24.11.2012 Aufrufe

Erlebnisgastronomie 300 m untertage - RDB eV

Erlebnisgastronomie 300 m untertage - RDB eV

Erlebnisgastronomie 300 m untertage - RDB eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Offizielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Ring Deutscher<br />

Bergingenieure<br />

8 August<br />

2009<br />

60. Jahrgang<br />

berg<br />

bau<br />

bau<br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung,<br />

Energie, Umwelt<br />

K 10978


RWE Power<br />

IGCC-CCS-Kraftwerk in Hürth<br />

CO 2 - Wäsche am<br />

Kraftwerk Niederaußem<br />

WTA-Anlage am<br />

Kraftwerk Niederaußem<br />

GuD-Anlage in<br />

Lingen<br />

Kraftwerk<br />

Westfalen in Hamm<br />

BoA 2&3 in<br />

Grevenbroich-Neurath<br />

BAUSTeine für mehr klimASchUTz<br />

Und verSorgUngSSicherheiT.<br />

Jeder, der sich engagiert für den Klimaschutz einsetzt, stellt Forderungen. Wir stellen<br />

diese Forderungen auch an uns selbst: Energie muss schnellstmöglich sauberer und<br />

ihre Nutzung noch effizienter werden. Wir investieren zum Beispiel bis 2010 mehr als<br />

2 Mrd. Euro in das modernste und effizienteste Kohlenkraftwerk der Welt. Es stößt 30 %<br />

weniger CO 2 aus – umgerechnet 6.000.000 Tonnen jährlich. Aber das ist uns nicht<br />

gut genug. Wir werden das erste Kohlenkraftwerk mit integrierter Kohlevergasung,<br />

CO 2 -Abtrennung und -Speicherung realisieren. Und senken damit den CO 2 -Ausstoß<br />

pro erzeugter Kilowattstunde Strom sogar um 90 %. www.rwe.de


Offizielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Ring Deutscher<br />

Bergingenieure<br />

August 8 2009<br />

60. Jahrgang<br />

338 bergbau aktuell<br />

berg<br />

Energie, Umweltbau<br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung, bau<br />

Inhaltsübersicht<br />

Braunkohlentag<br />

340 Perspektiven der<br />

Deutschen Braunkohlenindustrie<br />

2009<br />

Dipl.-Ing. Matthias Hartung,<br />

Dr.-Ing. George Milojcic, Köln<br />

17. Tagung Ingenieurgeologie<br />

347 Bergbau in Sachsen<br />

Bergrat, Bergassessor,<br />

Dipl.-Ing. Holger Heymann,<br />

Freiberg<br />

Rekultivierung<br />

354 Sanierung von Tagebaubereichen<br />

der LMBV mbH<br />

Dipl.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Kaiser,<br />

Dr. Uwe Steinhuber,<br />

Matthias Horst, Senftenberg<br />

Betriebs- und Arbeitssicherheit<br />

357 Druckluft-Schlauchgeräte<br />

mit Lungenautomat<br />

Erster Pressluftatmer mit<br />

integriertem Auffanggurt!<br />

K 10978<br />

berg<br />

bau 8<br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung,<br />

Energie, Umwelt<br />

Offizielles Organ des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure.<br />

Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften.<br />

Titelbild: Neue Seenlandschaft Kap Zwenkau<br />

Siehe hierzu den Bericht auf Seite 340 ff dieser Ausgabe<br />

358 Zentrales Grubenrettungswesen<br />

der Bergbau-<br />

Berufsgenossenschaft<br />

Assessor des Bergfachs Dipl.-Ing.<br />

Wolfgang Roehl, Clausthal-Zellerfeld<br />

Bergbau<br />

363 Der Weltmarkt für<br />

Steinkohle angesichts<br />

globaler Verwerfungen<br />

Dr.-Ing. Eckart Pasche, Willich<br />

366 Journal<br />

367 Veranstaltungen<br />

Ausstellung<br />

369 Mineralogische Kostbarkeiten<br />

aus der ganzen<br />

Welt<br />

Mit der Eroffnung des Asien-<br />

Saals ist terra mineralia in<br />

Freiberg nun komplett<br />

Reisebericht<br />

372 Am Puls der Vulkane –<br />

Exkursion in die<br />

Vulkaneifel<br />

<strong>RDB</strong> e.V.<br />

374 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

375 <strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />

376 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Veranstaltung<br />

383 Eckig, anlehmig und<br />

goldgelb<br />

384 <strong>RDB</strong>-Info/Impressum<br />

Vorschau 9/2009<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Die Bergbauindustrie in Rumänien<br />

Braunkohle – Energieträger von<br />

gestern oder Zukunftschance für<br />

die Lausitz<br />

Vorratssituation der fossilen<br />

Energieträger<br />

bergbau 8/2009 337


Stahlkonzerne fahren Produktion<br />

hoch<br />

Die Stahlindustrie hofft, das Ende der<br />

Nachfrageflaute erreicht zu haben. Im<br />

Juni stieg die Stahlproduktion in den<br />

meisten Ländern Westeuropas und den<br />

Vereinigten Staaten gegenüber den Vormonaten<br />

zum Teil deutlich an. Das geht<br />

aus den vom Weltstahlverband vorgelegten<br />

Produktionszahlen für den vergangenen<br />

Monat hervor. Chinas Hüttenindustrie<br />

erreichte mit 49,4 Mio. t sogar ein neues<br />

Rekordniveau. Jede zweite Tonne Stahl<br />

wurde damit in China produziert. Weltweit<br />

summiert sich der Produktionsrückgang im<br />

Juni zwar auf 16 % – damit fällt das Minus<br />

aber deutlich geringer aus als in den<br />

Monaten seit November 2008. In einigen<br />

Monaten war die Produktion um ein Viertel<br />

eingebrochen.<br />

Die Stahlkonzerne hatten seit Herbst vergangenen<br />

Jahres im Schlepptau von Weltmarktführer<br />

Arcelor-Mittal ihre Produktion<br />

gedrosselt, um den Markt nicht mit dem<br />

Werkstoff zu überschwemmen. Damit wollten<br />

sie den Druck auf die Preise mindern.<br />

Diese Strategie „Preis vor Menge“ hatte<br />

dramatische Folgen für die Unternehmen<br />

der meisten Industrieländer. Viele Firmen<br />

tauchten in die roten Zahlen ab. Dennoch<br />

begrüßen die meisten Experten das Vorgehen,<br />

da die Auswirkungen der Wirtschaftskrise<br />

auf die Stahlindustrie durch ein einheitliches<br />

Vorgehen gemildert werden.<br />

Besonders hart traf die Krise die Stahlkonzerne<br />

in Deutschland. Die wichtigen<br />

Kundengruppen aus der Fahrzeug- und<br />

Maschinenbauindustrie dampften ihre Bestellungen<br />

ein; die Produktion fiel auf den<br />

Stand der 50er-Jahre. Noch immer stehen<br />

6 von 15 Hochöfen in Deutschland still.<br />

Dies spiegelt sich auch in den aktuellen<br />

Zahlen wider. Im Juni schmolzen die Stahlkocher<br />

mit 2,5 Mio. t 41 % weniger als im<br />

Juni 2008. Gegenüber den Vormonaten<br />

Mai und April ist dies aber ein erheblicher<br />

Zuwachs. Ein Stahlmanager begründete<br />

die Erholung auch mit der Abwrackprämie<br />

für Altautos. „Wir werden nun sehen müssen,<br />

wie sich deren Auslaufen niederschlagen<br />

wird.“<br />

Bereits in den vergangenen Wochen hatten<br />

sich die Anzeichen verdichtet, dass der<br />

Industriezweig die Talsohle durchschritten<br />

hat. So verzichtete Arcelor-Mittal auf die<br />

Stilllegung eines Hochofens in Eisenhüttenstadt,<br />

da wieder mehr Bestellungen<br />

eintrudeln. Thyssen-Krupp und Salzgitter<br />

kündigten zum Monatsanfang an, dass sie<br />

ihre Produktion wieder hochfahren werden.<br />

Auch wenn sich die Nachfrage erholt,<br />

will Salzgitter-Chef Wolfgang Leese nicht<br />

von einer Trendwende reden: „Dazu sind<br />

noch zu viele Fragen offen. Ein Thema<br />

338 bergbau 8/2009<br />

berg<br />

aktuell<br />

bau<br />

ist die Entwicklung der europäischen Automobilindustrie<br />

mit Auswirkungen auf<br />

die Flachstahlnachfrage“, sagte er dem<br />

Handelsblatt. Diese Entwicklung sei für<br />

die kommenden Monate und das Jahr<br />

2010 nicht absehbar. Er spielt damit auf<br />

die Überkapazitäten im Automobilsektor<br />

an. Zudem steht die Industrie mit der<br />

wahrscheinlichen Fusion von Volkswagen<br />

und Porsche sowie dem Opel-Verkauf vor<br />

einem Wandel. „Sollten sich bei der Automobilindustrie<br />

strukturelle Veränderungen<br />

ergeben, wird es im Flachstahlbereich<br />

Überkapazitäten geben“, sagte Leese.<br />

Offen ist, wie sich die staatlichen Hilfsprogramme<br />

auswirken. Weiterhin müsse<br />

man abwarten, wann und wie sich die<br />

Konjunkturmaßnahmen in Auftragseingängen<br />

niederschlagen, sagte Leese. Für<br />

Salzgitter ist dies speziell im Träger- und<br />

Spundwandbereich wichtig. In China gilt<br />

das von der Regierung in Peking aufgelegte<br />

Konjunkturpaket mit einem Volumen von<br />

knapp 600 Mio. $ als Motor für die rasant<br />

steigende Stahlnachfrage.<br />

Getragen von der höheren Nachfrage<br />

drehten die Hüttenkonzerne in den vergangenen<br />

Wochen erstmals seit Herbst wieder<br />

an der Preisschraube. Nach Angaben<br />

von Marktteilnehmern konnten die Verteuerungen<br />

bei den Kunden durchgesetzt<br />

werden, was Experten für einen Erfolg der<br />

„Preis-vor-Menge“-Strategie werten. Die<br />

Unternehmen bereiten sich auf eine weitere<br />

Preisrunde vor. Salzgitter-Chef Leese<br />

erwartet, dass auch diese akzeptiert wird.<br />

Da viele Kunden ihre Bestände abgebaut<br />

haben, müssen sie nun zukaufen.<br />

Martin Murphy<br />

Internet: www.handelsblatt.com<br />

Grüne Zukunft für<br />

Steinkohlenkraftwerke<br />

Der deutsche Steinkohlenkraftwerkspark<br />

ist im Durchschnitt 30 Jahre alt;<br />

bei etwa 38 % liegt der durchschnittliche<br />

Wirkungsgrad. Moderne Steinkohlenkraftwerke<br />

bringen es auf 46 % Wirkungsgrad.<br />

Dadurch lassen sich ca. 20 % CO2 und<br />

Kohlemengen bei gleicher Energieerzeugung<br />

sparen.<br />

Presse-Information Kohlenimporteure<br />

Internet: www.kohleimporteure.de<br />

Historischer Tiefstand<br />

Mit 6,8 Unfällen je 1 Mio. Arbeitsstunden<br />

sank die Unfallkennziffer (UKZ) bis Mai auf<br />

einen historischen Tiefstand im deutschen<br />

Steinkohlenbergbau. 2008 lag die UKZ bei<br />

der RAG Deutsche Steinkohle noch bei<br />

10,1. Die niedrigste Unfallzahl verzeichnete<br />

in diesem Jahr bislang das Bergwerk<br />

Auguste Victoria (4,7). Auf dem Bergwerk<br />

Ost habe sie im Juni, so Bergwerksspre-<br />

cher Dirk Rehermann, bei 5,5 gelegen.<br />

Damit hat sich der positive Trend der vergangenen<br />

Jahre fortgesetzt…<br />

Der deutliche Rückgang sei vor allem auf<br />

die verstärkten Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

sowie eine umfassende Informations- und<br />

Aufklärungskampagne zurückzuführen,<br />

sagte Rehermann. „Und natürlich auf die<br />

Belegschaft selbst.“<br />

Auch RAG-Vorstandsmitglied Peter<br />

Schrimpf lobte die allgemeine Entwicklung:<br />

„Ein hervorragendes Ergebnis, auf<br />

das die Mitarbeiter stolz sein können.“<br />

Man dürfe sich jetzt aber nicht zurücklehnen,<br />

sondern alles dafür tun, das Niveau<br />

zu halten. Nach Angaben der RAG sanken<br />

zwischen 1995 und Mitte 2009 die Unfälle<br />

je 1 Mio. Arbeitsstunden um rd. 82 % und<br />

damit überproportional zu allen anderen<br />

Industriezweigen in Deutschland.“<br />

Westfälischer Anzeiger<br />

Internet: www.wa-online.de<br />

Japanische Gruppe eröffnet<br />

Uranbergwerk in Südkasachstan<br />

Teilnehmer an dem Vorhaben sind die<br />

staatliche kasachische Uran-Firma Kazatomprom<br />

und die kanadische Firma<br />

Cameco. Die Lagerstätte enthält 80 000 t<br />

Uranreserven. In 2009 werden 180 t Uran<br />

gewonnen, 2014: 3 000 t.<br />

Die Investitionssumme beträgt 430 Mio<br />

US$. Kasachstan besitzt 20 % der Welturanreserven.<br />

Im Jahr 2008 wurden dort<br />

8 521 t Uran produziert.<br />

Kazatomprom wird 2009 die kanadische<br />

Firma Cameco als weltgrößter Uranproduzent<br />

ablösen.<br />

Internet: www.mining-technology.com<br />

Prognose zu Deutschlands<br />

Energiemix im Jahr 2030<br />

Deutschlands Kraftwerkspark ist in die<br />

Jahre gekommen: Fast 50 % der Großkraftwerke<br />

sind 30 Jahre und älter, bei<br />

Steinkohlekraftwerken beläuft sich die<br />

Zahl der Großanlagen, die älter sind als<br />

30 Jahre, sogar auf knapp 60 %. Neue<br />

Erzeugungsanlagen müssten also her,<br />

stattdessen werden Kraftwerksprojekte<br />

wegen hoher Investitionskosten und unsicherer<br />

wirtschaftlicher Entwicklung oder<br />

politischen bzw. lokalen Widerständen<br />

immer öfter abgesagt. Die Diskussion,<br />

ob wir in den kommenden Jahren direkt<br />

in eine Erzeugungslücke hineinlaufen und<br />

wie der Energiemix der Zukunft aussehen<br />

müsste, um dies zu verhindern, wird von<br />

Marktteilnehmern und Politik – mal mehr,<br />

mal weniger vehement – schon geraume<br />

Zeit geführt.<br />

Das Marktforschungsinstitut trend:research<br />

hat nun eine Studie (Stromerzeugung<br />

Deutschland 2008 bis 2030 – Kapa-


zitäten, Szenarien, Strategien und Handlungsoptionen<br />

im deutschen Kraftwerksmarkt)<br />

vorgelegt, die auf der Basis aktueller<br />

Kraftwerksbauprojekte die Struktur des<br />

zukünftigen Energiemix in Deutschland<br />

analysiert. Aktuell sind laut trend:research<br />

für über 40 Großprojekte Planungs- und<br />

Genehmigungsprozesse eingeleitet, nur<br />

wenige Anlagen sind bereits im Bau, einzelne<br />

Projekte sind schon wieder abgesagt.<br />

Kritisch bewertet werden die in den letzten<br />

Jahren stark gestiegenen Investitionskosten<br />

für Kraftwerksneubauten, die Auswirkungen<br />

der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

sowie die noch unklare Ausgestaltung des<br />

Emissionshandels. Hinzu kommen Widerstände<br />

in der Bevölkerung beim Bau fossiler<br />

Großkraftwerke. trend:research hat für<br />

die aktuellen Neubauprojekte ein Ranking<br />

ausgearbeitet, das Auskunft darüber geben<br />

soll, wie wahrscheinlich die Umsetzung<br />

anstehender Kraftwerksprojekte ist.<br />

In die Rangliste eingeflossen sind die Kriterien<br />

„Projektstand“, „Status der Vergabe<br />

des Anlagenbaus“, „Politische Rahmenbedingungen“,<br />

„Marktposition des Kunden“<br />

sowie „Erfahrung in der Energieerzeugung<br />

und des Betriebs von Kraftwerken“. Das<br />

Ranking ergibt, dass der Neubau von ca.<br />

18 <strong>300</strong> MW fossiler Kraftwerkskapazität<br />

ungewiss und von 12 700 MW unwahrscheinlich<br />

ist. Rund 15 700 MW hingegen<br />

befinden sich im Status der Realisierung<br />

bzw. stehen kurz vor Baubeginn.<br />

Um die Entwicklung des Kraftwerksparks<br />

abzuschätzen, hat trend:research<br />

das zukünftige Stromangebot und die zukünftige<br />

Stromnachfrage verglichen und 5<br />

verschiedene Szenarien ausgearbeitet. Mit<br />

dem Ergebnis, dass eine kontinuierliche<br />

Sicherung der Stromproduktion sowohl<br />

zu erreichen ist, wenn fossile Kraftwerke<br />

stark ausgebaut werden bei gleichzeitigem<br />

konservativem Zubau der erneuerbaren<br />

Energien; als auch wenn umgekehrt den<br />

Erneuerbaren Vorrang eingeräumt wird,<br />

bei gemäßigtem Zubau fossiler Kraftwerke.<br />

Das „worst case“-Szenario, in dem es<br />

berg<br />

aktuell<br />

bau<br />

zu einer deutlichen Lücke an Erzeugungskapazitäten<br />

kommt, zeichnet sich dadurch<br />

aus, dass neben dem Ausstieg aus der<br />

Kernenergie nur Großkraftwerke realisiert<br />

werden, deren Baubeginn unmittelbar bevorsteht<br />

bei gleichzeitiger konservativer<br />

Entwicklung der Erneuerbaren. Hier würde<br />

es ab 2013 zu einer Erzeugungslücke<br />

kommen, die bis 2020 auf rund 100 TWhel<br />

anwachsen und sich dann auf diesem Niveau<br />

stabilisieren würde.“<br />

Energie Informationsdienst (EID), Hamburg<br />

Internet: www.eid-aktuell.de<br />

Australien verschiebt<br />

Emissionshandel<br />

Die australische Regierung will wegen<br />

der Weltfinanzkrise die geplante Einführung<br />

des Emissionshandels um ein Jahr<br />

verschieben auf 2011.<br />

Beim Emissionshandel schlug die Regierung<br />

vor, den bisher vorgesehenen<br />

Preis je t CO2 von 10 austral. $ auf 7 zu<br />

senken (ca. 3,90 €). In Europa läuft der<br />

Emissionshandel seit 2005 und der Preis<br />

liegt zzt. bei ca. 15 €/t CO2.<br />

Australien will die CO2-Emissionen bis<br />

2020 gegenüber 2000 um 15 % drosseln,<br />

aber nur wenn in der Kopenhagen-Konferenz<br />

sich andere Staaten auf strengere<br />

Reduzierungen einigen<br />

Handelsblatt<br />

Internet: www.handelsblatt.com<br />

Absatzentwicklung von<br />

Flugasche<br />

Nach jüngsten Erhebungen des BVK,<br />

Bundesverband Kraftwerksnebenprodukte<br />

e. V., konnte im Jahr 2008 mit ca. 4 Mio. t<br />

Gesamtmenge an vermarkteter Steinkohlenflugasche<br />

eine weitere Festigung in den<br />

Absatzmärkten erreicht werden. Profitiert<br />

hiervon haben insbesondere die Anwendungen<br />

im Betonbereich: Nutzung von<br />

Steinkohlenflugasche, zertifiziert als Bauprodukt<br />

nach DIN EN 450.<br />

Im Marktsegment Transportbeton und<br />

Werkfrischmörtel wurden mit 2,33 Mio. t<br />

leichte Zuwächse verzeichnet (+ 4 %) während<br />

im Segment Betonpflaster, -borde,<br />

-platten, -steine, -fertigteile und -erzeugnisse<br />

mit 0,66 Mio. t fast das Niveau des Vorjahres<br />

erreicht wurde. Bei der Verwendung im Straßen-,<br />

Wege-, Erd- und Grundbau konnte<br />

ebenfalls mit 168 000 t ein leichter Zuwachs<br />

festgestellt werden (+ 4 %). Geringer als im<br />

Vorjahr fielen dagegen die Nutzungen von<br />

Flugasche für die Zementherstellung mit<br />

392 000 t (- 8 %), im Segment Bergbau/Trockenbaustoffe<br />

mit 409 000 t (- 34 %) und im<br />

Segment Mauersteine/Keramische Erzeugnisse<br />

mit 34 000 t (- 30 %) aus.<br />

Derzeit sind 5 neue Steinkohlekraftwerke<br />

im Bau, die in den nächsten 3 Jahren<br />

ans Netz gehen sollen. Inwieweit bis zu<br />

20 neue Kohlekraftwerke in Deutschland<br />

realisiert werden, hängt von einer wirtschaftlich<br />

und technischen Machbarkeit<br />

der CCSTechnologie (Carbon Capture<br />

and Storage), von einer Bezahlbarkeit der<br />

CO2-Emissionszertifikate und nicht zuletzt<br />

von einer positiveren Grundeinstellung der<br />

Bevölkerung zur Kohle ab.<br />

Flugasche ist ein umweltfreundlicher<br />

Baustoff. Die Anwendung als Betonzusatzstoff<br />

ermöglicht es, Beton hoher Qualität<br />

herzustellen. Durch die Anwendung<br />

von Flugasche als Betonzusatzstoff Typ II<br />

(Puzzolan) werden natürliche Ressourcen<br />

geschont und die Umwelt durch Substitution<br />

vergleichbarer Baustoffe entlastet,<br />

die sonst energieaufwendig gewonnen,<br />

aufbereitet oder hergestellt werden müssen.<br />

Bei den in Deutschland genutzten<br />

Mengen von ca. 3 Mio. t Flugaschen als<br />

Betonzusatzstoff werden jedes Jahr etwa<br />

2,4 Mio. t Gesteinskörnung und 1,4 Mio. t<br />

Portlandzement substituiert. Allein durch<br />

Ersatz dieser Zementmenge konnten jährlich<br />

min. 1,3 Mio. t Kohlendioxid-Emission<br />

vermieden werden.<br />

Pressemitteilung des Bundesverbandes<br />

Kraftwerksnebenprodukte e. V. (BVK)<br />

Internet: www.kohlenimporteure.de<br />

���������������<br />

�����������������<br />

���������������<br />

�����������������<br />

����������� �����������<br />

�������������������������������<br />

��������� ������������������<br />

����������������������<br />

������������������<br />

Anzeige<br />

�<br />

�<br />

� � � �<br />

�<br />

�������<br />

�<br />

�<br />

�����������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� �<br />

����������������������������������������������<br />

����������������������������������������������<br />

����������������������������������������<br />

����������������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

��������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

bergbau 8/2009 339


Braunkohlentag<br />

Perspektiven der deutschen Braunkohlenindustrie<br />

2009<br />

Meine sehr verehrten Damen und<br />

Herren,<br />

herzlich willkommen auf der<br />

Abendveranstaltung des Braunkohlentages<br />

in Görlitz. Ich hoffe,<br />

Sie hatten Gelegenheit oder<br />

nehmen sich noch Zeit, diese<br />

bemerkenswerte Stadt bei einem<br />

Spaziergang zu erkunden. Unschwer<br />

wechselt man dabei von<br />

der deutschen auf die polnische<br />

Seite. Nur wenige Kilometer südlich<br />

liegt die Tschechische Republik.<br />

Heute ist Europa ein offener<br />

Kontinent. Nachbarn sind wieder<br />

Nachbarn. Das ist ein großer<br />

Gewinn. Die in vielerlei Hinsicht<br />

schwierigen Zeiten während des<br />

Kalten Krieges und insbesondere<br />

das durch Deutsche verübte<br />

Unrecht vor und während des<br />

2. Weltkrieges dürfen nicht vergessen<br />

werden.<br />

340 bergbau 8/2009<br />

Dipl.-Ing. Matthias Hartung, Dr.-Ing. George Milojcic, Köln*<br />

wichtszustand geführt. Die Europäische<br />

Union ist nicht nur eine Wirtschafts- oder<br />

Wohlstandsgemeinschaft. Die Europäische<br />

Union ist eine Wertegemeinschaft, die uns<br />

über 60 Jahre Frieden gebracht hat.<br />

Ich freue mich deswegen sehr, dass<br />

heute eine größere Delegation aus Polen<br />

unter uns ist. Herzlich willkommen. Polen<br />

und die Tschechische Republik sind Länder<br />

mit großer bergbaulicher Tradition. Die<br />

Kohle, d.h. die Steinkohle und die Braunkohle,<br />

haben eine starke Stellung in der<br />

Energiewirtschaft. Neben vielen bilateralen<br />

Kontakten arbeiten wir insbesondere<br />

im Rahmen von EURACOAL zusammen.<br />

Ich werte es als Ausdruck der europäischen<br />

Normalität, wenn CEZ, als eines<br />

der führenden europäischen Stromunternehmen,<br />

sich an MIBRAG beteiligt. Wir<br />

freuen uns über die Anwesenheit unserer<br />

Nachbarn und Kollegen aus Tschechien.<br />

Ein ganz besonderer Gruß geht an den<br />

Innenminister des Freistaates Sachsen,<br />

Dr. Buttolo, der Ministerpräsident Stanislaw<br />

Tillich vertritt. Leider hat Herr Tillich<br />

wegen dringender Verpflichtungen in<br />

Berlin kurzfristig absagen müssen. Schon<br />

häufig waren wir mit dem Braunkohlentag<br />

in Sachsen zu Gast. Mehrfach in Leipzig<br />

und Dresden. Jetzt in Görlitz. Immer<br />

haben wir uns willkommen gefühlt. Die<br />

Braunkohlenindustrie hat nach der Deutschen<br />

Einheit in Sachsen eine gute Entwicklung<br />

genommen. Das gilt gleichermaßen<br />

für Mitteldeutschland wie für die<br />

Lausitz. Die Sächsische Staatsregierung<br />

hat frühzeitig eine klare energiepolitische<br />

Leitlinie definiert, in der auch die Braunkohle<br />

einen wichtigen Platz einnimmt. Es<br />

gibt viele Fragestellungen, die in Sachsen<br />

rund um die Braunkohle vertrauensvoll<br />

und zukunftsfest gelöst wurden. Stellvertretend<br />

danke ich Ihnen, sehr geehrter Dr.<br />

Buttolo. Gleichermaßen freue ich mich,<br />

dass Sie gleich zu uns sprechen werden.<br />

Vor gut 20 Jahren, im Herbst 1989, be-<br />

*Dipl.-Ing. Matthias Hartung<br />

Vorstandsmitglied<br />

Ressort Braunkohlengewinnung,<br />

Stromerzeugung und -veredelung<br />

Zur Vortragsveranstaltung<br />

Viele von Ihnen haben bereits die Fachvorträge<br />

am frühen Nachmittag gehört. Zunächst<br />

danke ich dem Oberbürgermeister,<br />

gannen in Leipzig die sogenannten „Montagsdemonstrationen“.<br />

Die Deutsche<br />

Einheit wurde im Jahr 1990 erreicht. Zur<br />

Vorsitzender Bundesverband Braunkohle<br />

(DEBRIV)<br />

RWE Power AG<br />

Stüttgenweg 2<br />

Joachim Paulick, für das Grußwort und das<br />

herzliche Willkommen hier in Görlitz.<br />

Ich danke Herrn Manfred Kolba von der<br />

Europäischen Einigung und zur Deutschen<br />

Einheit gehört eine Vorgeschichte, in der<br />

insbesondere Polen, aber auch die Tschechische<br />

Republik und Ungarn eine große<br />

Rolle spielen. In Polen gab es seit Beginn<br />

50935 Köln<br />

Tel.: 0221/48 01 410<br />

Fax: 0221/48 01 412<br />

e-Mail: matthias.hartung@rwe.com<br />

Internet: www.braunkohle.de<br />

www.rwe-power.com<br />

LMBV, der unter der Überschrift „Bergbausanierung<br />

– Von alten Gruben zu neuen<br />

Seen“ berichtet hat. Im zweiten Beitrag<br />

heute Nachmittag hat uns Herr Körber von<br />

Vattenfall Europe Mining & Generation die<br />

der 80er Jahre eine zunehmend stärkere Dr.-Ing. George Milojcic<br />

langfristigen Planungen im sächsischen<br />

Demokratie- und Reformbewegung. Der Hauptgeschäftsführer<br />

Teil der Lausitz vorgestellt. Die Geologie<br />

Bundesverband Braunkohle (DEBRIV)<br />

Kampf um die Freiheit in Polen hatte immer Max-Planck-Straße 37<br />

orientiert sich nicht an politischen Gren-<br />

einen Bezug zu Deutschland. Die polnische 50858 Köln<br />

zen. Jenseits von Oder und Neiße findet<br />

Reformbewegung hat sehr früh den Stand- Braunkohlenförderung Tel.: 02234/18 64 50 und –verwendung man eine Vielzahl von Braunkohlenlager-<br />

Fax: 02234/18 64 18<br />

punkt eingenommen, dass ein wiederver- e-Mail: in debriv@braunkohle.de<br />

Deutschland 2008<br />

stätten mit der gleichen Entstehungsgeeinigtes<br />

demokratisches Deutschland Vo- Internet: www.braunkohle.de<br />

schichte wie in der Lausitz. Die Braunkohle<br />

raussetzung für die gewünschte<br />

Westanbindung Polens sei.<br />

Polen hat die Deutsche Einheit<br />

Förderung nach Revieren<br />

175,3 Mio. t<br />

Verwendung<br />

hat in der Stromversorgung Polens<br />

eine hohe Bedeutung. Ein<br />

wichtiger Förderraum ist das<br />

unterstützt. Daran muss immer<br />

Revier Turów. Das Kraftwerk<br />

wieder mit Dank erinnert werden.<br />

Die kraftvolle Reformbewe-<br />

Helmstedt<br />

1,2 %<br />

Rheinland<br />

54,6 %<br />

Stromerzeugung<br />

161 Mio. t (92 %)<br />

Strom 150 TWh<br />

wurde Ende der 90er Jahre im<br />

Hinblick auf den langfristigen<br />

gung in Polen war unzweifelhaft<br />

Betrieb modernisiert. Ich dan-<br />

einer der Auslöser für die Demokratisierung<br />

des ganzen ehema-<br />

Veredlung<br />

13,5 Mio. t<br />

ke Herrn Zuk für die Vorstellung<br />

des Reviers und gleichermaligen<br />

Warschauer Paktes. Die<br />

Erweiterung der NATO und der<br />

Europäischen Union um das öst-<br />

Lausitz<br />

33,0 % Mitteldeutschland<br />

11,1 %<br />

Brikett<br />

1,63 Mio. t<br />

Staub<br />

3,53 Mio. t<br />

Wirbelschichtkohle 0,59 Mio. t<br />

ßen für seine Gastfreundschaft.<br />

Morgen besteht im Rahmen der<br />

Exkursion Gelegenheit, das polliche<br />

Mitteleuropa hat zu einem<br />

Angaben z. T. vorläufig – Stand: 02/2009<br />

Koks<br />

0,18 Mio. t<br />

nische Braunkohlenrevier Turów<br />

neuen europäischen Gleichge- 1 Braunkohlenförderung und -verwendung in Deutschland kennenzulernen.


Kap Zwenkau<br />

2 Kap Zwenkau<br />

Lagebericht<br />

Was hat die Braunkohlenindustrie im Jahr<br />

2008 beschäftigt? Wie haben sich die Rahmenbedingungen<br />

entwickelt? Die Braunkohlenindustrie<br />

hat sich in den vergangenen<br />

Jahren gut und stetig entwickelt.<br />

Die Förderzahlen der vergangenen 10 Jahre<br />

liegen zwischen 170 und 180 Mio. t/a<br />

und sind Beleg für einen stabilen Beitrag<br />

der Braunkohle zur Energieversorgung.<br />

Betrachtet man die Schwankungen in anderen<br />

Industriezweigen, so darf sicher von<br />

hoher Stabilität und Planungssicherheit<br />

gesprochen werden. Mit den Neubaukraftwerken<br />

wurde ein Beitrag zur Verringerung<br />

der spezifischen CO2-Emissionen geleistet.<br />

In diesem Sinne war 2008 ein gutes<br />

Jahr. Die Braunkohlenförderung lag mit<br />

175 Mio. t im Normalbereich. In den Veredlungsbetrieben<br />

wurden etwa 13,5 Mio. t<br />

Rohbraunkohle eingesetzt (ohne Grubenkraftwerke)<br />

(Bild 1). Das ist eine deutliche<br />

Zunahme gegenüber dem Vorjahr. Viele<br />

Verbraucher nutzten die wettbewerbsfähigen<br />

Preise der Veredlungsprodukte für<br />

ihre Strom- und Wärmeerzeugung sowie<br />

für industrielle Prozesse.<br />

Die Braunkohlenindustrie stellte im<br />

Jahr 2008 insgesamt 92 % ihrer Produktion<br />

für die Erzeugung von Strom und Fernwärme<br />

in öffentlichen und industriellen<br />

Kraftwerken zur Verfügung. Damit leistet<br />

der Energieträger Braunkohle mit 23,5 %<br />

den größten Anteil zur deutschen Stromerzeugung.<br />

Schon heute belasten die<br />

CO2-Kosten die Kohleverstromung. Die<br />

Braunkohle ist wachsendem Kostendruck<br />

ausgesetzt. Die vertikale Integration in der<br />

Braunkohlenindustrie wird sich als stabilisierender<br />

Faktor bewähren müssen.<br />

Die Wiedernutzbarmachung ist integraler<br />

Bestandteil des Tagebaubetriebs.<br />

Besondere Herausforderungen waren<br />

seit 1990 im Mitteldeutschen und Lausitzer<br />

Revier zu bewältigen. An dieser Stelle<br />

ist die Tätigkeit der LMBV anzusprechen.<br />

Nach nunmehr fast 20 Jahren sind die<br />

Ergebnisse dieser Tätigkeit auch für den<br />

Laien immer besser erkennbar, weil durch<br />

die Flutung der Resträume die Landschaften<br />

ihr endgültiges Gesicht bekommen.<br />

Beispielhaft für die großen Projekte<br />

möchte ich hier den Südraum Leipzig<br />

nennen. Das Bild zeigt die Baustelle für<br />

einen Hafen am künftigen „Kap Zwenkau“<br />

im ehemaligen Tagebau mit gleichem Namen<br />

(Bild 2). Dieser See wird später über<br />

1 000 ha Wasserfläche aufweisen. Ein<br />

wichtiges Element der Wiedernutzbarmachung<br />

ist die Einbindung der großen<br />

Areale in das Umfeld und die Möglichkeit,<br />

die Landschaft für den Besucher erlebbar<br />

zu gestalten. Dafür gibt es viele weitere<br />

Beispiele.<br />

Die Inbetriebnahme der Oxyfuel-Pilotanlage<br />

in Schwarze Pumpe war im Lausitzer<br />

Revier ein wichtiger Meilenstein. Die Planungsarbeiten<br />

für die CCS-Demonstrationsanlage<br />

in Jänschwalde und die Erkundung<br />

geeigneter Speicherregionen ist ein weiterer<br />

Arbeitsschwerpunkt. Der Bau des Blocks R<br />

in Boxberg verlief planmäßig. Die Inbetriebnahme<br />

ist für 2011 vorgesehen. Die Arbeiten<br />

zur Wiederinbetriebnahme des gestundeten<br />

Tagebaus Reichwalde werden planvoll vorangebracht.<br />

Im Bereich der Braunkohlenplanverfahren<br />

sind die Bereiche Welzow,<br />

Nochten und Jänschwalde-Nord anzusprechen.<br />

In Mitteldeutschland ergab sich, wie<br />

eingangs bereits angesprochen, ein Eigentümerwechsel.<br />

Die Planungen für den<br />

Bau eines neuen Braunkohlenkraftwerks<br />

im Bereich Profen, als Ersatz für klei-<br />

Braunkohlentag<br />

ne Altanlagen, wird damit zu einem der<br />

wesentlichen Themen für MIBRAG. Im<br />

Bereich ROMONTA ist von einer stabilen<br />

Entwicklung zu berichten. Ein großes<br />

Problem war, dass die relativ kleinen Verbrennungsanlagen<br />

am Standort Amsdorf,<br />

in der die entwachste Kohle thermisch<br />

genutzt wird, schematisch über die Art<br />

der Genehmigung dem Sektor Strom<br />

zugeordnet wurden. Jetzt zeichnet sich<br />

ab, dass dieser Betrieb wie die Industrie<br />

insgesamt behandelt wird. Diese Entwicklung<br />

ist sehr zu begrüßen.<br />

Leider ist es bisher nicht gelungen, für<br />

die Kohleveredlung an anderen Standorten<br />

die Einordnung zu verändern. Der<br />

zunehmende Auktionsanteil, d. h. stark<br />

steigende CO2-Kosten, bedrohen die<br />

Kohleveredlungsbetriebe mit ihren KWK-<br />

Anlagen. Der Gesetzgeber bzw. DEHSt<br />

sollte auch für diese Anlagen eine Gleichbehandlung<br />

mit der Industrie zulassen.<br />

Im rheinischen Revier ist der Bau des<br />

Kraftwerks in Neurath eines der ganz großen<br />

Projekte. Bei den Tagebauen sind insbesondere<br />

die Tagebaue Inden und Hambach anzusprechen.<br />

Um die großen Kohlevorräte im<br />

südlichen Abbaufeld Hambach zu gewinnen,<br />

ist die Verlegung der A4, der Hambachbahn<br />

und die Umsiedlung von Manheim erforderlich.<br />

Diese Maßnahmen befinden sich in Vorbereitung<br />

bzw. Durchführung. Nach langer<br />

Diskussion hat der Braunkohlenausschuss<br />

entschieden, den Tagebau Inden als Restsee<br />

zu gestalten.<br />

Neben dem RWE-Leuchtturm-Projekt,<br />

einer CCS-Anlage in Hürth, möchte ich abschließend<br />

noch das Innovationszentrum<br />

Braunkohle ansprechen. Am Kraftwerksstandort<br />

Niederaußem werden die braunkohlenbezogenen<br />

Forschungsarbeiten zu-<br />

sammengefasst. Erforscht und entwickelt<br />

werden fortschrittliche Verfahren der Kohletrocknung<br />

und Rauchgasreinigung. Ein<br />

Thema ist auch die Nutzung von CO2, beispielsweise<br />

für die Zucht von Algen, die<br />

Biomasse liefern.<br />

Die europäische<br />

Energiedebatte<br />

Im Dezember 2008 haben Rat und Parlament<br />

das in 2007 von der EU-Kommission<br />

vorgelegte Energiepaket verabschiedet.<br />

Im Zeithorizont bis 2020 sind damit wichtige<br />

Vorgaben festgeschrieben. Im Zentrum<br />

steht das Ziel, die Energieeffizienz zu steigern,<br />

den Anteil der Erneuerbaren Energien<br />

auszubauen und die Treibhausgasemissionen,<br />

bezogen auf das Jahr 1990, um 20 %<br />

bis 2020 zu mindern. Neben den eher<br />

pragmatischen Entscheidungen im Zeithorizont<br />

bis 2020 haben die EU, d. h. Rat und<br />

Parlament, sowie wichtige Mitgliedstaaten<br />

unterstrichen, dass sie dem sogenannten<br />

2°C-Ziel verpflichtet sind.<br />

bergbau 8/2009 341


Braunkohlentag<br />

Nach Aussagen des IPPC kann dieses<br />

Ziel erreicht werden, wenn die Konzentration<br />

des CO2 in der Atmosphäre nicht über<br />

450 ppm ansteigt. Hierfür sei es erforderlich,<br />

die anthropogenen THG-Emissionen<br />

bezogen auf das Jahr 1990 bis 2050 zu<br />

halbieren. Für die Industrieländer bedeutet<br />

dies, dass die Treibhausgas-Emissionen<br />

um 80 bis 95 %, verglichen mit dem<br />

Wert 1990, vermindert werden müssen.<br />

Häufig wird ein Wert von 2 t THG-Emissionen<br />

als Obergrenze bezeichnet, die alle<br />

Staaten im Jahr 2050 je Einwohner einhalten<br />

müssen.<br />

Vereinfacht gesprochen kann man die<br />

EU-Strategie zur Klimavorsorge in zwei<br />

jeweils 30 Jahre umfassende Phasen einteilen.<br />

Im Zeitraum 1990 bis 2020 hat die EU<br />

sich zum Ziel gesetzt, die THG-Emissionen<br />

um mindestens 20 % abzusenken.<br />

Die jährliche Minderungsrate um dieses<br />

Ziel zu errei chen liegt bei rd. 40 Mio. t<br />

THG-Emissionen.<br />

Im Zeitraum 2020 bis 2050 soll das<br />

Tempo auf rund 120 Mio. t/a gesteigert<br />

werden (Bild 3).<br />

Verpflichtend beschlossen wurde im Dezember<br />

2008 das – 20 %-CO2-Ziel. Diese<br />

Vorgabe will ich nachfolgend analysieren.<br />

Das in Aussicht genommene 30 %-Ziel ist<br />

an den Abschluss einer Post-Kyoto-Vereinbarung<br />

mit vergleichbaren Reduktionsanstrengungen<br />

anderer Industrieregionen<br />

und die Einbeziehung der großen Schwellenländer<br />

geknüpft. Ob Kopenhagen das<br />

leisten kann, ist heute noch nicht absehbar.<br />

In diesem Fall müsste das gesamte<br />

europäische Energie- und Klimapaket neu<br />

verhandelt werden. Ich beschäftige mich<br />

deswegen mit der gültigen Beschlusslage.<br />

Das – 20 %-Ziel für die Emission von<br />

Treibhausgasen soll im Wesentlichen<br />

dadurch erreicht werden, dass die CO2-<br />

Emissionen der EU 27, ausgehend vom<br />

Jahr 2005, um 14 % abgesenkt werden.<br />

Diese Absenkung in Größe von 14 % wird<br />

im Rahmen der Brüsseler Beschlüsse auf<br />

den Emissionshandelssektor und den<br />

Klimavorsorge in der EU<br />

zwei Abschnitte – zwei Geschwindigkeiten<br />

THG-Emissionen der EU<br />

[Mrd. t]<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2 t/Kopf THG-Emissionen<br />

