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Erlebnisgastronomie 300 m untertage - RDB eV

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Betriebs- und Arbeitssicherheit<br />

Da der Einsatz von bislang von der Grubenwehr<br />

benutzten Kreislauf-Atemschutzgeräten<br />

im untertägigen Fahrzeugbetrieb<br />

und auf mobilen Arbeitsmaschinen infolge<br />

der Baugröße und der Schlauchführung<br />

der Atemschutzgeräte zu ergonomischen<br />

Schwierigkeiten führte, entwickelte der<br />

Hersteller Bartels und Rieger GmbH auf<br />

Anregung des Oberführers der Grubenwehr<br />

eines großen Kaliwerkes ein neues<br />

Druckluft-Schlauchgerät für den Fahrzeugeinsatz<br />

(Bild 3).<br />

Die Luftversorgung für den Fahrzeugführer<br />

erfolgt über eine Vollmaske als Atemanschluss,<br />

die per Mittelduckschlauch mit<br />

zwei in einem transportablen Aluminiumkoffer<br />

enthaltenen Druckluftflaschen verbunden<br />

ist. Die ca. 90-minütige Haltezeit<br />

des Atemschutzgerätes kann problemlos<br />

durch Mitführen eines zweiten Koffers auf<br />

dem Fahrzeug verlängert werden. Bei Störungen<br />

der Luftversorgung aus dem Koffer<br />

schaltet ein Ventil am Gürtel des Fahrers<br />

automatisch auf eine Notluftversorgung<br />

aus einer seitlich vom Fahrer mitgeführten<br />

kleinen Druckluftflasche um. Wegen<br />

ihrer ergonomischen Vorzüge wurde diese<br />

Lösung für den Fahrzeugeinsatz unter<br />

Atemschutz mit dem Förderpreis 2008 der<br />

Bergbau- und Steinbruchs-Berufsgenossenschaft<br />

ausgezeichnet. Für langjährige,<br />

verdienstvolle Zugehörigkeit zu Gruben-<br />

und Gasschutzwehren wurden insgesamt<br />

87 Personen geehrt, davon 52 mit der „Silbernen<br />

Ehrennadel“ für 15-jährige ehrenamtliche<br />

Mitgliedschaft und weitere 35 mit<br />

der „Goldenen Ehrennadel“ für 20-jähriges<br />

Wirken in einer Gruben- oder Gasschutzwehr.<br />

Ausbildung<br />

Im Jahre 2008 wurden durch die Hauptstellen<br />

für das Grubenrettungswesen der<br />

Bergbau-Berufsgenossenschaft in 229 Lehrgängen<br />

und weiteren Veranstaltungen 3 951<br />

Personen, die im Grubenrettungs- und Gasschutzwesen,<br />

in der Selbstretterwirtschaft,<br />

in der Auf- und Abseiltechnik und in anderen<br />

Funktionen haupt- oder nebenamtlich be-<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

