reflektiert. An jedem<br />

Schultag ist e<strong>in</strong>e Sozialpädagog<strong>in</strong><br />

vor Ort, um bei Bedarf - sowie <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

dann, wenn sich die jungen Mütter<br />

noch nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Praktikum bef<strong>in</strong>den -<br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> Suche nach e<strong>in</strong>em<br />

Praktikumsplatz zu geben. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

f<strong>in</strong>den Beratungen bei aktuellen<br />

Problemen und Schwierigkeiten im<br />

Spannungsfeld Mutterschaft<br />

und Be-<br />

rufstätigkeit statt, um die persönlichen<br />

<strong>Kompetenzen</strong> <strong>der</strong> jungen Mütter zu för<strong>der</strong>n<br />

und zu erweitern.<br />

Bei <strong>der</strong> Evaluation des Projekts Spagat<br />

konnte festgestellt werden, dass es<br />

möglich ist, junge Mütter mit schwierigen<br />

sozialen und persönlichen Voraussetzungen<br />

erfolgreich <strong>in</strong> das Berufsbildungssystem<br />

zu <strong>in</strong>tegrieren. Es zeigt<br />

sich, dass mit e<strong>in</strong>er entsprechenden sozialpädagogischen<br />

Unterstützung die<br />

schwierige Ausgangslage <strong>der</strong> Frauen im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er Berufsvorbereitungsmaßnahme<br />

<strong>in</strong> Teilzeit bearbeitet werden und<br />

e<strong>in</strong> Leben ohne die Abhängigkeit von<br />

staatlichen Transferleistungen ermöglicht<br />

werden kann. Grundlegend hierfür ist die<br />

Stärkung des Vertrauens <strong>der</strong> jungen<br />

Mütter <strong>in</strong> ihre eigene Leistungsfähigkeit<br />

sowie die Klärung und Stabilisierung <strong>in</strong>dividueller,<br />

f<strong>in</strong>anzieller und sozialer H<strong>in</strong>tergründe.<br />

Dazu<br />

zählte im Wesentlichen<br />

die Unterbr<strong>in</strong>gung des K<strong>in</strong>des<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

13<br />

verlässlichen Tagespflegestelle o<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gruppe.<br />

Teilzeitberufsausbildung<br />

Mit <strong>der</strong> Reform des Berufsbildungsgesetzes<br />

im Jahre 2005 wurde im § 8 BBiG die<br />

Möglichkeit verankert, neben <strong>der</strong> Verkürzung<br />

<strong>der</strong> Gesamtdauer <strong>der</strong> Ausbildung<br />

auch e<strong>in</strong>e wöchentliche o<strong>der</strong> tageszeitliche<br />

Verkürzung zu erreichen. Im Gesetz<br />

heißt es: „(…) bei berechtigtem Interesse<br />

kann sich <strong>der</strong> Antrag auch auf die Verkürzung<br />

<strong>der</strong> täglichen und wöchentlichen<br />

Ausbildungszeit richten. (Teilzeitberufsausbildung)“<br />

(BBiG, § 8). Mit dieser<br />

Gesetzesän<strong>der</strong>ung wurde für junge Eltern<br />

<strong>der</strong> Weg geebnet, e<strong>in</strong>e reguläre<br />

Ausbildung im dualen<br />

Berufsbildungs-<br />

system zu absolvieren. Damit wurden die<br />

Ausbildungschancen junger Mütter <strong>in</strong>sgesamt<br />

verbessert.<br />

In <strong>der</strong> Regel beträgt die wöchentliche<br />

Arbeitszeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Teilzeitberufsausbildung<br />

75 % <strong>der</strong> regulären Ausbildungszeit:<br />

Die tägliche Arbeitszeit im Betrieb<br />

beträgt sechs Stunden. Außerdem ist es<br />

möglich, mit dem E<strong>in</strong>verständnis aller<br />

beteiligten Partner, die Arbeitszeiten <strong>in</strong>dividuell<br />

auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Auszubildenden<br />

abzustimmen. Der Berufsschulunterricht<br />

f<strong>in</strong>det meist – je nach<br />

Ausbildungsberuf - an zwei Tagen pro<br />

Woche bei vollem Stundenumfang statt.<br />

Die Ausbildungsvergütung beträgt 75 %<br />

<strong>der</strong> Regelausbildungsvergütung. Die<br />

Verlängerung <strong>der</strong> Gesamtausbildungsdauer<br />

ist nicht zw<strong>in</strong>gend, sie kann aber<br />

je nach <strong>in</strong>dividueller<br />

Voraussetzung <strong>der</strong><br />

Auszubildenden und nach E<strong>in</strong>schätzung<br />

<strong>der</strong> zuständigen Stelle bis zu e<strong>in</strong>em Jahr<br />

betragen.<br />

Damit s<strong>in</strong>d politische und ordnungsrechtliche<br />

Voraussetzungen für die Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von qualifizierter Ausbildung<br />

und K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung geschaffen. Die<br />

Forschungsergebnisse <strong>der</strong> Modellprojekte<br />

Jamba und MOSAIK geben zugleich<br />

relevante Aufschlüsse über subjektive<br />

Perspektiven junger Mutter, strukturelle<br />

und pädagogische Voraussetzungen für<br />

e<strong>in</strong>e erfolgreiche Implementierung<br />

<strong>in</strong> das<br />

Berufsbildungssystem<br />

sowie über Erfah-<br />

rungen<br />

von Betrieben, Berufsschulen und<br />

<strong>Bildung</strong>strägern.<br />

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