1990 2020 2050<br />

Die EU plant, die THG-Emissionen von 5,8 Mrd. t/a in 1990 auf rd. 4,6 Mrd. t in 2020 und<br />

rd. 1 Mrd. t/a in 2050 zu begrenzen.<br />

3 Klimavorsorge in der EU – 2 Abschnitte - 2 Geschwindigkeiten<br />

342 bergbau 8/2009<br />

≈ - 40 Mio. t/a<br />

- 20 %<br />

≈ - 120 Mio. t/a<br />

Nicht-Emissionshandelssektor verteilt. Der<br />

Emissionshandelssektor soll mit – 21 %,<br />

bezogen auf 2005, einen überproportionalen<br />

Beitrag leisten. Eine grundlegende<br />

Neuerung ist die Übereinkunft, im Emissionshandelssektor<br />

nur noch ein EU-Budget<br />

vorzusehen. Im Zeitraum nach 2012 gibt es<br />

keine länderspezifischen Minderungsziele<br />

mehr.<br />

Was bedeuten nun die Brüsseler Vorgaben<br />

für die Verfügbarkeit von CO2? Zunächst<br />

ist festzustellen, dass ausgehend<br />

von den CO2-Emissionen in 2005 bis 2020,<br />

d.h. innerhalb von 15 Jahren, eine CO2-<br />

Minderung von rd. 400 Mio. t im Emissionshandelssektor<br />

erreicht werden muss.<br />

Die 2. (2008/12) und die 3. Emissionshandelsphase<br />

(2013/20) sind miteinander<br />

verknüpft. Erlaubt ist die Übertragung von<br />

Emissionsberechtigungen aus der 2. in die<br />

3. Handelsperiode. In der 2. Handelsperiode<br />

liegt das CAP bei 2080 Mio. t/a und<br />

es stehen aus JI- und CDM-Maßnahmen<br />

im Jahresdurchschnitt rd. 280 Mio. t/a zur<br />

Verfügung. Die Summe liegt über den verifizierten<br />

Emissionen 2005. Es gibt also<br />

voraussichtlich in der 2. Handelsperiode<br />

einen Überschuss, der in die 3. Handelsperiode<br />

übertragen werden kann. In der<br />

3. Handelsperiode wird das Budget kontinuierlich<br />

abgesenkt. Für den Emissionshandelssektor<br />

in alter Abgrenzung ergibt sich<br />

ein Durchschnittswert von 1 846 Mio. t/a.<br />

Die Emissionsobergrenze liegt in 2020 bei<br />

1 720 Mio. t/a. Diesem Budget kann man<br />

zunächst Überschussmengen aus der<br />

2. Periode hinzurechnen. Obwohl die Regelungen<br />

im Detail bisher noch nicht festgelegt<br />

sind, schätzen Experten, dass zusätzlich<br />

<strong>300</strong> Mio. t Emissionsrechte (CER)<br />

aus JI- und CDM-Maßnahmen im europäischen<br />

System wirksam werden. Die politische<br />

Festlegung hierzu lautet, dass 50 %<br />

der von der EU zu erbringenden CO2-Minderung<br />

im Zeitraum 2008 bis 2020 über JI<br />

und CDM geleistet werden kann (Bild 4).<br />

Im Ergebnis kann man davon ausgehen,<br />

dass in der 3. Handelsperiode jährlich<br />

zwischen 1,9 und 2 Mrd. t CO2 zur Verfü-<br />

- 80/95 %<br />

4 CO2-Verfügbarkeit im EU-ETS bis 2020<br />

gung stehen.<br />

Soweit einige Anmerkungen zum Angebot<br />

an Emissionsrechten. Die andere<br />

Seite der Medaille im Emissionshandelssystem<br />

ist die Nachfrage, die allerdings<br />

deutlich schwerer zu quantifizieren ist als<br />

die Angebotsseite. Die dazugehörigen<br />

Stichworte zeigt Bild 5. Anzusprechen<br />

sind die Konjunktur und der Energiebedarf,<br />

die Effizienzsteigerung und der<br />

Energiemix, der Einfluss des Wetters auf<br />

den Energiebedarf sowie die Frage, ob<br />

die ambitionierten Ausbauziele für die<br />

Erneuerbaren Energien erreicht werden.<br />

Der Kernenergieausstieg bzw. der mögliche<br />

Ausbau ist CO2-relevant. Anzusprechen<br />

ist auch die Preisdifferenz zwischen<br />

Kohle und Gas, die für den Strommix und<br />

den CO2-Bedarf im ET-Sektor wichtig ist.<br />

Die wenigen Begriffe beschreiben ganz<br />

unterschiedliche Elemente, die in einem<br />

komplexen System miteinander verknüpft<br />

sind.<br />

Eine Tendenz der möglichen Entwicklung<br />

der CO2-Preise kann an den Terminmärkten<br />

abgelesen werden. Zur Zeit<br />

liegen die Preise bei rd. 10 bis 15 € je t<br />

CO2. Deutlich tiefer als oft erwartet. Wichtig<br />

für die Abschätzung eines Preisbandes<br />

ist die angesprochene Verknüpfung der 2.<br />

und 3. Handelsperiode sowie die Preise für<br />

CER’s aus den CDM-Maßnahmen. Diese<br />

werden von Point Carbon für die nächsten<br />

Jahre in einer vergleichbaren Größenordnung<br />

(von 10 bis 15 €/t) geschätzt. Viele<br />

Ökonomen erwarten signifikant höhere<br />

Preise, insbesondere am Ende der 3. Handelsperiode.<br />

Man wird sehen, wie die variablen<br />

Faktoren und insbesondere die Wirtschaftskrise<br />

wirken. Die CO2-Menge liegt<br />

fest, beweglich sind die Preise für CO2. Das<br />

ist dem Systemansatz geschuldet.<br />

Höhere CO2-Preise bedeuten hohe finanzielle<br />

Zusatzbelastungen. Die Altanlagen<br />

geraten wirtschaftlich unter Druck, es<br />

wird zu prüfen sein, einzelne Kraftwerksblöcke<br />

stillzulegen. Gleichzeitig fehlt der Anreiz<br />

und die Planungssicherheit in hocheffiziente,<br />

aber kapitalintensive Neuanlagen zu in-<br />

CO 2 -Verfügbarkeit im EU-ETS bis 2020<br />

Mio. t CO 2/a<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

2122<br />

JI/CDM<br />

1.400 Mio. t<br />

1974<br />

Banking<br />

<strong>300</strong> Mio. t<br />

0<br />

2005 2008 - 2012 2013 - 2020<br />

Ist – 2122 Mio. t CO2-Budget 2083 Mio. t CO2-Budget ∅ 1846 Mio. t<br />

Die CO 2 -Minderung 2005 – 2020 ist mit 400 Mio. t anspruchsvoll, aber JI/CDM<br />

entspannen die Situation.<br />

1720<br />

CO2-Einsparung – 21 %<br />

=<br />

^<br />

400 Mio. t/a


CO 2-Angebot und -Nachfrage<br />

Angebot: - EU 27 CAP<br />

- JI / CDM<br />

Nachfrage: - Konjunktur, Energiebedarf<br />

- Effizienzsteigerung, Energiemix<br />

5 CO2-Angebot und -Nachfrage<br />

- Wetter – Bedarf: Heizen – Kühlen<br />

- Wetter – Angebot Erneuerbare<br />

- Preisdifferenz: Kohle – Gas<br />

- Kernenergie – Ausstieg – Ausbau<br />

Die Nachfrage ist schwer abzuschätzen; aber der Ausbau der Erneuerbaren Energien und<br />

die Effizienzsteigerung bzw. die Reduzierung des Energiebedarfs entlasten die CO 2 -Bilanz.<br />

vestieren. Hier ist der Gesetzgeber gefragt,<br />

schnell verlässliche Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen.<br />

Versorgungssicherheit –<br />

Energiemix und Investitionen<br />

Im November 2008 hat DG TREN den<br />

zweiten Strategischen Energiebericht vorgelegt.<br />

Bis zum Herbst 2010 möchte DG<br />

TREN eine europäische Energiepolitik mit<br />

Zeithorizont 2030 entwerfen und einen<br />

Ausblick für 2050 geben.<br />

Die EU-Kommission erwartet, dass im<br />

Zeitraum bis 2020 erheblich in neue Stromerzeugungskapazitäten<br />

investiert werden<br />

muss. Die Spitzenlast in der Union soll von<br />

500 GW auf über 600 GW ansteigen. Erhebliche<br />

Kapazitätszuwächse sieht man<br />

im Bereich der Erneuerbaren Energien.<br />

Bei den konventionellen Erzeugungsverfahren,<br />

d.h. Kernkraft, Kohle, Erdgas, rechnet<br />

man mit einer leichten Verschiebung<br />

weg von der Kohle hin zum Erdgas. Diese<br />

Erwartung deckt sich mit der Entwicklung<br />

in den letzten sieben Jahren (Bild 6).<br />

Im Zeitraum 2000 bis 2007 ist eine sehr<br />

einseitige Entwicklung zu verzeichnen.<br />

Die saldierten Kapazitätsveränderungen<br />

ergaben sich für die EU wie folgt.<br />

91<br />

!.<br />

6 EU 27 - Spitzenlast und Erzeugungskapazität<br />

!*<br />

Beim Erdgas gab<br />

es einen Kapazitätszuwachs<br />

von 76 GW,<br />

bei der Windenergie<br />

von 46 GW. Dem gegenüber<br />

stand eine<br />

Abnahme bei Kernenergie<br />

sowie Kohle<br />

und Öl. Es hat also<br />

eine Entmischung des<br />

Energieportfolios in<br />

Richtung Gas stattgefunden.<br />

Es ist zu<br />

befürchten, dass die-<br />

ser Trend weiter an-<br />

hält. Damit sinkt ten-<br />

denziell die Versorgungssicherheit,<br />

aber auch der CO2-Bedarf<br />

im Stromsektor (Bild 7).<br />

Leider ist es im Rahmen der Debatte<br />

um die Zuteilung der CO2-Rechte nicht<br />

gelungen, eine investitionsfreundliche<br />

Regelung allgemeinverbindlich vorzusehen.<br />

Ganz im Gegenteil, es erfolgt eine<br />

Systemumstellung. Im Stromsektor soll<br />

ab 2013 das gesamte CO2 über Auktionierung<br />

verkauft werden. Es ist unstrittig,<br />

dass die Auktionierung im Stromsektor<br />

wie eine Brennstoffsteuer wirkt und die<br />

Stromerzeugungskosten gerade in Kohlekraftwerken<br />

sehr stark belastet. Es bestehen<br />

wenig Anreize, neue Anlagen gemäß<br />

dem Stand der Technik zu errichten. Längerfristig<br />

bedeutet die Auktionierung auch<br />

ein hohes Risiko für die Implementierung<br />

von CCS.<br />

In Brüssel haben insbesondere die Beitrittsländer<br />

eine Regelung durchgesetzt,<br />

bei der ein Teil der Auktionserlöse wieder<br />

in die durch Auktionierung belasteten<br />

Sektoren zurückgeführt werden kann. Die<br />

Mitgliedstaaten können bis zu 15 % der<br />

Investitionskosten für neue Anlagen als<br />

Investitionsanreiz vorsehen. Es ist vernünftig,<br />

wenn sehr effiziente Neuanlagen<br />

gebaut werden. Das entlastet die CO2-<br />

Bilanz. Altanlagen werden verdrängt und<br />

!)<br />

2<br />

1<br />

7<br />

7<br />

21<br />

17<br />

15<br />

30<br />

Braunkohlentag<br />

tendenziell wirken Investitionen als preisstabilisierender<br />

Faktor. Eine Fixierung<br />

von CO2-Quellen ist nicht zu befürchten,<br />

wenn diese Anlagen Capture Ready errichtet<br />

werden. Bei der Kraftwerksmodernisierung<br />

sollte kein Investitionsstau entstehen.<br />

Diesbezüglich ist eine einheitliche<br />

europäische Regel dringend geboten. Für<br />

den Stromerzeugungsstandort Deutschland<br />

wäre es von erheblichem Nachteil,<br />

wenn bei Kraftwerksprojekten, beispielsweise<br />

in Polen oder Tschechien, eine derartige<br />

Regel angewendet würde und hier<br />

in Deutschland nicht. Unter Wettbewerbsgesichtspunkten<br />

ist eine Harmonisierung<br />

anzustreben.<br />

Perspektive Energie- und<br />

Klimapolitik 2020 bis 2050<br />

Eingangs hatte ich darauf hingewiesen,<br />

dass die Klimapolitik der EU in 2 Abschnitte<br />

eingeteilt werden kann. Bild 4<br />

zeigt sehr plastisch, dass die Zeit bis 2020<br />

unbedingt genutzt werden muss, um die<br />

Herausforderungen jenseits 2020 bewältigen<br />

zu können. Ab 2020 soll das Tempo<br />

deutlich gesteigert werden. Die Treib-<br />

hausgasemissionen sollen jährlich in einer<br />

Größenordnung von 120 Mio. t reduziert<br />

werden. Das ist eine Verdreifachung der<br />

Geschwindigkeit. Diese Minderungsrate<br />

soll über 30 Jahre durchgehalten werden.<br />

Als Ziel werden häufig 2 t je Einwohner<br />

genannt. Was bedeutet dies nun für die<br />

Industrienationen?<br />

Ganz einfach gesprochen, bei 10- bis<br />

20-fachem Wohlstand und bei vollkommen<br />

anderen Verbrauchs- und Lebensgewohnheiten<br />

dürfen die Industrieländer je Kopf<br />

um 2050 nicht mehr CO2 emittieren als<br />

heute die Ärmsten der Welt (Bild 8). Mit<br />

dem vielfach zitierten 2°C-Ziel sind enorme<br />

Herausforderungen verbunden, die<br />

sich sowohl auf die Technik, wie auch das<br />

Verhalten beziehen. Klimaschutz ist eine<br />

Frage, die wirklich alle angeht und deswe-<br />

EU 27 Kraftwerkskapazität und saldierte Veränderungen<br />

775<br />

Gigawatt<br />

2007<br />

Kapazität EU<br />

27<br />

Andere<br />

Biomasse<br />

Windkraft<br />

Erdöl<br />

Erdgas<br />

Kernenergie<br />

Wasserkraft<br />

Kohle<br />

Erdgas 76641 8226<br />

Windkraft<br />

Wasserkraft<br />

Andere<br />

Biomasse<br />

Kernkraft<br />

Kohle<br />

Erdöl<br />

von 2000 bis 2007 2007<br />

2299<br />

1795<br />

1655<br />

-5871<br />

-11027<br />

-14385<br />

saldierte Veränderungen<br />

46856<br />

7 EU 27 Kraftwerkskapazität und saldierte Veränderungen<br />

8504<br />

175<br />

122<br />

169<br />

-1203<br />

-750<br />

212<br />

Quelle: FAZ, 14.10.2008<br />

bergbau 8/2009 343


Braunkohlentag<br />

Was bedeutet das 2°C-Ziel für die Industriestaaten?<br />

Einkommen pro<br />

Kopf in US-$<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Brasilien<br />

Indien Indonesien<br />

Pakistan<br />

Äthiopien<br />

China<br />

Jamaika<br />

8 Was bedeutet das 2°C-Ziel für die Industriestaaten?<br />

gen auch nur von allen gemeinsam gelöst<br />

werden kann. Die zentrale politische Herausforderung<br />

ist ein weltweiter Konsens<br />

über die Notwendigkeit und über den Weg<br />

sowie eine Lastenverteilung.<br />

Um die Größenordnung der technischen<br />

Herausforderungen zu skizzieren,<br />

beschreibt Bild 9 einige für uns heute ganz<br />

normale Verbrauchs- oder Verhaltensgewohnheiten<br />

und den dabei entstehenden<br />

CO2-Fußabdruck. Die wenigen Beispiele<br />

aus dem Bereich Mobilität, industrielle<br />

Produktion, aber auch Strom oder Wärme<br />

zeigen, dass 2 t/Kopf und Jahr sehr<br />

schwer zu erreichen sind.<br />

Im Stromsektor ist der Brennstoffwechsel<br />

Kohle – Gas keine Lösung. Auch der<br />

Einsatz von Erdgas in der Stromerzeugung<br />

ist nur in Verbindung mit CCS zukunftsfähig.<br />

Kohle und Erdgas sitzen auf<br />

Dauer im selben Boot. Der Ausbau von<br />

Windenergie und Photovoltaik muss zusammen<br />

mit der Strom-Speicher-Frage<br />

und einer robusten, CO2-armen Back-Up-<br />

Erzeugung gestaltet werden.<br />

Eine weitere Konsequenz derart anspruchsvoller<br />

Ziele ist, dass die heute bestehenden<br />

vielen diffusen CO2-Quellen<br />

im Bereich Verkehr und auch Wärmeerzeugung<br />

nicht mehr zulässig sein werden.<br />

344 bergbau 8/2009<br />

Zone der<br />

CO 2 -Gerechtigkeit<br />

≤ 2 t CO 2 /Kopf/a<br />

Großbritannien<br />

Deutschland<br />

Japan<br />

Malaysia<br />

Polen<br />

Tschechische<br />

Republik<br />

Russland<br />

0 5 10 15<br />

Quelle: IEA – Key World Energy Statistic 2008 – Energy Indicators for 2006<br />

Saudi-Arabien<br />

Kanada<br />

Bei 10-20-fachem Wohlstand dürfen 2050 die Industrieländer je Kopf nicht mehr CO 2<br />

emittieren als heute die Ärmsten der Welt.<br />

CO 2 wird in allen Verbrauchssektoren freigesetzt<br />

477 Mio. t SKE<br />

37<br />

160<br />

106<br />

Alle Sektoren müssen proportional zur CO 2-Minderung beitragen.<br />

67<br />

55<br />

Sonstige<br />

Mineralöl<br />

Erdgas<br />

Steinkohle<br />

Braunkohle<br />

100 % Nicht-energetischer Verbrauch *<br />

8 %<br />

34 %<br />

22 %<br />

14 %<br />

12 %<br />

187 Mio. t SKE<br />

39 %<br />

141 Mio. t SKE<br />

30 %<br />

87 Mio. t SKE<br />

18 %<br />

Steinkohle<br />

Braunkohle<br />

10 CO2 wird in allen Verbrauchssektoren freigesetzt<br />

Sonstige<br />

Er d g a s<br />

62 Mio. t SKE<br />

13 %<br />

Sonstige<br />

Mineralöl<br />

Er d g a s<br />

Steinkohle<br />

Braunkohle<br />

Mineralöl<br />

Mineralöl<br />

Strom<br />

USA<br />

CO 2 -Emissionen<br />

pro Kopf in t/a<br />

20<br />

9 Was bedeutet 2 t CO2 je Kopf?<br />

Diese CO2-Quellen, die heute nicht vom<br />

Emissionshandel abgedeckt werden, stehen<br />

für etwa 50 % der CO2-Emissionen<br />

(Bild 10).<br />

Ein wichtiger Lösungsansatz wird sein,<br />

die Wärmeerzeugung auf stromgestützte<br />

Systeme umzustellen, die in Kombination<br />

mit Erd- oder Umweltwärme betrieben<br />

werden. Gleichermaßen bedeutsam ist,<br />

den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor zu<br />

vermindern. Die größten Aussichten werden<br />

hier der E-Mobilität eingeräumt.<br />

Gerade im Verkehrssektor gibt es aber<br />

schwer überwindbare technische Grenzen.<br />

So wird man voraussichtlich bis 2050<br />

noch in erheblichem Umfang kohlenstoffhaltige<br />

Treibstoffe bei LKWs, im Flug- und<br />

Seeverkehr benötigen. Im industriellen<br />

Sektor, beispielsweise bei der Reduktion<br />

von Eisenerz oder der Herstellung von<br />

Zement, entsteht CO2 im Sinne von Prozessemissionen.<br />

Diese Prozessemissionen<br />

sind meist unvermeidbar und müssen<br />

gefasst bzw. kompensiert werden. CO2-<br />

Negativ wird zu einem neuen Element.<br />

D.h., es müssen CO2-Senken entwickelt<br />

werden. Beispielsweise, indem Biomasse<br />

verstromt wird und das dabei anfallende<br />

CO2 abgeschieden und in geeigneten<br />

Formationen abgelagert wird. Das weist<br />

Mineralöl<br />

Er d g a s<br />

Steinkohle<br />

Sons tige<br />

Energieträger<br />

Verkehr<br />

Er d g a s<br />

Wärme<br />

Industrie inkl. Stahl,<br />

Haushalte, Gewerbe<br />

überwiegend Wärme<br />

Diffuse<br />

CO 2-Quellen<br />

52 Kernenergie 11 %<br />

Kernenergie<br />

Primärenergieverbrauch<br />

Verbrauchssektoren (vereinfachtes Energieflussbild)<br />

Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis vorläufiger Zahlen der AG Energiebilanzen (Sept. 2008)<br />

* einschl. sonstiger Verbrauch im Umwandlungsbereich<br />

Was bedeuten 2 t CO 2 je Kopf?<br />

� PKW-Verkehr: = 1,8 t CO 2 /a<br />

EU-Norm Fahrzeuge ab 2012<br />

15.000 km/a á 120 g CO 2 /km<br />

� Flugreisen: = 2 t CO 2 /Passagier<br />

z. B. Frankfurt – Los Angeles Hin- und Rückflug<br />

Frankfurt – Los Angeles = 9.<strong>300</strong> km (einfach)<br />

4 l Kerosin/100 km je Passagier im Jumbo<br />

18.600 km á 4 l/100 km = 750 l á 2,63 kg CO 2/l<br />

� Industriegüter: = 0,4 t CO 2/a<br />

z. B. Zement<br />

1 t Zement = rd. 0,8 t CO 2<br />

Deutscher Verbrauch rd. 0,5 t/Kopf und Jahr<br />

� Strom: = 2,5 t CO 2 /a<br />

7.000 kWh Stromverbrauch je Kopf und Jahr<br />

360 g CO 2/kWh im Gas-GUD-Kraftwerk<br />

7.000 kWh á 360 g CO 2/kWh<br />

� Wärme: = 2 t CO 2 /a/Person<br />

Einfamilienhaus / 4 Personen<br />

3.000 l Heizöl/a = 29.782 kWh á 0,27 kg CO 2/kWh<br />

ergeben 8 t CO 2/a<br />

11 Große CO2-Quellen in Zentraleuropa<br />

eher in Richtung Zentralisierung, nicht<br />

klein und fein, nicht dezentral. Manch ein<br />

Favorit von heute wird an Glanz verlieren.<br />

Erforderlich sind also ganz neue Ansätze.<br />

Die CO2-Abscheidung ist ein wichtiger<br />

Baustein.<br />

CO2-Abscheidung im<br />

Kontext 2050<br />

Schon heute müssen wir uns auf sehr<br />

anspruchsvolle CO2-Minderungsziele als<br />

Rahmendatum bis 2050 einstellen. Längerfristig<br />

wird fossile Energie, gleich in<br />

welchem Sektor, nur noch mit CO2-Abscheidung<br />

genutzt werden können. Dies<br />

hat erhebliche Konsequenzen auf die<br />

Strukturen der Energienutzung und der<br />

Industrie.<br />

In Zentraleuropa existieren annähernd 400<br />

große CO2-emittierende Betriebe (Bild 11).<br />

11 Anlagen, meist Kraftwerke, stoßen mehr<br />

als 10 Mio. t CO2/a aus. In der Gruppe 10 bis<br />

3 Mio. t/a, das sind 56 Anlagen, sind viele<br />

Kraftwerke, aber auch Raffinerien, Stahlwerke<br />

und Chemieanlagen zu finden. Im<br />

Bereich größer 1 000 t am Tag, das ist ein<br />

Güterzug oder ein Binnenschiff am Tag,<br />

werden 308 Anlagen betrieben. Insgesamt<br />

betragen die CO2-Emissionen gut<br />

Große CO 2 -Quellen Zentraleuropa<br />

Niederlande<br />

Belgien<br />

Deutschland<br />

Polen<br />

Tschechien<br />

Gesamt<br />

Quelle: EPER 4/2009 – Daten für 2004<br />

Anzahl<br />

Betriebe<br />

> 10<br />

Mio. t/a<br />

0<br />

0<br />

9<br />

2<br />

0<br />

11<br />

Anzahl<br />

Betriebe<br />

10 – 3<br />

Mio. t/a<br />

10<br />

5<br />

23<br />

10<br />

8<br />

56<br />

Anzahl<br />

Betriebe<br />

3 – 0,35<br />

Mio. t/a<br />

33<br />

33<br />

153<br />

56<br />

33<br />

308<br />

Summe<br />

CO 2 -Emissionen<br />

der ausgewählten<br />

Betriebe in Mio. t/a<br />

86<br />

51<br />

434<br />

162<br />

74<br />

807


800 Mio. t/a. Die Notwendigkeit<br />

diese CO2-Emissionen zu<br />

vermeiden oder abzuscheiden<br />

begründet eine Interessengemeinschaft,<br />

in der die Kohle<br />

nur einer unter vielen ist.<br />

Die beiden Demonstrationsvorhaben<br />

von Vattenfall und RWE<br />

sind Projekte, bei denen erstmals<br />

eine CO2-Quelle über eine Pipeline<br />

mit einem Speicher verknüpft<br />

werden sollen (Bild 12). Die in<br />

diesem System jeweils zu handhabenden<br />

CO2-Mengen liegen<br />

in einer Größenordnung von 2<br />

bis 3 Mio. t/a. Damit werden erste<br />

wichtige Schritte in Deutschland<br />

gegangen, diese Technologie<br />

umfassend zu erproben und wirtschaftlich<br />

zu bewerten. Bei den Demonstrationsanlagen<br />

sind regionale Lösungen möglich.<br />

Schon jetzt aber sind Grenzen erkennbar.<br />

Die Demonstrationsvorhaben in Deutschland<br />

und in der EU, z.B. in Polen und den<br />

Niederlanden, sind also erste notwendige<br />

Schritte, bleiben aber Insellösungen und<br />

sind deswegen tendenziell suboptimal.<br />

Nach heute bekannten Planungen kann<br />

man unterstellen, dass in Zentraleuropa<br />

gegen 2020 die CO2-Abscheidung eine<br />

Größenordnung von 10 bis 20 Mio. t/a erreichen<br />

könnte. Darauf folgend werden die<br />

Abscheideraten allerdings sehr schnell steigen<br />

müssen. Welche Größenordnung im<br />

Endausbau erreicht und wie Transport-Netz<br />

und Speicher-Infrastruktur aussehen werden,<br />

ist schwer abzuschätzen. Bild 13 zeigt<br />

für wichtige zentraleuropäische Länder die<br />

CO2-Quellen größer 3 Mio. t/a und potenzielle<br />

Speicher-Regionen. Aus der vorhin ge-<br />

nannten Größenordnung von etwa 800 Mio.<br />

t/a aus großen CO2-Quellen lassen sich für<br />

die ferne Zukunft Mengen ableiten. In 2050<br />

13 CO2-Quellen > 3 Mio. t/a und potenzielle Speicherregionen<br />

Die Vorhaben in Jänschwalde und Hürth sollen die<br />

Funktionsfähigkeit der CCS-Kette – Kraftwerkstechnik-<br />

Transport-Speicher – zeigen<br />

12 Die Vorhaben in Jänschwalde und Hürth sollen die Funkionsfähigkeit<br />

der CCS-Kette – Kraftwerkstechnik-Transport-Speicher – zeigen<br />

ist eine abgeschiedene CO2-Menge in einer<br />

Größenordnung von 200 bis <strong>300</strong> Mio. t/a für<br />

Mitteleuropa durchaus plausibel.<br />

CO2-Infrastruktur<br />

als Standortfaktor<br />

Der Aufbau einer Infrastruktur zum<br />

Transport und zur Verbringung von CO2 in<br />

geeignete geologische Strukturen ist ab<br />

2015/2020 erforderlich, wenn die Reduktionsziele<br />

nach 2020 so verschärft werden,<br />

wie dargestellt.<br />

Heute diskutiert man die Frage der CO2-<br />

Abscheidung im Zusammenhang mit der<br />

Kohleverstromung. Das greift zu kurz. Würde<br />

man zulassen, dass die Kohle zunächst<br />

durch Gas ersetzt wird, im Sinne CO2-Minderung<br />

durch Brennstoffwechsel, dann würde<br />

das CO2-Problem schon in absehbarer<br />

Zeit im Zusammenhang mit der Gasverstromung<br />

auftreten. Auch die Stromerzeugung<br />

CO2-Quellen > 3 Mio. t/a und potenzielle<br />

Speicherregionen<br />

auf Grundlage von Erdgas wird schon mit-<br />

telfristig nur mit CCS bestehen können. Gas<br />

allerdings ist als Brennstoff viel teurer als<br />

Quelle: EPER 4/2009 – Daten für 2004 CO2-Speicherformationen Öl-Gas-Felder Schwerpunkt<br />

CO2-Emissionen Köln<br />

Hürth<br />

2,5 Mio. t CO2 /a<br />

Erkundungsgebiet<br />

Schleswig-Holstein<br />

Berlin<br />

Erkundungsgebiet<br />

Neutrebbin<br />

Erkundungsgebiet<br />

Birkholz-Beeskow<br />

Cottbus<br />

2-3 Mio. t CO2/a Bei den Demonstrationsvorhaben sind regionale Lösungen möglich, aber Grenzen erkennbar.<br />

