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Brandenburgisches Ärzteblatt 1/1999 - qs- nrw

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Das ThemaAbb 3c: 1 Jahr 6 Monate nachder Operation ist die Arthrodesedes Handgelenkes knöchern konsolidiertund die Platte konnte entferntwerden. Auf Grund der Destruktionin den Fingergelenken(PIP-Gelenke II und III) erfolgte dieImplantation von Silikonprothesenmit Metallschutzringen.Auch bei Schwanenhals- oderKnopflochdeformitäten kann imEinzelfall eine Arthrodese an denPIP- oder DIP-Gelenken zu Vorteilenbei dem Erhalt der Greiffunktionführen. Zur Stabilisierung derArthrodesen an den kleinen Fingergelenkenhaben sich gekreuzteKirschnerdrähte oder KFI-Schrauben bewährt.An den unteren Extremitäten bestehtnach wie vor eine Indikationzur Arthrodese am Sprunggelenk.Dies führt zu einer deutlichenSchmerzlinderung. Operationstechnischfixieren wir die Arthrodesenam Sprunggelenk miteinem Ring-Fixateur. Nur bei arthroskopischausgeführten Arthrodesendes oberen Sprunggelenkeswenden wir eine Fixierungmit Spongiosazugschrauben undGips an.Am Kniegelenk kommt unsererMeinung nach eine Arthrodesenur bei Fehlschlagen oder Lockerungeiner Alloarthroplastik inBetracht, bzw. wenn in seltenenFällen ausgeheilte Infektionszuständeam Kniegelenk vorliegen,die eine Alloarthroplastik als kontraindizierterscheinen lassen.Eine Arthrodese am Großzehengrundgelenkkann gegenüber einerArthroplastik durchaus Vorteilebieten. Die Arthrodese amGroßzehengrundgelenk führt zueinem vermehrten Erhalt der Kraftbeim Abdrücken des Fußes(Gangfunktion). Wir verwendenzur Fixierung der Arthrodese amGroßzehengrundgelenk entsprechendKortikalisschrauben undeine Gipsnachbehandlung.Nach entsprechenden operativenVerfahren im Fußbereich (Arthrodesendes Großzehengrundgelenkes,Arthrodesen des Sprunggelenkes,Resektionsarthroplastik)ist eine schuhtechnische Versorgungpostoperativ unumgänglich.6. WirbelsäuleLetztendlich sollte auch die oft zuwenig beachtete Region der oberenHWS bei Rheumatikern mitfortgeschrittenen Destruktionenbetrachtet werden. Bei Fortschreitender Destruktion der Rheumatoidarthritiskann es hier zu einerbasilären Impression kommen,die zu einem operativen Vorgehenzwingen kann. Hier kommenmeist dorsale Stabilisierungsoperationender oberen HWS in Betracht.Mitunter können auch beientsprechenden Fehlstellungenund Spinalstenosen in den übrigenHWS-Regionen eine Indikationfür entsprechende interkorporelleSpondylodesen gesehenwerden.An der Brust- und Lendenwirbelsäulebesteht nur selten eine Indikationzu einem operativen Vorgehen.Ausnahmen bilden Sonderformendes rheumatischenFormenkreises, wie z. B. dieSpondylitis ankylosans, wo in seltenenFällen Kolumnotomien zurAufrichtung der Wirbelsäule indiziertsein können.Wichtig ist, wie bereits erwähnt,daß die Indikation für einen entsprechendenoperativen Eingriffnur in enger Zusammenarbeit mitdem Patienten gestellt werdensollte. Bei den häufig mehrfachnotwendigen Eingriffen an verschiedenenGelenkregionen solltedie Indikation dort zuerst gestelltwerden, wo für den Patienten derFunktionsverlust und die Lebensqualitätaugenscheinlich amgrößten sind. Eine enge interdisziplinäreZusammenarbeit alleran der Behandlung beteiligtenFachgebiete ist unumgänglich zurSicherung des Erfolges.Literatur bei den VerfassernFür die Verfasser:Dr. med. T. HenneckeKlinikum Frankfurt (Oder)Klinik für OrthopädieMüllroser Chaussee 715236 Frankfurt (Oder)RadiosynoviortheseFrank GottschalkEinführungNeben den medikamentösen undoperativen Behandlungsmöglichkeitender chronischen Polyarthritisgibt es seit über 30 Jahren dieMöglichkeit des therapeutischenEinsatzes radioaktiver Isotope(DELBARRE, 1968). Im Gegensatzzur Risikoarmut und gutenAnsprechrate steht die noch relativgeringe Verbreitung dieserMethode. Durch die Neufassungder Richtlinie Strahlenschutz inder Medizin von 1993 sind wesentlicheErleichterungen für dieintraartikuläre Radionuklidtherapiegeschaffen worden. Eine stationäreAufnahme dieser Patientenauf speziellen nuklearmedizinischenTherapiestationen ist seitdemnicht mehr erforderlich, daeine Verschleppung radioaktiverStoffe und eine Überschreitungder Dosis von 1,5 mSv im Kalenderjahrin einem Meter Abstandnicht möglich ist.Indikationen undKontraindikationenNach MÖDDER (1995a) stellenneben der chronischen Polyarthritisandere Gelenkerkrankungenmit einer chronischen SynovialitisIndikationen zur Radiosynoviorthese(RSO) dar(Tabelle 1).Tabelle 1Indikationen zurRadiosynoviorthese(nach MÖDDER,1995a)Rheumatoide Erkrankungen• Chronische Polyarthritis• Psoriasisarthritis• M. BECHTEREWVillinoduläre SynovialitisHämarthros bei HämophilieAktivierte ArthrosenGonarthroseFingerpolyarthroseRhizarthroseZ.n. Knie-TEP(Coxarthrose)20 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang

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