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Brandenburgisches Ärzteblatt 1/1999 - qs- nrw

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Das ThemaTabelle 4 Prozentsatz deutlicher Besserungen durch RSO verschiedenerGelenke in Abhängigkeit vom Beobachtungszeitraum (nachRAMPON, 1976)Gelenke nach 1/2 Jahr nach 1 Jahr nach 2 JahrenSchulter 62% 65% 54%Ellbogen 51% 50% 50%Handgelenk 79% 67% 50%MCP 54% 38% 44%PIP 53% 47% 39%Hüftgelenk 43% 40% 44%Kniegelenk 77% 66% 73%Sprunggelenk 76% 100% 96%Gesamt 66% 58% 54%Abbildung 1: Dreiphasenskelettszintigrafie mit 99m Tc-MDP. Darstellungder synovialen Hyperämie in der Frühphase.kons bis zur konsequenten Nachbetreuunggewährleistet.Grundlage für eine erfolgreicheRSO ist die sichere Injektion in dieGelenkhöhle. Eine Injektion desBeta-Strahlers in die Synovia oderaußerhalb der Gelenkhöhle würdekatastrophale Folgen (ausgedehnteStrahlennekrosen) haben.Die Gelenkpunktion sollte möglichstauch beim Kniegelenk unterBildwandlerkontrolle stattfinden.Abbildung 2:Verteilungsszintigrafiere. Kniegelenk.ApplizierteAktivität: 185MBq 90 Y.(Patient wieAbbildung 1)Nach Gelenkpunktion wird dasGelenk mehrmals durchbewegtund danach für 48 Stunden ruhiggestellt.Dieser Ruhigstellungkommt große Bedeutung zu, dadadurch ein frühzeitiger Abstromdes Radiopharmakons aus demGelenk verhindert wird. Ein Verteilungsszintigrammunter Ausnutzungder Gamma( 186 Re)- oderRöntgenbremsstrahlung( 90 Y) wirdnach der Injektion aufgenommen(Abb. 2).Im Gelenk werden die Kolloidevon den Synovialzellen phagozytiert.Arthroskopisch kann einRückgang der Zahl und Größeder Synovialzotten bei Rückbildungder Hyperämie nachgewiesenwerden (YATES, 1973). Imweiteren Verlauf sklerosieren undfibrosieren das Synovialzottenstromaund die Gefäße. Eine geringgradigediffuse Schädigungdes Gelenkknorpels tritt auf.Nach mehreren Monaten verschwindendie mononukleärenInfiltrate, die Synovialis fibrosiert(FORD, 1983) und die entzündlicheZellproliferation geht zurück.NebenwirkungenNeben den allgemeinen Komplikationsmöglichkeiteneiner Gelenkpunktion(Infektion, Haemarthrosusw.) sind folgende sehr selteneNebenwirkungen möglich:• Allgemeine Strahlenreaktion• Strahlensynovialitis• GewebsnekrosenDie Strahlenbelastung kann insgesamtals sehr niedrig eingeschätztwerden. Ein nachweisbarerAbfluß der Radiopharmakafindet selten statt. Voraussetzungdafür ist eine 48-stündige Immobilisierungdes Gelenkes (WAG-NER, 1988). Außerhalb des Gelenkesresultiert eine Strahlenexpositionaus der durch die Abbremsungder Elektronen (Beta-Strahlung) im Gewebe erzeugtenRöntgenbremsstrahlung. Werden185 MBq 90 Y für ein Kniegelenkzugrundegelegt, ergibt sich eineStrahlenexposition der Gonadenvon ca. 0,2 mGy.ErgebnisseNach den Angaben in der Literaturkommt es im Verlauf von 3bis 4 Monaten bei 40-80% derPatienten zu einem Rückgang derEntzündungsparameter wieSchmerzen, Überwärmung,Schwellung und Gelenkerguß(HAGENA, 1982). Aus einer Arbeitvon RAMPON (1976) ist obigeTabelle entnommen, die eineÜbersicht der Erfolgsraten bei22 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang

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