Braunkohlentag<br />

Kohle und damit ist die CO2-Abscheidung<br />

bei der Gasstromerzeugung<br />

je t CO2 teurer als bei<br />

einer t CO2 auf Basis Kohle. Hinzu<br />

käme, dass schon kurzfristig<br />

ein ausgewogener Energiemix<br />

zerstört und die Versorgungssicherheit<br />

gemindert würde.<br />

Die Verfügbarkeit einer CO2-<br />

Infrastruktur wird zu einer wirtschaftspolitischen<br />

Frage, die<br />

eng mit dem Ziel der Versorgungssicherheit<br />

verknüpft ist.<br />

Durch eine CO2-Infrastruktur<br />

entsteht Planungssicherheit,<br />

denn ein für Einzelne unlösbares<br />

Problem wird gelöst. Die<br />

Zukunft wird berechenbar, weil<br />

über die Kosten für Transport und Speicherung<br />

ein Höchstpreis für CO2 definiert<br />

wird. Perspektivisch gesehen ist die CO2-<br />

Infrastruktur Voraussetzung, dass ein<br />

ausgewogener Energiemix und industrielle<br />

Tätigkeit in Europa möglich bleibt. Eine<br />

funktionsfähige CO2-Infrastruktur wird also<br />

zu einem Standortfaktor allergrößter<br />

Bedeutung. Der Aufbau einer Infrastruktur<br />

zum Transport und Verbringung von CO2<br />

in geeignete geologische Formationen ist<br />

voraussichtlich kein Selbstläufer. Jedes<br />

einzelne Projekt für sich allein ist kaum<br />

zu realisieren, vielleicht wird es sogar unmöglich,<br />

wenn die entsprechenden Aufwendungen<br />

für vorlaufende Investitionen<br />

in die Infrastruktur allein diesem Vorhaben<br />

zugeordnet werden müssten.<br />

Klima- und energiepolitische<br />

Ziele nur über Investitionen<br />

erreichbar<br />

Ein zentraler umweltpolitischer Grundsatz<br />

lautet, dass der Verursacher die Kosten<br />

für den Umweltschutzaufwand tragen<br />

muss. Mit Einführung des Emissionshandels<br />

wird der Verursacher von CO2-Emissionen<br />

belastet, CO2 hat einen Preis. Das<br />

Prinzip „The polluter pays“ wird also über<br />

den Emissionshandel umgesetzt. Folgerichtig<br />

ist, dass die Mittel dazu verwendet<br />

werden, die Umweltziele zu erreichen.<br />

Im EU-Klimapaket ist festgelegt, dass<br />

mindestens 50 % der Auktionserlöse für<br />

die Klimavorsorge verwendet werden sollen.<br />

Angesprochen werden im Grundsatz<br />

3 Bereiche.<br />

l Die internationale Zusammenarbeit, d.h.<br />

die Industriestaaten finanzieren Klimaschutzmaßnahmen<br />

in Schwellen- und Entwicklungsländern.<br />

Diese Überlegungen<br />

stehen im Kontext mit einem Post-Kyoto-<br />

Abkommen<br />

l Der Ausbau der Erneuerbare Energien<br />

und die Steigerung der Energieeffizienz<br />

l Die umweltverträgliche Abscheidung und<br />

geologische Speicherung von CO2.<br />

bergbau 8/2009 345


Braunkohlentag<br />

Vorhaben, die Milliarden kosten<br />

Kernkraft<br />

Photovoltaik<br />

CO2-Infrastruktur<br />

ITER<br />

Verkehr<br />

14 Vorhaben, die Milliarden kosten<br />

Die Hoheit über die Mittelverwendung liegt<br />

bei den Mitgliedstaaten. In Deutschland ist<br />

also eine Debatte über Proportionen und<br />

Schwerpunkte erforderlich.<br />

Investitionen im Bereich CO2-arme<br />

Stromerzeugung, z.B. aus heimischer<br />

Braunkohle, und in die CO2-Infrastruktur<br />

können substanzielle Beiträge zur Stabilisierung<br />

der Wirtschaftsentwicklung leisten<br />

und sind positive Signale für die Reviere.<br />

Gerade in der jetzigen Wirtschaftskrise<br />

sind Investitionen bei uns im Land besonders<br />

wichtig. In den kommenden Jahren<br />

muss die Basis für eine zukunftsfähige<br />

Energieversorgung weiter gefestigt werden.<br />

Jeder Investitionsattentismus würde<br />

den Abwärtstrend verstärken, was keiner<br />

von uns wünschen kann.<br />

Bild 14 zeigt Vorhaben aus dem Energiebereich,<br />

die allesamt Milliarden kosten.<br />

Gezeigt werden die notwendigen Investitionen<br />

und das Strompotenzial. In vielen<br />

Bereichen war oder ist der Staat engagiert.<br />

Der Aufbau einer zentraleuropäischen<br />

CO2-Infrastruktur mit einer Kapazität von<br />

<strong>300</strong> Mio. t/a wird vielleicht 20 Mrd. € benötigen.<br />

Im Verhältnis zu den anderen<br />

dargestellten Energieprojekten relativiert<br />

sich die Zahl insbesondere, wenn man das<br />

Strompotenzial vergleicht. Ein erheblicher<br />

Teil der Investitionen für CCS in Zentraleuropa<br />

wird von und in Deutschland zu<br />

leisten sein. Die Demonstrationsvorhaben<br />

in Hürth und Jänschwalde markieren nur<br />

einen Anfang. In Brüssel gibt es einen Fördertopf<br />

für CCS. Darüber hinaus sind die<br />

Mitgliedstaaten gefordert.<br />

Die Brüsseler Beschlüsse zu Kraftwerks-<br />

investitionen und zur Verwendung der<br />

Auktionserlöse geben auch der Bundesregierung<br />

den notwendigen Spielraum. Es<br />

geht darum, die Auktionserlöse mit größtem<br />

Effekt einzusetzen. Traditionell gehört<br />

das Thema Infrastruktur und die Energiesi-<br />

346 bergbau 8/2009<br />

10 Kernkraftwerke je 1.600 MW<br />

Baukosten je 4 Mrd. € = 40 Mrd. €<br />

3.000 €/KW; 16.000 MW erfordern 48 Mrd. € Investitionen<br />

5-6.000 km Pipeline; Speicherentwicklung Festland - Nordsee<br />

Kapazität ≈ <strong>300</strong> Mio. t CO2/a Demonstration Kernfusion<br />

Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 1991 – 2010<br />

0 20 40 60 Mrd. €<br />

Strompotenzial<br />

≈ 130 TWh<br />

≈ 16 TWh<br />

≈ 400 - 500 TWh<br />

je nach Mix Kohle-Gas<br />

cherheit zu den Kernaufgaben des Staates,<br />

aber auch er kann es nicht alleine. Vor uns<br />

liegt ein großes Vorhaben unter der Überschrift<br />

„Public Privat Partnership“.<br />

Die Investitionen in die CCS-Technologie<br />

werden sich langfristig rentieren, denn die<br />

Vorleistungen für die CO2-Infrastruktur und<br />

die Betriebskosten werden später von den<br />

Nutzern bezahlt. Der Emissionshandel, der<br />

Preis für CO2 bzw. die Möglichkeit CO2-<br />

Kosten zu vermeiden sind ökonomische<br />

Hebel, die zur Nutzung dieser CO2-Infrastruktur<br />

zwingen werden. Die Einführung<br />

der CCS-Technologien ist eine sehr große<br />

Aufgabe, bei der wir ganz am Anfang stehen.<br />

Es bleibt noch viel zu tun. Zu danken<br />

ist den politischen Entscheidern in Brüssel<br />

und in Berlin, dass sie den Rechtsrahmen<br />

für diese neue industrielle Tätigkeit zügig<br />

entwickelt haben bzw. entwickeln wollen.<br />

Damit ist allerdings nur eine notwendige<br />

Voraussetzung geschaffen.<br />

Um den CCS-Zug tatsächlich in Bewegung<br />

zu setzen, sind ergänzende energie-,<br />

forschungs-, wirtschafts- und standortpolitische<br />

Entscheidungen erforderlich. Die<br />

Braunkohlenindustrie strebt einen offenen<br />

und breiten Dialog an. Die gesamte Industrie,<br />

der Stromsektor und die politisch<br />

verantwortlichen Kräfte in den Regionen,<br />

in Deutschland und in der EU sollten sich<br />

daran beteiligen.<br />

Zusammenfassung<br />

Die klimapolitischen Beschlüsse in der<br />

EU und in Deutschland markieren 2 Zeithorizonte<br />

mit gravierenden Herausforderungen<br />

für unseren Industriezweig.<br />

Im Zeitraum bis 2020 wird die deutsche<br />

Braunkohle weiterhin einen bedeutsamen<br />

Beitrag zur Stromerzeugung leisten. Aus<br />

dem CO2-Handel allerdings wird beginnend<br />

mit der 3. Verpflichtungsperiode<br />

ab 2013 ein signifikanter wirtschaftlicher<br />

Druck resultieren. In dieser Zeitspanne<br />

geht es in Deutschland und in Europa darum,<br />

den Kraftwerkspark durch den Bau<br />

moderner Anlagen, die CCS-Ready sind,<br />

weiter zu modernisieren. Die Politik ist gefordert,<br />

aufbauend auf der ETS-Richtlinie<br />

der EU-Kommission die Rahmenbedingungen<br />

für Neuinvestitionen zu schaffen,<br />

um auch in Zukunft den verlässlichen<br />

Sockel Braunkohle für die Energieversorgung<br />

zu erhalten und Strukturbrüche zu<br />

vermeiden. Eine weiter zunehmende Entmischung<br />

des ausgewogenen Energiemix<br />

in Richtung Gas ist kritisch zu sehen.<br />

Die Bergbaukonzepte sind auch jenseits<br />

2020 tragfähig. Im Zeitraum nach<br />

2020 gibt es bei der Kohlenutzung kein<br />

einfaches „weiter so“, wenn die Klimavorgaben<br />

so umgesetzt werden, wie beschlossen.<br />

Wichtig ist die Demonstration<br />

der CCS-Technologien. Die Nutzung von<br />

Kohle, aber auch von Öl und Gas, wird<br />

nach 2020 schnell mehr und mehr an<br />

CCS gebunden. Das gilt für die Stromerzeugung,<br />

aber gleichermaßen für große<br />

Industriebereiche.<br />

Die EU und Deutschland stehen vor der<br />

großen energie-, umwelt- und wirtschaftspolitischen<br />

Aufgabe, einen tiefgreifenden<br />

Transformationsprozess vorzubereiten und<br />

umzusetzen. Keiner wird das alleine schaffen<br />

können und es gibt auch keine Patentlösung.<br />

Innovationen und Wagemut sind<br />

erforderlich. Geld dafür ist allerdings durchaus<br />

vorhanden, denn CO2 hat einen Preis.<br />

Die Erlöse aus der Auktionierung von CO2<br />

sollten auch in Deutschland für die Zukunftssicherung<br />

im Bereich Industrie und Stromerzeugung<br />

eingesetzt werden. Aus Sicht der<br />

Kohle geht es um den Bau höchst effizienter<br />

Kraftwerke, um die CO2-Abscheidung und<br />

eine CO2-Transport- und Speicher-Infrastruktur.<br />

Eine wichtige Etappe wird durch die<br />

von der EU angekündigte Energiestrategie<br />

markiert werden. Bis Ende 2010 will<br />

die Kommission eine europäische Energiestrategie<br />

ausformulieren, die bis 2030<br />

reicht und einen Ausblick auf 2050 gibt.<br />

Damit stellt sich die Europäische Gemeinschaft<br />

eine Aufgabe, die gerade in<br />

Deutschland häufig am Widerstreit zwischen<br />

unterschiedlichen politischen Kräften<br />

gescheitert ist und nicht umfassend<br />

bearbeitet wurde.<br />

Die Kohleindustrie und die Braunkohle<br />

werden sich in diesen Prozess auf allen<br />

Ebenen einbringen. Unsere Aufgabe<br />

bleibt, weiter daran zu arbeiten, dass die<br />

Braunkohle auch zukünftig als Teil der<br />

Lösung wahrgenommen und demzufolge<br />

unterstützt wird.<br />

Vortrag anlässlich des Braunkohlentages<br />

am 14.05.2009 in Görlitz


Der Ursprung des sächsischen<br />

Bergbaus liegt im Mittelalter.<br />

Um 1168 wurde nach einem Aufsehen<br />

erregenden Silberfund die Gegend<br />

um Freiberg besiedelt und die<br />

Siedlung 1186 durch Markgraf Otto<br />

den Reichen zur Stadt erhoben, die<br />

sich zügig entwickelte. Der Bergbau<br />

sorgte in den folgenden 700 Jahren<br />

für die Prosperität des Landes.<br />

Nach dem vorübergehenden Niedergang<br />

des Silber- und Metallerzbergbaus<br />

wird er ab Mitte des<br />

15.Jahrhunderts mit neuer Blüte<br />

auf das erzgebirgische Revier<br />

im Raum Altenberg, Schneeberg<br />

und Annaberg ausgedehnt. Das<br />

ab Mitte des 16. Jahrhunderts<br />

entstandene Oberbergamt war<br />

Keimzelle der 1765 gegründeten<br />

ersten wissenschaftlichen<br />

Bergbauhochschule der Welt,<br />

der Bergakademie Freiberg. Im<br />

19. Jahrhundert gründete das<br />

Oberbergamt auch den geologischen<br />

Dienst des Landes.<br />

Der Freiberger Erzbergbau endete<br />

1969, die letzten Erzbergwerke<br />

in Altenberg und Ehrenfriedersdorf<br />

schlossen 1991. Seitdem ist der<br />

Bergbau in Sachsen<br />

17. Tagung Ingenieurgeologie<br />

Bergrat, Bergassessor, Dipl.-Ing. Holger Heymann, Freiberg*<br />

1 Gewinnungsbetriebe unter Bergaufsicht (Stand 12/2008)<br />

Erzbergbau in ganz Deutschland<br />

Geschichte.<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

wuchs auch der Braunkohlenbergbau<br />

im Mitteldeutschen Revier (Südraum<br />

von Leipzig) und in der Lausitz<br />

zu Großbetrieben, die ursprüng-<br />

*Bergrat, Bergassesor, Dipl.-Ing. Holger Heymann<br />

Referat 21 Braunkohlenbergbau<br />

Sächsisches Oberbergamt<br />

Kirchgasse 11<br />

09599 Freiberg<br />

Tel.: 03731/372-1217<br />

Fax: 03731/372-1179<br />

e-Mail:<br />

holgerheymann@obafg.smwa.sachsen.de<br />

Internet:<br />

www.bergbehoerde.sachsen.de<br />

lichen Untertagebetriebe gingen<br />

auf den Tagebau über. In der DDR<br />

erreichte der Braunkohlenbergbau<br />

gewaltige Dimensionen, die DDR<br />

wurde das größte Braunkohlenförderland<br />

der Welt. Heute dient der<br />

privatisierte Braunkohlenbergbau in<br />

beiden Revieren überwiegend der<br />

krisensicheren und wirtschaftlichen<br />

Stromgewinnung.<br />

Auch der nach 1946 begonnene<br />

Uranerzbergbau erreichte in der<br />

DDR erhebliche Dimensionen, die<br />

DDR war drittgrößter Uranproduzent<br />

der Welt und die Nr. 1 des Ostblocks.<br />

Abgebaut wurde bis 1990 im Erzgebirge,<br />

in Dresden-Gittersee und in<br />

Königstein im Elbsandsteingebirge.<br />

Der stillgelegte Uranerzbergbau und<br />

der nicht privatisierte Teil des Braunkohlenbergbaus<br />

gehören heute zu<br />

den größten Sanierungs- und Umweltprojekten<br />

Europas.<br />

Heute wird der Bergbau vom<br />

1991 wiedererrichteten Oberbergamt<br />

in Freiberg beaufsichtigt.<br />

Schwerpunkte sind Tagebau auf<br />

Braunkohle, Steine und Erden,<br />

also Baurohstoffe, sowie der erwähnte<br />

Sanierungsbergbau und<br />

ein umfangreicher jahrhundertealter<br />

Altbergbau. Deutschland ist zwar<br />

im weltweiten Vergleich ein rohstoffarmes<br />

Land, die mitteldeutsche Region<br />

ist aber mit überdurchschnittlich<br />

vielen Vorkommen ausgestattet.<br />

Wegen der veränderten Weltrohstoffmärkte<br />

gibt es Anstrengungen,<br />

den Bergbau auf Flussspat, Kupfer,<br />

Wolfram und anderer Metalle<br />

in Sachsen wiederzubeleben<br />

(Bilder 1 und 2).<br />

Steine- und Erden - Bergbau<br />

Anders als in den westlichen Bundesländern<br />

steht die überwiegende Zahl der<br />

Gewinnungsbetriebe für Baurohstoffe im<br />

Freistaat Sachsen unter Bergaufsicht.<br />

Im Jahr 2007 förderten 284 Betriebe Steine-<br />

und Erdenrohstoffe nach Bergrecht. Für<br />

diese Betriebe erfasst das Sächsische Oberbergamt<br />

die Fördermengen einzelner Boden-<br />

bergbau 8/2009 347


17. Tagung Ingenieurgeologie<br />

2 Sanierungsbetriebe/-anlagen unter Bergaufsicht – ohne Altbergbau (Stand 12/2008)<br />

schätze. Die Steine und Erdenunternehmen<br />

unter Bergaufsicht förderten rd. 36,0 Mio. t<br />

verwertbare Rohstoffe. Das entspricht einem<br />

Rückgang der Fördermenge gegenüber dem<br />

Vorjahr (40,3 Mio. t).<br />

Die einzelnen Betriebe verzeichnen jährliche<br />

Fördermengen von weniger als 50 000 t<br />

bis zu über 2 Mio t. Die Abbaumengen sind<br />

von der Nachfrage der weiterverarbeitenden<br />

Unternehmen abhängig (Bild 3).<br />

Der überwiegende Teil der Steine- und<br />

Erdenbetriebe hatte wegen der konjunkturellen<br />

Entwicklung in der Baubranche seine<br />

Kapazitäten nicht ausgeschöpft.<br />

Die unter Bergaufsicht stehenden sächsischen<br />

Steine- und Erdenbetriebe und angegliederten<br />

Weiterverarbeitungsanlagen<br />

hatten in 2008 insgesamt 2 <strong>300</strong> Beschäftigte.<br />

Die Betriebe vergeben eine erhebliche<br />

Anzahl an Fremdaufträgen zu Planungen,<br />

der Durchführung von Genehmigungsverfahren,<br />

zur Rechtsvertretung, zu inner- und<br />

außerbetrieblichen Transporten, zur Wartung,<br />

zum Einsatz von Spezialmaschinen<br />

und zu Sprengarbeiten. Dadurch entstehen<br />

außerhalb der Unternehmen erhebliche<br />

Beschäftigungseffekte.<br />

348 bergbau 8/2009<br />

Im Freistaat Sachsen gewinnen gegenwärtig<br />

zwei Unternehmen an insgesamt<br />

drei Standorten Rohstoffe im Untertagebergbau.<br />

Die GEOMIN Erzgebirgische Kalkwerke<br />

GmbH gewinnt in den beiden untertägigen<br />

Betrieben Hermsdorf und Lengefeld/Erzgebirge<br />

Kalzit- bzw. Dolomitmarmor.<br />

Die Staatliche Porzellan-Manufaktur<br />

Meissen GmbH betreibt das „Erdenwerk<br />

Seilitz“ im Landkreis Meißen zur untertägigen<br />

Gewinnung von Kaolin. Zwei Superlative<br />

kennzeichnen das Kaolinabbaugebiet<br />

der Meissener Porzellan - Manufaktur: Es<br />

gilt als kleinstes und ältestes aller derzeit<br />

3 Steinbruch Venusberg<br />

Foto: ard Baustoffwerke 4 Mitteldeutsche Reviere (Teil 1)<br />

noch in Betrieb stehenden Kaolinbergwerke<br />

in Europa. Im engeren Sinne bietet die<br />

Grube heute Arbeit für drei Bergleute, im<br />

weiteren Sinne für etwa 800 Meissener<br />

Manufakturisten. Gegenwärtig fördert das<br />

Unternehmen etwa <strong>300</strong> t Rohkaolin im<br />

Jahr. Den Abbau des Kaolins nimmt es<br />

manuell mit Hacke, Schaufel und Abbauhammer<br />

vor. Kaolin bringt wegen seiner<br />

besonderen Mineralzusammensetzung in<br />

dieser Lagerstätte hervorragende Voraussetzungen<br />

für den Einsatz als Rohstoff bei<br />

der Herstellung von Hartporzellan mit.<br />

Braunkohlebergbau und<br />

Braunkohlesanierung<br />

Bedingt durch die Entwicklung des Weltmarktes<br />

im Bereich der Rohstoffe, insbesondere<br />

bei Erdöl und Erdgas, kommt der<br />

heimischen Braunkohle als Energierohstoff<br />

für die nächsten Jahre weiterhin eine große<br />

Bedeutung zu. Besonders ihre regionale<br />

Verfügbarkeit, der günstige Preis im Vergleich<br />

zu anderen Energieträgern und ihre<br />

Bedeutung für den regionalen Arbeitsmarkt<br />

machen sie unverzichtbar. Deutschland<br />

stützt sich bei der primären Energiegewinnung<br />

zu etwa 40 % auf diesen heimischen<br />

Rohstoff. Ein Viertel des Strombedarfes in<br />

Deutschland wird mit Braunkohle gedeckt.<br />

Gegenwart und Zukunft der Braunkohle<br />

liegen in ihrer Verstromung. Grundlage für<br />

die Perspektive des Braunkohlentagebaus<br />

ist neben dem gesicherten Absatz die genehmigungsrechtliche<br />

Sicherheit für einen<br />

langfristigen Weiterbetrieb.<br />

Der Freistaat Sachsen gehört mit seinen<br />

Anteilen am Lausitzer und Mitteldeutschen<br />

Braunkohlenrevier zu den bedeutenden<br />

Förderländern im Bundesgebiet.<br />

Die Förderung von etwa 32,1 Mio. t Roh-


5 Mitteldeutsche Reviere (Teil 2)<br />

braunkohle vergangenen Jahr entspricht<br />

einem Anteil von etwa 19 % der Förderung<br />

in der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Die Fördermenge ist auch im internationalen<br />

Maßstab bedeutend. Im Jahr 2008<br />

förderten die Tagebaue auf sächsischem<br />

Gebiet etwa 3,5 % der weltweit gewonnenen<br />

Rohbraunkohle. Die Fördermenge<br />

liegt im Bereich der Jahresfördermenge in<br />

Staaten wie Serbien, Kanada, Rumänien<br />

oder Indien. Die genannten Staaten gelten<br />

als die zehnt bis dreizehntgrößten Braunkohleländer.<br />

Rund 13 Mrd. t Braunkohle lagern zwischen<br />

Elbe und Neiße im Osten Deutschlands.<br />

Davon befinden sich etwa zwei Mrd.<br />

Tonnen in den Lausitzer Abbaufeldern der<br />

Vattenfall Europe Mining AG (VEM AG), dem<br />

6 Lausitzer Revier<br />

drittgrößten Stromproduzenten in Deutschland.<br />

Im Tagebau Nochten fördert die VEM<br />

AG bis zu 19 Mio. t Braunkohle im Jahr,<br />

ab dem Jahr 2010 soll auch im Tagebau<br />

Reichwalde wieder Braunkohle gewonnen<br />

werden. Kontinuierlich wird die Rohbraunkohle<br />

per Bahn und über Förderbänder aus<br />

dem Tagebau Nochten und zukünftig auch<br />

aus Reichwalde dem Kraftwerk Boxberg<br />

zugeführt. Bei Volllastbetrieb werden heute<br />

täglich rd. 50 000 t Rohbraunkohle aus<br />

Nochten benötigt. Mit dem geplanten neuen<br />

675-MW-Block steigt der Bedarf um weitere<br />

15 000 t (Bilder 4 und 5).<br />

Die Braunkohlelagerstätten im Mitteldeutschen<br />

Revier umfassen etwa 10 Mrd. t<br />

geologischer Vorräte. Aus den Tagebauen<br />

Vereinigtes Schleenhain und Profen der<br />

17. Tagung Ingenieurgeologie<br />

Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft<br />

mbH (MIBRAG) werden jährlich rd. 14 Mio. t<br />

Braunkohle gefördert. Die langfristige Absatzsicherheit<br />

ist durch den Verbund des<br />

Tagebaus Vereinigtes Schleenhain mit dem<br />

neu erbauten Braunkohlekraftwerk Lippendorf<br />

gegeben (Bild 6).<br />

Als bedeutender Wirtschaftsfaktor trägt<br />

sie entscheidend zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit<br />

der Region bei. Sie bildet<br />

den industriellen Kern in der Lausitz und<br />

Mitteldeutschland.<br />

2,8 % der Wertschöpfung des produzierenden<br />

Gewerbes (ohne Bauwirtschaft) in<br />

Ostdeutschland wird von der Braunkohlenindustrie<br />

und weiterer von ihr abhängiger<br />

Wirtschaftsbereiche erwirtschaftet.<br />

Berücksichtigt man die indirekt und induziert<br />

Beschäftigten, so sind knapp 23 600<br />

Arbeitsplätze oder 0,4 % aller Arbeitnehmer<br />

in Ostdeutschland von der Braunkohle<br />

abhängig<br />

Die Braunkohleindustrie hat für den regionalen<br />

Arbeitsmarkt im Freistaat Sachsen<br />

eine große Bedeutung. So sicherte der<br />

Braunkohlenbergbau durch die direkten, indirekten<br />

und induzierten Beschäftigungseffekte<br />

rd. 8 000 Arbeitsplätze allein in Sachsen.<br />

Auf jeden Beschäftigten in der Braunkohlenindustrie<br />

kommen ein Erwerbstätiger in<br />

Zulieferbetrieben sowie 0,3 Beschäftigte in<br />

Bereichen, in denen die Arbeitnehmer Konsumausgaben<br />

tätigen (Bild 7).<br />

7 Tagebau Zwerkau während der Flutung<br />

Foto: LMBV mbH<br />

Das Hauptziel der Braunkohlensanierung<br />

liegt in einer schnellen und wirtschaftlichen<br />

Sanierung der stillgelegten Tagebaue und<br />

Veredlungsstandorte in der Lausitz und Mitteldeutschland<br />

sowie in Maßnahmen zur<br />

Wiederherstellung eines ausgeglichenen,<br />

sich weitgehend selbst regulierenden Grundwasserhaushaltes.<br />

Damit werden entscheidende<br />

Voraussetzungen zur Nachnutzung<br />

dieser Standorte für die Ansiedlung von Industrie<br />

und Gewerbe sowie für die touristische<br />

Nutzung geschaffen (Bild 8).<br />

Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-<br />

Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV<br />

mbH) ist Rechtsnachfolgerin der nicht privatisierungsfähigen<br />

Braunkohlenbetriebe<br />

der ehemaligen Treuhandanstalt und damit<br />

Unternehmen im Sinne des Bundesberggesetzes.<br />

Die Kerntätigkeit des Unterneh-<br />

bergbau 8/2009 349


17. Tagung Ingenieurgeologie<br />

8 Sanierungsbereiche Brandenburg und Ostsachsen<br />

mens besteht mittlerweile in der Flutung<br />

der Tagebaurestlöcher, der Abwehr von<br />

Gefährdungen in Folge des Grundwasserwiederanstieges<br />

und Maßnahmen zur<br />

Erhöhung des Folgenutzungsstandards in<br />

der Lausitz und in Mitteldeutschland sowie<br />

10 Sanierungsbereiche der Wismut GmbH<br />

350 bergbau 8/2009<br />

der Verwertung sanierter Flächen (Bild 9).<br />

Die Braunkohlesanierung finanzierte sich<br />

nahezu vollständig aus dem mittlerweile vierten<br />

Verwaltungsabkommen zur Braunkohlesanierung.<br />

Das Verwaltungsabkommen hat<br />

drei Schwerpunkte:<br />

9 Lausitzer Seenplatte Foto: LMBV mbH<br />

l Grundsanierung im Rahmen der Rechtsverpflichtungen<br />

der LMBV mbH,<br />

l Abwehr von Gefährdungen im Zusammenhang<br />

mit dem Wiederanstieg des<br />

Grundwassers und<br />

l Maßnahmen im Zusammenhang mit der<br />

Erhöhung des Folgenutzungsstandards.<br />

Die Vertragspartner stellen dazu bis 2012<br />

einen Finanzrahmen von 1 025,6 Mio. €<br />

bereit. Im Freistaat Sachsen sind Sanierungsleistungen<br />

im Gesamtumfang von<br />

über 380 Mio. € geplant.<br />

Wismutsanierung<br />

Die Regierungen der Bundesrepublik<br />

Deutschland und der Union der Sozialistischen<br />

Sowjetrepubliken beendeten mit Gesetz<br />

zu ihrem Abkommen zur Tätigkeit der


Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft<br />

Wismut vom 16.05.1991 die Urangewinnung<br />

des seinerzeit drittgrößten Uran-<br />

produzenten der Welt (Bild 10).<br />

Der Bundesgesetzgeber wandelte die<br />

SDAG Wismut durch das Wismutgesetz<br />

vom 12.12.1991 in die Wismut GmbH um.<br />

Für den Unternehmenszweck stellte der<br />

Bund als alleiniger Gesellschafter des<br />

Unternehmens im Rahmen von Verpflichtungsermächtigungen<br />

13 Mrd. DM bereit.<br />

Aufgabe der Wismut GmbH ist die ökonomisch<br />

und ökologisch optimierte Sanierung<br />

der Hinterlassenschaften des Uranbergbaues<br />

in Sachsen und Thüringen. Dies bedeutet<br />

im Wesentlichen die Wiedernutzbarmachung<br />

von bergbaulich in Anspruch genommenen<br />

Flächen mit teilweise vorlaufender Demontage<br />

und Abbruch von Gebäuden und Einrichtungen,<br />

die langzeitsichere Verwahrung<br />

von Grubenbauen, Halden, Schlammteichen<br />

sowie die Erfüllung der bergschadensrechtlichen<br />

Bestimmungen des Berggesetzes<br />

der DDR und des Bundesberggesetzes.<br />

Derzeit hat die Wismut GmbH noch etwa<br />

1 700 Beschäftigte.<br />

Die Wismut GmbH ist nur für die Hinterlassenschaften<br />

des ehemaligen Uranerzbergbaus<br />

verantwortlich, für die auch ihre<br />

Rechtsvorgängerin, die SDAG Wismut, in<br />

Anspruch genommen werden konnte. Nach<br />

einem Abkommen der ehemaligen UdSSR<br />

und der ehemaligen DDR vom 07.12.1962<br />

konnte die SDAG bzw. SAG Wismut nicht<br />

mehr für die Beseitigung von bergbaulichen<br />

Schäden bei endgültig stillgelegten Betrieben<br />

herangezogen werden. Die Situation<br />

um die so genannten Wismut-Altstandorte<br />

hatte bereits Anfang der 1990er- Jahre zu<br />

Verstimmungen in den betroffenen Regionen,<br />

insbesondere um Johanngeorgenstadt,<br />

geführt (Bild 11).<br />

Durch das Verwaltungsabkommen zu den<br />

Wismut-Altstandorten stellen die Bundesrepublik<br />

Deutschland und der Freistaat Sachsen<br />

bis zum Jahr 2012 zu gleichen Teilen 78<br />

Mio. € Sanierungsmittel zur Verfügung.<br />

Altbergbau<br />

Der sächsische Bergbau hat über Jahrhunderte<br />

hinweg nachhaltige Spuren auf<br />

und vor allem unter der Oberfläche des<br />

Freistaates hinterlassen. Auf dem Gebiet<br />

des Freistaates Sachsen existieren mehrere<br />

tausend Grubenbaue mit einer Gesamtlänge<br />

von mehreren zehntausend<br />

Kilometern. Die in über 800 Jahren aufgefahrenen<br />

Grubenbaue wurden über lange<br />

Zeiträume nicht systematisch aufgezeichnet<br />

und sind von daher bis heute zu einem<br />

großen Teil unbekannt (Bild 12).<br />

Nach wie vor sind dabei die bergschadensgefährdeten<br />

Gebiete des ehemaligen<br />

Erzbergbaus im Erzgebirge, die Reviere<br />

des ehemaligen Steinkohlenbergbaus im<br />

Raum Zwickau, Lugau/Oelsnitz und Freital<br />

sowie der ehemalige Braunkohlentiefbau im<br />

Mitteldeutschen und im Lausitzer Revier die<br />

regionalen Schwerpunkte. In einigen Städten<br />

Sachsens wurden in den vergangenen<br />

Jahrhunderten umfangreiche Kelleranlagen<br />

unterirdisch aufgefahren, die im Laufe der<br />

Zeit in Vergessenheit geraten sind oder nicht<br />

mehr unterhalten werden. Weitere Relikte<br />

ehemaliger Bergbautätigkeiten sind Halden<br />

und Restlöcher. Allen diesen Objekten ist<br />

gemeinsam, dass kein Rechtsnachfolger der<br />

altbergbaulichen Anlagen existiert und keine<br />

Bergaufsicht im Rahmen des Bundesberggesetzes<br />

mehr besteht (Bild 13).<br />

Immer wieder treten auf Grund der verbliebenen<br />

altbergbaulichen Anlagen Gefährdungen<br />

für die öffentliche Sicherheit<br />

und Ordnung ein. So sind jedes Jahr eine<br />

Vielzahl von umfangreichen Ereignissen in<br />

Form von Tagesbrüchen, Felsstürzen und<br />

Rutschungen, aber auch Vernässungen,<br />

unkontrollierte Wasseraustritte, Senkungen<br />

und Hebungen zu verzeichnen.<br />

Im Jahre 2008 hat der Freistaat Sachsen<br />

rd. 21 Mio. e für die Sicherung von<br />

Altbergschäden investiert.<br />

17. Tagung Ingenieurgeologie<br />

Im Jahre 2008 hat der Freistaat Sachsen<br />

rd. 21 Mio. E für die Sicherung von<br />

Altbergbauschäden investiert.<br />

Das neue Berggeschrey<br />

Der weltweite Bedarf an Erzen aufgrund<br />

der gewachsenen Nachfrage und die reduzierte<br />

oder kostenintensivere Erschließungstätigkeit<br />

von neuen Lagerstätten hat<br />

seit dem Jahr 2003 zu einem massiven<br />

Anstieg der Rohstoffpreise geführt. Diese<br />

Entwicklung weckte auch in Sachsen das<br />

Interesse an der Wiederaufnahme des<br />

Bergbaus. Von besonderer Bedeutung sind<br />

die Rohstoffe Zinn, Zink, Kupfer, Wolfram<br />

sowie Fluss- und Schwerspat und weitere<br />

metallische Rohstoffe, von denen noch<br />

Restvorräte vorhanden sind (Bild 14).<br />

Im Herbst 2006 erteilte das Sächsische<br />

Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />

dem Geokompetenzzentrum Freiberg den<br />

Auftrag, für die wichtigsten sächsischen Erz-<br />

und Spatvorkommen eine Neubewertung<br />

unter aktuellen Gesichtspunkten vorzunehmen.<br />

Die sich anschließende Neubewertung<br />

beinhaltet u.a. eine Einstufung der Vorräte<br />

hinsichtlich ihrer Quantität (klein, mittel oder<br />

groß im Weltmaßstab) sowie ihrer Qualität<br />

(geologischer Kenntnisstand, Realisierbarkeit,<br />

Bauwürdigkeit) gemäß UN-Vorratsklassifikation<br />

und aktuelle Möglichkeiten der Aufbereitbarkeit<br />

der Rohstoffe.<br />

Seit Mitte des Jahres 2006 haben verschiedene<br />

nationale und internationale Unternehmen<br />

mit Anträgen auf bergrechtliche<br />

Erlaubnisse und Bewilligungen zu verschiedenen<br />

Erz- und Spatvorkommen in Sachsen<br />

konkretes Interesse an der Wiederaufnahme<br />

des Bergbaus bekundet. Bis zum Ende<br />

des Jahres 2007 reichten die Unternehmen<br />

beim Sächsischen Oberbergamt Anträge<br />

zu bergrechtlichen Erlaubnissen und Bewilligungen<br />

zu insgesamt 12 abgrenzbaren<br />

Vorkommen ein (Bild 15).<br />

Zu 8 Vorkommen erteilte das Sächsische<br />

Oberbergamt bis Ende des Jahres<br />

11 Hammerberghalde 1992 bis 2005 12 Sanierungsmittel im Altbergbau (in Mio. e)<br />

bergbau 8/2009 351


17. Tagung Ingenieurgeologie<br />

13 Relikte ehemaliger Bergbautätigkeiten<br />

2007 insgesamt 9 bergrechtliche Erlaubnisse:<br />

Feld „Pöhla-Globenstein“<br />

– Westerzgebirge<br />

Um den westerzgebirgischen Ort Pöhla<br />

erstreckt sich eine polymetallische Skarnlagerstätte.<br />

Von besonderer Bedeutung sind<br />

die Vererzungen mit Zinn und Wolfram.<br />

In mehreren Erkundungsetappen zwischen<br />

den Jahren 1957 und 1988 stellte die<br />

SDAG Wismut einen Vorrat von 84 000 t elementarem<br />

Zinn, von 43 000 t Wolfram und 14 Das neue Berggeschrey – Verteilung der wichtigsten Erz- und Spatvorkommen<br />

15 Das neue Berggeschrey<br />

352 bergbau 8/2009


weiteren Vorräten an Begleitrohstoffen fest.<br />

Das Sächsische Oberbergamt erteilte<br />

der Wisutec Umwelttechnik GmbH bereits<br />

im Oktober 2006 die Erlaubnis zur Erkundung<br />

in einem 4,4 km² großen Feld. Mit der<br />

Erkundung sollen u.a. der Erzgehalt der<br />

Lagerstätte näher bestimmt und Aufbereitungsuntersuchungen<br />

durchgeführt werden.<br />

Felder<br />

„Spremberg-Graustein-Schleife“<br />

– sächsischer Teil und<br />

„Weißwasser“<br />

– Lausitz<br />

In der Oberlausitz befindet sich zwischen<br />

dem sächsischen Weißwasser und<br />

dem brandenburgischen Spremberg ein<br />

schon seit längerem bekanntes Buntmetallvorkommen.<br />

Hier finden sich im permischen<br />

Kupferschiefer sowie teilweise in<br />

begleitenden Schichten als Hauptrohstoffe<br />

Kupfer, Blei und Zink sowie weitere chemische<br />

Elemente, wie z.B. Silber. Sie liegen<br />

im Bereich der so genannten Mulkwitz<br />

Struktur, einer von Störungen zergliederten<br />

tektonischen Hochlage in Tiefen von<br />

600 bis 1 400 m.<br />

Das Landesamt für Bergbau, Geologie<br />

und Rohstoffe Brandenburg (LBGR) und<br />

das Sächsische Oberbergamt erteilten<br />

dem panamaischen Unternehmen Minera<br />

S. A. im Juni 2007 im Rahmen einer Vorrangentscheidung<br />

gegenüber anderen Mitbewerbern<br />

die Erlaubnis zur Erkundung in<br />

einem Feld „Spremberg-Graustein-Schleife“<br />

mit einer Größe von 387 km². Der Teil<br />

des Erlaubnisfeldes im Freistaat Sachsen<br />

hat eine Größe von 50 km².<br />

Das Sächsische Oberbergamt erteilte<br />

darüber hinaus dem polnischen Unternehmen<br />

KGHM Cuprum (Wroclaw/Polen)<br />

die Erlaubnis zur Erkundung des Vorkommens<br />

in einem über Weißwasser bis zur<br />

polnischen Grenze anschließenden Feld<br />

„Weißwasser“. Das Feld hat eine Größe<br />

von 364 km².<br />

Feld „Gottesberg“<br />

– Vogtland<br />

Die polymetallische Lagerstätte ist insbesondere<br />

wegen der Zinnvererzung von Bedeutung.<br />

Nach bisher vorliegenden Erkundungen<br />

ist bisher von einem Vorkommen<br />

von 121 000 t elementarem Zinn, 64 000 t<br />

Kupfer, 7 000 t Wolfram und Begleitrohstoffen<br />

wie Wismut und Gold auszugehen.<br />

Das Sächsische Oberbergamt erteilte<br />

der Deutschen Rohstoff AG Heidelberg<br />

(DRAG) im September 2007 die Erlaubnis<br />

zur weiteren Erkundung des Vorkommens<br />

in einem 11 km² großen Feld.<br />

Feld „Delitzsch“<br />

– Landkreis Delitzsch<br />

Nordwestlich von Leipzig liegt bei Delitzsch<br />

ein Bereich mit drei so genannten „verdeck-<br />

ten“ Rohstoffvorkommen. Unter einer etwa<br />

100 m mächtigen Lockergesteinsbedeckung,<br />

die sich neben Sand und Ton auch aus<br />

Braunkohlenflözen zusammensetzt, befindet<br />

sich ein aus verschiedenen Gesteinseinheiten<br />

gebildeter Grundgebirgskomplex.<br />

So kommen im Kontaktbereich des Delitzscher<br />

Granodiorits (ein Granit-Typ) Wolframerze<br />

vor, welche als Begleitrohstoff zusätzlich<br />

Molybdän, Zinn und Germanium<br />

aufweisen.<br />

Das Sächsische Oberbergamt erteilte<br />

der DRAG im November 2007 die Erlaubnis<br />

zur Erkundung der Vorkommen in<br />

einem 111 km² großen Feld im Landkreis<br />

Delitzsch.<br />

Feld „Ehrenfriedersdorf/Geyer“<br />

– Mittleres Erzgebirge<br />

Das Lagerstättenrevier ist seit dem Mittelalter<br />

wegen des Reichtums an Zinnerzen<br />

bekannt. Im Gebiet Ehrenfriedersdorf<br />

fand seit dem Mittelalter bis zum Jahr 1990<br />

in verschiedenen Lagerstättenfeldern der<br />

Abbau vor allen Dingen von Zinn, Wolfram<br />

und Arsen statt.<br />

Nach bisherigen Erkundungen gelten etwa<br />

48 000 t elementares Zinn und 65 000 t<br />

Zink als nachgewiesen.<br />

Das Sächsische Oberbergamt erteilte<br />

der DRAG im September 2007 die Erlaubnis<br />

zur Erkundung der Vorkommen in<br />

einem 35 km² großen Feld um die Stadt<br />

Ehrenfriedersdorf und die Stadt Geyer.<br />

Feld „Antonsthal“<br />

– Westerzgebirge<br />

Hauptrohstoff der Skarnerz- und Ganglagerstätte<br />

ist Zinn. Daneben finden sich<br />

erhebliche Vererzungen mit Wolfram, Zink,<br />

Blei und Eisen.<br />

Die Untersuchungen der SDAG Wismut<br />

weisen einen Vorrat von 28 000 t elementarem<br />

Zinn, 23 000 t Wolfram, 95 000 t<br />

Zink und Begleitrohstoffe wie Blei, Kupfer,<br />

Cadmium, Silber und Wismut aus.<br />

Das Sächsische Oberbergamt erteilte<br />

der DRAG im September 2007 die Erlaubnis<br />

zur Erkundung der Vorkommen in einem<br />

9,5 km² großen Feld um die Gemeinde<br />

Antonsthal.<br />

Feld „Altenberg“<br />

– Osterzgebirge<br />

Das über die Landesgrenzen hinaus<br />

bekannte Zinnvorkommen im osterzgebirgischen<br />

Altenberg wurde seit dem 15.<br />

Jahrhundert bis 1991 bergmännisch abgebaut.<br />

Ein anschauliches Zeugnis der<br />

Gewinnungsgeschichte ist die Pinge, die<br />

als großer Einsturztrichter die Oberfläche<br />

seit 1620 prägt.<br />

Den Hauptrohstoff der Lagerstätte bildet<br />

Zinn, welches unterhalb der Altenberger<br />

Pinge als Mineral Kassiterit in einem aus<br />

Quarz und Hellglimmer bestehenden Ge-<br />

17. Tagung Ingenieurgeologie<br />

stein (Greisen) vorliegt. Derartige Greisen<br />

bilden teils schmale Gängchen (Trümer),<br />

die sich aber auch zu mächtigen Trümerzonen<br />

oder ganzen Greisenstöcken<br />

vereinigen können. Des Weiteren finden<br />

sich auch Wolfram, Rubidium, Lithium,<br />

Molybdän und Wismut als Begleitrohstoffe<br />

in den Zinnvorkommen. Die nachgewiesenen<br />

Vorräte an elementarem Zinn betragen<br />

in Altenberg 72 000 t.<br />

Das Sächsische Oberbergamt hat der<br />

TINCO Exploration Inc. (Vancouver/Kanada)<br />

im November 2007 die Erlaubnis zur<br />

Erkundung der Lagerstätte in einem 68 km²<br />

großen Feld erteilt.<br />

Fluss- und Schwerspatvorkommen<br />

„Niederschlag“<br />

– Mittleres Erzgebirge<br />

Aufgrund der durch den Wismut-Bergbau<br />

bekannten Fluss- und Schwerspatvorkommen<br />

führten Unternehmen der<br />

ehemaligen DDR im Zeitraum 1958 bis<br />

1990 intensive Erkundungen der Lagerstätte<br />

durch.<br />

Dabei wiesen sie 3,3 Mio. t Rohspat mit<br />

einem Inhalt von 1,4 Mio. t Flussspat und<br />

0,6 Mio. t Schwerspat nach. Die größte<br />

Mächtigkeit der Mineralisationen befindet<br />

sich in einer Tiefe von 200 bis <strong>300</strong> m. Die<br />

Mineralisationen setzen sich in eine Tiefe<br />

bis mindestens 900 m fort.<br />

Das Sächsische Oberbergamt hat der<br />

Erzgebirgischen Fluss- und Schwerspatcompagnie<br />

GEos mbH Halsbrücke (bei<br />

Freiberg) im März 2008 die Bewilligung<br />

zur Gewinnung von Fluss- und Schwerspat<br />

in einem 6,8 km² großen Feld erteilt.<br />

Das Unternehmen beabsichtigt im Jahr<br />

2008 und den Folgejahren das Bergbauvorhaben<br />

vorzubereiten.<br />

Zinn- und Wolframvorkommen<br />

„Pöhla-Hämmerlein/Tellerhäuser“<br />

– Westerzgebirge<br />

Zwischen Pöhla und Tellerhäuser erstreckt<br />

sich eine polymetallische Skarnlagerstätte<br />

mit einem Zinn-Uran-Lager<br />

um Tellerhäuser und einem Zinnlager<br />

um Pöhla-Hämmerlein. Ein wirtschaftlich<br />

bedeutendes Rohstoffpotenzial ist bis in<br />

eine Tiefe von etwa 1 000 m nachgewiesen.<br />

Nach den Erkundungsarbeiten aus<br />

den 1980er Jahren wurden 160 000 t elementares<br />

Zinn berechnet.<br />

Das Sächsische Oberbergamt hat der H.<br />

C. Starck GmbH Goslar im März 2008 die<br />

Erlaubnis zur Erkundung der Lagerstätte<br />

in einem 16,5 km² großen Feld erteilt.<br />

Zusammenfassung des Vortrages<br />

anlässlich der<br />

17.Tagung Ingenieurgeologie –<br />

Zittau 06. bis 09.05.2009<br />

bergbau 8/2009 353


Rekultivierung<br />

Sanierung von Tagebaubereichen der LMBV mbH<br />

Dipl.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Kaiser, Dr. Uwe Steinhuber, Matthias Horst, Senftenberg*<br />

In den vergangenen einhundert<br />

Jahren sind die Regionen und<br />

Landschaften Mitteldeutschlands<br />

und der Lausitz vor allem durch<br />

den Braunkohlenbergbau und die<br />

Braunkohlenveredlung geprägt<br />

worden. Ehemals strukturschwache<br />

Gebiete Deutschlands erlebten<br />

einen wirtschaftlichen Aufschwung.<br />

Heute geschehen hier wieder tiefgreifende<br />

Umbrüche. Die LMBV<br />

ist Mitgestalter dieses Wandels,<br />

sie ist seit Mitte der 1990er Jahre<br />

damit betraut, die negativen Folgen<br />

der Bergbaues zu beseitigen,<br />

die Sicherheit wieder herzustellen<br />

und die Landschaft für künftige<br />

Nutzungen vorzubereiten.<br />

Unternehmen LMBV mbH –<br />

Entwicklung und Hauptaufgaben<br />

der Bergbausanierung<br />

Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH (LMBV)<br />

wurde am 09.08.1994 von der Treuhandanstalt<br />

als Gesellschaft für den Auslauf- und<br />

Sanierungsbergbau in den Braunkohlenregionen<br />

der Lausitz und Mitteldeutschlands<br />

gegründet. Sie befindet im Besitz der Bundesrepublik<br />

Deutschland, vertreten durch<br />

das Bundesministerium für Finanzen.<br />

Die Tätigkeit der LMBV erstreckte sich<br />

zunächst auf die Leitung und Koordinierung<br />

des auslaufenden Braunkohlenbergbaues<br />

in der Lausitz und in Mitteldeutschland.<br />

So wurden Abschlussbetriebspläne erstellt<br />

und die Auslaufbetriebe sanierungstechnisch<br />

optimiert. Die letzten Produktionsstätten<br />

wurden Ende 1999 außer Betrieb<br />

genommen.<br />

Seither liegt der Schwerpunkt der Aktivitäten<br />

im Sanierungsbergbau, d.h. in der<br />

Wiedernutzbarmachung und Verwertung<br />

der vom Braunkohlenbergbau in Anspruch<br />

genommenen Flächen. Damit werden zugleich<br />

Voraussetzungen zur umfassenden<br />

Umstrukturierung und Gesundung der ehemaligen<br />

Bergbauregionen geschaffen.<br />

Seit dem 01.01.2007 hat die LMBV ihren<br />

Unternehmenssitz in Senftenberg im<br />

Lausitzer Revier. Einen weiteren Standort<br />

hat die LMBV in Leipzig im Mitteldeutschen<br />

Revier.<br />

Aufgaben und Schwerpunkte<br />

Die Aufgaben der LMBV umfassen im<br />

Wesentlichen 4 Schwerpunkte:<br />

354 bergbau 8/2009<br />

l Wahrnehmung der bergrechtlichen Ver-<br />

antwortung und Erarbeiten von Abschlussbetriebsplänen<br />

unter Berücksichtigung<br />

der Sanierungspläne<br />

l Mitwirken bei den notwendigen Entscheidungen<br />

zur Wiedernutzbarmachung der<br />

vom Bergbau in Anspruch genommenen<br />

Flächen<br />

l Betreiben des Sanierungsbergbaues als<br />

bergrechtlich verantwortlicher Projektträger<br />

inklusive Planung, Ausschreibung,<br />

Vergabe, Kontrolle und Abnahme der Sanierungsarbeiten<br />

mit dem Ziel der Beendigung<br />

der Bergaufsicht, u.a.<br />

l Verkauf von Liegenschaften, wobei die<br />

Bereitstellung von nutzbaren Flächen für<br />

Industrie- und Gewerbeansiedlungen angestrebt<br />

wird.<br />

Die Unternehmensziele der LMBV werden<br />

durch folgende Grundsätze erreicht:<br />

l Herstellung der öffentlichen Sicherheit<br />

ehemaliger Bergbauflächen auf der<br />

Grundlage des Bergrechts<br />

l Wirtschaftliche Realisierung der Sanierungsmaßnahmen<br />

l Zügiger Verkauf des Liegenschaftsvermögens<br />

und des Know-hows<br />

l Anpassung der Unternehmensstruktur<br />

an den Arbeitsfortschritt.<br />

*Dipl.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Kaiser<br />

Leiter Planung Lausitz<br />

LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-<br />

Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Knappenstraße 1<br />

01968 Senftenberg<br />

Tel.: 03573/84 41 40<br />

Fax: 03573/84 46 30<br />

e-Mail: juergen.kaiser@lmbv.de<br />

Internet: www.lmbv.de<br />

Dr. Uwe Steinhuber<br />

Pressesprecher der LMBV mbH<br />

Adresse wie oben<br />

Tel.: 03573/84 43 02<br />

Fax: 03573/84 45 10<br />

e-Mail: pressesprecher@lmbv.de<br />

Internet: www.lmbv.de<br />

Matthias Horst<br />

Fachgebietsbearbeiter Planungsmanagement<br />

Adresse wie oben<br />

Tel.: 03573/84 41 61<br />

Fax: 03573/84 46 30<br />

e-Mail: matthias.horst@lmbv.de<br />

Internet: www.lmbv.de<br />

Im Zusammenhang mit dem Böschungsversagen<br />

vom 18.07.2009 in Nachterstedt<br />

hat die LMBV ihr tiefes Mitgefühl und ihr<br />

Beileid den Angehörigen der 3 vermissten<br />

Opfer zum Ausdruck gebracht. Das<br />

Mitgefühl gilt auch den Bewohnern von<br />

Nachterstedt, Insbesondere den 40 Betroffenen,<br />

die seit dem Unglück nicht<br />

mehr in ihre Wohnungen können. Nach<br />

Erörterung der Sicherheitssituation mit<br />

den Sachverständigen wurde das abgesperrte<br />

Wohnareal mit 7 verbliebenen<br />

Wohnhäusern bzw. 13 Wohnungen für<br />

unbewohnbar erklärt. Sobald wie möglich<br />

wird die LMBV für dieses Areal eine Sicherungs-<br />

und Sanierungskonzeption umsetzen.<br />

Die LMBV leistet, ohne Anerkennung<br />

einer Rechtspflicht und unabhängig<br />

von der noch festzustellenden Ursache<br />

für das Unglück, unverbindliche Hilfe. Die<br />

LMBV setzt alles daran, so schnell wie<br />

möglich die Ursachen des Böschungsversagens<br />

zu ermitteln. Die Ursachen sind<br />

noch nicht bekannt. Die LMBV unterstützt<br />

auch die Untersuchungen der Behörden<br />

und der Staatsanwaltschaft. Transparenz<br />

hat für das Unternehmen, so Dr. Mahmut<br />

Kuyumcu, einen hohen Stellenwert.<br />

Die LMBV führt die Braunkohlensanierung,<br />

die Wiedernutzbarmachung der<br />

vom Bergbau beanspruchten Flächen der<br />

unwirtschaftlichen Betriebe der Braunkohlenindustrie<br />

der ehemaligen DDR<br />

stets nach dem neuesten Stand der Technik<br />

aus. Dabei zieht die LMBV stets staatlich<br />

anerkannte Sachverständige hinzu.<br />

Erst nach Zulassung bzw. Genehmigung<br />

der erforderlichen Maßnahmen durch die<br />

zuständigen Behörden, gegebenenfalls<br />

mit deren Auflagen, werden die Maßnahmen<br />

umgesetzt. Auch Erfolgskontrollen<br />

werden durchgeführt und von den Behörden<br />

abgenommen. Bei den Sicherheitsstandards<br />

wurden von Anfang an keine<br />

Abstriche gemacht, um etwa Kosten zu<br />

reduzieren. Dieses Prinzip gilt auch für<br />

unsere Finanziers, den Bund und die<br />

Braunkohleländer Brandenburg, Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen.<br />

