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Kompetenzen in der beruflichen Bildung fördern: - KIBB

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Statistische Befunde<br />

deslän<strong>der</strong>n haben 98 % <strong>der</strong> über 24-<br />

Ist bei dem Anteil Lebendgeborener von jährigen Mütter e<strong>in</strong>en Schulabschluss<br />

jungen Müttern ke<strong>in</strong> dramatischer Anstieg<br />

zu erkennen, weist die Entwicklung<br />

von Schwangerschaftsabbrüchen bei<br />

m<strong>in</strong><strong>der</strong>jährigen Frauen e<strong>in</strong>e eher besorgniserregende<br />

Tendenz auf: Die Abbruchrate<br />

ist bei älteren Frauen eher<br />

stabil; bei den 15-19-jährigen und 20-<br />

24jährigen Frauen nimmt sie seit 1996<br />

ständig zu.<br />

(alte Län<strong>der</strong>: 81 %). Mit <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>vere<strong>in</strong>igung haben die neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong> dieses Problem „importiert“:<br />

von den unter 25-jährigen Müttern<br />

<strong>in</strong> den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n haben<br />

nur noch 88 % e<strong>in</strong>en Schulabschluss<br />

(alte Län<strong>der</strong>: 74 %). Die Qualität <strong>der</strong><br />

Schulabschlüsse ist relativ niedrig: 42 %<br />

– bei den unter 25-Jährigen fast die<br />

Hälfte – <strong>der</strong> jungen Mütter haben nur e<strong>in</strong>en<br />

Hauptschulabschluss. Die (Fach-)<br />

Hochschulreife haben gerade e<strong>in</strong>mal 4 %<br />

<strong>der</strong> Frauen erwerben können. Zusätzlich<br />

zu dem hohen Anteil ohne<br />

Um e<strong>in</strong> umfassendes Bild <strong>der</strong> Lebenssituation<br />

junger Mütter zu erlangen,<br />

konnte im Rahmen des Projekts MOSAIK<br />

e<strong>in</strong>e Zweitauswertung <strong>der</strong> Erhebung des<br />

Amtes für Soziale Dienste Bremen über<br />

Empfänger<strong>in</strong>nen von Hilfe zum<br />

Lebensunterhalt unter 25 Jahren im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er Jump plus-Maßnahme<br />

erhoben werden. Besorgniserregend s<strong>in</strong>d<br />

dabei die niedrigen <strong>Bildung</strong>sabschlüsse<br />

<strong>der</strong> Zielgruppe: Die <strong>Bildung</strong>sverläufe<br />

junger Mütter im HLU-Bezug s<strong>in</strong>d<br />

äußerst ungünstig: Etwa e<strong>in</strong> Viertel hat<br />

ke<strong>in</strong>en Schulabschluss. Die übrigen<br />

haben meist nur e<strong>in</strong>en Haupt-<br />

Schulabschluss werden die Ausbildungsund<br />

Berufschancen junger Frauen so<br />

durch die schlechteren Schulabschlüsse<br />

verr<strong>in</strong>gert. Trotz <strong>der</strong> hohen Zahl junger<br />

Mütter ohne Schulabschluss muss betont<br />

werden, dass dies für junge Mütter nicht<br />

<strong>der</strong> Regelfall ist. Auch junge Mütter<br />

haben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>en Schulabschluss<br />

– und zwar e<strong>in</strong>en Hauptschulabschluss.<br />

Die mit den strukturellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

verbundenen Folgen wie Konsumverzicht,<br />

mangelnde Partizipation an<br />

gesellschaftlichen Aktivitäten, soziale<br />

Isolation, Deprivationsrisiken <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

und Restriktionen bei <strong>der</strong> Ausbildung und<br />

Erwerbsbeteiligung führen dazu, dass<br />

junge Mutterschaft zum „Strukturpr<strong>in</strong>zip<br />

kumulativer Ungleichheit für Frauen und<br />

ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong>“ (Friese 2001) wird. Die Entscheidung<br />

für e<strong>in</strong>e junge Mutterschaft ist<br />

nahezu zwangsläufig mit prekären Lebenslagen,<br />

Armut und fehlen<strong>der</strong> berufli-<br />

cher Qualifizierung verbunden.<br />

schulabschluss. 85 % <strong>der</strong> Sozialhil- Motive und Familienkonstellationen<br />

feempfänger<strong>in</strong>nen, die bereits 18 Jahre Weisen die Lebenslagen junger Mütter<br />

o<strong>der</strong> älter s<strong>in</strong>d, haben ke<strong>in</strong>e abgeschlos- sich durch e<strong>in</strong> hohes Maß an Heterogesene<br />

Berufsausbildung. Die <strong>Bildung</strong>sdanität aus, gilt dieses nicht weniger für<br />

ten junger Sozialhilfeempfänger<strong>in</strong>nen die jeweils <strong>in</strong>dividuellen Entscheidungen<br />

verweisen damit auf e<strong>in</strong>en hohen Bedarf junger Mädchen und Frauen für e<strong>in</strong> Le-<br />

an beruflicher und schulischer För<strong>der</strong>ung ben mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Bei aller Vielfalt <strong>der</strong><br />

für Mütter <strong>in</strong> Bremen h<strong>in</strong>. Die Daten aus Gründe für e<strong>in</strong>e frühe Mutterschaft zeigt<br />

Bremen konnten mit bundesweitern sich, dass häufig familiäre Problemlagen<br />

Zahlen ergänzt werden, durch e<strong>in</strong>e sowie mangelnde Unterstützung und<br />

Zweitauswertung des Mikrozensus 2000. Fehlentscheidungen bei Schulproblemen<br />

<strong>Bildung</strong>ssituation junger Mütter im o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Berufswahl ausschlaggebend<br />

Bundesgebiet<br />

s<strong>in</strong>d. So kann die Entscheidung für e<strong>in</strong>e<br />

Junge Mütter ohne Schulabschluss s<strong>in</strong>d<br />

bzw. waren vor allem e<strong>in</strong> Problem <strong>der</strong><br />

alten Bundeslän<strong>der</strong>. In den neuen Bun-<br />

8<br />

frühe Mutterschaft weniger als Ursache,<br />

son<strong>der</strong>n vielmehr als Folge großer psychosozialer<br />

Probleme betrachtet werden.<br />

Auffällig ist, dass die Herkunftsfamilien<br />

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