162 163<br />

360 bergbau 8/2009<br />

Anzahl der Lehrgänge<br />

205<br />

schäftigt waren, ausgebildet bzw. informiert.<br />

Damit konnte die Anzahl der Teilnehmer und<br />

der Veranstaltungen auf dem hohen Niveau<br />

des Vorjahres gehalten werden.<br />

In den Zahlen enthalten sind auch 186<br />

Teilnehmer der beiden zentralen Jahrestagungen<br />

für Oberführer von Grubenwehren<br />

und für Gasschutzbeauftragte, Gasschutzleiter,<br />

Atemschutzbeauftragte und Wehrführer<br />

von Feuerwehren. Bei diesen Tagungen, die<br />

sich mittlerweile zu den wohl bedeutendsten<br />

Expertenforen auf den Gebieten des Grubenrettungswesens<br />

und der übertägigen Anwendung<br />

der Atemschutzgerätetechnik für Arbeit,<br />

Rettung und Selbstrettung in Deutschland<br />

entwickelt haben, wurden von Anwendern,<br />

Sicherheitsfachleuten und Herstellern aktuelle<br />

Fragen und Probleme aus den jeweiligen<br />

Sachgebieten behandelt.<br />

Die Bilder 4 bis 6 geben einen Überblick<br />

über die Ausbildungsschwerpunkte. Dabei<br />

ist zu beachten, dass der Anteil der Teilnehmer<br />

aus dem Bereich der Industrie und<br />

des Gewerbes außerhalb des Bergbaus,<br />

die diese Lehrgänge als Dienstleistung in<br />

Anspruch nahmen, auch im Jahr 2008 gesteigert<br />

werden konnte. Grundlage dafür<br />

ist eine kontinuierliche Anpassung der Ausbildungsangebote<br />

an die Bedürfnisse der<br />

Kunden. Durch die Erweiterung der Lehrgangstypen<br />

mit modularem Aufbau, aber<br />

auch durch zunehmende Spezialisierungen<br />

- nicht zuletzt aufgrund beschleunigter Innovationszyklen<br />

und damit einer wachsenden<br />

Vielfalt von eingesetzten Atemschutzgeräten<br />

in den Betrieben - konnte die Anpassung<br />

der Lehrgangsinhalte an die Kundenwünsche<br />

weiter verfeinert werden. Der Erfolg im<br />

Bereich der Lehrgangsaktivitäten bestätigte<br />

2008 erneut, wie wichtig es ist, die Qualität<br />

im Ausbildungsbereich durch stetige Überprüfung<br />

und Anpassung von Konzepten der<br />

Lehrgangsgestaltung zu verbessern.<br />

Darüber hinaus wurden zahlreiche Sonderausbildungen<br />

für Gruben-, Gasschutz-,<br />

Tunnel- und Feuerwehren in den betreuten<br />

Betrieben vor Ort durchgeführt. Im letzten<br />

Quartal des Jahres 2008 fanden intensive<br />

Beratungen über das Sicherheitskonzept<br />

226 229<br />

2004 2005 2006 2007 2008<br />

5 Entwicklung der Lehrgangszahlen an den Hauptstellen für das<br />

Grubenrettungswesen der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

4000<br />

<strong>300</strong>0<br />

2000<br />

1000<br />

für einen Tunnelvortrieb unter der Emsmündung<br />

mit einer großen Baufirma und<br />

der Feuerwehr der Stadt Emden statt. Im<br />

Ergebnis wurde der Auftrag übernommen,<br />

Atemschutzgeräteträger und -gerätewarte<br />

der Feuerwehr der Stadt Emden in der Benutzung<br />

von Kreislauf-Atemschutzgeräten<br />

auszubilden, leihweise solche Atemschutzgeräte<br />

für den geplanten Auffahrungszeitraum<br />

der Feuerwehr zu überlassen,<br />

Gewöhnungsübungen unter Atemschutzgeräten<br />

auf der Tunnelbaustelle durchzuführen<br />

und die benutzten Geräte zum erneuten<br />

Gebrauch wiederherzustellen.<br />

Bild 7 zeigt Feuerwehrleute der Stadt Emden<br />

bei einer Gewöhnungsübung mit dem<br />

Atemschutzgerät Dräger BG 4 kurz vor dem<br />

Baubeginn auf der Tunnelbaustelle. Wegen<br />

der beengten Platzverhältnisse wurde insbesondere<br />

auf die Benutzung der tunnelspezifischen<br />

Transportmittel – hier der Einstieg in<br />

den Personenwagen des Tunnelzuges – sowie<br />

auf Bewegungsübungen und Simulation<br />

von Arbeiten im Bereich der Tunnelvortriebsmaschine<br />

Wert gelegt.<br />

Die vorhandenen Übungshäuser der<br />

Hauptstellenstandorte wurden auch außerhalb<br />

des Lehrgangsbetriebs von Gruben-,<br />

Gasschutz- und Feuerwehren für Atemschutzgeräte-Übungen<br />

unter erschwerten<br />

Bedingungen (Hitze, eingeschränkte Sicht<br />

und körperliche Belastung) in erheblichem<br />

Umfang genutzt.<br />

Prüfstellentätigkeiten<br />

Die Prüfstelle für Atemschutzgeräte und<br />

autonome Leichttauchgeräte der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

in Hohenpeis-<br />

senberg führte im Berichtszeitraum verschiedene<br />

Prüfungen nach dem Gerätesicherheitsgesetz<br />

durch. Neben den Prü-<br />

fungen von Neugeräten mit dem Ziel der<br />

Baumusterprüfbescheinigung (CE-Zeichen)<br />

von u.a. Atemschutzanzügen, Gebläse-Geräten,<br />

Druckluft-Schlauchgeräten, Masken-<br />

Helm Kombinationen und Tauchgeräten<br />

wurden auch Prüfungen zur Qualitätssicherung<br />

nach Art. 11A der Richtlinie 89/<br />

686/EWG für sich bereits auf dem Markt<br />

Anzahl der Lehrgangsteilnehmer<br />

1947<br />

2986<br />

3121<br />

3908 3951<br />

0<br />

2004 2005 2006 2007 2008<br />

6 Entwicklung der Teilnehmerzahlen an den Lehrgängen der Hauptstellen<br />

für das Grubenrettungswesen der Bergbau-Berufsgenossenschaft

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