Nach der Identifizierung der Ursachen<br />

wird die Projektträgerin der Braunkohlesanierung<br />

auf dieser Grundlage unverzüglich<br />

die erforderlichen Schlussfolgerungen<br />

für Nachterstedt, aber auch für<br />

andere Standorte ziehen.<br />

Mit freundlichem Glückauf<br />

Dr. Uwe Steinhuber<br />

LMBV-Pressesprecher<br />

Knappenstraße 1<br />

01968 Senftenberg


Sanierungsbergbau<br />

Die LMBV verfügte zu Beginn<br />

ihrer Tätigkeit über Flächen von<br />

ca. 100 000 ha unterschiedlichster<br />

Beschaffenheit, die<br />

vom Braunkohlenbergbau der<br />

Vergangenheit geprägt waren.<br />

Dabei wurde tiefgreifend in den<br />

Wasserhaushalt der Regionen<br />

eingegriffen.<br />

Die insgesamt zu bewältigenden<br />

Altlasten, von denen<br />

bis zum Ende 2006 etwa vier<br />

fünftel abgearbeitet wurden,<br />

befinden sich in 32 Tagebaubereichen<br />

und auf 46 Veredlungsstandorten.<br />

Diese umfassten<br />

unter anderem:<br />

l 224 abschließend zu gestaltende Tagebaurestlöcher<br />

und 120 Altstandorte<br />

l ca. 40 000 ha Öd- bzw. Kippenflächen<br />

l ca. 1 200 km Böschungen, davon ca.<br />

420 km gekippte, setzungsfließgefährdete<br />

Böschungen<br />

l ca. 1 230 Altlastverdachtsflächen<br />

l ca. 12,7 Mrd. m³ Grundwasserdefizit<br />

durch Absenkung des Grundwasserspiegels<br />

auf einer Fläche von 200 000 ha,<br />

davon allein im Lausitzer Revier ca.<br />

7,0 Mrd. m³ (Bild 1).<br />

Von den 224 zu sanierenden Tagebaurestlöchern<br />

sind 170 als Restseen zu gestalten,<br />

37 Restlöcher zu verfüllen und an 17<br />

trockenen Restlöchern die Böschungen<br />

sicher auszuformen. Die bergmännische<br />

Sanierung konnte bisher für 107 Tagebaurestlöcher<br />

vollständig beendet werden.<br />

Die Organisation zur Wahrnehmung der<br />

Sanierungsaufgaben wird bestimmt durch<br />

das Zusammenwirken verschiedener öffentlicher<br />

Institutionen und privater Unternehmen.<br />

Grundsätzlich sind die bergrechtlichen Bestimmungen<br />

und entsprechenden Bundes-<br />

und Ländervereinbarungen Richtschnur für<br />

das Handeln der LMBV.<br />

Sanierung von<br />

Tagebaubereichen der LMBV<br />

an ausgewählten Beispielen<br />

Tagebau Berzdorf –<br />

Bergmännische Sanierung<br />

und Maßnahmen zur Erreichung<br />

eines sich selbst regulierenden<br />

Wasserhaushaltes<br />

Mit der planmäßigen Stillsetzung des<br />

Tagebaues Berzdorf am 31.12.1997 wurden<br />

gleichzeitig die umfangreichen Sanierungsleistungen<br />

durch die LMBV begonnen.<br />

In Vorbereitung der Flutung des Tagebaues<br />

bildeten dabei die Massenbewegungen<br />

zur Stützanschüttung und Herstellung<br />

der Standsicherheit der Böschungen<br />

den Schwerpunkt. Dabei wurden mit Tage-<br />

1 Ausgangssituation und Entwicklung des Wasserhaushaltes - Lausitz<br />

baugroßgeräten und mit mobiler Erdbautechnik<br />

über 100 Mio. m³ Massen bewegt<br />

(Bild 2).<br />

Die Gestaltung der zukünftigen Uferbereiche<br />

mit ca. 16 km Länge ist im Wesentlichen<br />

abgeschlossen.<br />

Die Rekultivierung der Berzdorfer Kippen<br />

mit Profilierung, Meliorierung und Aufforstung<br />

erfolgte bisher auf einer Fläche von<br />

760 ha, die Restleistungen von ca. 100 ha<br />

werden in den Folgejahren ausgeführt.<br />

3 Beginn der Flutung der Restloches Berzdorf am 01.11.2002<br />

Rekultivierung<br />

Der Rückbau von ca. 40 km<br />

Bandanlagen, 35 km Bahnanlagen<br />

und die Demontage von<br />

11 Tagebaugroßgeräten wurde<br />

ebenfalls abgeschlossen.<br />

Gegenwärtig bilden die wasserbaulichen<br />

Maßnahmen und<br />

die Durchführung der Flutung<br />

den Schwerpunkt der Sanierungstätigkeit<br />

der LMBV (Bild 3).<br />

Die Vorbereitung und Durchführung<br />

der Planfeststellungsverfahren<br />

für die Realisierung der<br />

wasserwirtschaftlichen Maßnahmen<br />

im Tagebau Berzdorf war<br />

eine wesentliche Voraussetzung<br />

für die Gewässerherstellung und<br />

ist mit dem Planfeststellungsbeschluss vom<br />

15.02.2002 abgeschlossen.<br />

Die Sanierungsmaßnahmen auf den<br />

bergbaulich beanspruchten Flächen erfolgten<br />

unter Beachtung der Maßgabe<br />

einer anschließenden Nutzung für Naherholung<br />

sowie für Forstwirtschaft und<br />

Naturschutz. Damit wurden die Voraussetzungen<br />

für die harmonische Eingliederung<br />

des Gebietes in die Oberlausitzer Hügellandschaft<br />

geschaffen.<br />

2 Herstellung der Stützkippen mit Tagebaugroßgeräten im Sanierungstagebau Berzdorf<br />

bergbau 8/2009 355


Rekultivierung<br />

4 Die erweiterte Restlochkette – Bestandteil des Lausitzer Seenland<br />

Die Naturschutzflächen werden das<br />

Nutzungskonzept zusätzlich aufwerten.<br />

Der künftige Berzdorfer See liegt in einer<br />

Gegend, in der eine große Nachfrage<br />

nach wassergebundenen Freizeitnutzungen<br />

besteht, die bisher nicht befriedigt<br />

werden konnten. Die entstehende ausgedehnte<br />

Wasserfläche mit ca. 960 ha wird<br />

über die örtliche Bedeutung hinaus von<br />

erheblichem regionalen Wert sein.<br />

Letztlich wird durch den Berzdorfer See<br />

die Möglichkeit bestehender Hochwasserspitzen<br />

der Lausitzer Neiße abfangen zu<br />

können.<br />

Erweiterte Restlochkette –<br />

Sanierung und wasserwirtschaftliche<br />

Maßnahmen zur Entwicklung des<br />

Lausitzer Seenlandes<br />

Das Lausitzer Seenland stellt einen<br />

Schwerpunkt der Sanierung der LMBV<br />

dar. Eine Vielzahl neuer Seen mit einer<br />

Gesamtwasserfläche von 14 000 ha entsteht.<br />

Dabei werden die Seen der erweiterten<br />

Restlochkette durch schiffbare Kanäle<br />

mit einander verbunden (Bild 4).<br />

356 bergbau 8/2009<br />

Die „erweiterte Restlochkette“ erstreckt<br />

sich länderübergreifend vom ehemaligen<br />

Brandenburger Tagebau Meuro im Westen<br />

über die Restlöcher der ehemaligen Tagebaue<br />

Sedlitz, Koschen, Skado, Spreetal,<br />

Bluno bis zum Restloch des sächsischen<br />

Tagebaues Spreetal-Nordost im Osten der<br />

Restlochkette.<br />

Die Hauptaufgaben der Sanierung der<br />

LMBV im Bereich der erweiterten Restlochkette<br />

bestehen derzeit in der Flutung,<br />

in der Schaffung von Vorflutanbindungen,<br />

in der Wasserqualitätsverbesserung und<br />

5 Schiffbare Verbindung zwischen den<br />

Restlöchern Koschen und Sedlitz<br />

in der Herstellung der schiffbaren Verbindungen.<br />

Die Flutung der Restlöcher wird<br />

unter der Voraussetzung eines ausreichenden<br />

Wasserangebotes im Jahr 2015<br />

beendet werden.<br />

Die Bundesländer Brandenburg und<br />

Sachsen haben sich frühzeitig dazu bekannt,<br />

die notwendigen See-Verbindungen<br />

so auszubauen, dass sie auch für Segelboote<br />

und Fahrgastschiffe nutzbar sind.<br />

Von den 13 geplanten schiffbaren Verbindungen<br />

sind bereits 4 fertig gestellt und<br />

3 weitere befinden sich im Bau (Bild 5).<br />

Die touristische Zwischennutzung der<br />

Seen hat bereits 2003 begonnen. Wassersportaktivitäten<br />

sind bereits am Restloch<br />

Sedlitz (Sedlitzer See), am Restloch Koschen<br />

(Geierswalder See) und am Restloch<br />

Skado (Partwitzer See) in den geotechnisch<br />

sicheren Bereichen möglich.<br />

Weitere vielfältige Nachnutzungen werden<br />

dem Lausitzer Seenland und der gesamten<br />

Region langfristig zu einer überregionalen<br />

Bedeutung verhelfen.<br />

Bilder: LMBV mbH


Betriebs- und Arbeitssicherheit<br />

Druckluft-Schlauchgeräte mit Lungenautomat<br />

Erster Pressluftatmer mit integriertem Auffanggurt!<br />

Alle Arbeiten, die in absturzgefährdeten<br />

Bereichen durchgeführt<br />

werden müssen, erfordern<br />

zwingend die Verwendung eines<br />

geeigneten Auffanggurtes. Häufig<br />

ist hierbei auch der Einsatz von<br />

Atemschutz unumgänglich (z.B.<br />

Tankreinigung, Behälterbefahrung<br />

etc.). Probleme im Einsatz sind<br />

vorprogrammiert, da sich beide<br />

Schutzausrüstungen überlagern<br />

und die ordnungsgemäße Funktion<br />

beeinträchtigt wird. Was liegt<br />

also näher, als die Funktionen<br />

eines Auffanggurtes in das<br />

Atemschutzgerät zu integrieren.<br />

Es ist so weit!<br />

Unsere kombinierte „Persönliche Schutz-<br />

ausrüstung“, ein Atemschutzgerät mit integrierter<br />

PSA gegen Absturz, hat die kritischsten<br />

Prüfungen erfolgreich bestanden:<br />

Den Fallversuch mit einem 100 kg<br />

schweren Dummy aus 4 m Höhe. Die auf<br />

das Gerät einwirkende Kraft beträgt bei<br />

diesem Versuch ca. 8 kN (800 kg).<br />

l Statt der normalen Bänderung wurde<br />

nun ein Auffanggurtsystem integriert.<br />

Wir nennen es AX 45 CBS und es ist<br />

selbstverständlich nach EN 361 geprüft<br />

und zertifiziert<br />

Leichter Pressluftatmer mit automatischem<br />

Umschaltventil als Notluftversorgung für<br />

Druckluft-Schlauchgeräte nach EN 139 mit<br />

integriertem Auffanggurt nach EN 361<br />

Baureihe: 4500 PL/BN<br />

Modell: AFG-NLV 1203 C<br />

l Es verfügt über hochwertige Click-Verschlüsse,<br />

die schnelles An- und Ablegen<br />

ermöglichen, ohne die Einstellung<br />

der Gurtbänder zu verändern<br />

l Die Auffangösen befindet sich im Schulter-<br />

sowie im Brustbereich; zusätzlich<br />

sind 2 seitlich abgewinkelte Halteösen<br />

sowie eine Steigschutzöse am Beckengurt<br />

angebracht. Der D-Ring im Brustbereich<br />

ermöglicht jedwede Rettungsmaß-<br />

nahme mit auf dem Markt befindlichen<br />

Systemen, auch in Rückenlage<br />

l Eine breit gepolsterte Rückenstütze sowie<br />

ca. 45 mm breite Bein- bzw. Sitzgurte<br />

ergänzen das System und garantieren<br />

auch bei langen Einsätzen hohen<br />

Tragekomfort<br />

l Die seit Jahren nach EN 139 zertifizierte<br />

und bewährte Notluftversorgung NLV<br />

1203 C ist mit einer 2l/<strong>300</strong> bar Composite-Flasche<br />

ausgerüstet<br />

l Sie arbeitet zunächst als normales<br />

Druckluft-Schlauchgerät. Bei Ausfall<br />

der Schlauchversorgung schaltet das<br />

automatische Umschaltventil AUV ohne<br />

Unterbrechung der Luftversorgung auf<br />

die Reserveflasche um und das Rückzugsignal<br />

ertönt<br />

l Als Atemanschluss findet u. a. die neue<br />

Vollmaske VISTA-pro B/N mit Einheits-<br />

Steckanschluss nach DIN 58600 Verwendung.<br />

Die patentierte Umschaltung<br />

zwischen Normal- und Überdrucktechnik<br />

spricht für sich<br />

l Selbstverständlich ertönt das Warnsignal<br />

in der Maske des Gerätträgers und<br />

nicht am entfernt stehenden Flaschenwagen.<br />

Dies bedeutet Sicherheit und<br />

entspricht schon heute der kommenden<br />

2. Generation von europäischen Normen<br />

für Schlauchgeräte.<br />

Informationen<br />

BartelsRieger<br />

Atemschutztechnik GmbH & Co. KG<br />

Richard-Byrd-Straße 23<br />

50829 Köln (Ossendorf)<br />

Tel.: 0221/59 77 70<br />

Fax: 0221/59 77 71 59<br />

e-Mail: barikos@bartels-rieger.de<br />

Internet: www.bartels-rieger.de<br />

bergbau 8/2009 357


Betriebs- und Arbeitssicherheit<br />

Das Zentrale Grubenrettungswesen<br />

der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

betreut das Grubenrettungs-<br />

und Gasschutzwesen sowie<br />

die Selbstretterwirtschaft von<br />

Bergbaubetrieben in den Bundesländern<br />

Niedersachsen, Hessen,<br />

Schleswig-Holstein, Hamburg,<br />

Bremen und Berlin durch die<br />

Hauptstelle für das Grubenrettungswesen<br />

Clausthal-Zellerfeld,<br />

in Bayern und Baden-Württemberg<br />

durch die Hauptstelle für das GrubenrettungswesenHohenpeißenberg<br />

und in Sachsen, Sachsen-<br />

Anhalt, Thüringen, Brandenburg<br />

sowie Mecklenburg-Vorpommern<br />

durch die Hauptstelle für das<br />

Grubenrettungswesen Leipzig.<br />

Der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen<br />

in Clausthal-Zellerfeld<br />

ist darüber hinaus ein Grubenbetrieb<br />

aus Nordrhein-Westfalen<br />

angeschlossen.<br />

358 bergbau 8/2009<br />

Zentrales Grubenrettungswesen<br />

der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

Assessor der Bergfachs Dipl.-Ing. Wolfgang Roehl, Clausthal-Zellerfeld*<br />

*Assessor der Bergfachs<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Roehl<br />

Zentrales Grubenrettungswesen<br />

der Bergbau-Berufsgenossenschaft und<br />

Hauptstelle für das Grubenrettungswesen<br />

Clausthal-Zellerfeld<br />

Berliner Straße 2<br />

38 678 Clausthal-Zellerfeld<br />

Tel.: 0 53 23 / 7 4 0<br />

Fax: 0 53 23 / 7 41 41<br />

e-Mail: hstclz@bergbau-bg.de<br />

32<br />

28<br />

24<br />

20<br />

16<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

31<br />

Anzahl der Grubenwehren<br />

29<br />

30 29<br />

1 Anzahl der Grubenwehren im Betreuungsbereich des Zentralen<br />

Grubenrettungswesens der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

Der Sitz des Zentralen Grubenrettungswesens<br />

(ZGRW) der Bergbau-Berufsgenossenschaftbefindet<br />

sich in Clausthal-Zellerfeld.<br />

Tätigkeiten der Hauptstellen<br />

für das Grubenrettungswesen<br />

Im Jahr 2008 waren den Hauptstellen<br />

für das Grubenrettungswesen der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

insgesamt 28<br />

Grubenwehren, 34 Gasschutzstellen bzw.<br />

Atemschutzmannschaften und 40 Bergwerksbetriebe<br />

ohne eigene Gruben- oder<br />

Gasschutzwehr angeschlossen. Die Anzahl<br />

der Grubenwehren und die Anzahl der<br />

Gasschutzstellen/Atemschutzmannschaften<br />

veränderten sich somit im Jahresvergleich<br />

nur geringfügig.<br />

28<br />

2004 2005 2006 2007 2008<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Neben dem konstant gebliebenen Gesamtbetreuungsaufwand<br />

des Zentralen Grubenrettungswesens<br />

der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

für Betriebe unter Bergaufsicht<br />

konnte die Nachfrage durch Unternehmen<br />

aus verschiedenartigsten Industriebereichen<br />

außerhalb des Bergbaus und aus<br />

Gewerbe und Landwirtschaft weiter verbessert<br />

werden. Die Entwicklung der Anzahl<br />

der angeschlossenen Grubenwehren<br />

und Gasschutzwehren bzw. Atemschutzmannschaften<br />

in den letzten Jahren ist in<br />

den Bildern 1 und 2 dargestellt.<br />

Zu den wesentlichen Aufgaben bei der<br />

Betreuung der angeschlossenen Gruben-<br />

und Gasschutzwehren im Geltungsbereich<br />

des Bundesberggesetzes zählen<br />

l die überbetriebliche Organisation der<br />

Hilfeleistung im Grubenrettungswesen<br />

l die Überwachung der betrieblichen Einrichtungen<br />

l die Ausbildung aller Funktionsträger im<br />

Atemschutz, im Rettungswesen und in<br />

der Anwendung der Auf- und Abseiltechnik<br />

l die sachverständige Beratung und Unterstützung<br />

von Betrieben und staatlichen<br />

Aufsichtsbehörden und<br />

l die Vorprüfung von Betriebsplänen.<br />

Die Betreuung erstreckt sich auch auf die<br />

Selbstretterwirtschaft der angeschlossenen<br />

Betriebe und wird ergänzt durch Inspektionen<br />

und Beurteilungen zur Weiterverwendbarkeit<br />

der eingesetzten Bestände an<br />

Selbstrettern.<br />

Unter Aufsicht der Hauptstellen wurden<br />

regelmäßig Alarmübungen in den betreuten<br />

Betrieben durchgeführt.<br />

Anzahl der Gasschutzstellen/Atemschutzmannschaften<br />

37<br />

37<br />

0<br />

2004 2005 2006 2007 2008<br />

2 Anzahl der Gasschutzstellen bzw. Atemschutzmannschaften im<br />

Betreuungsbereich des Zentralen Grubenrettungswesens der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

35<br />

34<br />

34


Weitere Aktivitäten sind<br />

l der Betrieb einer akkreditierten<br />

Prüfstelle für Atemschutzgeräte<br />

und autonome Leichttauchgeräte<br />

am Standort Hohenpeissenberg<br />

l der Betrieb eines Prüflaboratoriums<br />

für Atemschutzgeräte<br />

am Standort Leipzig<br />

l Auftragsleistungen für Gruben-,<br />

Gasschutz-, Tunnel- und Feuerwehren<br />

sowie für Dritte in allen<br />

Belangen des Atemschutzes,<br />

der Seilrettung und der Absturzsicherung<br />

l die Erarbeitung bundesweiter<br />

oder in den jeweiligen Bergbauzweigen<br />

bzw. Hauptstellenbezirken<br />

anwendbarer Regelungen<br />

im Grubenrettungs-, Gasschutz- und<br />

Selbstretterwesen<br />

l die Mitarbeit in Fachausschüssen und<br />

Normungsgremien<br />

l der Austausch von Erfahrungen aller<br />

bundesdeutscher Hauptstellen für das<br />

Grubenrettungswesen und die Koordinierung<br />

gemeinsamer Aktivitäten<br />

l der Ausbau und die Pflege der<br />

Kontakte zu in- und ausländischen<br />

Herstellern von Atemschutz-<br />

und Rettungsgeräten<br />

und<br />

l der Ausbau und die Pflege der<br />

Kontakte zu vergleichbaren<br />

Fachstellen und Forschungseinrichtungen<br />

im In- und Ausland.<br />

Tätigkeiten der<br />

Hauptstellen für das<br />

Grubenrettungswesen der<br />

Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

zugunsten<br />

angeschlossener<br />

Gruben- und Gasschutzwehren<br />

als sachverständige<br />

Stellen<br />

Entgegen dem Trend fortlaufender<br />

Anpassungsprozesse im<br />

deutschen Steinkohlenbergbau<br />

konnte in den vom ZGRW der<br />

Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

betreuten Bergbauunternehmen<br />

eine nahezu stabile Entwicklung<br />

verzeichnet werden.<br />

Geringfügige strukturelle und<br />

organisatorische Veränderungen<br />

in den Bergwerksunternehmen<br />

führten auch im Jahr 2008 dazu,<br />

dass Hilfeleistungsverpflichtungen<br />

benachbarter Grubenbetriebe<br />

mehrfach aufgrund fachlicher<br />

Stellungnahmen der Hauptstellen<br />

verändert werden mussten. Der<br />

so entstandene übergeordnete<br />

3 Druckluft-Schlauchgerät im untertägigen Fahzeugeinsatz; optional<br />

auch zum Verlassen des Fahrzeugs geeignet<br />

Anzahl<br />

der<br />

Lehrgänge<br />

Hilfeleistungsplan bedarf auch weiterhin einer<br />

stetigen Überarbeitung zur Anpassung<br />

an die Entwicklung des Bergbaus.<br />

In den Gruben- und Gasschutzwehren<br />

sind schwerpunktmäßig die Einhaltung der<br />

Ausbildungspläne, der Ausbildungsstand<br />

der Wehrmitglieder, die Einsatzbereitschaft<br />

bei Übungsalarmen und die Atem-<br />

Teilnehmerkreis bzw. Thema<br />

6 Oberführer von Grubenwehren 76<br />

12 Beauftragte / Ausbilder im Atemschutz<br />

nach BGR 190<br />

4 Ausbildung an den Hauptstellen für das Grubenrettungswesen der<br />

Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

Betriebs- und Arbeitssicherheit<br />

schutz- und sonstige Ausrüstung<br />

sowie die Einrichtungen<br />

der Rettungsstellen überprüft<br />

worden. In den Betrieben ohne<br />

eigene Grubenwehren wurden<br />

die Selbstretterwirtschaft und<br />

das Zusammenspiel mit den<br />

Hilfeleistungswehren kontrolliert.<br />

Die Beseitigung der dabei<br />

festgestellten Mängel haben die<br />

Mitarbeiter der Hauptstellen und<br />

der zuständigen Bergbehörden<br />

veranlasst.<br />

Darüber hinaus haben die<br />

Mitarbeiter der Hauptstellen in<br />

den Bergwerksbetrieben die<br />

praktischen Übungen und theoretischen<br />

Unterweisungen der<br />

Wehrmitglieder fachlich begleitet.<br />

Die Kontrollen im Selbstretterwesen der<br />

Betriebe wurden u.a. dafür genutzt, um den<br />

Kenntnisstand der Belegschaft beim Umgang<br />

mit Selbstrettern zu überwachen und<br />

zu verbessern. Sie dienten aber auch der<br />

Erkennung von Mängeln an den eingesetzten<br />

Geräten.<br />

Im Berichtszeitraum wurden für alle angeschlossenenBergbaubetriebe<br />

die vorgelegten Pläne für<br />

Teil-<br />

nehmer<br />

143<br />

13 Atemschutz-Gerätewarte 111<br />

5 Truppführer Grubenwehr 47<br />

8 Aufsichtspersonen/Truppführer<br />

Gasschutz<br />

168<br />

100 Atemschutzgeräteträger 1328<br />

1 Technische Beamte der Bergverwaltung<br />

10<br />

1 Studenten 15<br />

8 Messgerätetechnik 56<br />

1 Zentrale Jahrestagung der Oberführer<br />

89<br />

1 Zentrale Jahrestagung der Gasschutzleiter<br />

97<br />

12 Selbstretterausbildung 173<br />

17 Auf- und Abseiltechnik 182<br />

21 PSA gegen Absturz, Absturzgefahren<br />

294<br />

6 Unterweisung nach TRG 402 39<br />

1 Atemschutzbetreuer 14<br />

14 Brandschutzausbildung 1086<br />

1 Aufsichtspersonen nach SGB VII 9<br />

1 Retten aus Behältern 14<br />

229 Summe 3951<br />

das Grubenrettungs-, das Gasschutzwesen<br />

und die Selbstretterwirtschaft<br />

sowie die nach den<br />

„Empfehlungen des Deutschen<br />

Ausschusses für das Grubenrettungswesen<br />

für die Vorbereitung<br />

und Durchführung von<br />

Rettungswerken“ aufgestellten<br />

Pläne und Änderungsanzeigen<br />

vorgeprüft und an die staatlichen<br />

Arbeitsschutzbehörden<br />

weitergeleitet.<br />

Mit Alarm- und Gemeinschaftsübungen,<br />

die unter maßgeblicher<br />

Vorbereitung der Hauptstellen<br />

zusammen mit den zuständigen<br />

Bergbehörden durchgeführt wurden,<br />

erfolgte die Überprüfung der<br />

Einsatzbereitschaft von Gruben-<br />

und Gasschutzwehren.<br />

Das “Verzeichnis für Rettungswerke<br />

bei Grubenunglücken”<br />

fand vor allem auch im<br />

Internet erhebliches Interesse.<br />

Aus diesem Grund wird es regelmäßig<br />

aktualisiert.<br />

Die sachverständige Beratung<br />

der Betriebe bei der Einführung<br />

und Anwendung von Atemschutzgeräten(Sauerstoffkreislaufgeräte,<br />

Behälter- und Schlauchgeräte<br />

sowie Sauerstoffselbstretter)<br />

führte in mehreren Fällen nach<br />

intensiven Diskussionen mit Anwendern<br />

und Atemschutzgeräte-<br />

Herstellern zu konstruktiven Verbesserungen<br />

an den Geräten.<br />

bergbau 8/2009 359


Betriebs- und Arbeitssicherheit<br />

Da der Einsatz von bislang von der Grubenwehr<br />

benutzten Kreislauf-Atemschutzgeräten<br />

im untertägigen Fahrzeugbetrieb<br />

und auf mobilen Arbeitsmaschinen infolge<br />

der Baugröße und der Schlauchführung<br />

der Atemschutzgeräte zu ergonomischen<br />

Schwierigkeiten führte, entwickelte der<br />

Hersteller Bartels und Rieger GmbH auf<br />

Anregung des Oberführers der Grubenwehr<br />

eines großen Kaliwerkes ein neues<br />

Druckluft-Schlauchgerät für den Fahrzeugeinsatz<br />

(Bild 3).<br />

Die Luftversorgung für den Fahrzeugführer<br />

erfolgt über eine Vollmaske als Atemanschluss,<br />

die per Mittelduckschlauch mit<br />

zwei in einem transportablen Aluminiumkoffer<br />

enthaltenen Druckluftflaschen verbunden<br />

ist. Die ca. 90-minütige Haltezeit<br />

des Atemschutzgerätes kann problemlos<br />

durch Mitführen eines zweiten Koffers auf<br />

dem Fahrzeug verlängert werden. Bei Störungen<br />

der Luftversorgung aus dem Koffer<br />

schaltet ein Ventil am Gürtel des Fahrers<br />

automatisch auf eine Notluftversorgung<br />

aus einer seitlich vom Fahrer mitgeführten<br />

kleinen Druckluftflasche um. Wegen<br />

ihrer ergonomischen Vorzüge wurde diese<br />

Lösung für den Fahrzeugeinsatz unter<br />

Atemschutz mit dem Förderpreis 2008 der<br />

Bergbau- und Steinbruchs-Berufsgenossenschaft<br />

ausgezeichnet. Für langjährige,<br />

verdienstvolle Zugehörigkeit zu Gruben-<br />

und Gasschutzwehren wurden insgesamt<br />

87 Personen geehrt, davon 52 mit der „Silbernen<br />

Ehrennadel“ für 15-jährige ehrenamtliche<br />

Mitgliedschaft und weitere 35 mit<br />

der „Goldenen Ehrennadel“ für 20-jähriges<br />

Wirken in einer Gruben- oder Gasschutzwehr.<br />

Ausbildung<br />

Im Jahre 2008 wurden durch die Hauptstellen<br />

für das Grubenrettungswesen der<br />

Bergbau-Berufsgenossenschaft in 229 Lehrgängen<br />

und weiteren Veranstaltungen 3 951<br />

Personen, die im Grubenrettungs- und Gasschutzwesen,<br />

in der Selbstretterwirtschaft,<br />

in der Auf- und Abseiltechnik und in anderen<br />

Funktionen haupt- oder nebenamtlich be-<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

162 163<br />

360 bergbau 8/2009<br />

Anzahl der Lehrgänge<br />

205<br />

schäftigt waren, ausgebildet bzw. informiert.<br />

Damit konnte die Anzahl der Teilnehmer und<br />

der Veranstaltungen auf dem hohen Niveau<br />

des Vorjahres gehalten werden.<br />

In den Zahlen enthalten sind auch 186<br />

Teilnehmer der beiden zentralen Jahrestagungen<br />

für Oberführer von Grubenwehren<br />

und für Gasschutzbeauftragte, Gasschutzleiter,<br />

Atemschutzbeauftragte und Wehrführer<br />

von Feuerwehren. Bei diesen Tagungen, die<br />

sich mittlerweile zu den wohl bedeutendsten<br />

Expertenforen auf den Gebieten des Grubenrettungswesens<br />

und der übertägigen Anwendung<br />

der Atemschutzgerätetechnik für Arbeit,<br />

Rettung und Selbstrettung in Deutschland<br />

entwickelt haben, wurden von Anwendern,<br />

Sicherheitsfachleuten und Herstellern aktuelle<br />

Fragen und Probleme aus den jeweiligen<br />

Sachgebieten behandelt.<br />

Die Bilder 4 bis 6 geben einen Überblick<br />

über die Ausbildungsschwerpunkte. Dabei<br />

ist zu beachten, dass der Anteil der Teilnehmer<br />

aus dem Bereich der Industrie und<br />

des Gewerbes außerhalb des Bergbaus,<br />

die diese Lehrgänge als Dienstleistung in<br />

Anspruch nahmen, auch im Jahr 2008 gesteigert<br />

werden konnte. Grundlage dafür<br />

ist eine kontinuierliche Anpassung der Ausbildungsangebote<br />

an die Bedürfnisse der<br />

Kunden. Durch die Erweiterung der Lehrgangstypen<br />

mit modularem Aufbau, aber<br />

auch durch zunehmende Spezialisierungen<br />

- nicht zuletzt aufgrund beschleunigter Innovationszyklen<br />

und damit einer wachsenden<br />

Vielfalt von eingesetzten Atemschutzgeräten<br />

in den Betrieben - konnte die Anpassung<br />

der Lehrgangsinhalte an die Kundenwünsche<br />

weiter verfeinert werden. Der Erfolg im<br />

Bereich der Lehrgangsaktivitäten bestätigte<br />

2008 erneut, wie wichtig es ist, die Qualität<br />

im Ausbildungsbereich durch stetige Überprüfung<br />

und Anpassung von Konzepten der<br />

Lehrgangsgestaltung zu verbessern.<br />

Darüber hinaus wurden zahlreiche Sonderausbildungen<br />

für Gruben-, Gasschutz-,<br />

Tunnel- und Feuerwehren in den betreuten<br />

Betrieben vor Ort durchgeführt. Im letzten<br />

Quartal des Jahres 2008 fanden intensive<br />

Beratungen über das Sicherheitskonzept<br />

226 229<br />

2004 2005 2006 2007 2008<br />

5 Entwicklung der Lehrgangszahlen an den Hauptstellen für das<br />

Grubenrettungswesen der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

4000<br />

<strong>300</strong>0<br />

2000<br />

1000<br />

für einen Tunnelvortrieb unter der Emsmündung<br />

mit einer großen Baufirma und<br />

der Feuerwehr der Stadt Emden statt. Im<br />

Ergebnis wurde der Auftrag übernommen,<br />

Atemschutzgeräteträger und -gerätewarte<br />

der Feuerwehr der Stadt Emden in der Benutzung<br />

von Kreislauf-Atemschutzgeräten<br />

auszubilden, leihweise solche Atemschutzgeräte<br />

für den geplanten Auffahrungszeitraum<br />

der Feuerwehr zu überlassen,<br />

Gewöhnungsübungen unter Atemschutzgeräten<br />

auf der Tunnelbaustelle durchzuführen<br />

und die benutzten Geräte zum erneuten<br />

Gebrauch wiederherzustellen.<br />

Bild 7 zeigt Feuerwehrleute der Stadt Emden<br />

bei einer Gewöhnungsübung mit dem<br />

Atemschutzgerät Dräger BG 4 kurz vor dem<br />

Baubeginn auf der Tunnelbaustelle. Wegen<br />

der beengten Platzverhältnisse wurde insbesondere<br />

auf die Benutzung der tunnelspezifischen<br />

Transportmittel – hier der Einstieg in<br />

den Personenwagen des Tunnelzuges – sowie<br />

auf Bewegungsübungen und Simulation<br />

von Arbeiten im Bereich der Tunnelvortriebsmaschine<br />

Wert gelegt.<br />

Die vorhandenen Übungshäuser der<br />

Hauptstellenstandorte wurden auch außerhalb<br />

des Lehrgangsbetriebs von Gruben-,<br />

Gasschutz- und Feuerwehren für Atemschutzgeräte-Übungen<br />

unter erschwerten<br />

Bedingungen (Hitze, eingeschränkte Sicht<br />

und körperliche Belastung) in erheblichem<br />

Umfang genutzt.<br />

Prüfstellentätigkeiten<br />

Die Prüfstelle für Atemschutzgeräte und<br />

autonome Leichttauchgeräte der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

in Hohenpeis-<br />

senberg führte im Berichtszeitraum verschiedene<br />

Prüfungen nach dem Gerätesicherheitsgesetz<br />

durch. Neben den Prü-<br />

fungen von Neugeräten mit dem Ziel der<br />

Baumusterprüfbescheinigung (CE-Zeichen)<br />

von u.a. Atemschutzanzügen, Gebläse-Geräten,<br />

Druckluft-Schlauchgeräten, Masken-<br />

Helm Kombinationen und Tauchgeräten<br />

wurden auch Prüfungen zur Qualitätssicherung<br />

nach Art. 11A der Richtlinie 89/<br />

686/EWG für sich bereits auf dem Markt<br />

Anzahl der Lehrgangsteilnehmer<br />

1947<br />

2986<br />

3121<br />

3908 3951<br />

0<br />

2004 2005 2006 2007 2008<br />

6 Entwicklung der Teilnehmerzahlen an den Lehrgängen der Hauptstellen<br />

für das Grubenrettungswesen der Bergbau-Berufsgenossenschaft


efindliche Produkte durchgeführt.<br />

Darüber hinaus wurden zahlreiche<br />

Teilprüfungen im Unterauftrag<br />

anderer Prüfstellen<br />

durchgeführt, zu denen besondere<br />

Mess- und Prüfeinrichtungen<br />

erforderlich sind.<br />

Im Auftrag bg-licher Prüfstellen<br />

wurden z.B. Prüfungen an<br />

Rettungswesten und Schwimmhilfen<br />

bezüglich Entflammbarkeit,<br />

Druckwechselprüfungen an<br />

Tauchanzügen oder Strahlversuche<br />

an Strahlerschutzanzügen<br />

vorgenommen.<br />

Weiterhin wurden im Unterauftrag<br />

verschiedene Prüfungen an<br />

Schnorcheln, Aufblasvorrichtungen<br />

und Taucherbrillen durchgeführt.<br />

Die Möglichkeit, die jährliche<br />

Überprüfung von Prüfgeräten für Atemschutzgeräte<br />

von der Prüfstelle durchführen<br />

zu lassen, wurde von Grubenwehren<br />

und Feuerwehren wieder vielfach genutzt.<br />

Im Jahr 2008 wurde von der Zentralstelle<br />

der Länder für Sicherheitstechnik (ZLS)<br />

das Audit für die Reakkreditierung der<br />

Prüfstelle durchgeführt. Die Zusammenarbeit<br />

mit dem Fachausschuss für persönliche<br />

Schutzausrüstungen (FA-PSA) wurde<br />

auf eine vertragliche Basis gestellt.<br />

Die Prüfstelle nimmt regelmäßig am<br />

nationalen und europäischen Erfahrungsaustausch<br />

der Prüfstellen teil und arbeitet<br />

in verschiedenen nationalen und internationalen<br />

Normen- sowie regelsetzenden<br />

Gremien im Bereich Atemschutz und<br />

Tauchgeräte mit. Sie ist darüber hinaus im<br />

FA-PSA und im Referat 8 der Vereinigung<br />

zur Förderung des deutschen Brandschutzes<br />

vertreten. Durch die genannten Aktivitäten<br />

lassen sich die Interessen der Unfallversicherungsträger<br />

und des Bergbaus<br />

wirksam in Normung und Regelsetzung<br />

vertreten und gleichzeitig trägt diese Arbeit<br />

wesentlich dazu bei, das Wissen und die<br />

Erfahrung der Prüfstelle auf einem hohen<br />

und aktuellen Stand zu halten.<br />

Im Prüflabor der Hauptstelle Leipzig erfolgten<br />

Prüfungen von Selbstrettern, Brandfluchthauben<br />

und Absorbern. Hier wurden<br />

auf modernsten, computergestützten Prüfständen<br />

Inspektionen und Lebensdauerverlängerungsprüfungen<br />

von Selbstrettern,<br />

CE- Zertifizierungsprüfungen für Brandfluchthauben,<br />

entwicklungsbegleitende<br />

Prüfungen an Selbstrettern im Auftrag der<br />

Hersteller, Untersuchungen von Vorkommnissen<br />

mit Selbstrettern an insgesamt 325<br />

Atemschutzgeräten durchgeführt.<br />

Planmäßige Inneninspektionen von in<br />

den betreuten Bergbaubetrieben eingesetzten<br />

Selbstrettern sowie die Überprüfung<br />

ihrer Schutzwirkungszeit erfolgten im<br />

7 Feuerwehrübung unter Atemschutz auf der Tunnelbaustelle in<br />

Emden<br />

Prüflabor an der Hauptstelle Leipzig durch<br />

Veratmungen an der künstlichen Lunge für<br />

alle drei Standorte des Zentralen Grubenrettungswesens.<br />

Im Kalenderjahr 2008 wurde von der<br />

Prüfstelle für Atemschutzgeräte in Hohenpeißenberg<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Prüflabor in Leipzig eine Reihe von Mängeln<br />

