Erlebnisgastronomie 300 m untertage - RDB eV
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Stahlkonzerne fahren Produktion<br />
hoch<br />
Die Stahlindustrie hofft, das Ende der<br />
Nachfrageflaute erreicht zu haben. Im<br />
Juni stieg die Stahlproduktion in den<br />
meisten Ländern Westeuropas und den<br />
Vereinigten Staaten gegenüber den Vormonaten<br />
zum Teil deutlich an. Das geht<br />
aus den vom Weltstahlverband vorgelegten<br />
Produktionszahlen für den vergangenen<br />
Monat hervor. Chinas Hüttenindustrie<br />
erreichte mit 49,4 Mio. t sogar ein neues<br />
Rekordniveau. Jede zweite Tonne Stahl<br />
wurde damit in China produziert. Weltweit<br />
summiert sich der Produktionsrückgang im<br />
Juni zwar auf 16 % – damit fällt das Minus<br />
aber deutlich geringer aus als in den<br />
Monaten seit November 2008. In einigen<br />
Monaten war die Produktion um ein Viertel<br />
eingebrochen.<br />
Die Stahlkonzerne hatten seit Herbst vergangenen<br />
Jahres im Schlepptau von Weltmarktführer<br />
Arcelor-Mittal ihre Produktion<br />
gedrosselt, um den Markt nicht mit dem<br />
Werkstoff zu überschwemmen. Damit wollten<br />
sie den Druck auf die Preise mindern.<br />
Diese Strategie „Preis vor Menge“ hatte<br />
dramatische Folgen für die Unternehmen<br />
der meisten Industrieländer. Viele Firmen<br />
tauchten in die roten Zahlen ab. Dennoch<br />
begrüßen die meisten Experten das Vorgehen,<br />
da die Auswirkungen der Wirtschaftskrise<br />
auf die Stahlindustrie durch ein einheitliches<br />
Vorgehen gemildert werden.<br />
Besonders hart traf die Krise die Stahlkonzerne<br />
in Deutschland. Die wichtigen<br />
Kundengruppen aus der Fahrzeug- und<br />
Maschinenbauindustrie dampften ihre Bestellungen<br />
ein; die Produktion fiel auf den<br />
Stand der 50er-Jahre. Noch immer stehen<br />
6 von 15 Hochöfen in Deutschland still.<br />
Dies spiegelt sich auch in den aktuellen<br />
Zahlen wider. Im Juni schmolzen die Stahlkocher<br />
mit 2,5 Mio. t 41 % weniger als im<br />
Juni 2008. Gegenüber den Vormonaten<br />
Mai und April ist dies aber ein erheblicher<br />
Zuwachs. Ein Stahlmanager begründete<br />
die Erholung auch mit der Abwrackprämie<br />
für Altautos. „Wir werden nun sehen müssen,<br />
wie sich deren Auslaufen niederschlagen<br />
wird.“<br />
Bereits in den vergangenen Wochen hatten<br />
sich die Anzeichen verdichtet, dass der<br />
Industriezweig die Talsohle durchschritten<br />
hat. So verzichtete Arcelor-Mittal auf die<br />
Stilllegung eines Hochofens in Eisenhüttenstadt,<br />
da wieder mehr Bestellungen<br />
eintrudeln. Thyssen-Krupp und Salzgitter<br />
kündigten zum Monatsanfang an, dass sie<br />
ihre Produktion wieder hochfahren werden.<br />
Auch wenn sich die Nachfrage erholt,<br />
will Salzgitter-Chef Wolfgang Leese nicht<br />
von einer Trendwende reden: „Dazu sind<br />
noch zu viele Fragen offen. Ein Thema<br />
338 bergbau 8/2009<br />
berg<br />
aktuell<br />
bau<br />
ist die Entwicklung der europäischen Automobilindustrie<br />
mit Auswirkungen auf<br />
die Flachstahlnachfrage“, sagte er dem<br />
Handelsblatt. Diese Entwicklung sei für<br />
die kommenden Monate und das Jahr<br />
2010 nicht absehbar. Er spielt damit auf<br />
die Überkapazitäten im Automobilsektor<br />
an. Zudem steht die Industrie mit der<br />
wahrscheinlichen Fusion von Volkswagen<br />
und Porsche sowie dem Opel-Verkauf vor<br />
einem Wandel. „Sollten sich bei der Automobilindustrie<br />
strukturelle Veränderungen<br />
ergeben, wird es im Flachstahlbereich<br />
Überkapazitäten geben“, sagte Leese.<br />
Offen ist, wie sich die staatlichen Hilfsprogramme<br />
auswirken. Weiterhin müsse<br />
man abwarten, wann und wie sich die<br />
Konjunkturmaßnahmen in Auftragseingängen<br />
niederschlagen, sagte Leese. Für<br />
Salzgitter ist dies speziell im Träger- und<br />
Spundwandbereich wichtig. In China gilt<br />
das von der Regierung in Peking aufgelegte<br />
Konjunkturpaket mit einem Volumen von<br />
knapp 600 Mio. $ als Motor für die rasant<br />
steigende Stahlnachfrage.<br />
