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Erlebnisgastronomie 300 m untertage - RDB eV

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Braunkohlentag<br />

Was bedeutet das 2°C-Ziel für die Industriestaaten?<br />

Einkommen pro<br />

Kopf in US-$<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Brasilien<br />

Indien Indonesien<br />

Pakistan<br />

Äthiopien<br />

China<br />

Jamaika<br />

8 Was bedeutet das 2°C-Ziel für die Industriestaaten?<br />

gen auch nur von allen gemeinsam gelöst<br />

werden kann. Die zentrale politische Herausforderung<br />

ist ein weltweiter Konsens<br />

über die Notwendigkeit und über den Weg<br />

sowie eine Lastenverteilung.<br />

Um die Größenordnung der technischen<br />

Herausforderungen zu skizzieren,<br />

beschreibt Bild 9 einige für uns heute ganz<br />

normale Verbrauchs- oder Verhaltensgewohnheiten<br />

und den dabei entstehenden<br />

CO2-Fußabdruck. Die wenigen Beispiele<br />

aus dem Bereich Mobilität, industrielle<br />

Produktion, aber auch Strom oder Wärme<br />

zeigen, dass 2 t/Kopf und Jahr sehr<br />

schwer zu erreichen sind.<br />

Im Stromsektor ist der Brennstoffwechsel<br />

Kohle – Gas keine Lösung. Auch der<br />

Einsatz von Erdgas in der Stromerzeugung<br />

ist nur in Verbindung mit CCS zukunftsfähig.<br />

Kohle und Erdgas sitzen auf<br />

Dauer im selben Boot. Der Ausbau von<br />

Windenergie und Photovoltaik muss zusammen<br />

mit der Strom-Speicher-Frage<br />

und einer robusten, CO2-armen Back-Up-<br />

Erzeugung gestaltet werden.<br />

Eine weitere Konsequenz derart anspruchsvoller<br />

Ziele ist, dass die heute bestehenden<br />

vielen diffusen CO2-Quellen<br />

im Bereich Verkehr und auch Wärmeerzeugung<br />

nicht mehr zulässig sein werden.<br />

344 bergbau 8/2009<br />

Zone der<br />

CO 2 -Gerechtigkeit<br />

≤ 2 t CO 2 /Kopf/a<br />

Großbritannien<br />

Deutschland<br />

Japan<br />

Malaysia<br />

Polen<br />

Tschechische<br />

Republik<br />

Russland<br />

0 5 10 15<br />

Quelle: IEA – Key World Energy Statistic 2008 – Energy Indicators for 2006<br />

Saudi-Arabien<br />

Kanada<br />

Bei 10-20-fachem Wohlstand dürfen 2050 die Industrieländer je Kopf nicht mehr CO 2<br />