und Beanstandungen an Atemschutzgeräten<br />

festgestellt. In engem Kontakt zu<br />

den jeweiligen Herstellern konnten durch<br />

intensive Untersuchungen in allen Fällen<br />

eindeutige Ursachen und Versagensgründe<br />

ermittelt werden, die dann zu konstruktiven<br />

Empfehlungen an die Hersteller<br />

und zu einsatztaktischen Empfehlungen<br />

an die Anwender der Atemschutzgeräte<br />

führten. Als Konsequenz aus diesen Feststellungen<br />

wird jede bekannt gewordene<br />

Beanstandung an Atemschutzgeräten und<br />

deren Zubehör in eine zentral geführte<br />

Mängelliste eingetragen, aus der jederzeit<br />

der Bearbeitungsstand zur Aufklärung<br />

des Vorkommnisses entnommen werden<br />

kann.<br />

Internationale Aktivitäten<br />

Intensive Abstimmungen erfolgten mit<br />

der österreichischen Hauptstelle in Köflach/Wien<br />

über Fragen des Atemschutzgeräte-Einsatzes<br />

im Zuge von Erprobungen<br />

neuer Geräte. Anlässlich des Österreichischen<br />

Grubenrettungstages 2008 in Hallstatt<br />

wurden durch Vertreter des ZGRW in<br />

einer Fachkonferenz Stand und Entwicklungstendenzen<br />

des deutschen Rettungswesens<br />

dargestellt. In einer anschließenden<br />

Notfall-Übung mit Beteiligung aller<br />

österreichischen Grubenwehren und auch<br />

mehrerer Grubenwehrtrupps aus Deutschland<br />

konnten der hohe Ausbildungsstand<br />

sowie die Leistungs- und Einsatzfähigkeit<br />

der Wehren unter Beweis gestellt werden<br />

(Bild 8).<br />

Betriebs- und Arbeitssicherheit<br />

Als Ausfluss der Erkenntnisse<br />

im Gesprächskreis des International<br />

Mines Rescue Body<br />

(IMRB) wurde das in Europa<br />

bislang unbekannte amerikanischeKreislauf-Atemschutzgerät<br />

Biopak 240 durch Experten<br />

der BBG-Hauptstellen für den<br />

Einsatz im deutschen Bergbau<br />

untersucht und in einem Bergbaubetrieb<br />

im praktischen Versuch<br />

getestet. Dieses Gerät<br />

erfüllt alle Anforderungen aus<br />

der Praxis und ist nach entsprechender<br />

Prüfung mit einem CE-<br />

Zeichen ausgestattet. Vor einer<br />

Empfehlung für den Einsatz<br />

im deutschen Bergbau muss<br />

allerdings die nach amerikanischen<br />

Grundsätzen erstellte<br />

Gebrauchsanweisung hiesigen<br />

Anforderungen angepasst werden.<br />

Mittlerweile verfügt der polnische<br />

Importeur dieses Atemschutzgerätes über<br />

eine Versorgungs- und Wartungsbasis in<br />

Irland, über die u. a. die Ersatzteilversorgung<br />

sichergestellt wird.<br />

Vergleichbare Kontakte aus dem IMRB<br />

konnten für die Einführung eines neuen<br />

Notfall-Beatmungsgerätes in Deutschland<br />

genutzt werden, das nunmehr über einen<br />

kanadischen Hersteller und Vertrieb durch<br />

einen namhaften deutschen Atemschutzgeräte-Hersteller<br />

verfügbar ist.<br />

Die Einführung eines im amerikanischen<br />

Bergbau weit verbreiteten Selbstretters in<br />

Deutschland scheiterte an Ergebnissen<br />

von Geräteprüfungen anhand von CE-<br />

Normen im Prüflabor in Leipzig.<br />

Sonstige Tätigkeiten<br />

Aufgrund spezieller Vereinbarungen<br />

mit angeschlossenen Unternehmen und<br />

Gebietskörperschaften wurden durch die<br />

Hauptstelle Hohenpeißenberg verschiedene<br />

Auftragsarbeiten an Atemschutzgeräten<br />

ausgeführt.<br />

Mit der weiteren Wahrnehmung der Geschäftsführung<br />

des Deutschen Ausschusses<br />

für das Grubenrettungswesen (DA<br />

GRW) wurden die Einflussmöglichkeiten<br />

des ZGRW der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

auf die Fortentwicklung einsatztaktischer<br />

und gerätetechnischer Lösungen sowie<br />

des fachbezogenen Regelwerks weiter<br />

ausgebaut.<br />

Zur Erweiterung der Angebotspalette<br />

im Arbeitsgebiet Notfallmanagement und<br />

zur Unterstützung der betreuten Grubenbetriebe<br />

wurde zwischen den drei BBG-<br />

Hauptstellen, der DSK-Hauptstelle in Herne<br />

und der österreichischen Hauptstelle in<br />

Köflach vereinbart, aus den am Markt verfügbaren<br />

Software-Lösungen zur einsatzbegleitenden<br />

Unterstützung in Notfällen<br />

die geeignete Software auszuwählen und<br />

bergbau 8/2009 361


Betriebs- und Arbeitssicherheit<br />

flächendeckend im deutschen<br />

und österreichischen Bergbau<br />

zur Anwendung zu empfehlen.<br />

Ziel ist ebenfalls die Vorbereitung<br />

von Einsatzleitungen und<br />

-stäben auf eventuelle Ereignisse,<br />

die wegen ihrer Auswirkungen<br />

oder Dimensionen eine<br />

Vielzahl von Beteiligten haben<br />

können und die einen hohen<br />

Koordinierungsbedarf erfordern<br />

können.<br />

In einem Anbieter-Workshop<br />

konnte jeder Bewerber seine<br />

Software-Lösung präsentieren;<br />

mittlerweile ist die Entscheidung<br />

für einen Anbieter gefallen, der<br />

einen reichen Erfahrungsschatz<br />

zur Bewältigung von Großereignissen<br />

mitbringt und eine auf<br />

die Anforderungen des Bergbaus<br />

zugeschnittene Lösung<br />

für Ausbildung und Ereignisbewältigung<br />

einschließlich der Dokumentation<br />

aller Verfahrensschritte<br />

zur Verfügung stellt.<br />

Einsätze<br />

Einsätze der Grubenwehren<br />

Zur Rettung einer Person<br />

wurde ein Grubenwehreinsatz,<br />

zur Erhaltung von Sachwerten und zu Erkundungszwecken<br />

wurden 45 Einsätzen<br />

durchgeführt. Dabei kamen 231 Grubenwehrmitglieder<br />

zum Einsatz.<br />

Im Zusammenhang mit einem Brand<br />

an einem Ladefahrzeug musste ein Bergmann<br />

durch die Grubenwehr aus dem Gefahrenbereich<br />

gebracht und anschließend<br />

versorgt werden.<br />

Die Einsätze zur Erhaltung von Sachwerten<br />

in verschiedenen Bergwerken dienten<br />

vorrangig<br />

l der Beseitigung der Folgen von CO 2 –<br />

Ausbrüchen<br />

l dem Löschen von Bränden an Fahrzeugen<br />

und an einer elektrischen Schaltanlage<br />

l der Durchführung von Arbeiten in gasgefährdeten<br />

Bereichen sowie Sanierungs-,<br />

Verwahrungs- und Sicherungsarbeiten<br />

einschließlich notwendiger Kontrollaufgaben<br />

sowie<br />

l der Durchführung von Vorweg- und<br />

Freigabebefahrungen.<br />

Einsätze der Gasschutzwehren /<br />

Atemschutzmannschaften<br />

Im Bereich des Gasschutzes mussten<br />

im Jahr 2008 keine Einsätze zur Rettung<br />

von Menschen durchgeführt werden.<br />

Zur Absicherung von Gefahrstellen nach<br />

Gasaustritten und nach einem Transformatorbrand<br />

wurden drei Einsätze von Atem-<br />

362 bergbau 8/2009<br />

8 Notfall-Übung mit Grubenwehr-Einsatz in Hallstatt/Österreich<br />

schutzmannschaften notwendig. Ein Einsatz<br />

erfolgt auf Grund eines Fehlalarms.<br />

Während dieser vier Einsätze kamen insgesamt<br />

76 Träger von Behälter- bzw. Kreislauf-Atemschutzgeräten<br />

zum Einsatz.<br />

Im Berichtszeitraum wurden in 6 891 Einsatzfällen<br />

Atemschutzgeräte zum Schutz gegen<br />

Gasgefährdungen während der Durchführung<br />

von Reinigungs-, Instandsetzungs- und<br />

sonstigen Arbeiten, vorrangig in den Bereichen<br />

der Erdöl- und Erdgasbetriebe, benutzt,<br />

ohne dass es zu Zwischenfällen kam.<br />

Selbstretterwirtschaft<br />

In den vom ZGRW der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

betreuten Unternehmen<br />

wurden im Jahr 2008<br />

l 18 536 Selbstretter vorgehalten, davon<br />

l 4 514 Filterselbstretter und Fluchtfiltergeräte<br />

sowie<br />

l 14 022 Sauerstoffselbstretter.<br />

Durch regelmäßige Kontrollen, Inspektionen<br />

und Prüfungen sowie durch eine umfassende<br />

Aus- und Weiterbildung der in der<br />

Selbstretterwirtschaft tätigen Funktionsträger<br />

konnte auch im Jahr 2008 eine hohe<br />

Zuverlässigkeit der bestehenden Selbstretterkonzepte<br />

erreicht werden.<br />

Im Berichtszeitraum wurden in 2 Ernstfalleinsätzen<br />

die Benutzung von insgesamt<br />

104 Fluchtfiltergeräten und 8 Sauerstoffselbstrettern<br />

erforderlich. Die Benutzung<br />

verlief ohne Besonderheiten.<br />

Vorkommnisse/<br />

Unfälle bei der<br />

Benutzung von<br />

Atemschutzgeräten<br />

Im Bereich des ZGRW der<br />

Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

gab es beim Anlegen eines Kreis-<br />

lauf-Atemschutzgerätes einen Un-<br />

fall mit Brandverletzungen des<br />

Geräteträgers. Kurz nach Aufdrehen<br />

des Ventils der Sauerstoffflasche<br />

schoss eine Stichflamme<br />

aus dem Bereich des Flaschenventils<br />

und verletzte den Wehrmann<br />

am Arm. Bis zur eindeutigen<br />

Klärung der Ursache wurde<br />

als Sofortmaßnahme eine Änderung<br />

im Anlegeverfahren des<br />

Atemschutzgerätes durchgesetzt.<br />

Nach intensiven Untersuchungen<br />

ergaben sich Verunreinigungen<br />

bei der Herstellung des Ventils<br />

als Ursache für das Vorkommnis.<br />

Der Hersteller des Atemschutzgerätes<br />

hat in sehr kooperativer<br />

Weise alle eingeleiteten Maßnahmen<br />

zur Verhinderung eines<br />

Wiederholungsfalles unterstützt<br />

und umgehend alle eventuell in<br />

gleichem Maße betroffenen Flaschenventile<br />

ausgetauscht.<br />

Anschriften<br />

Zentrales Grubenrettungswesen der<br />

Bergbau-Berufsgenossenschaft und<br />

Hauptstelle für das Grubenrettungswesen<br />

Clausthal-Zellerfeld<br />

Berliner Straße 2<br />

38 678 Clausthal-Zellerfeld<br />

Tel.: 0 53 23 / 7 4 0<br />

Fax: 0 53 23 / 7 41 41<br />

e-Mail: w.roehl@bergbau-bg.de<br />

Internet: www.atemschutzzentrum.net<br />

Internet: www.bergbau-bg.de<br />

Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

Hauptstelle für das Grubenrettungswesen<br />

Leipzig<br />

Friederikenstraße 62<br />

04 279 Leipzig<br />

Tel.: 03 41 / 3 36 01 0<br />

Fax: 03 41 / 3 36 01 18<br />

e-Mail: hstlpz@bergbau-bg.de<br />

Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

Hauptstelle für das Grubenrettungswesen<br />

Hohenpeißenberg<br />

Unterbau 71 1/8<br />

82 383 Hohenpeißenberg<br />

Tel.: 0 88 05 / 9 21 40<br />

Fax: 0 88 05 / 9 21 41 4<br />

e-Mail: hsthpb@bergbau-bg.de


Auch im Jahre 2008 blieb die<br />

Steinkohle weltweit die Primärenergiequelle,<br />

deren Gewinnungsmenge<br />

am schnellsten zunahm,<br />

und zwar um 250 Mio. t/a. Die in<br />

Deutschland Kohle verbrauchenden<br />

Unternehmen führten wiederum<br />

rund 48 Mio. t Kraftwerkskohle,<br />

Kokskohle und Koks ein. Diese<br />

Importe deckten rund 70 % des<br />

Steinkohlenbedarfs der deutschen<br />

Wirtschaft ab, wie der Verein der<br />

Kohlenimporteure am 17.06.2009<br />

in Düsseldorf bei Vorlage seines<br />

Jahresberichts 2009 betonte.<br />

Die internationalen Kohlenmärkte waren<br />

hinsichtlich des Mengenvolumens im Jahr<br />

2008 noch kaum beeinflusst von der globalen<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise. Die weltweite<br />

Kohlengewinnungsmenge wuchs erneut um<br />

250 Mio. t, wozu allein China mit 172 Mio. t<br />

beitrug. Die Weltförderung umfasst damit<br />

5 850 Mrd. t, davon rund 0,800 Mrd. t Kokskohle<br />

und 505 Mrd. t Kraftwerkskohle. Der<br />

Welthandel wuchs zwar um 23 Mio. t, damit<br />

aber schwächer als in den Vorjahren.<br />

Anfang des Jahres 2008 wurde aufgrund<br />

des Stahlbooms von einer Mangelsituation<br />

bei Kokskohle ausgegangen, die zu einem<br />

Wachstum von 25 bis 30 Mio. t führen<br />

sollte. Im vierten Quartal 2008 brach die<br />

Kokskohlennachfrage jedoch ein, was zu<br />

massiven Abbestellungen bzw. zum Verschieben<br />

kontrahierter Mengen führte.<br />

Das erste Quartal 2009 zeigte erstmals<br />

seit vielen Jahren einen Rückgang des<br />

Welthandelsvolumens insgesamt. Der Kraftwerkskohlenmarkt<br />

blieb stabil, aber ohne<br />

Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Der<br />

Kokskohlenweltmarkt brach um 25 % ein,<br />

denn vor allem die Industrieländer Asiens,<br />

Amerikas und Europas – Deutschland eingeschlossen<br />

– drosselten ihre Stahlproduktion<br />

in den letzten Monaten teils bis zu 50 %.<br />

*Dr.-Ing. Eckart Pasche<br />

Freier Fachjournalist<br />

Steene Dyk 11<br />

47877 Willich<br />

Tel. 0 21 56/61 39<br />

Fax 0 21 56/95 17 25<br />

e-Mail: eckart.pasche@epasche.de<br />

Internet: www.epasche.de<br />

Der Weltmarkt für Steinkohle<br />

angesichts globaler Verwerfungen<br />

Dr.-Ing. Eckart Pasche, Willich*<br />

Ein Großteil dieser Länder (Japan, Südkorea,<br />

Westeuropa) versorgt sich ausschließlich<br />

über den Weltmarkt mit Kokskohle.<br />

Schon seit August 2008 begannen die<br />

Kraftwerkskohlenpreise bei noch wachsendem<br />

Markt zu sinken. So fielen sie in<br />

Südafrika von rund 170 US$/t auf derzeit<br />

55 bis 60 US$/t und damit um 66 %. Die<br />

Kokskohlenpreise stiegen vor dem Hintergrund<br />

des Stahlbooms und der erwarteten<br />

Mangellage auf historische Höchstwerte<br />

an. Derzeit sind Abschläge von 60 % hinzunehmen,<br />

über noch größere Preisreduzierungen<br />

wird verhandelt.<br />

Der Verein der Kohlenimporteure erwartet,<br />

dass die Weltkohlenproduktion in diesem<br />

Jahr aufgrund der großen Stromnachfrage<br />

in Asien weiter steigen wird, dieses<br />

Wachstum aber schwächer ausfallen werde.<br />

Der Markt tendiere wieder zu einem<br />

Käufermarkt und dürfte die Weltmarktpreise<br />

für Kokskohle und Kraftwerkskohle im<br />

Jahre 2009 unter Druck halten.<br />

In Deutschland schrumpfte der Kohlenmarkt<br />

2008 um rund 5 Mio. t. Weil die Inlandsfördermenge<br />

um fast 4 Mio. t zurückgenommen<br />

wurde, blieb der Import stabil.<br />

Durch die Stahlkrise und die voraussichtlich<br />

geringere Stromnachfrage werden die Importe<br />

im laufenden Jahr um 20 % zurückgehen.<br />

Die Importpreise für Kraftwerkskohle<br />

sind vom Höchstwert im August 2009 von<br />

136 E t/SKE auf 83 E t/SKE im März 2009<br />

gesunken. Der Verein der Kohlenimporteure<br />

geht von einem weiteren Rückgang auf<br />

60 bis 65 E t/SKE zum Ende dieses Jahres<br />

aus. Auch der tendenziell wieder schwächer<br />

werdende US-Dollar könnte die Importe<br />

in Euro verbilligen.<br />

Der Verein der Kohlenimporteure setzt<br />

sich auch mit dem Klimawandel auseinander<br />

und will den Weg zur „grünen“<br />

Kohle mitgehen. So betonte der Vereinsvorsitzende,<br />

Dr. Erich Schmitz, der auch<br />

Mitglied der Geschäftsführung der E.ON<br />

Kraftwerke GmbH ist: „Der Steinkohleneinsatz<br />

für die Stromerzeugung ist zunehmend<br />

davon abhängig, wie es gelingt,<br />

der CO2-Problematik Herr zu werden“, mit<br />

Blick auf Chancen und Potenzial einer Reduzierung<br />

des Klimagases. Dies sei keine<br />

deutsche, sondern eine globale Aufgabe.<br />

Bergbau<br />

Die Internationale Energieagentur (IEA)<br />

in London schätzt, dass die Stromerzeugung<br />

auf Kohlenbasis von heute 40 % bis<br />

zum Jahre 2030 auf 45 % wachsen wird.<br />

Zusätzlich zu den heute bereits jährlich<br />

verstromten 5 Mrd. t Kohle werden demnach<br />

weitere 2 bis 2,5 Mrd. t benötigt, um<br />

die weltweite Elektrizitätsnachfrage zu<br />

decken, vor allem der Entwicklungs- und<br />

Schwellenländer Asiens, Afrikas und Südamerikas.<br />

Der Energiehunger kann nur<br />

gestillt werden, wenn neben der Kohle<br />

alle weiteren Möglichkeiten der Energieumwandlung<br />

intensiv genutzt werden. In<br />

China beispielsweise ist dies der massive<br />

Ausbau von Kernenergie, Windkraft und<br />

anderen erneuerbaren Energien.<br />

Bis zum Jahre 2030 wird die Weltbevölkerung<br />

um 1,5 Mrd. auf 8,2 Mrd. Menschen<br />

wachsen, die alle mit Strom versorgt werden<br />

wollen. Die Erderwärmung soll aber möglichst<br />

nicht weiter steigen. Deshalb müssen<br />

bei der Kohlenverstromung Techniken<br />

eingesetzt werden, mit deren Hilfe sich der<br />

CO2-Ausstoß verringern bzw. vermeiden<br />

lässt. Hierzu zählt Schmitz die Wirkungsgradverbesserung<br />

und die Entwicklung von<br />

Verfahren zur Kohlendioxidabtrennung und<br />

-lagerung, wie die CCS-Technologie (Carbon-Capture-Storage).<br />

Mit der heutigen<br />

Steinkohlenverbrennungstechnik werden<br />

Wirkungsgrade von 45 % erreicht. Diese<br />

sollen mit der sogenannten 700-°C-Technik<br />

auf 50 % gesteigert werden.<br />

„In Deutschland sind zurzeit Steinkohlenkraftwerke<br />

mit einer installierten Leistung von<br />

7 600 MW im Bau, 9 900 MW im Genehmigungsverfahren<br />

und 2 <strong>300</strong> MW in Planung“,<br />

listet Schmitz auf. Er hofft: „Bei der Umsetzung<br />

dieses Bauprogramms sowie der langfristigen<br />

Umrüstung auf CCS-Technologie<br />

könnte sich die Struktur des deutschen Steinkohlenkraftwerksparks<br />

in einen sehr Klima<br />

schonenden Zustand hin entwickeln.“ Für<br />

den CO2-Ausstoß erwartet er eine Reduzierung<br />

um 80 % von 111 Mio. t CO2 im Jahr<br />

2008 auf 21 Mio. t CO2 im Jahr 2050.<br />

Ein Standortvorteil für Deutschland<br />

könnte die Schaffung einer CO2-Infrastruktur<br />

werden für Emissionen, die bei<br />

der Verbrennung von Kohle, Gas und Öl<br />

entstehen. „Wichtig ist, dass auf der Klimakonferenz<br />

im Dezember 2009 in Kopenhagen<br />

die großen CO2-Emittenten in<br />

ein Klimaschutzabkommen eingebunden<br />

werden und es zu einem weltweiten CO2-<br />

Zertifikatshandelssystem kommt.“<br />

bergbau 8/2009 363


Industrie<br />

Ein Herkules im Steinbruch<br />

Eberle-Hald beweist auch im Schwerlast-<br />

Bereich exzellente Kompetenz<br />

Bärenstark wie Herkules und unermüdlich<br />

wie Sisyphos zieht ein nagelneuer<br />

Terex-SKW im Steinbruch Dornbirn der<br />

Rhomberg Steinbruch GmbH & Co seine<br />

Bahnen. Für den renommierte Vorarlberger<br />

Baukonzern war der für Nutzlasten<br />

bis 41 t zugelassene Muldenkipper allererste<br />

Wahl.<br />

Bevor bei Rhomberg die Entscheidung<br />

zugunsten des Angebot von Eberle-Hald<br />

fiel, ging eine genaue Prüfung voraus. Dabei<br />

spielte die Zuverlässigkeit, die 2 Terex-<br />

Schwerlastkraftwagen seit bald 15 Jahren im<br />

Steinbruch in Dornbirn bewiesen, eine nicht<br />

unwesentliche Rolle. Max Gutmann von der<br />

Eberle-Hald-Niederlassung Meckenbeuren<br />

konnte zudem für die Ersatzbeschaffung<br />

den etwas kleineren TR45 vorschlagen, der<br />

dank eines schnelleren Arbeitszyklus beim<br />

Umschlag an die Leistungen des gewichtigeren<br />

Altfahrzeugs spielend herankommt.<br />

„Letztendlich gab für uns das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

den Ausschlag. Die sehr<br />

guten Erfahrungen mit unseren beiden in<br />

die Jahre gekommenen, aber immer noch<br />

zuverlässigen Terex-Muldenkippern war dabei<br />

mitentscheidend“, erklärt Stefan Rusch.<br />

Der Leiter des Steinbruchs sieht auch im<br />

Blick auf die laufenden Betriebskosten bereits<br />

jetzt die Gutmann-Empfehlung im besten<br />

Licht: „Mit einem Verbrauch von 14 bis<br />

16 l Kraftstoff/h ist der Terex richtig gut.“ Der<br />

Kraftstofftank fasst 606 l.<br />

Mit dem extrem robusten Terex TR45<br />

holte sich Rhomberg den Klassenbesten<br />

in seinen Fuhrpark: Die 525 PS, die der<br />

Cummins-Motor leistet, sind für einen<br />

starren Muldenkipper mit knapp 78 t Gesamtgewicht<br />

schlicht Spitze. Die besonders<br />

stabile Konstruktion, die glänzenden<br />

Fahreigenschaften und der serienmäßig<br />

hohe Komfort in der Kabine der starren<br />

Terex-Muldenkipper bringen im harten Arbeitsalltag<br />

einen spürbaren Mehrwert an<br />

Sicherheit. Lange Arbeitszyklen und Serviceintervalle<br />

sowie die geringen Standzeiten<br />

und Wartungskosten erhöhen die<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

Zur international tätigen, traditionsreichen<br />

Rhomberg-Gruppe gehören die<br />

Geschäftsbereiche Bau mit den Schwerpunkten<br />

Wohn- und Arbeitsräume, die<br />

Bahntechnik sowie als Drittes der Bereich<br />

Ressourcen. Umweltverträglich abgebaut<br />

wird im Rhomberg-Steinbruch zwischen<br />

Dornbirn und Hohenems Kalkgestein, das<br />

im Straßen- und Wasserbau, als Edelsplitt<br />

sowie als Beton- und Asphalt-Zuschlagsstoff<br />

verwendet wird. Der TR45 wird im<br />

Jahr rund 150 000 t im Steinbruchgelände<br />

umschlagen, beschreibt Martin Schuler,<br />

Betriebsaufseher des Steinbruchs, das<br />

364 bergbau 8/2009<br />

Einsatzgebiet. Der SKW kommt dabei auf<br />

gut 1 200 Betriebsstunden im Jahr.<br />

Sicherheit wird im Steinbruch groß geschrieben.<br />

Das gilt natürlich auch für die<br />

Transportfahrzeuge, die mit schweren Lasten<br />

oft auf rutschigem Untergrund unterwegs<br />

sind. Maximale Bodenhaftung wird<br />

beim TR45 über die doppelt untersetzten<br />

Antriebsachsen erreicht. In diesem Fahrzeug<br />

arbeiten 2 unabhängige Retarder<br />

(Getriebedauerbremse oder ölgekühlte<br />

Scheibenbremsen) mit Zuschaltung des<br />

hydrodynamischen Retarders. Die hydraulisch<br />

betätigten Scheibenbremsen hinten<br />

werden kontinuierlich gekühlt. Ein Stickstoff/Hydraulikdruckspeicher<br />

sorgt dafür,<br />

dass die Bremsen sofort ansprechen. Das<br />

verschleißfeste Schwerlastgetriebe ist mit<br />

einem Schaltenergiemanagementsystem<br />

ausgerüstet. Dieses SEM erlaubt schnellere,<br />

sanftere und gleichmäßigere Schaltung<br />

und Bedienung. Die Komponente ist<br />

geringeren mechanischen Belastungen<br />

und weniger Hitze ausgesetzt.<br />

Max Gutmann von der Eberle-Hald-Niederlassung<br />

in Meckenbeuren, Joachim Bog<br />

(Terex-Spezialist für schwere Transportfahrzeuge)<br />

und Monteur Peter Ummenhofer<br />

übergaben den Muldenkipper TR45<br />

im Steinbruch der Unternehmensgruppe<br />

Rhomberg in Dornbirn (Vorarlberg) an die<br />

Rhomberg-Maschinisten Günter Dick (li.),<br />

und Alfred Prantner (2 v. r.)<br />

Die 26-m 3 -Mulde aus 19 mm Stahlblech<br />

in V-Form ist seitlich und am Boden verstärkt<br />

mit hochverschleißfesten Kastenprofilen.<br />

Sie ist serienmäßig abgasbeheizt<br />

und elastisch abgepuffert. 13 s dauert das<br />

Anheben, 9 s das Absenken. Der Überlaufschutz<br />

ist bei der langen, abfallenden<br />

Heckklappe mit 15° Anwinkelung ebenso<br />

optimal wie das kontrollierte Abkippen in<br />

Trichter und Brecheranlagen.<br />

Aus der riesigen Kabine (für 2 Personen)<br />

hat der Fahrer eine sehr gute Sicht. Sie ist<br />

bei Steinschlag FOPS-geschützt, und sie<br />

hat einen ROPS-Überrollschutzaufbau.<br />

Zur Komfortausstattung der exzellenten<br />

Arbeitsumgebung zählen serienmäßig die<br />

Klimaanlage und Heizung, der luftgefederte<br />

Fahrersitz, eine bequeme Hubvorrichtungssteuerung<br />

und ein verstellbares<br />

Softgrip-Lenkrad. Radio/CD-Anlage, Getränkedosenhalter<br />

und Ablagefach runden<br />

die gelungene Kabinenausstattung ab.<br />

Informationen<br />

Internet: www.eberle-hald. de<br />

e-Mail: kundenservice@eberle-hald.de<br />

bzw.<br />

Internet: www.rhombergbau.at<br />

Vogelsang Elektromotoren setzt<br />

Zementmühlenantriebe für<br />

irakischen Auftraggeber instand<br />

Seit fast 3 Jahren betreibt der Bochumer<br />

Spezialist für industrielle Instandhaltung,<br />

Vogelsang Elektromotoren GmbH,<br />

einen Standort in Aserbaidschan. Nun<br />

haben die Fachleute vor Ort in Baku in<br />

Kooperation mit dem Bochumer Werk 2<br />

Zementmühlenantriebe für einen Auftraggeber<br />

im Irak instandgesetzt, wobei sich<br />

einmal mehr die Vorteile der Standortvernetzung<br />

zum Kundennutzen realisierten.<br />

Auftraggeber war eine deutsche Firma<br />

mit Kooperation im Irak zum Betrieb eines<br />

Zementwerks, für die 2 FUJI Hochspannungsschleifringläufer<br />

mit einer Leistung<br />

von 2,4 MW, 6 600 V und Gleitlagerung<br />

instand zu setzen waren. Bedingt durch<br />

die staub- und sandhaltige Kühlluft der<br />

Motoren, die nicht ausreichend gefiltert<br />

angesaugt wurde, war die Isolation der<br />

Wicklung im Betrieb regelrecht gesandstrahlt<br />

worden, was schließlich zum Ausfall<br />

der Maschine geführt hat.<br />

Durch die Nähe des Personals aus Baku<br />

zum Irak konnte der Kunde der Vogelsang<br />

Elektromotoren GmbH bereits in der Phase<br />

der Schadensbefundung unterstützt<br />

werden. Aufgrund des umfangreichen<br />

Schadens wurde entschieden, beide Motoren<br />

auszubauen und mit Lastwagen nach<br />

Deutschland zu transportieren, wo sie zusammen<br />

mit dem deutschen Auftraggeber<br />

nochmals begutachtet wurden.<br />

Der Reparaturumfang im Bochumer<br />

Werk umfasste neben der Neuwicklung<br />

des Stators und des Rotors auch die Anfertigung<br />

von Komponenten wie Gleitlager<br />

und Klemmenkästen, die nicht mehr<br />

vorhanden waren. Diese Ersatzteile waren<br />

beim japanischen Hersteller nicht<br />

zu bekommen und mussten daher neu<br />

hergestellt werden. Die Teile wurden auf<br />

Basis der vorhandenen Muster nachkonstruiert<br />

und gefertigt.<br />

Sowohl Rotor als auch Stator wurden in<br />

VPI Technik neu gewickelt und rotierend<br />

nach dem Tränken ausgehärtet. Durch die<br />

rotierende Aushärtung verbleibt ein großer<br />

Teil des Tränkharzes auf der Wicklung, was<br />

einen erweiterten Verschleißschutz der<br />

Wicklung gegen die sandhaltige Kühlluft<br />

bietet. Darüber hinaus wurde der Kunde<br />

in Hinblick auf den Umbau seiner vorhandenen<br />

Lüftungsanlage beraten, um für die<br />

Zukunft eine bessere Kühlluftversorgung<br />

der Maschinen zu realisieren.<br />

Die Fertigungstiefe der Vogelsang


Elektromotoren GmbH - von der eigenen<br />

Herstellung der Spulen, sowohl für den<br />

Rotor als auch für den Stator, die Möglichkeit,<br />

eine VPI Tränkung und rollierende<br />

Aushärtung im eigenen Hause durchzuführen,<br />

sowie auch die Möglichkeit der<br />

Standortvernetzung Irak-Bochum - stellten<br />

für den Auftraggeber großen Nutzen<br />

dar. Dazu kommt die konstruktive Arbeit<br />

zur Herstellung der fehlenden Motorkomponenten<br />

sowie auch deren Herstellung.<br />

Irakischer Zementmühlenantrieb nach der<br />

Instandsetzung bei Vogelsang Elektromotoren<br />

in Bochum<br />

Bildquelle: Vogelsang Elektromotoren GmbH<br />

Neben Diagnose, Transport und Instandsetzung<br />

bietet die Zusammenarbeit<br />

mit den Bochumer Spezialisten für den<br />

Auftraggeber vor allem auch einen nachhaltigen<br />

Beratungsgewinn. Wichtige Hinweise<br />

für den Umbau der Anlage vor Ort<br />

werden helfen, die schädigenden Einflüsse<br />

der problematischen Umgebungsbedingungen<br />

in Zukunft zu reduzieren.<br />

Dieser Mehrwert aus den Erfahrungen<br />

und Konsequenzen der Schadensbegutachtung<br />

wäre bei einer Neubeschaffung<br />

sicherlich nicht so umgesetzt worden<br />

und ein neuer Motor hätte bald ähnliche<br />

Schäden aufgrund der dann mangelnden<br />

Ursachenbehebung gehabt.<br />

Obwohl die Instandsetzung inklusive<br />

Transport sehr aufwändig war, konnte sie<br />

sowohl preislich als auch in Bezug auf die<br />

Lieferzeit gegen die Neubeschaffung sehr<br />

�<br />

�<br />

���������������<br />

�����������������<br />

���������������<br />

�����������������<br />

����������� �����������<br />

�������������������������������<br />

��������� ������������������<br />

����������������������<br />

������������������<br />

� � � �<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

gut konkurrieren. Besonders, da vor Ort<br />

noch weitere Maschinen gleicher Bauart<br />

stehen, und somit die Reserveteilhaltung<br />

für die Zukunft stark vereinfacht wird. In<br />

Ländern wie dem Irak ist dies ein starkes<br />

Argument, da Material- beziehungsweise<br />

Ersatzteilbeschaffung ein großes Problem<br />

darstellt.<br />

Weitere Informationen erteilt<br />

Vogelsang Elektromotoren GmbH<br />

Mausegatt 13<br />

44866 Bochum<br />

Tel: 02327/ 60 60<br />

Fax: 02327/ 606 202<br />

e-Mail: info@vogelsang.com<br />

Becker startet neue<br />

schlagwettergeschützte<br />

Transformatorenbaureihe<br />

In diesen Tagen liefert Becker Mining<br />

Systems 3 Transformatoren mit einer<br />

elektrischen Leistung von 3150 KVA in<br />

schlagwettergeschützter Bauart für ein<br />

Schlagwettergeschützter Transformator der Becker Mining Systems AG<br />

Steinkohlenbergwerk in China (Datong<br />

Coal Mine Group) aus. Produziert wurden<br />

die Transformatoren von der zu Becker<br />

gehörenden SAIT Mining SAS (Saverne,<br />

Frankreich). Kooperationspartner ist<br />

dabei die Becker-Tochter Tianjin Becker<br />

Electronic Co. Ltd. in Tijanjin/China.<br />

Die Transformatoren dienen der Energieversorgung<br />

eines Hochleistungsabbaubetriebes.<br />

Primärseitig ist eine 11 KV Hochspan-<br />

�<br />

�������<br />

Industrie<br />

nungszelle Typ PHR angeflanscht. Die<br />

Sekundärseite in 3,3 KV ist mit einem Niederspannungsschaltgerät<br />

Typ PBE ausgestattet.<br />

Das Niederspannungsschaltgerät<br />

bietet 6 Abgänge in Einschubtechnik mit<br />

einem Gesamtstrom von 900A und wird<br />

mit den bewährten Schützeinschüben vom<br />

Typ HPC450 für jeweils bis zu 450A Nennleistung<br />

bestückt.<br />

Durch die hohe Abschaltleistung des<br />

Schützes (in der 3,3 KV-Ausführung<br />

16KA) kommt das System gänzlich ohne<br />

Schmelzsicherungen aus.<br />

Neben der hohen Leistung besticht<br />

der Transformator mit der Typenbezeichnung<br />

TEK1635 durch seine kompakte<br />

Bauform. Die Gesamthöhe beträgt lediglich<br />

1830 mm bei einer Länge von ca.<br />

6200 mm einschließlich angeflanschter<br />

Hochspannungszelle und Niederspannungsschaltgerät.<br />

SAIT ist in der Lage,<br />

mit diesen anwenderfreundlichen Ausmaßen<br />

Leistungen bis zu 3500 KVA bereitzustellen.<br />

Informationen<br />

Becker Mining Systems AG<br />

Silvia Densing<br />

Marketing<br />

Barbarastraße 3<br />

66299 Friedrichsthal<br />

Tel.: 06897/85 72 32<br />

Fax: 06897/85 75 55<br />

e-Mail: s.densing@becker-mining.com<br />

Internet: www.becker-mining.com<br />

�����������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������<br />

����������������������������������������������<br />

����������������������������������������������<br />

����������������������������������������<br />

����������������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

�<br />

� �<br />

��������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

Anzeige<br />

bergbau 8/2009 365


Journal<br />

Direkter Draht<br />

Zeppelin Geschäftsbereich<br />

Konzernkunden zieht nach München<br />

Der Geschäftsbereich Konzernkunden<br />

der Zeppelin Baumaschinen GmbH (ZBM)<br />

hat seinen Sitz von Hamburg in die Konzernzentrale<br />

nach Garching bei München<br />

verlegt. Dort, wo der Zeppelin Konzern<br />

samt seinen Tochtergesellschaften vor 2<br />

Jahren ein neues Firmengebäude bezogen<br />

hat, ab Juli auch der Konzernkundenbereich<br />

untergebracht ist. Ausschlaggebend<br />

für den Umzug war, Kompetenzen zu bündeln<br />

und die Wege zu den einzelnen Fachabteilungen<br />

im Haus, wie beispielsweise<br />

zum Produktmanagement und Marketing<br />

oder zum Herstellerpartner Caterpillar zu<br />

optimieren.<br />

„Dank kürzerer Wege werden sich die<br />

Abstimmungsprozesse vereinfachen und<br />

beschleunigen. Unsere Konzernkunden<br />

werden davon profitieren, dass wir nun die<br />

Kompetenzen unter einem Dach gebündelt<br />

haben und wir deshalb noch besser beziehungsweise<br />

spezifischer auf den Bedarf<br />

der Kunden und deren Wünsche eingehen<br />

und reagieren können“, kommentiert Fred<br />

Cordes, der als Vertriebschef Deutschland<br />

zusätzlich den Bereich Konzernkunden<br />

leitet.<br />

Gut beraten<br />

Der Geschäftsbereich Konzernkunden<br />

war 1993 mit dem Ziel gegründet worden,<br />

die Geschäftsbeziehungen zwischen Zeppelin<br />

und den großen deutschen Bau- und<br />

Baustoffkonzernen besser koordinieren zu<br />

können. Dazu gehört in erster Linie in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Herstellerpartner<br />

Caterpillar und den Zeppelin Niederlassungen<br />

Kunden bereits bei der Projektierung<br />

von großen Bauvorhaben, also weit vor<br />

der eigentlichen Investitionsentscheidung,<br />

umfassend und einsatzspezifisch zu beraten.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei der<br />

technischen Betreuung von Auslandsbau-<br />

Der Geschäftsbereich Konzernkunden am<br />

neuen Standort in Garching bei München mit<br />

dem Vorsitzenden Geschäftsführer Michael<br />

Heidemann (3.v.r.), sowie dem Vertriebschef<br />

Deutschland und neuen Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Konzernkunden, Fred Cordes (li.)<br />

Foto: Zeppelin<br />

366 bergbau 8/2009<br />

stellen, insbesondere bei Infrastrukturprojekten,<br />

ob im Straßenbau oder beim Bau<br />

von Flughäfen oder bei Tunnelbauten. Hier<br />

können die Kunden auf die Erfahrung und<br />

die Kompetenz der Mitarbeiter zählen, die<br />

zudem von den Spezialisten der jeweiligen<br />

Zeppelin Auslandsgesellschaften oder des<br />

örtlichen Cat Händlers unterstützt werden.<br />

Die Ersatzteilversorgung wird von den<br />

Profis im Zeppelin Ersatzteil-Exportdienst<br />

in Köln erledigt.<br />

Presseinformation Zeppelin<br />

Internet: www.zeppelin.de<br />

Wismut veröffentlicht<br />

Umweltbericht 2008<br />

Die Wismut GmbH hat die Ergebnisse<br />

der Sanierungstätigkeit und der Umweltüberwachung<br />

des Jahres 2008 veröffentlicht.<br />

Dem jährlichen Umweltbericht zu<br />

Folge gehen die Arbeiten an den einzelnen<br />

Standorten mehr und mehr in die Endphase.<br />

Etwa 80 % aller Sanierungsumfänge<br />

sind demnach erfüllt.<br />

Von den insgesamt 6,4 Mrd. E wurden<br />

bis Ende 2008 bereits 5,1 Mrd. E ausgegeben.<br />

Dabei ist die Sanierung unter Tage am<br />

weitesten vorangeschritten. Bis Ende 2008<br />

waren von den 1991 insgesamt 1 400 km<br />

offenen Grubenbauen lediglich 38 km nicht<br />

verwahrt. Die Flutung der Grubengebäude<br />

ist fast überall im letzten Stadium. Dieser<br />

letzte Schritt wird jedoch noch über einen<br />

längeren Zeitraum andauern. Endgültig<br />

abgeschlossen ist die Sanierung und Flutung<br />

der Grube Pöhla.<br />

Trotz der vorangeschrittenen Arbeiten<br />

waren auch technische Schwierigkeiten<br />

bei der Sanierung zu lösen. Die geologischen<br />

Bedingungen verzögerten die<br />

Fertigstellung der beiden Förderbohrlöcher<br />

in Königstein sowie den Vortrieb am<br />

WISMUT-Stolln in Freital. Beide Vorhaben<br />

sind Voraussetzung für die finale Flutung in<br />

Königstein und Dresden-Gittersee.<br />

Am thüringischen Wismut-Standort Ronneburg<br />

ist das Absenken des bisherigen<br />

Flutungsniveaus notwendig, um weitere Altbohrungen<br />

zu verwahren und das installierte<br />

Wasserfassungssystem im Gessental zu optimieren.<br />

Mit der Nachverwahrung der alten<br />

Bohrlöcher wurde 2008 begonnen, bis Ende<br />

des Jahres waren 70 Altbohrungen fertig saniert.<br />

Zum weiteren Absenken des Flutungswassers<br />

muss die Wasserbehandlungsanlage<br />

Ronneburg erweitert werden. Ende 2010<br />

soll die ergänzte Anlage betriebsbereit sein.<br />

Über Tage waren bis Ende 2008 etwa<br />

90 % aller bergbaulich genutzten Gebäude<br />

und Anlagen demontiert. Vollständig abgeschlossen<br />

werden konnte die Sanierung<br />

des Betriebsgeländes Crossen.<br />

Verbleibende Schwerpunkte sind die Arbeiten<br />

an den restlichen Betriebsflächen,<br />

Halden und den Industriellen Absetzanlagen<br />

sowie die Reinigung der kontaminierten<br />

Wässer.<br />

Die Resultate der Umweltüberwachung<br />

zeigen an allen Standorten den prognostizierten<br />

Rückgang der Schadstoffkonzentrationen.<br />

Genaue Angaben zu den einzelnen<br />

Standorten können Interessierte<br />

im vorliegenden Jahresbericht nachlesen.<br />

Das Dokument gibt außerdem Auskunft zu<br />

den noch anstehenden Arbeiten.<br />

Der Umweltbericht 2008 kann unter<br />

www.wismut.de heruntergeladen werden<br />

und ist in gedruckter Form gegen eine Gebühr<br />

von je 5,- E (einschl. 7 % MWSt.) zuzüglich<br />

2,50 E Versandkosten erhältlich.<br />

Informationen<br />

Wismut GmbH<br />

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit<br />

Frank Wolf<br />

Jagdschänkenstraße 29<br />

09117 Chemnitz<br />

Tel.: 03 71/81 20 150<br />

e-Mail: info@wismut.de<br />

Internet: www.wismut.de<br />

Gut aufgestellt für künftige<br />

Herausforderungen<br />

Bei einem Umsatz von 15,2 Mrd. E erwirtschaftete<br />

ExxonMobil Central Europe<br />

Holding GmbH im Jahr 2008 ein operatives<br />

Ergebnis von 677 Mio. E nach Steuern.<br />

Das geht aus dem heute veröffentlichten<br />

Unternehmensbericht der in Hamburg ansässigen<br />

Gesellschaft hervor.<br />

„Zusammen mit unseren Mitarbeitern bildet<br />

unser Gewinn ein solides Fundament<br />

dafür, dass wir auch in Zukunft unsere hohe<br />

Investitionstätigkeit relativ unbeeinflusst von<br />

wirtschaftlichen Krisen und Zyklen beibehalten<br />

können“, kommentiert Gernot Kalkoffen,<br />

Vorstandsvorsitzender von ExxonMobil, den<br />

Überschuss.<br />

Erfolgreiche Maßnahmen<br />

zur Arbeitssicherheit<br />

Konsequent umgesetzt hat das Unternehmen<br />

auch im Jahr 2008 seine Konzepte zur<br />

Arbeitssicherheit. Über 3 400 Mitarbeiter und<br />

eine Vielzahl an Kontraktoren leisteten im<br />

abgelaufenen Kalenderjahr mehr als 12 Mio.<br />

Arbeitsstunden. Bezogen auf 1 Mio. h waren<br />

0,15 Unfälle mit Arbeitszeitausfall zu verzeichnen.<br />

Das bedeutet nicht nur eine Verbesserung<br />

gegenüber dem Vorjahr, sondern auch<br />

gegenüber dem Durchschnitt der gewerblichen<br />

Industrie, der 2007 auf derselben Basis<br />

bei 17,60 Unfällen lag. Ziel von ExxonMobil<br />

ist, dass niemand zu Schaden kommen darf.


