Kompetenzen in der beruflichen Bildung fördern: - KIBB
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me<strong>in</strong>schaft Begleitete Elternschaft) gegründet.<br />
Ziele und Aufgaben <strong>der</strong> BAG<br />
s<strong>in</strong>d u.a.:<br />
• Verbesserung <strong>der</strong> Kooperation<br />
<strong>der</strong> vorhandenen E<strong>in</strong>richtungen<br />
und Dienste mit dem Ziel e<strong>in</strong>er<br />
trägerübergreifenden Vernetzung<br />
• Bestandsaufnahme und Dokumentation<br />
des aktuellen Versorgungsangebotes<br />
• Bestandsaufnahme und Doku-<br />
•<br />
mentation des aktuellen Bedarfs<br />
Beitrag zur Schaffung wohnortnaher<br />
und bedarfsgerechter Angebote<br />
• Verb<strong>in</strong>dung von Praxis und Wissenschaft<br />
• Weiterentwicklung von Konzepten<br />
für die unterschiedlichen Angebote<br />
• Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Verbesserung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung gesetzlicher<br />
Grundlagen für begleitete<br />
Elternschaft (vgl. Bargfrede<br />
2006a, S. 286).<br />
6. Elterliche <strong>Kompetenzen</strong><br />
Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Elternschaft<br />
von Menschen mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
wird oft als Gegenargument die mangelnde<br />
elterliche Kompetenz thematisiert.<br />
Die Nichterfüllung e<strong>in</strong>er Erziehungskompetenz<br />
zeigt sich bei mangeln<strong>der</strong><br />
Sicherstellung des K<strong>in</strong>deswohls.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Erziehungskompetenzen<br />
von Eltern mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung hat<br />
McGaw (1994) das Parental Skills Model<br />
(PSM) entwickelt. Dieses Modell verdeutlicht,<br />
dass unterschiedliche Faktoren die<br />
Erziehungskompetenz ausmachen und<br />
geme<strong>in</strong>sam die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung<br />
bee<strong>in</strong>flussen.<br />
Parent`s life skills me<strong>in</strong>t allgeme<strong>in</strong>e lebenspraktische<br />
Fähigkeiten <strong>der</strong> Eltern,<br />
z.B. die Qualität <strong>der</strong> Haushaltsführung,<br />
Mobilität, sprachliche und soziale <strong>Kompetenzen</strong>,<br />
Ressourcen im Bereich Lesen,<br />
Schreiben, Rechnen. Family history<br />
me<strong>in</strong>t die familiäre Situation, auf die Eltern<br />
zurückgreifen können, also die<br />
K<strong>in</strong>dheit <strong>der</strong> Eltern, negative o<strong>der</strong> positive<br />
Erfahrungen und daraus entstandene<br />
Verhaltensweisen.<br />
22<br />
Support and ressources umfasst die Unterstützungsangebote,<br />
die den Eltern zur<br />
Verfügung stehen; das soziale Netzwerk<br />
und die professionellen Hilfen.<br />
Aus diesen drei E<strong>in</strong>flussfaktoren ergeben<br />
sich dann die Fähigkeiten und Fertigkeiten,<br />
die die Eltern für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Bereich<br />
<strong>der</strong> Versorgung, Betreuung und <strong>der</strong><br />
entwicklungsför<strong>der</strong>lichen Erziehung aufbr<strong>in</strong>gen<br />
können (vgl. Pixa-Kettner 2006).<br />
Für den englischsprachigen Raum entwickelte<br />
McGaw e<strong>in</strong> Verfahren, das herausf<strong>in</strong>den<br />
soll, ob die Eltern die m<strong>in</strong>imalen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllen, um e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong>e ausreichende Entwicklung zu ermöglichen.<br />
Das „Parent Assessment Manual<br />
(PAM)“ versucht zu erfassen, ob e<strong>in</strong><br />
Zustand des „Good enough parent<strong>in</strong>g“<br />
besteht.<br />
7. Zusammenfassung<br />
Zusammenfassend kann auf <strong>der</strong> Basis<br />
<strong>in</strong>ternationaler und nationaler Untersuchungen<br />
folgendes konstatiert werden:<br />
Mittlerweile kann es als <strong>in</strong>ternational gesicherte<br />
Erkenntnis gelten, dass es e<strong>in</strong>en<br />
e<strong>in</strong>fachen, l<strong>in</strong>earen Zusammenhang zwischen<br />
elterlichen <strong>Kompetenzen</strong> und <strong>in</strong>tellektuellen<br />
Fähigkeiten nicht gibt.<br />
Selbstverständlich treten bei manchen<br />
Elternschaften von Menschen mit geistiger<br />
Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung Probleme auf. Nun ist<br />
aber die Tatsache, dass Elternschaften<br />
Probleme mit sich br<strong>in</strong>gen können, ke<strong>in</strong>e<br />
Beson<strong>der</strong>heit von Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung.<br />
Auch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Familien gibt es<br />
Probleme – mit e<strong>in</strong>em Unterschied: Die<br />
Gruppe <strong>der</strong> Mütter und Väter mit geistiger<br />
Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung wird viel strenger kontrolliert<br />
und überwacht als jede an<strong>der</strong>e<br />
Elterngruppe, und an Eltern mit geistiger<br />
Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung werden bisweilen sogar höhere<br />
Maßstäbe angelegt als an an<strong>der</strong>e<br />
Eltern.<br />
Der Befund, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> von Eltern mit<br />
geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung ganz normale K<strong>in</strong><strong>der</strong>,<br />
Jugendliche und Erwachsene werden<br />
können, deutet darauf h<strong>in</strong>, dass die elterliche<br />
Kompetenz des gesamten sozialen<br />
Umfeldes für die Entwicklung <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> wichtiger ist als die <strong>Kompetenzen</strong><br />
e<strong>in</strong>zelner Elternteile.<br />
Pauschalisierende Urteile über Mütter mit<br />
geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung können also <strong>in</strong>zwischen<br />
als wi<strong>der</strong>legt gelten. Es lassen sich<br />
Info 08