Getragen von der höheren Nachfrage<br />
drehten die Hüttenkonzerne in den vergangenen<br />
Wochen erstmals seit Herbst wieder<br />
an der Preisschraube. Nach Angaben<br />
von Marktteilnehmern konnten die Verteuerungen<br />
bei den Kunden durchgesetzt<br />
werden, was Experten für einen Erfolg der<br />
„Preis-vor-Menge“-Strategie werten. Die<br />
Unternehmen bereiten sich auf eine weitere<br />
Preisrunde vor. Salzgitter-Chef Leese<br />
erwartet, dass auch diese akzeptiert wird.<br />
Da viele Kunden ihre Bestände abgebaut<br />
haben, müssen sie nun zukaufen.<br />
Martin Murphy<br />
Internet: www.handelsblatt.com<br />
Grüne Zukunft für<br />
Steinkohlenkraftwerke<br />
Der deutsche Steinkohlenkraftwerkspark<br />
ist im Durchschnitt 30 Jahre alt;<br />
bei etwa 38 % liegt der durchschnittliche<br />
Wirkungsgrad. Moderne Steinkohlenkraftwerke<br />
bringen es auf 46 % Wirkungsgrad.<br />
Dadurch lassen sich ca. 20 % CO2 und<br />
Kohlemengen bei gleicher Energieerzeugung<br />
sparen.<br />
Presse-Information Kohlenimporteure<br />
Internet: www.kohleimporteure.de<br />
Historischer Tiefstand<br />
Mit 6,8 Unfällen je 1 Mio. Arbeitsstunden<br />
sank die Unfallkennziffer (UKZ) bis Mai auf<br />
einen historischen Tiefstand im deutschen<br />
Steinkohlenbergbau. 2008 lag die UKZ bei<br />
der RAG Deutsche Steinkohle noch bei<br />
10,1. Die niedrigste Unfallzahl verzeichnete<br />
in diesem Jahr bislang das Bergwerk<br />
Auguste Victoria (4,7). Auf dem Bergwerk<br />
Ost habe sie im Juni, so Bergwerksspre-<br />
cher Dirk Rehermann, bei 5,5 gelegen.<br />
Damit hat sich der positive Trend der vergangenen<br />
Jahre fortgesetzt…<br />
Der deutliche Rückgang sei vor allem auf<br />
die verstärkten Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
sowie eine umfassende Informations- und<br />
Aufklärungskampagne zurückzuführen,<br />
sagte Rehermann. „Und natürlich auf die<br />
Belegschaft selbst.“<br />
Auch RAG-Vorstandsmitglied Peter<br />
Schrimpf lobte die allgemeine Entwicklung:<br />
„Ein hervorragendes Ergebnis, auf<br />
das die Mitarbeiter stolz sein können.“<br />
Man dürfe sich jetzt aber nicht zurücklehnen,<br />
sondern alles dafür tun, das Niveau<br />
zu halten. Nach Angaben der RAG sanken<br />
zwischen 1995 und Mitte 2009 die Unfälle<br />
je 1 Mio. Arbeitsstunden um rd. 82 % und<br />
damit überproportional zu allen anderen<br />
Industriezweigen in Deutschland.“<br />
Westfälischer Anzeiger<br />
Internet: www.wa-online.de<br />
Japanische Gruppe eröffnet<br />
Uranbergwerk in Südkasachstan<br />
Teilnehmer an dem Vorhaben sind die<br />
staatliche kasachische Uran-Firma Kazatomprom<br />
und die kanadische Firma<br />
Cameco. Die Lagerstätte enthält 80 000 t<br />
Uranreserven. In 2009 werden 180 t Uran<br />
gewonnen, 2014: 3 000 t.<br />
Die Investitionssumme beträgt 430 Mio<br />
US$. Kasachstan besitzt 20 % der Welturanreserven.<br />
Im Jahr 2008 wurden dort<br />
8 521 t Uran produziert.<br />
Kazatomprom wird 2009 die kanadische<br />
Firma Cameco als weltgrößter Uranproduzent<br />
ablösen.<br />
Internet: www.mining-technology.com<br />
Prognose zu Deutschlands<br />
Energiemix im Jahr 2030<br />
Deutschlands Kraftwerkspark ist in die<br />
Jahre gekommen: Fast 50 % der Großkraftwerke<br />
sind 30 Jahre und älter, bei<br />
Steinkohlekraftwerken beläuft sich die<br />
Zahl der Großanlagen, die älter sind als<br />
30 Jahre, sogar auf knapp 60 %. Neue<br />
Erzeugungsanlagen müssten also her,<br />
stattdessen werden Kraftwerksprojekte<br />
wegen hoher Investitionskosten und unsicherer<br />
wirtschaftlicher Entwicklung oder<br />
politischen bzw. lokalen Widerständen<br />
immer öfter abgesagt. Die Diskussion,<br />
ob wir in den kommenden Jahren direkt<br />
in eine Erzeugungslücke hineinlaufen und<br />
wie der Energiemix der Zukunft aussehen<br />
müsste, um dies zu verhindern, wird von<br />
Marktteilnehmern und Politik – mal mehr,<br />
mal weniger vehement – schon geraume<br />
Zeit geführt.<br />
Das Marktforschungsinstitut trend:research<br />
hat nun eine Studie (Stromerzeugung<br />
Deutschland 2008 bis 2030 – Kapa-