Darin erkennt das Unternehmen gleichsam<br />

eine ökonomische wie auch eine moralische<br />

Verantwortung.<br />

Presseinformation ExxonMobil<br />

Internet: www.exxonmobil.de<br />

Kommunikation bei DEUTZ unter<br />

neuer Leitung<br />

Im Rahmen einer umfassenden Straffung<br />

der Organisationsstrukturen hat die DEUTZ<br />

AG zum 01.07.2009 auch die Bereiche Marketing<br />

& Public Relations, Unternehmensentwicklung,<br />

Qualitätsmanagement und Produktplanung<br />

unter einer einheitlichen Verantwortung<br />

gebündelt.<br />

Der neue Bereich Unternehmenssteuerung<br />

steht unter der Leitung von Georg Diderich<br />

(44) der in dieser Funktion auch die<br />

Aufgabe des Pressesprechers der DEUTZ<br />

AG wahrnimmt.<br />

Der Wirtschaftswissenschaftler ist seit<br />

18 Jahren für den Kölner Motorenhersteller<br />

in unterschiedlichen Leitungsfunktionen<br />

tätig. Zuletzt war er für den Produktbereich<br />

bis 4 l Hubraum verantwortlich. Auch in seiner<br />

neuen Funktion berichtet er direkt an<br />

den Vorstandsvorsitzenden, Dr. Helmut<br />

Leube.<br />

Der bisherige Kommunikationschef, Gerhard<br />

Zaiß, hat das Unternehmen Ende Juni<br />

verlassen.<br />

Pressemitteilung der DEUTZ AG<br />

Weitere Informationen zur DEUTZ AG<br />

finden Sie unter www.deutz.com<br />

BETEK als Top-Innovator<br />

ausgezeichnet<br />

Lothar Späth verleiht dem Aichhalder<br />

Metallbauer für sein herausragendes<br />

Innovationsmanagement das<br />

Gütesiegel „Top 100“<br />

Die BETEK Bergbau- und Hartmetalltechnik<br />

Karl-Heinz Simon GmbH & Co. KG<br />

gehört zu den 100 innovativsten Unternehmen<br />

im deutschen Mittelstand. Das hat die<br />

aktuelle Untersuchung im Rahmen des<br />

bundesweiten, branchenübergreifenden<br />

Unternehmensvergleichs „Top 100“ ergeben.<br />

Der Mittelständler überzeugte bei der<br />

17. Runde der renommierten Wirtschaftsinitiative<br />

mit einem maßgeschneiderten<br />

Innovationsmanagement. Lothar Späth,<br />

Ministerpräsident a.D. des Landes Baden-<br />

Württemberg, überreicht den Schwaben<br />

diesen Freitagabend bei einem Festakt im<br />

Gästehaus Petersberg in Königswinter das<br />

begehrte „Top 100“-Gütesiegel.<br />

Der Mentor der Mittelstandsinitiative würdigt<br />

damit die Verdienste von BETEK in den<br />

Bereichen „Innovationsförderndes Top-Management“,<br />

„Innovationsklima“, „Innovative<br />

Prozesse und Organisation“, „Innovationsmarketing“<br />

sowie „Innovationserfolg“.<br />

Insbesondere wird der Mittelständler mit<br />

162 Mitarbeitern für seinen Innovationserfolg<br />

ausgezeichnet. Der Hersteller von Hartmetallverschleißwerkzeugen<br />

für den Straßen-<br />

und Gleisbau sowie den Spezialtiefbau<br />

erwirtschaftete 2008 einen Umsatz von ca.<br />

104 Mio. E. Innovationsprozesse gestalten<br />

heißt bei BETEK, eng mit Systempartnern,<br />

Lieferanten und Kunden zusammenzuarbeiten.<br />

Wie erfolgreich die schwäbischen<br />

Tüftler sind, zeigt sich daran, dass das Unternehmen<br />

mittlerweile über mehr als 50 aktive<br />

Patente verfügt. Und auch daran, dass<br />

die entsprechenden Technologien im asiatischen<br />

Raum häufig kopiert werden. Für<br />

die Entwicklung von Neuerungen wendet<br />

man in Aichhalden 4,5 Mio. E auf. Zu den<br />

größten Innovationserfolgen der vergangenen<br />

Jahre zählt der Rundschaftmeißel nach<br />

dem so genannten R-System. Er dreht sich<br />

permanent um die eigene Achse und schärft<br />

sich zudem automatisch nach, während er<br />

in den Asphalt eindringt. Ebenso erfolgreich<br />

ist ein seit mehr als eineinhalb Jahren eingesetztes,<br />

gemeinsam mit der TU München<br />

entwickeltes System. Es nutzt optische Erkennungstechnologien,<br />

um die Zusammenarbeit<br />

von Mensch und Roboter besser zu<br />

gestalten. „Wenn wir etwas Neues entwikkelt<br />

haben, legen wir die Hände nicht in den<br />

Schoß, sondern überlegen, wie wir es noch<br />

weiter verbessern können“, sagt Geschäftsführer<br />

Karl Kammerer.<br />

Für die Ehrung musste der Metallbauer<br />

ein strenges zweistufiges Verfahren der<br />

Wirtschaftsuniversität Wien überstehen.<br />

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die 100<br />

Top-Innovatoren Herausforderungen kraftvoll<br />

angehen und so beispielsweise für die<br />

aktuelle wirtschaftliche Situation gut gerüstet<br />

sind. Innovation ist bei den meisten dieser<br />

Unternehmen Chefsache“, kommentiert der<br />

wissenschaftliche Leiter der Studie, Prof.<br />

Dr. Nikolaus Franke, die Analyse. So erwirtschaften<br />

die ausgezeichneten Unternehmen<br />

zwei Drittel ihres Umsatzes mit Inno-<br />

Journal/Veranstaltungen<br />

vationen und innovativen Verbesserungen<br />

der vergangenen 3 Jahre – bei einer Vergleichsgruppe<br />

deutscher Mittelständler sind<br />

es gerade einmal 30 %. Zudem konnten die<br />

Top-Unternehmen durch Prozessinnovationen<br />

ganze 12 % ihrer Kosten einsparen,<br />

„Durchschnittsmittelständler“ sparten lediglich<br />

4 %. Die Folge: Unter den diesjährigen<br />

„Top 100“ finden sich 54 nationale Marktführer,<br />

22 sind in ihrem Tätigkeitsfeld sogar weltweit<br />

die Nummer eins. Karl Kammerer freut<br />

sich über den Erfolg: „Unsere Innovationskraft<br />

zählt jetzt erwiesenermaßen zum Besten,<br />

was der deutsche Mittelstand zu bieten<br />

hat. Das stärkt unsere Glaubwürdigkeit und<br />

schafft Vertrauen bei Mitarbeitern, Partnern<br />

und natürlich Kunden. Besser kann man Krisenzeiten<br />

wohl kaum begegnen.“ Insgesamt<br />

hatten in diesem Jahr 319 Unternehmen an<br />

„Top 100“ teilgenommen.<br />

Alle 100 Top-Innovatoren werden in dem<br />

von Späth herausgegebenen Buch „TOP<br />

100 – Die 100 innovativsten Unternehmen<br />

im Mittelstand“ und auf der Website www.<br />

top100.de präsentiert. Organisiert wird die<br />

Initiative von der Überlinger compamedia<br />

GmbH. Interessierte Unternehmen können<br />

sich ab sofort unter www.top100.<br />

de bewerben, Teilnahmeschluss ist der<br />

30.10.2009.<br />

Pressemitteilung BETEK<br />

Internet: www.betek.de<br />

Aktuelles aus der Mitteldeutschen<br />

Braunkohlengesellschaft mbH<br />

1. Eigentümerwechsel perfekt<br />

Am 10.06.2009 übernahm das tschechische<br />

Konsortium, bestehend aus Severoceské<br />

doly (einem Unternehmen der<br />

CEZ-Gruppe) und der Finanzgruppe J&T,<br />

offiziell die Geschäfte der Mitteldeutschen<br />

Braunkohlengesellschaft mbH. Die MI-<br />

BRAG gehört den neuen Gesellschaftern<br />

zu gleichen Teilen.<br />

Infos: www.mibrag.com/pages/<br />

pressemitteilung.php?idpage=529<br />

2. Aus Sicht der neuen Gesellschafter<br />

Im Gespräch mit Vladimír Schmalz, Direktor<br />

der Abteilung Fusionen & Akquisitionen<br />

der CEZ und Aufsichtsratsmitglied<br />

der MIBRAG, über die Hintergründe des<br />

Einstiegs und die Zukunft des Unternehmens.<br />

Infos: www.mibrag.com/pages/<br />

layout1sp.php?idpage=24<br />

3. Baustart für<br />

Grubenwasserreinigungsanlage<br />

Am 04.06.2009 begann die MIBRAG<br />

bergbau 8/2009 367


Veranstaltungen<br />

mit dem Ausheben der Baugrube für eine<br />

moderne Grubenwasserreinigungsanlage<br />

im Tagebau Vereinigtes Schleenhain<br />

(Sachsen).<br />

Die Kosten der modernen Anlage liegen<br />

bei etwa 11 Mio. e. Weitere 7 Mio. e investiert<br />

das Bergbauunternehmen in das<br />

Wasserableitungssystem. Anfang 2010<br />

soll der Probebetrieb starten.<br />

Infos: www.mibrag.com/pages/<br />

pressemitteilung.php?idpage=527<br />

4. Stromflüsse, Wasserstraßen und<br />

Himmelswege<br />

Bereits zum siebenten Mal initiiert die<br />

Kulturstiftung Hohenmölsen eine internationale<br />

Sommerakademie. Das Thema<br />

heißt „Stromflüsse – Wasserstraßen<br />

– Himmelswege – Infrastrukturen als<br />

Lebensadern“. Sie findet im Freizeit-und<br />

Bildungszentrum in Naunhof bei Leipzig<br />

vom 20. bis zum 25.09.2009 statt.<br />

Infos:<br />

www.kulturstiftung-hohenmoelsen.de<br />

oder www.somak-hhm.de<br />

5. Aktueller Stand der Erkundung<br />

des Braunkohlenvorkommens bei<br />

Lützen<br />

Nach einer ersten Auswertung der Erkundungsdaten<br />

kann festgestellt werden,<br />

dass sich die Erwartungen erfüllt haben.<br />

Der Braunkohlenvorrat bei Lützen weist<br />

vergleichbare Werte in Bezug auf Qualität<br />

und Mächtigkeit anderer Abbaufelder im<br />

mitteldeutschen Revier auf.<br />

Infos: www.mibrag.com/pages/<br />

layout1sp.php?idpage=38<br />

6. Hoher Standard bei<br />

Arbeitssicherheit<br />

Am 21.06.2009 hat die MIBRAG zum<br />

10. Mal eine Million Stunden ohne anzeigepflichtigen<br />

Arbeitsunfall erreicht.<br />

Am 12.05.2009 wurde dem Bergbauunternehmen<br />

bereits der Royal Society<br />

for the Prevention of Accidents (RoSPA)<br />

Gold Award in Birmingham verliehen. Die<br />

RoSPA Occupational and Safety Awards<br />

2009 werden vom National Examination<br />

Board in Occupational Safety and Health<br />

(NEBOSH), der führenden Prüfbehörde<br />

für Sicherheit und Gesundheitsschutz, gesponsert.<br />

Kontakt: Pressestelle MIBRAG,<br />

Tel.: 03441 68 46 12 oder 68 46 26<br />

7. Grünes, sicheres und sauberes<br />

Engagement<br />

Im Juni pflanzten Schüler im Agricolagymnasium<br />

Hohenmölsen und in der Sekundarschule<br />

Elsteraue (Burgenlandkreis)<br />

gemeinsam neue Bäume. In diesem Jahr<br />

sponsert die MIBRAG den Bergahorn, der<br />

als Baum des Jahres gewählt wurde. In der<br />

Sekundarschule Elsteraue fand außerdem<br />

im Rahmen der Schulkooperation ein professionelles<br />

Sicherheitstraining für alle<br />

368 bergbau 8/2009<br />

Schüler und Lehrer statt. Und am Mondsee<br />

bei Hohenmölsen laufen die Vorbereitungen<br />

zur Errichtung einer modernen Sanitäranlage,<br />

die von der MIBRAG finanziert<br />

und errichtet wird.<br />

Kontakt: Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Tel.: 03441 684515<br />