emittieren als heute die Ärmsten der Welt.<br />

CO 2 wird in allen Verbrauchssektoren freigesetzt<br />

477 Mio. t SKE<br />

37<br />

160<br />

106<br />

Alle Sektoren müssen proportional zur CO 2-Minderung beitragen.<br />

67<br />

55<br />

Sonstige<br />

Mineralöl<br />

Erdgas<br />

Steinkohle<br />

Braunkohle<br />

100 % Nicht-energetischer Verbrauch *<br />

8 %<br />

34 %<br />

22 %<br />

14 %<br />

12 %<br />

187 Mio. t SKE<br />

39 %<br />

141 Mio. t SKE<br />

30 %<br />

87 Mio. t SKE<br />

18 %<br />

Steinkohle<br />

Braunkohle<br />

10 CO2 wird in allen Verbrauchssektoren freigesetzt<br />

Sonstige<br />

Er d g a s<br />

62 Mio. t SKE<br />

13 %<br />

Sonstige<br />

Mineralöl<br />

Er d g a s<br />

Steinkohle<br />

Braunkohle<br />

Mineralöl<br />

Mineralöl<br />

Strom<br />

USA<br />

CO 2 -Emissionen<br />

pro Kopf in t/a<br />

20<br />

9 Was bedeutet 2 t CO2 je Kopf?<br />

Diese CO2-Quellen, die heute nicht vom<br />

Emissionshandel abgedeckt werden, stehen<br />

für etwa 50 % der CO2-Emissionen<br />

(Bild 10).<br />

Ein wichtiger Lösungsansatz wird sein,<br />

die Wärmeerzeugung auf stromgestützte<br />

Systeme umzustellen, die in Kombination<br />

mit Erd- oder Umweltwärme betrieben<br />

werden. Gleichermaßen bedeutsam ist,<br />

den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor zu<br />

vermindern. Die größten Aussichten werden<br />

hier der E-Mobilität eingeräumt.<br />

Gerade im Verkehrssektor gibt es aber<br />

schwer überwindbare technische Grenzen.<br />

So wird man voraussichtlich bis 2050<br />

noch in erheblichem Umfang kohlenstoffhaltige<br />

Treibstoffe bei LKWs, im Flug- und<br />

Seeverkehr benötigen. Im industriellen<br />

Sektor, beispielsweise bei der Reduktion<br />

von Eisenerz oder der Herstellung von<br />

Zement, entsteht CO2 im Sinne von Prozessemissionen.<br />

Diese Prozessemissionen<br />

sind meist unvermeidbar und müssen<br />

gefasst bzw. kompensiert werden. CO2-<br />

Negativ wird zu einem neuen Element.<br />

D.h., es müssen CO2-Senken entwickelt<br />

werden. Beispielsweise, indem Biomasse<br />

verstromt wird und das dabei anfallende<br />

CO2 abgeschieden und in geeigneten<br />

Formationen abgelagert wird. Das weist<br />

Mineralöl<br />

Er d g a s<br />

Steinkohle<br />

Sons tige<br />

Energieträger<br />

Verkehr<br />

Er d g a s<br />

Wärme<br />

Industrie inkl. Stahl,<br />

Haushalte, Gewerbe<br />

überwiegend Wärme<br />

Diffuse<br />

CO 2-Quellen<br />

52 Kernenergie 11 %<br />

Kernenergie<br />

Primärenergieverbrauch<br />

Verbrauchssektoren (vereinfachtes Energieflussbild)<br />

Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis vorläufiger Zahlen der AG Energiebilanzen (Sept. 2008)<br />

* einschl. sonstiger Verbrauch im Umwandlungsbereich<br />

Was bedeuten 2 t CO 2 je Kopf?<br />

� PKW-Verkehr: = 1,8 t CO 2 /a<br />

EU-Norm Fahrzeuge ab 2012<br />

15.000 km/a á 120 g CO 2 /km<br />

� Flugreisen: = 2 t CO 2 /Passagier<br />

z. B. Frankfurt – Los Angeles Hin- und Rückflug<br />

Frankfurt – Los Angeles = 9.<strong>300</strong> km (einfach)<br />

4 l Kerosin/100 km je Passagier im Jumbo<br />

18.600 km á 4 l/100 km = 750 l á 2,63 kg CO 2/l<br />

� Industriegüter: = 0,4 t CO 2/a<br />

z. B. Zement<br />

1 t Zement = rd. 0,8 t CO 2<br />

Deutscher Verbrauch rd. 0,5 t/Kopf und Jahr<br />

� Strom: = 2,5 t CO 2 /a<br />

7.000 kWh Stromverbrauch je Kopf und Jahr<br />

360 g CO 2/kWh im Gas-GUD-Kraftwerk<br />

7.000 kWh á 360 g CO 2/kWh<br />

� Wärme: = 2 t CO 2 /a/Person<br />

Einfamilienhaus / 4 Personen<br />

3.000 l Heizöl/a = 29.782 kWh á 0,27 kg CO 2/kWh<br />

ergeben 8 t CO 2/a<br />

11 Große CO2-Quellen in Zentraleuropa<br />

eher in Richtung Zentralisierung, nicht<br />

klein und fein, nicht dezentral. Manch ein<br />

Favorit von heute wird an Glanz verlieren.<br />

Erforderlich sind also ganz neue Ansätze.<br />

Die CO2-Abscheidung ist ein wichtiger<br />

Baustein.<br />

CO2-Abscheidung im<br />

Kontext 2050<br />

Schon heute müssen wir uns auf sehr<br />

anspruchsvolle CO2-Minderungsziele als<br />

Rahmendatum bis 2050 einstellen. Längerfristig<br />

wird fossile Energie, gleich in<br />

welchem Sektor, nur noch mit CO2-Abscheidung<br />

genutzt werden können. Dies<br />

hat erhebliche Konsequenzen auf die<br />

Strukturen der Energienutzung und der<br />

Industrie.<br />

In Zentraleuropa existieren annähernd 400<br />

große CO2-emittierende Betriebe (Bild 11).<br />

11 Anlagen, meist Kraftwerke, stoßen mehr<br />

als 10 Mio. t CO2/a aus. In der Gruppe 10 bis<br />

3 Mio. t/a, das sind 56 Anlagen, sind viele<br />

Kraftwerke, aber auch Raffinerien, Stahlwerke<br />

und Chemieanlagen zu finden. Im<br />

Bereich größer 1 000 t am Tag, das ist ein<br />

Güterzug oder ein Binnenschiff am Tag,<br />

werden 308 Anlagen betrieben. Insgesamt<br />

betragen die CO2-Emissionen gut<br />

Große CO 2 -Quellen Zentraleuropa<br />

Niederlande<br />

Belgien<br />

Deutschland<br />

Polen<br />

Tschechien<br />

Gesamt<br />

Quelle: EPER 4/2009 – Daten für 2004<br />

Anzahl<br />

Betriebe<br />

> 10<br />

Mio. t/a<br />

0<br />

0<br />

9<br />

2<br />

0<br />

11<br />

Anzahl<br />

Betriebe<br />

10 – 3<br />

Mio. t/a<br />

10<br />

5<br />

23<br />

10<br />

8<br />

56<br />

Anzahl<br />

Betriebe<br />

3 – 0,35<br />

Mio. t/a<br />

33<br />

33<br />

153<br />

56<br />

33<br />

308<br />

Summe<br />

CO 2 -Emissionen<br />

der ausgewählten<br />

Betriebe in Mio. t/a<br />

86<br />

51<br />

434<br />

162<br />

74<br />

807

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