8. Nächste Termine<br />

16.09.: Offizielle Eröffnung der neuen<br />

Tagesanlagen in Peres, Pressetermin<br />

20. bis 25.09.: Sommerakademie Hohenmölsen<br />

in Naumburg/Leipzig, Pressetermin<br />

zur Präsentation in Naunhof<br />

September/Oktober: Was ist los auf<br />

der Baustelle Grubenwasserreinigungsanlage?<br />

BWK-Bundeskongress vom<br />

17. bis 19.09.2009 in Dresden<br />

Der Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft,<br />

Abfallwirtschaft und Kulturbau (BWK)<br />

e.V. mit bundesweit rund 4 000 Ingenieuren<br />

und Naturwissenschaftlern veranstaltet seinen<br />

diesjährigen Bundeskongress vom 17.<br />

bis 19.09. im Internationalen Congress Center<br />

in Dresden zum Thema „Bergbau und<br />

Wasserwirtschaft: Von der Nachsorge<br />

zur Vorsorge“.<br />

Bergbau und Wasserwirtschaft haben<br />

in den vergangenen Jahrhunderten die<br />

sprunghafte Entwicklung von der Agrar-<br />

zur Industriegesellschaft in Mitteleuropa<br />

maßgeblich geprägt. Mit der Förderung<br />

von Stein- und Braunkohle zur Energiegewinnung,<br />

von Eisenerz zur Stahlherstellung,<br />

von Kies, Sand und Ton für die Bauwirtschaft<br />

aber auch von Kali- und Steinsalzen<br />

zur Düngemittelversorgung wurde<br />

im vergangenen Jahrhundert die Rohstoffversorgung<br />

als elementare Grundlage der<br />

industriellen Entwicklung sichergestellt.<br />

Bei der Erkundung von Lagerstätten und<br />

der Gewinnung von Rohstoffen sind aber<br />

auch regelmäßig wasserwirtschaftliche<br />

Belange berührt: Grundwasserabsenkungen<br />

und -entnahmen beeinflussen den<br />

Grundwasserspiegel, Kühlwasserentnahmen<br />

und Abwassereinleitungen den Gütezustand<br />

der oberirdischen Gewässer. Hier<br />

gilt es Gewässerbelastungen zu vermeiden<br />

bzw. zu minimieren und Eingriffe in den<br />

Wasserhaushalt durch wirksame Maßnahmen<br />

auszugleichen. In der Vergangenheit<br />

nicht hinreichend berücksichtigte Belange<br />

des Gewässer- und Bodenschutzes haben<br />

vor allem in Mitteldeutschland zu belasteten<br />

Altstandorten und Altlasten geführt,<br />

die mit erheblichem finanziellen Aufwand<br />

gesichert, saniert und renaturiert werden<br />

müssen.<br />

20 Jahre nach dem Mauerfall zeigen die<br />

bergbaulich geprägten Regionen in Mit-<br />

teldeutschland aber auch, wie ehemalige,<br />

stark belastete Bergbauflächen zu Kulturlandschaften<br />

mit hohem Freizeit- und Erholungswert<br />

entwickelt werden können. In<br />

gemeinsamen Vorhaben haben in den Bereichen<br />

Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft,<br />

Bodenschutz, Altlasten, Landschaftsplanung<br />

und Naturschutz tätige Ingenieure<br />

und Naturwissenschaftler gezeigt, wie<br />

durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

ökologische Probleme nachhaltig<br />

gelöst werden können.<br />

Vor diesem Hintergrund steht der diesjährige<br />

BWK-Bundeskongress, der von<br />

den sächsischen Staatsministern für Umwelt<br />

und Landwirtschaft sowie Wirtschaft<br />

und Arbeit eröffnet werden wird. In der<br />

Auftaktveranstaltung am 17.09. werden<br />

die geschichtliche Entwicklung des sächsischen<br />

Bergbaus, die aktuelle Situation<br />

der Sanierung des Wasserhaushalts sowie<br />

die Rolle der Technischen Universität<br />

Dresden bei Forschung und Entwicklung<br />

im Bergbau erläutert. Am 18.09. finden vier<br />

Fachforen statt zu den Themen:<br />

l Fachforum 1: Sanierung von Bergbaugebieten<br />

l Fachforum 2: Grundwasserbewirtschaftung<br />

- Anforderungen und Ansätze zur<br />

Lösung aktueller Güte- und Mengenprobleme<br />

l Fachforum 3: Umweltschutz im aktiven<br />

Bergbau<br />

l Fachforum 4: Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

und Mediation bei der Lösung von Umweltproblemen.<br />

Die beiden Kongresstage werden von einer<br />

Fachausstellung sowie geselligen Abendveranstaltungen<br />

begleitet. Am 19.09. führt eine<br />

abschließende Fachexkursion in das Bergbausanierungsgebiet<br />

und die Seenlandschaft<br />

Lausitz. Sie vermittelt einen grundlegenden<br />

Einblick in aktive Sanierungsprojekte am<br />

Tagebausee Bärwalde und an Abschnitten<br />

der Spree. Weitere Exkursionszeile sind der<br />

Landschaftspark Nochten sowie die internationale<br />

Bauausstellung Fürst-Pückler-Land,<br />

die aufzeigt, wie aus ehemaligen Tagebaugruben<br />

Deutschlands modernste Wassertourismus-Region<br />

und Europas größte künstliche<br />

Seenlandschaft entsteht.<br />

Das ausführliche Programm zum diesjährigen<br />

BWK-Bundeskongress kann über<br />

folgende Kontaktadresse angefordert werden<br />

und ist im Internet unter www.bwkbund.de<br />

verfügbar.<br />

Kontaktadresse<br />

BWK-Bundesgeschäftsstelle<br />

Dr.-Ing. Birgit Schlichtig<br />

Hintere Gasse 1<br />

71063 Sindelfingen<br />

Tel.: 07031/43 83 994<br />

Fax: 07031/43 83 995<br />

Internet: www.bwk-bund.de<br />

e-Mail: info@bwk-bund.de<br />

Internet:pressestelle@bwk-bund.de


Mineralogische Kostbarkeiten<br />

aus der ganzen Welt -<br />

Mit der Eröffnung des Asien-Saals<br />

ist terra mineralia in Freiberg nun komplett<br />

Seit Oktober 2008 warteten<br />

nicht nur die Mineralsammler<br />

ungeduldig auf die Fertigstellung<br />

des letzten Raumes in der Dauerausstellung<br />

terra mineralia im<br />

Freiberger Schloss Freudenstein.<br />

Auch ein Großteil der nun schon<br />

über 100 000 Besucher nannte<br />

dieses Ereignis einen Grund,<br />

wieder nach Freiberg zu kommen.<br />

Am 17.04. war es nun so weit.<br />

Nach einem feierlichen Festakt<br />

und interessanten Vorträgen<br />

durchschnitten Sachsens Finanzminister<br />

Prof. Dr. Georg Unland,<br />

Rektor Prof. Dr. Bernd Meyer und<br />

der Direktor der Geowissenschaftlichen<br />

Sammlungen, Prof. Dr.<br />

Gerhard Heide, das grün-weiße<br />

Band. Gefilmt vom MDR-Fernsehen<br />

und unter einem massiven Blitzlichtgewitter<br />

der Pressefotografen<br />

konnten die ersten der an diesem<br />

Tag fast 600 Gäste staunend die<br />

Pracht an Farbe und Formen der<br />

Kristalle in Augenschein nehmen.<br />

Der Saal beherbergt 1 200<br />

Minerale auf einer Fläche von etwa<br />

<strong>300</strong> m 2 . Damit vergrößert sich<br />

die Gesamtzahl der ausgestellten<br />

Exponate auf 3 500 (Bild 1).<br />

Der Asien-Saal<br />

im Gesamtkonzept<br />

von terra mineralia<br />

Am 30.06.2004 wurde der Vertrag mit<br />

Frau Dr. Erika Pohl-Ströher über die Dauerleihgabe<br />

ihrer bedeutenden und äußerst<br />

umfangreichen Mineralsammlung<br />

unterzeichnet. In den folgenden 4 Jahren<br />

musste das Freiberger Schloss für die Unterbringung<br />

saniert und ein Ausstellungskonzept<br />

erarbeitet und umgesetzt werden.<br />

Das war eine gewaltige Herausforderung<br />

für die wenigen Mitarbeiter der Geowissenschaftlichen<br />

Sammlungen der TU<br />

Bergakademie Freiberg. Doch Dank der<br />

großzügigen Unterstützung der Universi-<br />

Dipl.-Min. Andreas Massanek, Freiberg*<br />

1 Der sächsische Finanzminister Prof. Georg<br />

Unland (m.), der Rektor der TU Bergakademie<br />

Freiberg, Prof. Bernd Meyer, (l.) und der<br />

Direktor der Geowissenschaftlichen Sammlungen,<br />

Prof. Gerhard Heide, (r.) eröffnen den<br />

Asien-Saal der terra mineralia<br />

Foto: Detlev Müller<br />

tätsleitung und des Sächsischen Staatsministeriums<br />

für Wissenschaft und Kunst<br />

konnte diese Aufgabe mit einigen weiteren<br />

Mitarbeitern der Bergakademie, freiwilligen<br />

Helfern und vor allem durch die konstruktive<br />

Zusammenarbeit mit dem Berliner<br />

Architekturbüro AFF gemeistert werden.<br />

Die wunderbare Mineralsammlung der<br />

Frau Dr. Pohl enthält Minerale aus der<br />

ganzen Welt. Sie wurden nach ästhetischen<br />

Gesichtspunkten und privatem Geschmack<br />

zusammen getragen.<br />

Deshalb lag es nahe, als roten Faden<br />

durch die Ausstellung eine Mineralogische<br />

Weltreise zu schaffen. Nach Kontinenten<br />

und Ländern geordnet, teilt sich so die<br />

Sammlung auf 4 große Säle und eine<br />

Schatzkammer auf. Da es mehr Kontinente<br />

als diese 4 Räume gibt, müssen sich<br />

manchmal 2 Kontinente einen Raum tei-<br />

*Dipl.-Min. Andreas Massanek<br />

Kustos der Mineralogischen Sammlung<br />

Abraham-Gottlob-Werner-Bau<br />

Brennhausgasse 14<br />

D-09599 Freiberg<br />

Tel.: 03731/392001<br />

Fax: 03731/392122<br />

e-Mail:<br />

Andreas.Massanek@geosamm.tu-freiberg.de<br />

Internet:<br />

www.tu-freiberg.de/ze/geowsam/index.html<br />

Ausstellung<br />

len. So gibt es einen Raum für Afrika, einen<br />

für Amerika (Nord- und Südamerika),<br />

einen für Europa (inkl. des asiatischen<br />

Teils der ehemaligen Sowjetunion) und einen<br />

für Asien (inkl. Australien).<br />

Die Ausstellung stellt jedoch nicht nur<br />

eine Mineralienshow dar, sondern bei Abstechern<br />

von der großen Weltreise kann<br />

man in jedem Raum etwas interessantes<br />

erfahren.<br />

Die so genannte Aussichtsplattform bietet<br />

einen Einblick in die Ausstellung. Per<br />

GoogleEarth kann der Besucher zu bekannten<br />

Mineralfundpunkten fliegen und erleben,<br />

unter welchen Umständen die ausgestellten<br />

Minerale geborgen wurden. Der Nutzen bzw.<br />

die Verwendung von wichtigen Industriemineralen<br />

wird an den Beispielen Diamant, Quarz<br />

2 Von der „Aussichtsplattform“ startet im<br />

Schloss Freudenstein die mineralogische<br />

Reise um die Welt Foto: Detlev Müller<br />

und Fluorit mit beeindruckenden Exponaten<br />

demonstriert (Bild 2).<br />

Bei der Forschungsreise können die Besucher<br />

die Eigenschaften von Mineralen<br />

und Gesteinen kennen lernen. Moderne<br />

Mikroskope bieten Einblick in unbekannte<br />

Welten. Das gipfelt in einem Rasterelektronenmikroskop,<br />

unter dem sogar mitgebrachte<br />

Mineralfunde analysiert werden<br />

können. Diese Angebote richten sich insbesondere<br />

an junge Leute. In den Schulferien<br />

werden spezielle Programme angeboten,<br />

von denen zahlreich Gebrauch<br />

gemacht wird.<br />

Weiterhin bietet nun auch jeder Kontinentraum<br />

eine Kurzreise. In Amerika gibt<br />

es die Reise ins Licht. Die Faszination lumineszierender<br />

Minerale hält hier alle Besucher<br />

im Bann.<br />

Die Zeitreise in Afrika zeigt, wie sich die<br />

Bedeutung wichtiger Minerale im Laufe<br />

bergbau 8/2009 369


Ausstellung<br />

der Menschheitsgeschichte verändert hat.<br />

Einige erstaunliche Eigenschaften, die an<br />

Mineralen entdeckt wurden, können selbst<br />

im Experiment ausprobiert werden. Dazu<br />

zählt die Fotovoltaik, die Pyro- und Piezoelektrizität,<br />

die optische Doppelbrechung<br />

und die Radioaktivität. Im Europa-Saal<br />

gibt es eine Reise zum Ursprung, bei der<br />

die wichtigsten geologischen Bildungsräume<br />

der ausgestellten Minerale erläutert<br />

werden. In der Schatzkammer erfährt der<br />

Besucher etwas über Meteoriten und die<br />

Entstehung von Meteoritenkratern. Letztendlich<br />

bietet der neue und letzte Saal<br />

Gullivers Reisen (Bild 3).<br />

3 Die „Reise ins Licht“: In einem abgedunkelten<br />

Raum finden Besucher fluoreszierende<br />

Stufen Foto: Detlev Müller<br />

Mit Gulliver in den<br />

Nanokosmos<br />

Die meisten Besucher stellen immer<br />

wieder die Fragen: „Wo kommen denn<br />

die schönen Kristalle her? Wie werden sie<br />

gefunden? Wer hat die glatten Flächen<br />

so kunstvoll geschliffen?“ So wurde die<br />

Idee geboren, die untertägige Situation<br />

nachzugestalten und dem Besucher zu<br />

zeigen, wie die Bergleute auskristallisierte<br />

Drusen vorfinden. Mit Gulliver kann man<br />

nun durch einen Gang schreiten, in dem<br />

3 große Fluoritdrusen installiert worden<br />

sind. Als Vorbild diente das chinesische<br />

Blei-Zink-Bergwerk Maiwang bei Xianghuapu<br />

im Xianghualing-Massiv in der Provinz<br />

Hunan. Während einer abenteuerlichen<br />

Reise zum Bergwerk und zu chinesischen<br />

Händlern im Sommer 2007 konnten die<br />

Verhältnisse <strong>untertage</strong> dokumentiert und<br />

das erforderliche Material erworben werden.<br />

Der Freiberger Steinmetzbetrieb Deisinger<br />

setzte dann die Drusen zusammen<br />

und gestaltete auch den „Gang“ (Bild 4).<br />

Aus dieser Makrowelt kann man anschließend<br />

wie Gulliver in den Nanokosmos<br />

reisen. Ein 3D-Film erlaubt es, sich<br />

vom Maßstab 1:1 bis zu 360 000 000 facher<br />

Vergrößerung in Fluoritkristalle hinein<br />

zu zoomen. Ein 3D-Monitor, der von der<br />

Dresdener Firma SeeReal entwickelt und<br />

gesponsert wurde, macht dies möglich.<br />

Wem das noch nicht reicht, der kann<br />

sogar in einen Fluoritkristall hinein klettern,<br />

der im Maßstab 1:1 400 000 000 ge-<br />

370 bergbau 8/2009<br />

4 Im Asiensaal erwartet die Besucher ein Drusengang,<br />

der naturgetreu dem eines echten<br />

Bergwerks nachempfundenen wurde<br />

Foto: Detlev Müller<br />

baut wurde. Durch geschickte Anbringung<br />

von Spiegeln erscheint die Kristallstruktur<br />

unendlich groß.<br />

Das Thema Fluorit wird weiterhin durch<br />

die Erläuterung der häufigsten Farbursachen<br />

und die wichtigsten Kristallformen ergänzt.<br />

Letztendlich kann man sogar Kristallen<br />

beim Wachstum zuschauen. Dafür<br />

haben Studenten des Institutes für Mineralogie<br />

Experimente entwickelt, bei denen<br />

sich im Sol-Gel-Verfahren wunderschöne<br />

Calciumtartrat-Kristalle bilden. Besucht<br />

man die Ausstellung nach 1 bis 2 Wochen<br />

wieder, kann man sehen, wie die Kristalle<br />

gewachsen sind.<br />

Traumhafte Mineralstufen<br />

aus Asien und Australien in<br />

einzigartigen Vitrinen<br />

Viele der 1 200 in diesem Raum ausgestellten<br />

Minerale wurden von Frau Dr.<br />

Erika Pohl-Ströher erst in den letzten 10<br />

Jahren erworben. Die Großstufen wurden<br />

sogar erst eigens für die Ausstellung angeschafft,<br />

als klar war, dass ihre Sammlung<br />

nach Freiberg geht und als die erste<br />

Raumkonzeption vorlag.<br />

Schon der erste Eindruck, wenn man<br />

den Saal betritt, lässt vermuten, dass es<br />

sich hier um etwas ganz Besonderes handelt.<br />

Hohe, gewundene Vitrinen, teilweise<br />

mehr als 10 m lang sollen tiefe Täler bzw.<br />

enge Schluchten symbolisieren. Denn<br />

schließlich befinden wir uns in den höchs-<br />

ten Gebirgen unsere Erde, an denen die<br />

wichtigsten Länder in diesem Raum -<br />

China, Afghanistan, Pakistan und Indien<br />

- partizipieren.<br />

Die Vitrinen wurden so konzipiert, dass<br />

alle Stufen ideal beleuchtet ausgestellt<br />

werden können. Für besondere Exponate<br />

gibt es Durchblicke, um sie von allen Seiten<br />

sichtbar zu machen (Bild 5).<br />

5 Großstufen im Asien-Saal<br />

Foto: Detlev Müller<br />

Der überwiegende Teil der Minerale<br />

kommt aus China. Doch anders, als man<br />

es von den vielen Mineralienbörsen gewohnt<br />

ist, kann man hier eine schier unglaubliche<br />

Fülle von Mineralen und Mineralfundpunkten<br />

kennen lernen. Die in dem<br />

von Berthold Ottens heraus gegebenen<br />

Kompendium über chinesische Mineralfundpunkte<br />

aufgeführten Lokalitäten sind in<br />

der Ausstellung fast komplett vertreten. In<br />

den Vitrinen wurden benachbarte Provinzen<br />

zusammengefasst und die Minerale<br />

nach Fundpunkten bzw. Lagerstätten geordnet<br />

ausgestellt, wobei die meisten der<br />

Stufen von herausragender Qualität sind.<br />

In der ersten Vitrine sind dunkelkirschrote<br />

Cinnabaritkristalle aus Guizhou zu<br />

sehen. Riesige Antimonite aus Wuning,<br />

Kupferminerale aus Chengmenshan und<br />

große Fluoritplatten aus Shangrao vertreten<br />

die Provinz Jiangxi. Grazile Quarzkristalle<br />

mit Hämatitrosetten kommen aus<br />

Jinlong in Guangdong. Anschließend zeigt<br />

eine Suite von Mimetesitkristallen die<br />

ganze Farbpalette von zitronengelb über<br />

orange bis rot. Dieses Bleiarsenat kommt<br />

aus Pingtouling.<br />

Dunkle Rauchquarze, auf denen wunderschöne<br />

orangerote Spessartine sitzen,<br />

stammen aus Tongbei in Fujian.<br />

Die zweite Vitrine ist der lagerstättenreichen<br />

Provinz Hunan gewidmet. Goldglänzende<br />

Pyrite aus Shangbao mit Zepterquarzen,<br />

grüne Fluorite aus Xianghuapu und<br />

Xianghualing, Antimonite von der größten<br />

Antimonlagerstätte der Welt in Xikuangshan,<br />

Calcitzwillinge aus Leiping und rot durchsichtige<br />

Sphaleritkristalle aus Taolin lassen die<br />

Besucher erstaunen. Die Minerale Wolframit,<br />

Stannit, Arsenopyrit, Bismuthinit, Bournonit<br />

als Rädelerz, Fluorite in verschiedenen Farben,<br />

Rhodochrosit und viele mehr stammen<br />

aus Yaogangxian, einer der wichtigsten Zinn-


6 Kustos Andreas Massanek vor einem Antimonit aus China, der in der „Schatzkammer“<br />

seine volle Schönheit entfaltet Foto: Wolfgang Thieme<br />

Wolfram-Lagerstätten, die auf Grund der<br />

herrlich ausgebildeten Kristalle bei Sammlern<br />

in der ganzen Welt bekannt ist.<br />

Den Provinzen Hubei, Yunnan, Henan<br />

und Guangxi widmet sich die nächste Vitrine.<br />

Das seltene Mineral Hubeit aus Fengjiashan<br />

wurde nach der Provinz benannt.<br />

Die braunen, hochglänzenden Aggregate<br />

kommen mit rosafarbenem Inesit, einem<br />

Mangan-Kettensilikat, zusammen vor.<br />

Quarze als Japaner-Zwillinge, Pyrit und<br />

Kupfererzminerale und ungewöhnlich große<br />

Apophyllitkristalle vervollständigen die<br />

Paragenese von der Skarnlagerstätte.<br />

Feinnadelige Antimonite auf Calcit aus<br />

Nandan, kräftig rosarot gefärbte Rhodochrositrhomboeder<br />

aus Liubao, eine umfangreiche<br />

Suite von Pyromorphitstufen mit<br />

der ganzen Farbpalette von grünlichgelb<br />

über grasgrün bis zu bräunlichen Tönen,<br />

die aus Daoping kommen, skurrile Calcite<br />

aus den Tropfsteinhöhlen um Guilin und<br />

Edelsteine aus Yunnan lassen das Herz<br />

der Sammler höher schlagen (Bild 6).<br />

Die nächste Vitrine zeigt vorwiegend<br />

Minerale aus den Hochgebirgen. Aus den<br />

Edelsteinpegmatiten von Xinjiang kommen<br />

vielfarbige Turmaline, Aquamarin und<br />

Goldberyll. Aus Sichuan können bizarre<br />

Bergkristallstufen bewundert werden, die<br />

manchmal mit fensterartig entwickelten<br />

Barytkristallen vergesellschaftet sind. Vom<br />

mehr als 5 500 m hohen Berg Xuebaoding<br />

stammen kräftig orange gefärbte Scheelitkristalle,<br />

die zusammen mit Cassiterit,<br />

Apatit, Muskovit, Fluorit und der farblosen<br />

Beryllvarietät Goshenit auftreten. Die Rückseite<br />

der Vitrine widmet sich vor allem den<br />

Ländern Afghanistan und Pakistan. Dabei<br />

spielen Edelstein- bzw. Schmucksteinminerale<br />

eine große Rolle. Schon seit Jahrtausenden<br />

sind einige Fundorte bekannt,<br />

wie die Lapis lazuli-Minen von Sar-e-Sang<br />

in Badachschan. Aber auch neuere Funde<br />

von Turmalin in allen Farben oder Beryll<br />

als Aquamarin oder Morganit, sind in der<br />

Ausstellung vertreten. Minerale von alpinotypen<br />

Klüften, wie Bergkristall, Epidot,<br />

Byssolith, Anatas, Brookit und Adular fehlen<br />

selbstverständlich nicht.<br />

7 Dem „Shivalingam“ werden in der hinduistischen<br />

Mystik besondere Kräfte zugesprochen<br />

Foto: Detlev Müller<br />

Ein großer Shivalingam weist den Weg<br />

zur Indienvitrine. Hier sind fast ausschließlich<br />

Minerale aus Drusenhohlräumen der<br />

Basaltergüsse des Dekkan-Plateaus zu<br />

sehen. Dabei handelt es sich nicht nur um<br />

Ostseebad Boltenhagen<br />

Ferien nach Maß im Appartement Nr.1!<br />

Komfort und Behaglichkeit in Kombination mit gesunder Seeheilluft,<br />

Natur und Ruhe bietet die schöne Boltenhagener Ostseelandschaft<br />

(36 km östl. von Lübeck). In zentraler Lage (200 m zum Strand)<br />

finden Sie in einem schönen 2-Zimmer-Appartement (50 qm) bis zu<br />

4 Personen eine überdurchschnittliche Ausstattung.<br />

Anfragen und Prospektanforderung unter Tel. 0 23 27/78 08 49<br />

Ausstellung<br />

Minerale der Zeolithgruppe, wie Mesolith,<br />

Skolezit und Stilbit, sondern vorwiegend<br />

um andere Silikate, wie Apophyllit, Okenit,<br />

Mordenit, Quarz und Minerale anderer<br />

Gruppen, wie Calcit, Powellit oder Fluorit.<br />

Besonders ins Auge stechen die kräftig<br />

blau gefärbten Minerale Cavansit und<br />

Pentagonit, beides Modifikationen eines<br />

Calcium-Vanadium-Silikates, die besonders<br />

in Kombination mit weißem Stilbit<br />

kontrasteiche Stufen bilden (Bild 7).<br />

Die letzte Vitrine zeigt Minerale aus Australien.<br />

Hier sind besonders die empfindlichen,<br />

aus hohlen stängeligen und nadeligen<br />

Kristallen bestehenden Aggregate des Minerals<br />

Krokoit aus Tasmanien zu erwähnen.<br />

Das seltene Bleichromat wurde in nennenswerter<br />

Ausbildung nur dort, im Ural und im<br />

sächsischen Callenberg gefunden. Es ist<br />

deshalb so selten, weil durch einen geologischen<br />

Zufall zwei Elemente zusammen<br />

gebracht werden müssen, die sich normalerweise<br />

geochemisch aus dem Wege gehen<br />

– das an saure Gesteine gebundene<br />

Blei und das für ultrabasische Gesteine typische<br />

Chrom. Aber Australien ist natürlich<br />

in erster Linie bekannt für seine Vorkommen<br />

an Edelopal. Etwa 95 % der Weltproduktion<br />

kommen aus dem Land. In verschiedenen<br />

Farben schillern die edlen Steine und es ist<br />

sogar ein opalisierter Knochen darunter.<br />

Deutschland fehlt noch<br />

Die Besucher vermissen noch die Minerale<br />

aus Deutschland. Aber wir können<br />

sie beruhigen, die haben wir nicht vergessen.<br />

Rege Bautätigkeit direkt neben dem<br />

Schloss lässt erahnen, dass die Arbeiten<br />

dazu im vollen Gange sind. Das ehemalige<br />

Amtshaus wird gerade von der Krüger-<br />

Stiftung saniert und soll im Anschluss daran<br />

an die TU Bergakademie Freiberg zur<br />

Nutzung übergeben werden. Hier werden<br />

dann aber nicht nur die Minerale aus der<br />

Sammlung von der Frau Dr. Pohl-Ströher<br />

zu sehen sein. Nein, alle Sammler und<br />

Händler sind aufgerufen, mitzuwirken,<br />

eine Top-Ausstellung über deutsche Fundstellen<br />

zu schaffen. Per Leihgabe oder<br />

Schenkung kann man sich so namentlich<br />

„verewigen“.<br />

Wegen Storno:<br />

frei vom 22.8. bis 13.9.09<br />

Anzeige<br />

bergbau 8/2009 371


Reisebericht<br />

Am Puls der Vulkane – Exkursion in die Vulkaneifel<br />

Am 05.06.2009 unternahm der<br />

BV Ahlen-Heessen mit 40 Personen<br />

einen Tagesausflug in die<br />

Vulkaneifel unter der Leitung des<br />

1. Vorsitzenden Friedrich Haumann.<br />

Von Ahlen aus war nach einer<br />

knapp dreistündigen Busfahrt das<br />

erste Ziel im Vulkanland Eifel erreicht.<br />

Das Museum „Lava Dome“<br />

in Mendig.<br />

Mendig liegt an der A 61 (Ausfahrt<br />

Mendig) in der Osteifel, ca. 30 km<br />

nordwestlich von Koblenz und ca.<br />

80 km südwestlich von Köln.<br />

Der Lava Dome verfügt über eine<br />

einzigartige Erlebniswelt rund um<br />

das Thema Vulkanismus.<br />

1 Vulkanwerkstatt<br />

Den sehr interessanten Ausführungen<br />

des Mineralogen Dr. Repke folgend, erlebten<br />

die Teilnehmer einen spannenden<br />

3 Ehemaliger Eiskeller nahe dem Eisschacht<br />

372 bergbau 8/2009<br />

Rundgang durch das Museum mit multimedialen<br />

Vulkanausbrüchen, vulkanischen<br />

Ausbruchszenarien in einem Rundkino<br />

sowie sprechenden Steinen.<br />

In der Vulkanwerkstatt (Bild 1) konnte<br />

man den schlafenden Eifelvulkanismus<br />

mit allen Sinnen erleben.<br />

Im Anschluss stieg die Gruppe über<br />

eine Treppe mit 150 Stufen hinab in das<br />

größte Basaltbergwerk der Welt. Im sogenannten<br />

Lavakeller präsentierte sich eine<br />

einmalige unterirdische Landschaft. Einige<br />

Teilnehmer nutzten den Aufzug in die<br />

Tiefe.<br />

In einer Tiefe von 32 m, inmitten eines<br />

erkalteten Lavastroms, führte uns der<br />

Mineraloge Dr. Repke durch die unterirdischen<br />

Hallen. Diese wurden im späten<br />

Mittelalter durch den Abbau des Basaltgesteins<br />

geschaffen. Der größte von Men-<br />

2 Basalthauerei<br />

schenhand geschaffene unterirdische<br />

Basaltlava-Steinbruch erstreckt sich unter<br />

weiten Teilen von Mendig auf ca. 2,8 km 2 .<br />

4 Pferdebetriebener Grubenkran<br />

Mächtige aus Lava entstandene Basaltsäulen<br />

tragen die Firste.<br />

Die Lava ist von etwa 30 m Löss und<br />

Bimstuffen des Ausbruchs des Laacher<br />

See Vulkans vor ca. 13 000 Jahren überlagert<br />

und wurde deshalb seit dem 18. Jahrhundert<br />

unterirdisch abgebaut.<br />

Die Basalthauerei in der Eifel war eine<br />

Aufgabe für die ganze Familie: Frauen<br />

und Kinder gruben die tiefen Schächte<br />

durch den Bims, die Männer bauten anschließend<br />

unter einer meterdicken Basaltschicht<br />

als Schutz die dunklen Basaltsäulen<br />

ab, die sie zuerst von der Firste<br />

trennten.<br />

Mit Pferdekraft an die Oberfläche befördert,<br />

wurden sie zu Mühlsteinen gröberer<br />

oder feinerer Art. Bis in die 60er-Jahre gewannen<br />

die Mendiger den Basalt in 30 m<br />

Teufe auf diese mühsame Art.<br />

Durch die großen Durchmesser der Basaltsäulen<br />

(Bild 2) und die poröse Blasenstruktur<br />

ließen sich große Mühlsteine zum


5 Wingertsbergwand 6 Die Reisegruppe des BV<br />

Mahlen von Getreide fertigen, die sehr<br />

begehrt waren und in alle Teile Europas<br />

exportiert wurden.<br />

Hier unten herrschen immer 6 bis 9 °C<br />

bei 72 % relativer Luftfeuchte.<br />

Deshalb wurden im 19. Jahrhundert die<br />

unterirdischen Hohlräume von Mendiger<br />

Brauereien zum Brauen von untergärigem<br />

Bier genutzt (Bild 3).<br />

Bei gleichzeitigem Basaltabbau durch die<br />

„Layer“ (Basalthauer) war dies eine große<br />

Herausforderung für die Brauereien.<br />

Noch heute verfügt die Vulkan-Brauerei<br />

im Lavakeller über Räumlichkeiten, die<br />

besichtigt werden können. Desweiteren<br />

überwintern in der kalten Jahreszeit bis zu<br />

50 000 Fledermäuse in extra abgesperrten<br />

Bereichen des Lavakellers.<br />

Nach der sehr lehrreichen Führung im<br />

Lavakeller erreichte die Truppe gut durchgekühlt,<br />

aber froh gelaunt das Tageslicht.<br />

Wenige über die Treppe, die meisten per<br />

Aufzug.<br />

Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten<br />

sie die Außenanlagen des Museumslays.<br />

Das Museumlay ist ein Museum unter<br />

freiem Himmel. Arbeit und Leben in den<br />

Basaltlavabrüchen werden hier lebendig.<br />

Zahlreiche historische Relikte wie etwa<br />

Auch Auch<br />

Wintertourismus<br />

Wintertourismus<br />

ein pferdebetriebener Grubenkran (Bild 4),<br />

eine Steinmetzhütte, eine Schmiede und<br />

Grubenbahnen vermitteln einen Eindruck<br />

von den Arbeitsbedingungen der Steinbrecher.<br />

Nach der Besichtigung des Museumslay<br />

ging es per Bus ins Vulkan-Brauhaus. Dort<br />

fanden ein gemütliches Beisammensein<br />

und ein Gedankenaustausch bei Speis<br />

und Trank statt. Der Service im Brauhaus<br />

war dank der vorab telefonisch bestellten<br />

Gerichte tadellos.<br />

Gut gestärkt ging es weiter zur Wingertsbergwand,<br />

Europas bedeutendste<br />

Bimssteilwand.<br />

Nach kurzer Busfahrt erreichte die Gesellschaft<br />

den weltbekannten Aufschluss<br />

des Laacher See- Vulkans. Nirgendwo<br />

sonst hat sich der Ausbruch des Laacher<br />

See-Vulkans eindrucksvoller verewigt. Vor<br />

13 000 Jahren kam es hier zur gewaltigsten<br />

Eruption der gesamten jüngeren Erdgeschichte<br />

in Mitteleuropa.<br />

Die Wingertsbergwand legt von diesem<br />

Ereignis Zeugnis ab und läßt an ihren bis<br />

zu 50 m hohen Wänden die unterschiedlichsten<br />

Ascheschichten (Bild 5) der verschiedenen<br />

Ausbruchsphasen erkennen.<br />

Bei diesem Vulkanausbruch wurden mit<br />

Breewege<br />

Wohnen im<br />

Privathaus mit<br />

Wintergarten<br />

und Liegewiese<br />

De Haan aan Zee<br />

Flämische Nordseeküste<br />

2 DZ mit allem Komfort<br />

� 15 min zum Strand<br />

� 10 km nach Ostende<br />

� 15 km nach Brügge<br />

Reisebericht<br />

Überschallgeschwindigkeit Asche, Bimssteinchen,<br />

Gesteinsbomben und Gase aus<br />

der Krateröffnung katapultiert. Das ausgeschleuderte<br />

Material (Fallout) prasselte<br />

über das Land. In der Hauptphase stieg<br />

das Material bis zu 40 km hoch. Aschewolken<br />

trugen den Bims weiter als 50 km<br />

über den Rhein. Feinste Ascheteilchen<br />

gelangten sogar bis nach Norditalien und<br />

Südschweden.<br />

Nach dieser sehr beeindruckenden Vorstellung<br />

der Vulkaneifel bedankte sich der<br />

1. Vorsitzende Friedrich Haumann recht<br />

herzlich für die exzellente Führung bei Dr.<br />

Repke, der als Dankeschön eine Bronze<br />

der Heiligen Barbara entgegennahm.<br />

Zum Abschlußfoto (Bild 6) ging es an<br />

den nahegelegenen Laacher See kurz vor<br />

der Abtei Maria Laach.<br />

Gegen 20.00 h hatten die letzten Exkursionsteilnehmer<br />

den Bus in Ahlen verlassen.<br />

Wohlbehalten und gut informiert<br />

konnten alle an diesem Tag auf ein außergewöhnlich<br />

schönes Erlebnis zurückblicken.<br />

Michael Hüppe<br />

<strong>RDB</strong> e.V.<br />

BV Ahlen-Heessen<br />

Daniel & Ginette Jonckheere-Huyghe<br />

Bredeweg 44 � B-8420 De Haan aan Zee<br />

Tel.: 0032/59/235959 � Mobil: 0032/494/155966<br />

e-Mail: daniel.jonckheere4@pandora.be<br />

Übernachtung mit Frühstück für 2 Personen 55,- �/Tag<br />

Besuchen Sie unsere Website unter: www.breewege.be<br />

Anzeige<br />

bergbau 8/2009 373


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Bergmannsjubiläen<br />

September 2009<br />

25 Jahre<br />

Baden-Württemberg<br />

Marco Kilian<br />

Falko Poeschke<br />

Bergakademie Freiberg<br />

Andreas Kawka<br />

Brambauer<br />

Roland Brühl<br />

Buer<br />

Dietmar Schläger<br />

Clausthal-Gorleben<br />

Gunnar Lindecke<br />

Michael Schierding<br />

Erdöl und Erdgas Celle<br />

Klaus Sparenberg<br />

Gelsenkirchen<br />

Rüdiger Wand<br />

Hamm<br />

Muharrem Alacam<br />

Stefan Brass<br />

Adnan Kürk<br />

Langendreer<br />

Godehard Schleich<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Sven Alexander<br />

Mareen Büttner<br />

Heike Günzel<br />

Dörte Röder<br />

Heike Thies<br />

Lünen<br />

Burkhard Falkenberg<br />

Dieter Lange jun.<br />

Thomas Lehmann<br />

Rolf Nachtigäller<br />

Andreas Schöven<br />

Mitteldeutsche Braunkohle<br />

Hans-Jürgen Hugon<br />

Thoralf Klehm<br />

Niederrhein<br />

Uwe Bergmann<br />

Frank Grueneboom<br />

Manfred Haedelt<br />

Klaus Janke<br />

Dirk Staszak<br />

374 bergbau 8/2009<br />

Nordbayern<br />

Rolf Uphoff<br />

Albrecht Georg Wiehe<br />

Oberhausen<br />

Taci Doguc<br />

Dietmar Schmidt<br />

Recklinghausen<br />

Andreas Faber<br />

Bernhard Grossmann<br />

Andreas Meier<br />

Udo Wolsdorff<br />

Uwe Wyink<br />

Rheinische Braunkohle<br />

Mario Klöckner<br />

Burghard Erich Schatz<br />

Norbert Zimmermann<br />

Saar<br />

Udo Hoen<br />

Andreas Jochem<br />

TFH zu Bochum<br />

Michael Fehrenz<br />

Stefanos Karaisaridis<br />

Thomas Svejcar<br />

Zielitz<br />

Holger Kohlhauser<br />

35 Jahre<br />

Aachen-Anna<br />

Vilibald Troha<br />

Aachen-Mayrisch<br />

Roman Klemm<br />

Klaus-Dieter Meyer<br />

Aachen-Sophia-Jacoba<br />

Ralf Bommes<br />

Detlef Joswig<br />

Wolfgang Prief<br />

Ahlen-Heessen<br />

Rolf-Peter Gutschke<br />

Bergkamen<br />

Franz-Josef Bembenek<br />

Brambauer<br />

Hans-Werner Degens<br />

Michael Kirejewski<br />

Franz Schlathoelter<br />

Buer<br />

Uwe Barabasch<br />

Clausthal-Hannover-Land<br />

Wolfgang Kaschube<br />

Nachruf<br />

Lambert Mathieu, BV Aachen, 81 Jahre<br />

Egon Wunschhofer, BV Ahlen-Heessen, 68 Jahre<br />

Paul Maletz, BV Bergkamen, 75 Jahre<br />

Karl Bischoff, BV Clausthal, Bez.Gr. Helmstedt, 88 Jahre<br />

August Gersemann, BV Ibbenbüren, 77 Jahre<br />

Jürgen Reiter, BV Langendreer, 79 Jahre<br />

Werner Faßbender, BV Rheinische Braunkohle, 92 Jahre<br />

Georg Altmeyer, BV Saar, 70 Jahre<br />

Walter Bach, BV Saar, 74 Jahre<br />

Herbert Bell, BV Saar, 77 Jahre<br />

Robert Köhl, BV Saar, 80 Jahre<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden<br />

wir stets ein ehrendes Andenken bewahren. Der Hauptvorstand<br />

Dortmund-Nord<br />

Armin Post<br />

Hamm<br />

Wolfgang Kraus<br />

Ibbenbüren<br />

Rüdiger Schnier<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Gisela Bartusch<br />

Reinhard Fuchs<br />

Gerhard Krollig<br />

Martina Pigol<br />

Lutz Plaschnick<br />

Gerd Schliebe<br />

Helga Schreier<br />

Eva-Maria Sontag<br />

Gabriela Wagler<br />

Ulrike Werschnick<br />

Lünen<br />

Antonio-M. Gomes-Santos<br />

Klaus-Peter Hansmeyer<br />

Bernd Kaufmann<br />

Peter Penkert<br />

Gerhard Siebert<br />

Mitteldeutsche Braunkohle<br />

Jürgen Biermann<br />

Bernd-Uwe Haase<br />

Klaus Krüger<br />

Moers<br />

Roland Preuss<br />

Michael Schällig<br />

Niederrhein<br />

Hans Biastoch<br />

Herbert Eschrich<br />

Dietmar Fuchs<br />

Guenther Goebert<br />

Elmar Gormann<br />

Uwe Grah<br />

Ulrich Kimmit<br />

Thomas Kosche<br />

Reiner Lewandowski<br />

Holger Schroeter<br />

Harald Schwink<br />

Helmut Spitza<br />

Jörg Stratenhoff<br />

Manfred Stritzke<br />

Uwe Weiß<br />

Nordbayern<br />

Liselotte Busch<br />

Oberhausen<br />

Norbert Basser<br />

Dieter Duske<br />

Hans-Jürgen Marr<br />

Heinz Rogowski<br />

Uwe Zwingmann<br />

Recklinghausen<br />

Hartmut Fischer<br />

Klaus Harrach<br />

Ruediger Hartmann<br />

Norbert Hillenbrand<br />

Wolfgang Kluge<br />

Martin Kobielka<br />

Joerg Koenig<br />

Dietmar Konrad<br />

Thomas Wuebbelsmann<br />

Detlef Zabel<br />

Rheinische Braunkohle<br />

Heinz Günter Bausch<br />

Hans Peter Bucco<br />

Heinz-Peter Dörr<br />

Eduard Kaminski<br />

Wolfgang Könen<br />

Harald Maass<br />

Günter Mohr<br />

Christian Müller<br />

Hermann-Josef Otten<br />

Günter Schiffer<br />

Edgar Selbach<br />

Gerd Wipperfürth<br />

Saar<br />

Gerhard Bungert<br />

Halac Punar<br />

Wanne-Eickel<br />

Joachim Kuhn<br />

40 Jahre<br />

Aachen-Mayrisch<br />

Hartmut Prast<br />

Ahlen-Heessen<br />

Adolf Eustermann<br />

Franz-Josef Wohlleb<br />

Bergkamen<br />

Dieter Kaetelhoen<br />

Buer<br />

Franz-Josef Kutzler<br />

Dorsten<br />

Dietmar Abenhardt


BV Erdöl und Erdgas Celle<br />

Einladung zum Tag der offenen Tür am 30.08.2009<br />

Zukunft braucht Energie: 150 Jahre Erdöl und Erdgas aus Deutschland.<br />

Die deutsche Erdöl-und Erdgasproduktion ist so alt wie das Ölzeitalter.<br />

Prof. Hunäus suchte im Auftrag des Königreichs Hannover nach<br />

Braunkohle und fand Erdöl. Im Frühjahr 1859 wurde in Wietze bei<br />

Celle eine Erdöllagerstätte gefunden, aus der in den folgenden 25<br />

Jahren rund 20 Ztr. Öl pro Jahr gewonnen werden konnten. Einen<br />

Ölboom in Deutschland löste diese Bohrung allerdings nicht aus. Anfang<br />

der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts zog ein bedeutender Erdölfund<br />

nördlich von Peine breites Interesse auf sich. In hoffnungsvoller<br />

Erwartung wurde der Ort, in dem die Bohrmeister und Arbeiter<br />

wohnten, Ölheim genannt.<br />

Zukunft braucht Pionierleistungen<br />

In den 150 Jahren seit den ersten Ölfunden stand die Erdöl- und<br />

Erdgasförderung immer wieder vor bedeutenden technologischen<br />

Herausforderungen. Ohne Pionierleistungen, ohne ständigen technischen<br />

Fortschritt wäre es nicht möglich gewesen, die Mengen<br />

an Energie zu gewinnen, die für die wirtschaftliche und industrielle<br />

Entwicklung sowie die zunehmende Mobilität benötigt wurden.<br />

Die Fortschritte bezogen sich auf alle Bereiche der Aufsuchung und<br />

Gewinnung von Erdöl und Erdgas: Bohrtechnik, geologische Voruntersuchungen<br />

sowie Fördertechnik. Während die ersten Bohrungen<br />

vor 150 Jahren Lagerstätten rund 30 m unter der Erde erschlossen<br />

haben, erreichen in Deutschland heute Bohrungen von Erdöl und<br />

Erdgasvorkommen bis zu 5000 m Tiefe – mit Bohrlochlängen von bis<br />

zu 10 km – zum Teil weit abgelenkt und horizontal in eine Lagerstätte<br />

hineingebohrt.<br />

Zukunft braucht kluge Köpfe<br />

Der steigende Erdöl und Erdgasbedarf weltweit und die zunehmende<br />

technische Komplexität der Erschließung von Lagerstätten eröffnet<br />

gute Perspektiven fur den Nachwuchs. Die Bohrmeisterschule<br />

Celle bietet als zentrale Aus- und Fortbildungseinrichtung auf den<br />

Gebieten der Bohr- Förder und Speichertechnik ein breites Angebot<br />

an Bildungsdienstleistungen an, denn Zukunft braucht kluge Köpfe.<br />

Programm: Sonntag, den 30.08.<br />

10.00 bis 10.30 Uhr: Eröffnung der Veranstaltung mit einem berg-<br />

männisch-musikalischen Auftakt der Berg-<br />

mannskapelIe „Celler Knappen“<br />

10.30 bis 11.00 Uhr: Begrüßung durch den Schulleiter Dr. U. Gross-<br />

mann, Grußworte von der Stadt Celle, Ober-<br />

bürgermeister D.-U. Mende, Darbietung des<br />

„Liedes der Bergleute“ der Bergmannskapelle<br />

11.00 bis 16.00 Uhr: Besichtigung der Bohrmeisterschule Celle<br />

Informationen:<br />

Bohrmeisterschule Celle, Breite Straße 1C, 29221 Celle<br />

Tel.: 05141/99169-0, Fax: 05141/99169-110<br />

Internet: www.bohrmeisterschule.de<br />

e-Mail: office@bohrmeisterschule.de<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Egon Pintschovius<br />

Volkmar Zarach<br />

Mitteldeutsche Braunkohle<br />

Hans-Jürgen Schmidt<br />

Holmer Tscheschlok<br />

Günter Wegner<br />

Moers<br />

Joachim Gerrlich<br />

Niederrhein<br />

Uwe Janssen<br />

Sigurd Lettau<br />

Detlef Menzel<br />

Udo Nienaber<br />

Nordbayern<br />

Frank Fleischmann<br />

Oberhausen<br />

Norbert Hölscher<br />

Recklinghausen<br />

Norbert Fruth<br />

Thomas Werner<br />

Rheinische Braunkohle<br />

Rainer Ackermann<br />

Hubert Krahe<br />

Hans-Jürgen Nieluda<br />

Jakob Schrauwein<br />

Saar<br />

Werner Alt<br />

Bernd Antekeuer<br />

Georg Haehl<br />

Friedrich Lorenz<br />

Michael Memmer<br />

Hans Reichertz<br />

Wilfried Schuh<br />

Werner Schwarz<br />

Gerhard Stephany<br />

Bernd Zimmer<br />

Werra<br />

Manfred Becker<br />

Dieter Leuschner<br />

Gerald Mohr<br />

Westerzgebirge<br />

Stephan Lange<br />

Zielitz<br />

Winfried Günther<br />

Andreas Röver<br />

Mitgliedsjubiläen<br />

<strong>RDB</strong> e.V. 01.09.2009<br />

25 Jahre<br />

Aachen-Anna<br />

Lutz Baumgart<br />

Aachen-Sophia-Jacoba<br />

Peter Garczarek<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

BV Niederrhein<br />

www.rdb-bv-niederrhein.de<br />

Getreu der guten Tradition veranstaltet der BV auch im Jahre 2009<br />

seinen beliebten und bewährten Grillabend.<br />

Wir treffen uns zu dieser Herbstveranstaltung im Kleingartenverein<br />

Walsum 1941 e.V., Schulstraße 112 in 47179 Duisburg-Walsum<br />

am Freitag, den 18.09. um 19.00 Uhr.<br />

Siehe Anfahrskizze: www.rdb-bv-niederrhein.de/html/routenplaner<br />

In einem wunderschönen Ambiente werden wir mit Freibier ein paar<br />

unbeschwerte Stunden bei zwanglosen Gesprächen und kameradschaftlichem<br />

Zusammensein verbringen. Auch in diesem Jahr konnten<br />

wir einen Fahrdienst für die Heimfahrt einrichten.<br />

BV Rheinische Braunkohle<br />

Bez.Gr. Inden<br />

Donnerstag, 24.09.2009, Tagesexkursion nach Kalkriese<br />

Die Exkursion führt zur Ausstellung „2000 Jahre Varusschlacht“ in<br />

Kalkriese. Der Bus fährt um 07.00 Uhr morgens vom Parkplatz des<br />

Ausbildungszentrums Tagebau Inden ab. Um 10.30 Uhr beginnt die<br />

Führung, die gegen 12.00 Uhr beendet sein wird. Nach einem gemeinsamen<br />

Mittagessen stehen ca. 2 h zur freien Verfügung, um das<br />

Gelände der Varusschlacht zu besichtigen. Am Abend ist die Einkehr<br />

in ein bekanntes Brauhaus in der Kölner Altstadt vorgesehen. Die<br />

Rückfahrt nach Weisweiler erfolgt gegen 22.00 Uhr. Für diese Tagesexkursion<br />

wird ein Kostenbeitrag von 10 E erhoben, der bei der<br />

Anmeldung zu entrichten ist.<br />

Anmeldungen werden bis zum 30.08. per e-Mail an: michael.matyschik@rwe.com<br />

oder, falls kein Internetanschluß vorhanden ist, per<br />

Telefon an Michael Matyschik unter: 02403/994-61122, erbeten.<br />

Samstag, 12.12., Barbarafeier des Tagebaus Inden im Ausbildungszentrum<br />

Weisweiler.<br />

Persönliche Einladungen werden rechtzeitig im Oktober versandt.<br />

BV Saar<br />

www.vsb-saar.de<br />

40. VSB-Treff<br />

Am Sonntag, den 23.08.2009 lädt der geschäftsführende Vorstand<br />

der VSB e.V. zu einem geführten Rundgang in den Botanischen Garten<br />

der Universität Saarbrücken ein. Treffpunkt ist um 14.45 Uhr am<br />

neuen Parkdeck der Uni. Ob aus Richtung Saarbrücken (Meerwiesertalweg)<br />

oder aus Richtung Dudweiler (Stuhlsatzenhausweg), einfach<br />

in Richtung Universität fahren und die Abfahrt „P Universität<br />

Mitte“ benutzen. Bitte nach der Abfahrt sofort rechts abbiegen zum<br />

Parkdeck (ganz rechte Spur „Besucher“).<br />

Um 15.00 Uhr erwartet uns Dipl.-Biologin Volz zu einem bestimmt<br />

sehr aufschlußreichen und interessanten Rundgang.<br />

Der Vorstand freut sich auf ihre Teilnahme.<br />

Ingo Junga<br />

Frank-Detlef Krueger-Sebastian<br />

Wolfgang Prief<br />

Kurt Suehnel<br />

Dietmar Wagner<br />

Rainer Wagner<br />

Detlef Wagner<br />

Ahlen-Heessen<br />

Jürgen Kriska<br />

Martin Turski<br />

Moers<br />

Dieter Hoffmann<br />

Niederrhein<br />

Martin Przypadlo<br />

Nordbayern<br />

Christof Schneider<br />

Rheinische Braunkohle<br />

Kurt Eschenbach<br />

Hans-Joachim Teichmeier<br />

bergbau 8/2009 375


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Werra<br />

Ulrich Kiefer<br />

Neuer Bezirksverein des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, an der RWTH Aachen gegründet<br />

Am 13.07.2009 wurde der Bezirksverein RWTH Aachen gegründet.<br />

Seit längerer Zeit gibt es Bestrebungen, insbesondere<br />

Studenten der RWTH Aachen von einer Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong><br />

e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, zu überzeugen.<br />

Der als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der RWTH Aachen<br />

tätige <strong>RDB</strong>-Kamerad Dipl.-Ing. Marcin Koscierski, der Absolvent<br />

der TU Bergakademie Freiberg und der AGH Berg- und Hüttenakademie<br />

Krakau ist und bereits mit dem Studium dem <strong>RDB</strong>-<br />

Bezirksverein Bergakademie Freiberg als Mitglied beitrat, hatte<br />

zusammen mit dem 1. Vorsitzenden des <strong>RDB</strong> e.V., Dipl.-Ing.<br />

Theo Schlösser, bei einer Gruppe von Studenten Interesse für<br />

eine Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong><br />

e.V. geweckt.<br />

Am 13.07.2009 kamen 13<br />

junge Leute zu einem Gespräch<br />

in der RWTH Aachen<br />

zusammen, an dem neben<br />

dem 1. Vorsitzenden des<br />

Hauptvorstandes des <strong>RDB</strong><br />

e.V., Theo Schlösser, und<br />

dem HV-Mitglied und Vorsitzenden<br />

des BV Bergakademie<br />

Freiberg, Dr.-Ing. Herbert<br />

Wiesner, auch die <strong>RDB</strong>-Kameraden<br />

Marcin Koscierski<br />

und Dr.-Ing. Alexander Hennig<br />

teilnahmen. Dr. Hennig ist<br />

als Oberingenieur am Institut<br />

für Rohstoffgewinnung über<br />

Tage und Bohrtechnik der<br />

RWTH Aachen tätig.<br />

Nach der Begrüßung erläuterte Theo Schlösser die Ziele und<br />

die Aufgaben des <strong>RDB</strong> e.V. und stellte auch die zukünftigen<br />

Strategien für die <strong>RDB</strong>-Arbeit unter den unterschiedlichen Rahmenbedingungen<br />

der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />

Entwicklung vor. Wie aus der anschließenden lebhaften Diskussion<br />

deutlich wurde, stehen für die Studenten insbesondere der<br />

fachliche Erfahrungsaustausch und die Netzwerkbildung über<br />

den gesamten <strong>RDB</strong> e.V. im Vordergrund.<br />

Im Anschluss an die Vorstellung berichtete der Vorsitzende<br />

des BV Bergakademie Freiberg, Dr. Herbert Wiesner, über Er-<br />

35 Jahre<br />

Clausthal-Oker<br />

Bernhard Hendriks<br />

40 Jahre<br />

Bergkamen<br />

Reiner Pohl<br />

Lünen<br />

Bernhard Agata<br />

Recklinghausen<br />

Theodor Walczak<br />

Rheinische Braunkohle<br />

Alfred Doll<br />

50 Jahre<br />

Moers<br />

Manfred Scholz<br />

55 Jahre<br />

Clausthal-Salzgitter<br />

Claus-Dietrich Dampmann<br />

376 bergbau 8/2009<br />

Karl-Hans Kummer<br />

Wilhelm Spengler<br />

60 Jahre<br />

Bergkamen<br />

Arno Panje<br />

Clausthal-Salzgitter<br />

Wilhelm Motsch<br />

Geburtstage<br />

September 2009<br />

Einzelmitglied<br />

Johann Pirner<br />

70 Jahre, 24.9.<br />

Aachen-Mayrisch<br />

Hans-Jürgen Steinmetz<br />

50 Jahre, 28.9.<br />

Aachen-Sophia-Jacoba<br />

Hans-Joachim Hippler<br />

50 Jahre, 27.9.<br />

Baden-Württemberg<br />

Heinrich Schulte<br />

fahrungen und Beispiele der dortigen Vereinsarbeit. Der BV besteht<br />

seit über 10 Jahren und beheimatet neben etwa 25 älteren<br />

Mitgliedern, die überwiegend in der Lehre an der Bergakademie<br />

Freiberg tätig sind bzw. waren, rund 120 ehemalige bzw. noch<br />

in der Ausbildung befindliche Studenten.<br />

Nach der folgenden regen Diskussion wurde die Frage nach<br />

der Gründung eines neuen BV an der RWTH Aachen von den<br />

anwesenden Studenten positiv beantwortet, so dass mit dem<br />

Eintritt aller Studenten in den <strong>RDB</strong> e.V. die Gründung des neuen<br />

BV beschlossen wurde. Gleichzeitig schlossen sich Marcin Koscierski<br />

– bisher BV Bergakademie Freiberg – und Dr. Alexander<br />

Henning – bisher BV Rheinische<br />

Braunkohle – dem neu<br />

gegründeten Bezirksverein<br />

an. Gleiches beabsichtigt<br />

auch eine junge Studentin,<br />

die bereits seit geraumer Zeit<br />

Mitglied im <strong>RDB</strong> e.V. ist.<br />

Als 1. Vorsitzender wurde<br />

Marcin Koscierski und als<br />

dessen Vertreter der Student<br />

Jens Wöhlert vorgeschlagen,<br />

die auch von den Mitgliedern<br />

des neuen BV gewählt wurden.<br />

Im Anschluss an die Wahlen<br />

wurden im Teilnehmerkreis<br />

erste Überlegungen für<br />

Dipl.-Ing. Marcin Koscierski Student Jens Wöhlert<br />

die neuen Aktivitäten des BV<br />

erörtert. Dabei war festzustellen,<br />

dass die Studenten<br />

insbesondere an Gesprächskreisen und Exkursionen interessiert<br />

sind, die auch weitere junge Mitglieder zum <strong>RDB</strong> e.V. führen<br />

sollen und auch können.<br />

Mit allen guten Wünschen des Hauptvorstandes und des <strong>RDB</strong><br />

e.V. für eine erfolgreiche Arbeit des neuen BV endete diese erste<br />

Veranstaltung.<br />

Ein herzliches Glückauf dem neuen BV mit seinen hoffnungsvollen,<br />

neuen Mitgliedern<br />

Dr. Herbert Wiesner<br />

Theo Schlösser<br />

75 Jahre, 8.9.<br />

Bergkamen<br />

Peter Junker<br />

60 Jahre, 6.9.<br />

Rolf Schulze<br />

70 Jahre, 21.9.<br />

Siegbert Teichert<br />

70 Jahre, 20.9.<br />

Herbert Beckmann<br />

70 Jahre, 9.9.<br />

Ernst Homann<br />

75 Jahre, 1.9.<br />

Eugen Bernhart<br />

80 Jahre, 7.9.<br />

Brambauer<br />

Herbert Niemeyer<br />

70 Jahre, 14.9.<br />

Peter Glaser<br />

75 Jahre, 23.9.<br />

Guenter Wilkes<br />

80 Jahre, 13.9.<br />

Buer<br />

Helmut Striecker<br />

60 Jahre, 29.9.<br />

Clausthal-Asse<br />

Ewald Taubert<br />

70 Jahre, 29.9.<br />

Clausthal-Gorleben<br />

Jürgen Kahl<br />

70 Jahre, 27.9.<br />

Clausthal-Hannover-Stadt<br />

Lutz Thiesswald<br />

80 Jahre, 11.9.<br />

Clausthal-Harz<br />

Bernd Schubbert<br />

60 Jahre, 18.9.<br />

Wilhelm Roegener<br />

80 Jahre, 21.9.<br />

Clausthal-Helmstedt<br />

Manfred Kühne<br />

50 Jahre, 19.9.<br />

Detlef Krause<br />

50 Jahre, 3.9.<br />

Clausthal-Hildesheim<br />

Hans Schmelzer<br />

70 Jahre, 1.9.


Gerhard Diel<br />

75 Jahre, 2.9.<br />

Clausthal-Oker<br />

Reinhard Helgert<br />

50 Jahre, 20.9.<br />

Clausthal-Peine<br />

Günter Heimberg<br />

85 Jahre, 26.9.<br />

Dillenburg<br />

Herbert Mathes<br />

85 Jahre, 21.9.<br />

Dorsten<br />

Bernd-Uwe Seeger<br />

50 Jahre, 21.9.<br />

Guenter Koellner<br />

70 Jahre, 20.9.<br />

Willi Deutmann<br />

75 Jahre, 17.9.<br />

Dortmund-Nord<br />

Hubert Penczek<br />

75 Jahre, 13.9.<br />

Essen-Süd<br />

Ulrich Vahl<br />

70 Jahre, 24.9.<br />

Josef Kohlmann<br />

70 Jahre, 9.9.<br />

Günter Ehrhardt<br />

75 Jahre, 23.9.<br />

Rudolf Svensson<br />

80 Jahre, 28.9.<br />

Hamm<br />

Hans-Juergen Weiss<br />

50 Jahre, 22.9.<br />

Gregor Kotzott<br />

50 Jahre, 18.9.<br />

Ibbenbüren<br />

Achim Schoppmeyer<br />

50 Jahre, 12.9.<br />

Franz-Josef Ostendorf<br />

70 Jahre, 4.9.<br />

Ernst Schaeffer<br />

75 Jahre, 13.9.<br />

Horst Klose<br />

75 Jahre, 7.9.<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Beate Lucke<br />

50 Jahre, 23.9.<br />

Frank Mädler<br />

60 Jahre, 20.9.<br />

Horst Okoniewski<br />

60 Jahre, 20.9.<br />

Jürgen Ose<br />

60 Jahre, 19.9.<br />

Robert Ecker<br />

60 Jahre, 9.9.<br />

Ulrich Stephan<br />

65 Jahre, 18.9.<br />

Reinhard Dietrich<br />

70 Jahre, 17.9.<br />

Manfred Girke<br />

80 Jahre, 27.9.<br />

Lünen<br />

Ralf Schäfer<br />

50 Jahre, 5.9.<br />

Werner Weigelt<br />

70 Jahre, 26.9.<br />

Johann Weikl<br />

80 Jahre, 22.9.<br />

Mitteldeutsche Braunkohle<br />

Hans-Joachim Tuschy<br />

70 Jahre, 10.9.<br />

Christian Kahnt<br />

75 Jahre, 9.9.<br />

Moers<br />

Frank Wolf<br />

50 Jahre, 29.9.<br />

Michael Schulze-Elvert<br />

50 Jahre, 22.9.<br />

Frank Pirmann<br />

50 Jahre, 21.9.<br />

Heinrich Motzek<br />

60 Jahre, 9.9.<br />

Egon Tober<br />

75 Jahre, 29.9.<br />

Edwin Wenske<br />

75 Jahre, 21.9.<br />

Hermann Pommerening<br />

80 Jahre, 15.9.<br />

Neuhof<br />

Rudolf Gärtner<br />

60 Jahre, 8.9.<br />

Niederrhein<br />

Dieter Doersch<br />

65 Jahre, 9.9.<br />

Clemens Freude<br />

70 Jahre, 17.9.<br />

Nordbayern<br />

Ernst Hummel<br />

70 Jahre, 16.9.<br />

Linus Kestel<br />

80 Jahre, 18.9.<br />

Oberhausen<br />

Manfred Saalmann<br />

60 Jahre, 21.9.<br />

Werner Tobollik<br />

75 Jahre, 4.9.<br />

Peißenberg<br />

Andreas Zimmermann<br />

50 Jahre, 4.9.<br />

Georg Bauer<br />

70 Jahre, 12.9.<br />

Manfred Rose<br />

70 Jahre, 3.9.<br />

Recklinghausen<br />

Detlef Zabel<br />

50 Jahre, 23.9.<br />

Reinhard Funk<br />

50 Jahre, 5.9.<br />

Peter Piejede<br />

50 Jahre, 5.9.<br />

Dieter Look<br />

65 Jahre, 10.9.<br />

Leo Reiss<br />

75 Jahre, 9.9.<br />

Friedhelm Hoppe<br />

75 Jahre, 8.9.<br />

Otto Matter<br />

75 Jahre, 7.9.<br />

Peter Stegemann<br />

80 Jahre, 1.9.<br />

Rheinische Braunkohle<br />

Günter Schiffer<br />

50 Jahre, 14.9.<br />

Juergen Lorenz<br />

50 Jahre, 9.9.<br />

Robert Ecker<br />

60 Jahre, 9.9.<br />

Klaus Sitter<br />

70 Jahre, 11.9.<br />

Saar<br />

Franz Josef Alex Kelkel<br />

50 Jahre, 26.9.<br />

Hans-Raimund Spengler<br />

50 Jahre, 18.9.<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Hans-Jörg Ensch<br />

50 Jahre, 8.9.<br />

Willi Scherer<br />

60 Jahre, 18.9.<br />

Gerhard Dobelmann<br />

70 Jahre, 25.9.<br />

Franz Marx<br />

70 Jahre, 16.9.<br />

Alfons Theobald<br />

75 Jahre, 7.9.<br />

Siegerland<br />

Werner Braun<br />

60 Jahre, 18.9.<br />

Heinz Slotta<br />

60 Jahre, 16.9.<br />

Johannes Tillmann<br />

70 Jahre, 18.9.<br />

Willi Bonkowski<br />

75 Jahre, 30.9.<br />

Horst Engel<br />

75 Jahre, 28.9.<br />

Unna<br />

Halit Guener<br />

60 Jahre, 1.9.<br />

Ernst Kremer<br />

70 Jahre, 27.9.<br />

Wanne-Eickel<br />

Herbert Quant<br />

70 Jahre, 2.9.<br />

Wattenscheid<br />

Heinz-Peter Zeisberg<br />

75 Jahre, 23.9.<br />

Werra<br />

Gerhard Klapproth<br />

80 Jahre, 19.9.<br />

Westerzgebirge<br />

Klaus Boder<br />

65 Jahre, 28.9.<br />

Zielitz<br />

Jürgen Malenke<br />

50 Jahre, 26.9.<br />

Thomas Thiel<br />

50 Jahre, 4.9.<br />

Werner Soutschek<br />

60 Jahre, 6.9.<br />

Adolf Hiltscher<br />

70 Jahre, 4.9.<br />

Der Hauptvorstand des <strong>RDB</strong> e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“.<br />

BV Brambauer<br />

Der BV Brambauer lädt zur Forumsdiskussion<br />

über das Thema<br />

„Beitritt zum Zentralverband der<br />

Ingenieurvereine“ auf der Internetseite<br />

www.rdb-brambauer.de ein.<br />

Werfen Sie einen Blick in das Gästebuch<br />

und schreiben Sie Ihre Meinung.<br />

Bitte informieren Sie alle <strong>RDB</strong>-Mitglieder<br />

in Ihrem BV, damit auch sie<br />

die Möglichkeit zur Meinungsäußerung<br />

erhalten.<br />

Mit einem freundlichen „Glück auf“.<br />

Ihr Medienbeauftragter des BV<br />

Brambauer.<br />

Siegbert Raetz<br />

BV Clausthal<br />

Bez.Gr. Kassel<br />

Am 15.06.09 gegen 11.25 Uhr,<br />

einem trüben Vormittag, standen<br />

wir, 24 Kameraden der Bez.Gr. und<br />

begleitende Damen, am Westufer<br />

der Sperrmauer des Edersees<br />

und erwarteten unser Schiff, den<br />

540 Personen fassenden „Stern<br />

von Waldeck“, für eine 6-stündige<br />

Rundfahrt.<br />

Der Edersee, einst größte Talsperre<br />

Deutschlands, heute noch drittgrößte<br />

aber, größte Hessens, hat<br />

eine Länge von 27 km, die größte<br />

Breite beträgt 1 km und die Fläche<br />

12 km 2 bei 70 km Uferlänge. Die<br />

Sperrmauer hat eine Kronenlänge<br />

von 400 m, ist 6 m breit und wurde<br />

aus Grauwacke, die in einem<br />

nahegelegenen Steinbruch gewonnen<br />

wurde, gemauert. Diese<br />

Arbeit begann 1908 und war 1914<br />

abgeschlossen. 1 000 Arbeiter fanden<br />

zur Bauzeit Arbeit und Brot. 3<br />

Dörfer, an anderer Stelle wieder<br />

aufgebaut, verschluckte der See.<br />

Der Grund für den Bau der Talsperre<br />

war damals die Wassereinspeisung<br />

in den Mittellandkanal<br />

aus der Weser bei Minden und die<br />

Energiegewinnung durch 2 kleine<br />

unterhalb der Sperrmauer liegende<br />

Kraftwerke mit 31 000 kw Leistung.<br />

Die Einspeisung in den Mittellandkanal<br />

ist seit 1960 abgeschlossen.<br />

So dient der See heute dem<br />

Hochwasserschutz an der Eder,<br />

der Niedrigwasseraufhöhung der<br />

Oberweser, die überwiegend von<br />

Ausflugsschiffen befahren wird, der<br />

Energiegewinnung, der Nutzung<br />

durch Fischerei, den Wassersportlern<br />

und dem Fremdenverkehr.<br />

Im Mai 1943 wurde die Sperrmauer<br />

durch eine eigens dafür<br />

konstruierte britische Rollbombe<br />

stark beschädigt und die plötzlich<br />

austretenden, ungeheuren Was-<br />

sermassen verwüsteten das Edertal.<br />

In Hannoversch Münden an der<br />

Weser wurde noch eine Flutwelle<br />

von 7 m Höhe gemessen. Viele<br />

Menschen fanden den Tod.<br />

Wir fühlten uns während der 6-stündigen<br />

ruhigen Fahrt pudelwohl,<br />

wurden bestens beköstigt, führten<br />

gute Gespräche und konnten dabei<br />

die Kameradschaft pflegen und<br />

vertiefen.<br />

Eine wunderbare, bergige Uferlandschaft<br />

zog während der Fahrt<br />

an uns vorüber und wir wurden darin<br />

bestätigt, wie auch in der heutigen<br />

Zeit Natur und Technik sich auf<br />

beste Weise verbinden lassen.<br />

Mit vielen neuen Eindrücken versehen<br />

verließen wir das Schiff und<br />

traten von einem unvergessenen<br />

Erlebnis beeindruckt den Heimweg<br />

an.<br />

Hans-J. Brückner<br />

bergbau 8/2009 377


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

BV Hamm<br />

Genau am 13.06.2009 hatten wir<br />

richtig gutes Wetter, nach windigen<br />

Regentagen vorher. In seiner Weisheit<br />

hatte der Vorstand des BV schon<br />

Monate vorher genau diesen Tag für<br />

den Familientag ausgesucht. Los<br />

gings um 13.30 Uhr am Eingang<br />

des Maximilian-Parks in Hamm. Die<br />

wichtige Aufgabe des Getränketransports<br />

übernahmen zuverlässige<br />

Ringkameraden, wir hatten wieder<br />

den begehrten Grillplatz mit Hütte am<br />

Schulgarten.<br />

Nach der Begrüßung durch den ersten<br />

Vorsitzenden Michael Rost und<br />

ersten kleinen Durstlöschern begann<br />

die Befahrung des Parks, in dem<br />

ein Mittelalterspektakulum stattfand.<br />

Ritterkämpfe mit und ohne Pferde,<br />

mittelalterliches Essen, Handwerkskunst,<br />

Kleidung und Arbeitsabläufe<br />

wurden dargestellt und man konnte,<br />

wenn man wollte, auch mitmachen.<br />

Gegen 16.00 Uhr trafen die Teilnehmer<br />

nach und nach wieder<br />

am Grillplatz ein, inzwischen war<br />

die Fa. Jahnke (Catering Service)<br />

voll im Einsatz. Neben den verschiedensten<br />

Salaten, Brot und<br />

Fleischspezialitäten wurde auch<br />

Fisch (Matjes von Berthold Möller)<br />

gereicht.<br />

Nach einem gemütlichen Nachmittag<br />

wurden gegen 20.00 Uhr „die<br />

Zelte abgebrochen“ und die Heimfahrt<br />

angetreten.<br />

Nachträglich noch die Ergebnisse<br />

des Kegelfrühschoppens vom<br />

06.06.2009<br />

Sieger Bahn 1:<br />

Klaus Bilges, 39 Holz<br />

Sieger Bahn 2:<br />

Otto Helmich, 32 Holz<br />

„Essen fassen“ Foto: Fricke<br />

Sieger Bahn 3:<br />

Theo Rupieper, 37 Holz<br />

Sieger Bahn 4:<br />

Oswald Scharein, 37 Holz<br />

Gesamtsieger wie schon so oft:<br />

Oswald Scharein.<br />

Einige der Beteiligten sagen unter<br />

der Hand: „Wir lassen den „Alten“<br />

gewinnen, sonst hat er 2 Wochen<br />

schlechte Laune.“<br />

Rost<br />

378 bergbau 8/2009<br />

Anzeige<br />

R<br />

D<br />

B<br />

<strong>RDB</strong> e.V.<br />

Ring Deutscher Bergingenieure<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V. ist der Ring von Ingenieuren, Technikern und<br />

Führungskräften in der Rohstoffindustrie, in Behörden und<br />

Instituten sowie in Fachschulen, Hochschulen und Universitäten.<br />

42 Bezirksvereine in ganz Deutschland betreuen die mehr<br />

als 8 000 Mitglieder des <strong>RDB</strong> e.V..<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V. steht für<br />

l Fachliche Fortbildung in technischen Bereichen<br />

l Erfahrungsaustausch angewandter Techniken<br />

und Arbeitsverfahren<br />

l Wahrung der berufsständischen Interessen.<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V. bekennt sich zur<br />

l Erhaltung und Pflege der bergmännischen<br />

Tradition<br />

l Förderung der bergmännischen Kameradschaft.<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V. bietet<br />

l Rechtsschutz und Beratung in Rechtsfragen, die<br />

sich aus dem Dienstverhältnis oder der sozialen<br />

Versorgung ergeben<br />

l kostenlosen Bezug der monatlich erscheinenden<br />

Fachzeitschrift „bergbau“.<br />

Informationen<br />

<strong>RDB</strong> e.V.<br />

Juliusstraße 9<br />

45728 Essen<br />

Tel.: 0201/232238<br />

Fax: 0201/234578<br />

e-Mail: rdb@rdb-ev.de<br />

Internet: www.rdb-ev.de<br />

BV Mitteldeutsche<br />

Braunkohle<br />

Gespräche, Musik und Fortuna<br />

beim Sommerfest 2009<br />

Wer Lust hatte auf ein Treffen mit<br />

alten und neuen Bekannten in historischem<br />

Gelände, auf etwas<br />

Musik und gute Laune, der kam<br />

am 11.07.2009 in die Brikettfabrik<br />

Herrmannschacht nach Zeitz.<br />

Für alles war zum traditionellen<br />

Sommerfest des BV gesorgt: Für<br />

ein (Zelt-)Dach über dem Kopf, abwechslungsreiche,<br />

musikalische<br />

Unterhaltung durch das „Collegium<br />

Brass“ aus Hermsdorf/ Thüringen,<br />

Tombolapreise, gestiftet<br />

von unseren Partnerunternehmen<br />

MIBRAG, MUEG, MBEG, Romonta,<br />

GLG und GALA sowie ein Fass<br />

Freibier von der Romonta. Zur<br />

Stelle waren auch Petrus, der die<br />

Regenwolken weiter schickte, die<br />

Crew des Herrmannschachtes,<br />

die für das leibliche Wohl der etwa<br />

150 Gäste sorgte, und nicht<br />

zuletzt auch Fortuna, die kräftig<br />

mitmischte, als es darum ging,<br />

Designersteakteller, Koffer, Fachbücher<br />

und vieles mehr, an die<br />

Losfreudigen zu verteilen.<br />

Die bei der Tombola zusammengekommenen<br />

1 000 E spendet der Verein<br />

dem Mitteldeutschen Umwelt-<br />

und Technikpark e.V. (MUT e.V.).<br />

Allen, die zum Gelingen des Festes<br />

beigetragen haben, sei an dieser<br />

Stelle ganz herzlich gedankt.<br />

Katja Kunath<br />

BV Moers<br />

Fahrt nach Xanten<br />

„Warum denn (immer) in die Ferne<br />

schweifen, wenn das (Gute) Schöne<br />

liegt so nah.“ Gemäß diesem abgeänderten<br />

Leitspruch hatte der BV<br />

für den 04.06.2009 eine Fahrt in die<br />

nähere Heimat, die Stadt Xanten geplant.<br />

Bei trockenem, aber frischem<br />

Wetter erreichte unsere Reisegruppe<br />

schon bald das Zentrum der 2000<br />

Jahre alten Römerstadt. Nach einem<br />

kleinen Marktbummel und einer Tasse<br />

Kaffee/Glas Tee (zum Aufwärmen)<br />

begann um 10.00 Uhr die Stadtbesichtigung,<br />

bei der unsere orts- und<br />

geschichtskundige Führerin, Frau<br />

Coulon-Roters, das Auf und Ab in der<br />

Geschichte der Römer-, Dom-, Siegfried-<br />

und Norbertstadt aufzeigte.<br />

Blick auf den Dom vom „Neuen<br />

Museum“ aus gesehen<br />

Alles begann mit der Gründung<br />

des römischen Militärlagers<br />

„Castra vetera“ im Jahre 12 v.<br />

Chr auf dem Fürstenberg südlich<br />

von Xanten. Ca. 20 Jahre<br />

später (9 n. Chr.) rückte Feldherr<br />

Varus mit seinen Legionen<br />

zur verlustreichen Schlacht in<br />

den Teutoburger Wald aus.<br />

Die neue, große Siedlung „Colonia<br />

Ulpia Trajana“ nördlich von<br />

Xanten (und des Militärlagers)<br />

erhielt ca. 90 Jahre später die<br />

Stadtrechte durch den Kaiser<br />

Marcus Ulpius Traianus. Von<br />

dem germanischen Volksstamm<br />

der Franken wurde um 275 n.<br />

Chr. die Stadt zerstört. Nur die<br />

verbliebene Schar einiger Römer<br />

konnte in einer Festung<br />

überleben.<br />

Ende des 4. Jh. begann die Heiligenverehrung<br />

Viktors, eines römischen<br />

Legionärs, der wegen seines christlichen<br />

Glaubens zum Märtyrer wurde.<br />

Aus der Gedächtnisstätte wurde<br />

eine Kirche. Auch ein Stift wurde gebaut.<br />

Genannt wurde dieser Ort „Ad<br />

Sanctos“, zu / bei den Heiligen.<br />

Daraus entstand ca. im 12.Jh. der<br />

Name Xanten. Der Bau des Domes<br />

begann im Jahre 1167 mit dem romanischen<br />

Westchor. 1263 folgte<br />

das eigentliche Kirchenschiff von<br />

St. Viktor und ca. <strong>300</strong> Jahre später<br />

war das Gotteshaus fertig gestellt.<br />

In den Wirren des Mittelalters, den<br />

Kriegen und Missernten, verarmte<br />

die Stadt und verlor an Bedeutung.<br />

Auch die Verlegung des Rheins<br />

trug entscheidend dazu bei.


Durch die französische Herrschaft<br />

unter Napoleon wurden die Xantener<br />

Klöster und das Viktorstift aufgelöst.<br />

Alle Besitztümer einschließlich<br />

der der Kirche fielen dem Staat<br />

zu.<br />

Gegen Ende des letzten Weltkrieges<br />

wurden Stadt und Dom zu 85 %<br />

zerstört. Weitsichtig und behutsam<br />

begann in den nächsten Jahren der<br />

Wiederaufbau.<br />

Später folgten Ausgrabungen im Bereich<br />

der alten Römersiedlung. Ein<br />

Höhepunkt war 1977 die Eröffnung<br />

des Archäologischen Parks Xanten<br />

(APX) mit seinem Amphitheater,<br />

dem Hafentempel und anderen<br />

Nachbauten. Im August 2008 gab es<br />

wiederum ein bedeutendes Ereignis:<br />

Die Eröffnung des Römer Museums<br />

Xanten (RMX).<br />

Beim Stadtrundgang wurden wir auf<br />

viele dieser Zeitzeugen aufmerksam<br />

gemacht, z.B. die ehemalige<br />

Bischofsburg (10. Jh.), die evangelische<br />

Kirche (17. Jh.), das gotisches<br />

Haus (16. Jh.), die mittelalterliche<br />

Stadtbefestigung mit einigen Stadt-<br />

Ein Teil der Gruppe im RMX<br />

toren und den Norbertbrunnen mit<br />

dem Standbild des Heiligen, der<br />

als Grafensohn und Stiftsherr (Kanoniker,<br />

s.u.) zu Beginn des 12. Jh.<br />

unterwegs von einem Blitzschlag<br />

getroffen wurde und sich dadurch<br />

sprichwörtlich vom Saulus zum<br />

Paulus wandelte. Er war später<br />

Erzbischof von Magdeburg und wird<br />

noch heute in Böhmen als Landespatron<br />

verehrt.<br />

Mit dem Durchschreiten des Torbogens<br />

an der Michaeliskapelle betraten<br />

wir die Immunität der Kanoniker,<br />

eine Stadt innerhalb der Stadt, die<br />

nur der kirchlichen Gerichtsbarkeit<br />

unterstellt war. Sie umfasste den<br />

Viktordom und alle ihn umlagern-<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Uniformen der Berg- und Hüttenleute im sächsischen Montanwesen<br />

Knut Neumann: Uniformen der Berg- und<br />

Hüttenleute im sächsischen Montanwesen<br />

Nach dem Freiberger Fuß aus dem Jahr<br />

1768; DIN A 4, 111 Seiten, 54 Abbildungen<br />

mehrfarbig, ISBN978-3-934409-35-4;<br />

Saxonia-Freiberg-Stiftung (Hrsg.), Chemnitzer<br />

Straße 8, 09599 Freiberg, 2008; Preis<br />

19,95 €<br />

Das im vorigen Jahr von der SAXONIA-<br />

FREIBERG-STIFTUNG herausgegebene<br />

Buch „Uniformen der Berg- und Hüttenleute<br />

im sächsischen Montanwesen – Nach<br />

dem Freiberger Fuß aus dem Jahr 1768“<br />

von Knut Neumann war in seiner ersten<br />

Auflage von 500 Exemplaren bereits 2<br />

Monate nach Erscheinen vergriffen. Auf<br />

Grund der guten Resonanz, die das Buch<br />

auch außerhalb Sachsens erfahren hat<br />

und der noch bestehenden Nachfrage,<br />

hat sich die Stiftung entschlossen, eine<br />

zweite Auflage mit unwesentlichen Korrekturen<br />

herauszugeben.<br />

Schon seit 1981 erforscht der heute<br />

59-jährige Knut Neumann (Vorsitzender<br />

der Historischen Freiberger Berg- und<br />

Hüttenknappschaft e.V.) die Entwicklung<br />

des Uniformwesens der Berg- und Hüttenleute<br />

im sächsischen Montanwesen<br />

und stellt mit dem von der SAXONIA-<br />

FREIBERG-STIFTUNG herausgegebenen<br />

Buch für den historisch Interessierten<br />

seine bisher gewonnenen Ergebnisse<br />

vor. Das vorliegende Werk basiert<br />

auf der ergänzten Wiedergabe einer erst<br />

Nach dem Freiberger Fuß aus dem Jahr 1768<br />

vor wenigen Jahren im Altbestand der<br />

Hochschulbibliothek der TU Bergakademie<br />

Freiberg gefundenen Broschüre<br />

„Uniformen nach dem Freiberger Fuß,<br />

Anno 1768“. Im „Freiberger Fuß“ werden<br />

vom Oberbergamt bergbehördlich für das<br />

Montanwesen in Sachsen das Tragen<br />

von Uniformen zu festgelegten Anlässen<br />

und der Habit der Berg- und Hüttenleute<br />

als Uniform festgeschrieben. Die Paradeuniformen<br />

werden für die 11 Klassen<br />

nach der Rangordnung des sächsischen<br />

den Herren- und Gesindehäuser.<br />

Kanoniker waren Mitglieder eines<br />

religiösen Stiftes mit vorgeschriebenen<br />

Regeln (Regel = Kanon),<br />

die allerdings kein Gelübde ablegen<br />

mussten und nicht zur Armut<br />

verpflichtet waren.<br />

Bei der Besichtigung des Domes informierte<br />

die Stadtführerin uns über<br />

viel Interessantes und Sehenswertes.<br />

Bei Ausgrabungen 1933 wurde<br />

ein Doppelgrab aus dem 4. Jh.<br />

entdeckt, das in der Krypta als Bestattungsstelle<br />

des Heiligen Viktor<br />

und eines Gefährten verehrt wird.<br />

Ab 1966 wird die Krypta auch als<br />

Gedenkstätte für Opfer des Nationalismus<br />

genutzt. Einige Sarkophage<br />

aus dieser Zeit befinden sich in<br />

diesem Gewölbe. Das hoch aufstrebende<br />

Mittelschiff wird durch einen<br />

Lettner, als Triumphkreuz Christi<br />

ausgebildet, vom großen Hochchor<br />

getrennt. Dieser war für den Gottesdienst<br />

nur den Stiftsherren (Kanonikern)<br />

vorbehalten. Ein Teil der kostbaren<br />

Ausstattungen wird auf das<br />

12. bis 13. Jh. (Chorgestühl) datiert,<br />

Buchbesprechung<br />

Bergbaus und Hüttenwesens und für<br />

verschiedene Berufsgruppen auf ganzseitigen<br />

farbigen Darstellungen im Buch<br />

gezeigt und im Detail vom Hut bis zum<br />

Gezähe beschrieben. So werden z.B. die<br />

Uniform des Generalbergcommissarius<br />

zur Klasse 1 gehörig bis zur Uniform des<br />

Bergsängers aus der Klasse 11 beschrieben<br />

und abgebildet.<br />

Umrahmt werden die Uniformdarstellungen<br />

von Ausführungen zum Begriff „Uniform“,<br />

zur Entwicklung des Uniformwesens<br />

im sächsischen Bergbau und Hüttenwesen<br />

bis in die Neuzeit, zu den einzelnen Revierfarben<br />

und zum Aufbau des sächsischen<br />

Bergstaates von 1768. Interessant sind<br />

auch die Ausführungen über die Zugehörigkeit<br />

von Beamten, Offizianten und Arbeiter<br />

in die jeweilige Rangordnung und über ihre<br />

Dienst- bzw. Arbeitsaufgaben.<br />

Das vorgestellte Buch empfiehlt sich<br />

den historisch interessierten Berg- und<br />

Hüttenleuten und zeichnet sich durch<br />

seine ausgezeichneten Reproduktionen<br />

der Uniformen aus.<br />

Ein preiswertes und passendes Präsent<br />

für Ehrungen oder Auszeichnungen<br />

für Mitglieder aller Vereine mit berg- und<br />

hüttenmännischen Traditionen.<br />

Es ist über die SAXONIA-FREIBERG-<br />

STIFTUNG, Chemnitzer Straße 8 in<br />

09599 Freiberg zum Verkaufspreis von<br />

19,95 € plus Versandkosten zu beziehen:<br />

Tel.: 03731/1600, Fax: 03731/160530,<br />

E-Mail: saxonia-freiberg@arcor.de<br />

bergbau 8/2009 379


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

während der überwiegende Teil, wie<br />

Marien-, Antonius-, Agatha-Altar sowie<br />

die Vielzahl der Skulpturen und<br />

Teppiche, usw. aus dem 15. bis 16.<br />

Jh. stammen. Nur der als Weinstock<br />

gestaltete Gemeindealtar und das<br />

Lesepult in Form eines mit Fischen<br />

gefüllten Netzes sind aus der Neuzeit<br />

(1976 bis 1981).<br />

Nach so vielen Eindrücken hatten<br />

wir uns das schmackhafte Mittagessen<br />

wohl verdient. Gut gestärkt<br />

konnten wir nun den zweiten Teil<br />

der Besichtigung angehen.<br />

„Große Therme“, Blick vom<br />

Neuen Museum<br />

Nach einer kurzen Busfahrt begann<br />

die Führung durch das Römer Museum<br />

(RMX). In dem ganz modernen<br />

Gebäude schlängelt sich ein „Fußweg“<br />

auf einer schrägen Ebene vom<br />

Erd- bis ins zweite Obergeschoss<br />

hoch. Eine Vielzahl von unterschiedlichsten<br />

Ausstellungsthemen<br />

lädt den Besucher zum Anschauen<br />

und Bestaunen ein. Immer wieder<br />

ist man erstaunt, in wie großer Anzahl<br />

Münzen, Töpfe, Essbestecke,<br />

Schmuckstücke, Kleidungsstücke,<br />

Orden, Handwerksgeräte, Waffen-<br />

und Rüstungsteile (und noch<br />

vieles mehr) gefunden wurden und<br />

in welch gutem Zustand sich diese<br />

Dinge oft befinden. Die Inschriften<br />

zahlreicher Grabsteine sind übersetzt<br />

worden und geben Einblick in<br />

den Lebenslauf der Verstorbenen.<br />

Gottheiten und Amulette, aus fremden<br />

Ländern mitgebrachte „Souvenirs“<br />

sind ebenfalls ausgestellt wie<br />

Teile eines Lastkahns oder Reste<br />

eines Fuhrwerks. An allen Exponaten<br />

lässt sich das Können des<br />

jeweiligen Handwerkers erkennen.<br />

Zu dieser Berufsgruppe zählten damals<br />

auch die Ärzte, deren Geräte<br />

und Bestecke ebenfalls ausgestellt<br />

sind.<br />

Alle diese Fundstücke sind in<br />

Xanten und den umliegenden Ortschaften<br />

entdeckt worden. Und die<br />

Ausgrabungen werden ständig fortgesetzt.<br />

Für das Terrain der Colonia<br />

Ulpia Trajana ist ein Bauverbot<br />

ausgesprochen und bestehende<br />

Gebäude werden nach und nach<br />

aufgekauft und abgerissen.<br />

Neben diesem Museum befindet<br />

der überdachte Bereich der Thermen.<br />

Sehr anschaulich dargestellt<br />

sind die zahlreichen Räumlichkeiten<br />

für ihre unterschiedlichen Aufgaben.<br />

An die Feuerungsstellen<br />

380 bergbau 8/2009<br />

schließen sich die niedrigen Rauchkanäle<br />

für die „Fußbodenheizung“<br />

an. Darüber befinden sich Ruhe-<br />

und Baderäume mit verschieden<br />

temperierten Wasserbecken. Und<br />

die Kuppeln der gesamten Therme<br />

sind durch farbig hervorgehobene<br />

Stahlgerüste dargestellt.<br />

Der Besuch in der Nachbarschaft,<br />

der Römer- und Domstadt Xanten,<br />

war ausgefüllt mit Sehenswürdigkeiten<br />

und Informationen verschiedenster<br />

Art. Allein wegen der<br />

Besichtigung des RMX hat sich die<br />

Fahrt schon gelohnt.<br />

Orthaus<br />

BV Oberhausen<br />

Familientag 2008<br />

Trotz der anstrengenden Extraschicht<br />

am vergangenen Tag und<br />

in der Nacht, fanden 75 Teilnehmer<br />

am 28.06., um 11.00 Uhr den Weg<br />

Familientag des BV im „Café<br />

Pictron“, gegenüber der ehemaligen<br />

Zeche Osterfeld<br />

zum „Café Pictron“, gegenüber<br />

der ehemaligen Zeche Osterfeld.<br />

Hans-Werner Nowak, unser erster<br />

Vorsitzender begrüßte die Anwesenden<br />

und eröffnet das Frühstück.<br />

Die weiteste Anreise hatte<br />

ein Kamerad aus Jülich. Das Alter<br />

des ältesten Teilnehmers betrug 83<br />

Jahre, die jüngsten hatten ihr 16.<br />

Lebensjahr noch nicht vollendet.<br />

Mit Musik und Humor sorgten Skut-<br />

berg<br />

bau<br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung<br />

Energie, Umwelt<br />

Offizielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure<br />

Makossa Druck und Medien GmbH<br />

Pommernstraße 17, 45889 Gelsenkirchen<br />

Tel.: 02 09/9 80 85-0,<br />

Fax: 02 09/9 80 80-85<br />

e-Mail: druck.medien@makossa.de<br />

Internet: makossa.de<br />

e-Mail „Redaktion“:<br />

in Essen: bergbau@rdb-ev.de<br />

in Gelsenkirchen: bergbau@makossa.de<br />

Mit Musik und Humor sorgten<br />

Skutty der Eismann für gute<br />

Stimmung<br />

ty der Eismann und seine Frau für<br />

gute Stimmung. Wie erlebten einen<br />

kurzweiligen Vor- und Nachmittag.<br />

Bis nach 18.00 Uhr wurden wir mit<br />

Frühstück, Mittagessen und Getränken<br />

vorzüglich von Herrn Vogel<br />

und seinem Team versorgt. Neben<br />

der Unterhaltung war die familiäre<br />

Atmosphäre ein wichtiger Bestandteil<br />

dieses Tages. Fazit eine gelungene<br />

Veranstaltung.<br />

Hans-Jürgen Vennemann<br />

BV Recklinghausen<br />

www.rdb-re.de<br />

Unser Aussenstammtisch am<br />

14.06.2009 hatte bei endlich trokkenem<br />

Sommerwetter auch gleich<br />

die entsprechende Resonanz.<br />

Wandergruppe<br />

Tatsächlich verbreitete<br />

Auflage im<br />

Jahresdurchschnitt<br />

10.000 Exemplare<br />

monatlich<br />

Anzeige<br />

Treffpunkt war am Restaurant<br />

„Mutter Wehner“ in der Haard zur<br />

gemeinsamen Wanderung. Mit 65<br />

teilnehmenden Wanderern/innnen<br />

hatte auch unser Bergführer Bruno<br />

Oelmann eine sichtlich große<br />

Gruppe zu führen.<br />

Als ehemaliger Förster war es für<br />

Herrn Oelmann einerseits eine Freude<br />

eine solche Gruppe zu leiten, andererseits<br />

waren die 1,5 h Zeit für umfassende<br />

Informationen sicherlich zu<br />

knapp bemessen. Aber wie gewohnt<br />

sollte nach der Arbeit ja noch das<br />

Vergnügen in Form von Speisen und<br />

Getränken folgen. Somit war der Zeitrahmen<br />

sicherlich gut gewählt. Den<br />

Kontakt hatte unser 1. Vorsitzender<br />

Hans Günter Hennemann geknüpft.<br />

Als passionierter Jäger ist er in diesem<br />

Wald-Revier selber zu Hause<br />

und damit ebenso bestens vertraut.<br />

Der Naturpark Hohe Mark ist der<br />

viertgrößte Naturpark in NRW. Die<br />

Haard ist ein Bestandteil dieses<br />

Naturparks. Mit 75 km 2 liegt die<br />

Haard zwischen Datteln, Erkenschwick,<br />

Marl und Haltern.<br />

Dieser naturbelassene Laubmischwald<br />

wird vereinzelnt auch durch einige<br />

Nadelhölzer ergänzt und hat verschiedene<br />

Waldbesitzer oder Päch-<br />

ter. Unterschiede bei der Behandlung<br />

des Waldes durch den Menschen<br />

wurden uns erklärt und Fragen der<br />

Teilnehmer wurden kompetent be-<br />

antwortet.<br />

Wir wandern u.a. über den Flaesheimer<br />

Weg, welcher als Naturlehrpfad<br />

unter Denkmalschutz steht. Hier befinden<br />

sich verschiedene exotische<br />

Anpflanzungen. Auch Mammutbäume<br />

werden uns von Herrn Oelmann<br />

neben Sommer- und Winterlinden<br />

gezeigt.<br />

Schon auf dem Rückweg sahen wir<br />

Betonüberreste aus den Kriegsjahren.<br />

Offenbar Reste eines Bunkers<br />

zum Schutze der Menschen mitten<br />

im Wald?? Um die Industrie-<br />

Anlagen vor Bombenabwürfen zu<br />

schützen hatte man seinerzeit hier<br />

in der Haard mittels Licht und Feuer<br />

eine so genannte „Scheinzeche“<br />

geschaffen. Diese sollte die Bomberpiloten<br />

von den eigentlichen Industrieanlagen<br />

ablenken. Mir war<br />

dieses bisher nicht bekannt.<br />

Übrigens der höchste Berg der<br />

3 Bergzüge, die hohe Mark, die<br />

Haard und die Borkenberge ist mit


156 m der Stimberg in der Haard.<br />

Zurück am Ausgangspunkt der Wan-<br />

Dankeschön<br />

derung bei „Mutter Wehner“ wartete<br />

unser bewährtes Grillteam Achim<br />

Schüler, Ulli Padberg und Heinz Jetten<br />

mit verschiedenen Leckereien<br />

vom Grill. Die Exkursion in frischer<br />

Waldluft hatte wohl den Appetit angeregt.<br />

Essen und Trinken bei angenehmen<br />

Temperaturen in der Gartenanlage,<br />

was will man mehr.<br />

Hier noch ein Literaturhinweis:<br />

„Auf krummen Touren durch die<br />

Mark“ von Oelmann, (Klartext-<br />

Verlag Essen) ist in einschlägigen<br />

Buchhandlungen zu erwerben und<br />

informiert den Leser zum obigen<br />

Thema ausführlicher.<br />

O.W.<br />

BV Saar<br />

www.vsb-saar.de<br />

Aus anderer Sicht<br />

Eigentlich hat es mit Bergbau sehr<br />

wenig zu tun und trotzdem steht<br />

die gesamte Veranstaltung auf<br />

dem Berg. Wovon ist die Rede?<br />

Der Saarländische Rundfunk, genauer<br />

gesagt das SR3-Programm<br />

rührte schon seit Juni sehr stark<br />

seine Werbetrommel für die „Sommer-Alm“<br />

auf der Bergehalde des<br />

ehemaligen Bergwerks Reden in<br />

der Gemeinde Schiffweiler. Dort<br />

wo sich Fuchs und Hase in den<br />

letzten Jahren schon „Gute Nacht“<br />

sagten, wimmelte es in den Juliwochen<br />

nur so von Vorbereitern und<br />

Besuchern. Auf dem Hochplateau<br />

Wieder auf ihrem alten Bergwerk,<br />

Reinhold Heinrich, Werner<br />

Willger, Lothar Mayer (sitzend v.<br />

l.) mit Reinhard Marian<br />

der Bergehalde Reden (ca. 380 m<br />

über dem Meeresspiegel) ist Leben<br />

eingezogen und einer hat sich<br />

dort richtig in seinem eigens dafür<br />

aufgebauten Haus eingenistet.<br />

Die Rede ist von SR3-Unterhaltungschef<br />

Eberhard Schilling, genannt<br />

„Alm-Ebi“, der in der Zeit<br />

vom 16.07. bis zum 27.07.2009<br />

den Berg (Bergehalde) bewachte<br />

und 11 Tage bei Wind und Wetter<br />

ausharrte. Alleine war er eigentlich<br />

nie, denn neben seinen prominenten<br />

Interviewpartnern, der SR3 berichtete<br />

täglich live in seinem Hörfunkprogramm<br />

von der Sommer-<br />

Alm, hatten ihn allein in den ersten<br />

5 Tagen über 3 500 Bergsteiger in<br />

luftiger Höhe besucht. Die 5 000-<br />

Besucher-Grenze wird also locker<br />

geknackt werden.<br />

Bei Live-Musik, frischem Pils und<br />

angebotener sehr guter Verpflegung<br />

wurde das Spektakel von der<br />

Bevölkerung rund um das ehemalige<br />

Bergwerk Reden (im Jahre 1847<br />

angehauen und im Jahre 1995 mit<br />

Ende der Förderung geschlossen)<br />

sehr gut angenommen.<br />

Veranstaltet wurde die SR3-Sommer-Alm<br />

von der Industriekultur<br />

Saar (IKS) in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Naturstiftung Saar<br />

und dem NABU im Saarland. Das<br />

Saarländische Umweltministerium<br />

sowie die Sparkasse Neunkirchen<br />

standen als weitere Partner zur<br />

Seite. Natur, Renaturierung, Umweltschutz<br />

in Verbindung mit Industriekultur<br />

waren auch die Themen,<br />

die über die SR3-Welle gesendet<br />

wurden. Selbst SR -Intendant Fritz<br />

Raff überzeugte sich persönlich<br />

auf der Alm vom Wohlergehen des<br />

„Alm-Ebi“.<br />

Auch für viele ehemaligen Mitarbeiter<br />

des Bergwerks Reden war<br />

dies natürlich eine günstige Gelegenheit<br />

das alte, ganz neu gestaltete<br />

Bergwerksgelände wieder zu<br />

befahren. Heute beheimatet der<br />

ehemalige Tagesbetrieb Reden<br />

auf seinem Gelände das Praehistorium<br />

Gondwana, Erd- und Evolutionsgeschichte<br />

als Erlebnis und<br />

im Hauptgebäude läuft noch in<br />

den Räumlichkeiten des ehemaligen<br />

Mannschaftsbades bis zum<br />

27.09.2009 die Ausstellung „Das<br />

Auge des Himmels“, Satellitenbilder<br />

werden zu Kunstwerken.<br />

Auch die Vereinigung Saarländischer<br />

Bergingenieure e.V. (VSB<br />

e.V.), in deren Reihen sich noch<br />

sehr viele ehemalige „Redener<br />

Mitarbeiter“ als Mitglieder sehr<br />

wohl fühlen, nutzte am 21.07. die<br />

Gelegenheit, um ihrem ehemaligen<br />

Bergwerk im Tagesbetrieb auf<br />

den Hut zu steigen.<br />

Auch kleine Gastgeschenke hatten<br />

sie mitgebracht und so konnte der<br />

1. Vorsitzende der VSB e.V. dem<br />

SR3-Unterhaltungschef und Mode-<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Buchbesprechung<br />

Die Entscheidung der Hebamme –<br />

Historische Saga über die Gründung der Stadt Freiberg<br />

Sabine Ebert: Die Entscheidung der Hebamme, 650 Seiten,<br />

brosch., ISBN-Nr. 978-3-426-63835-4, Knaur Taschenbuch<br />

Verlag, München, 2008, Preis 8,95 €<br />

Mit dem Band 3 „Die Entscheidung der Hebamme“ setzt Sabine<br />

Ebert die historische Saga über die Gründung der Stadt<br />

Freiberg und die Entwicklung des Silberbergbaus in und um<br />

Freiberg im 12. Jahrhundert fort.<br />

Nach der Gründung von Christiansdorf und der ersten Silbererzfunde<br />

lässt Markgraf Otto 1173 den Bau einer Burg und<br />

folgend der Münze beginnen. Mit steigendem Silberabbau<br />

wachsen nicht nur der Reichtum, sondern auch das Ansehen<br />

und die politische Einflussnahme des Markgrafen.<br />

Die seit längerem bestehenden Differenzen zwischen Kaiser<br />

Friedrich von Staufen, genannt Barbarossa, und Heinrich dem<br />

Löwen führen 1176 zum Bruch. Auf dem Hoftag von Magdeburg<br />

im Jahr 1179 wird Heinrich der Löwe zum Gottesurteil,<br />

zum Zweikampf auf Leben und Tod herausgefordert, jedoch<br />

erscheint er nicht. Auf dem Reichstag von Würzburg wird Heinrich<br />

der Löwe geächtet, seine Herzogtümer werden aufgeteilt.<br />

Seine Festung in Haldensleben wird belagert, aber nicht eingenommen.<br />

1180 rückt Heinrichs Heer nach Goslar vor, kann aber die<br />

Stadt nicht einnehmen. Dafür zerstört er die Gruben und<br />

Schmelzhütten am Rammelsberg.<br />

Christian wird von Otto beauftragt, die heimatlos gewordenen<br />

Berg- und Hüttenleute mit ihren Familien vom Rammelsberg<br />

nach Christiansdorf zu führen, um den Silberabbau zu erweitern.<br />

Christian, der zum Vogt der Burg Christiansdorf von Otto<br />

eingesetzt wurde, hat mit seiner Frau Marthe viele Intrigen und<br />

Boshaftigkeiten durch ihre Feinde Ekkehart, Elmar und Giselbert<br />

sowie dem selbsternannten Markgrafen Albrecht, ältester<br />

Sohn Otto’s, und Pater Sebastian zu erdulden, zu bestehen.<br />

Christian ist das Opfer dieser Verschwörung, so dass er sein<br />

Ziel, Christiansdorf zur Stadt durch den Markgrafen Otto erheben<br />

zu lassen, nicht mehr erlebt.<br />

Mit der im Band 4, der 2010 erscheint, beschriebenen Stadtgründung<br />

Freiberg’s beginnt auch der Bau der Stadtmauer und<br />

damit ein sicheres Leben deren Einwohner. Die Stadt wird weiter<br />

ausgebaut, sie erhält einen so genannten Obermarkt, wo<br />

sich Händler, Kaufleute und Ratsherren niederlassen.<br />

Dr. Herbert Wiesner<br />

bergbau 8/2009 381


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

rator Eberhard Schilling (Alm-Ebi)<br />

neben einer guten Flasche für seine<br />

persönliche Gesunderhaltung<br />

auch bergmännisches Gezähe in<br />

Miniaturform überreichen.<br />

Reinhard Marian bei der Übergabe<br />

seiner Gastgeschenke an<br />

Alm-Ebi Eberhard Schilling<br />

Eine sehr große Affinität zum Saarländischen<br />

Bergbau hat sich Eberhard<br />

Schilling natürlich in der eigenen<br />

Familie behalten, denn Großvater<br />

und Vater arbeiteten bei den<br />

Saarbergwerken… und der Vater<br />

sogar Untertage beim Bergwerk<br />

Reden als Lokomotivfahrer.<br />

Reinhard Marian wünschte dem<br />

Mitinitiator der „Sommer-Alm“<br />

Eberhard Schilling mit herzlichem<br />

„Glückauf“ weiterhin alles Gute für<br />

die nächsten Tage und Nächte auf<br />

dem Berg.<br />

Reinhard Marian<br />

BV Siegerland<br />

Schachtgruppe Lüderich<br />

Die Grubenwehr sorgte 20 Jahre<br />

lang im Lüderich für die Sicherheit<br />

– Jetzt trafen sich die Ehe-<br />

maligen am Hauptschacht wieder<br />

Im Jahre 1956 wurde auf dem ehemaligen<br />

Erzbergwerk Lüderich die<br />

Grubenwehr eingerichtet.<br />

Ihre Mitglieder sicherten bis 1978<br />

mehr als 20 Jahre lang mit ihrem<br />

ehrenamtlichen Einsatz das Leben<br />

der Bergleute bei ihrer Arbeit vor<br />

Ort. Diese waren in den letzten<br />

Jahrzehnten durch den Einsatz<br />

elektrischer Anlagen und von Fahrzeugen<br />

mit Dieselmotoren zuneh-<br />

382 bergbau 8/2009<br />

mend von Bränden im Untertagebereich<br />

bedroht.<br />

Die Ausbildung und die laufenden<br />

Übungen erforderten einen<br />

hohen Sachverstand und einen<br />

erheblichen körperlichen Einsatz.<br />

Als Atemschutzgerät diente das<br />

Langzeitgerät von Auer mit der<br />

Panorama-Maske. Aus der Sauerstoffflasche<br />

wurde durch den Lungenautomaten<br />

der erforderliche<br />

Sauerstoff in den Atemkreislauf<br />

eingeführt. Eine Ätz-Kali-Patrone<br />

entfernte das ausgeatmete Kohlendioxyd<br />

aus der Atemluft. Durch<br />

diese Technik konnten die Einsätze<br />

in gasbelasteten Räumen bis<br />

zu mehreren Stunden andauern.<br />

Truppführer Heinz Lange (li.)<br />

und Wehrmann Heinz Lender mit<br />

dem historischen Langzeitgerät,<br />

das sie viele Jahre lang auf dem<br />

Rücken getragen haben<br />

Als Gasübungsraum für die Grubenwehr<br />

wurde der Luftschutzbunker am<br />

Rande der Schachthalde des Hauptschachts<br />

eingerichtet. Der Bunker<br />

wurde zu Beginn des 2. Weltkriegs<br />

als Schutzraum für die Übertagebelegschaft<br />

des Hauptschachts errichtet<br />

und liegt heute am Fußweg zum<br />

Barbarakreuz. Nach der Stilllegung<br />

des Erzbergwerks Lüderich ist er erhalten<br />

geblieben und trägt noch immer<br />

die Original-Beschriftung: 32 m 3 ,<br />

Die Lüdericher Grubenwehrmänner haben sich am Luftschutzbunker<br />

getroffen<br />

10 Mann.<br />

Bei einem Treffen der ehemaligen<br />

Grubenwehrmänner vom Lüderich<br />

im Bergischen Kulinarium am<br />

Golfplatz wurde die Geschichte<br />

der Grubenwehr noch einmal lebendig.<br />

Es nahmen teil der Oberführer Friedhelm<br />

Dörr, die Truppführer Heinz<br />

Lange und Heinz Bischoff sowie<br />

die Wehrmänner Wilfried Berger,<br />

Willi Horenburg, Heinz Lender,<br />

Walter Lerche, Heinz Müller und<br />

Hans-Günther Stötzel.<br />

Im Rahmenprogramm stellte Andreas<br />

Betka von der Hauptstelle<br />

für das Grubenrettungswesen in<br />

Herne den neuesten Stand der Rettungstechnik<br />

vor. Das Team Stefan<br />

Hniopek, Reiner Kosche und Peter<br />

Buchbesprechung<br />

Die Eisen.Straße Oberhausen<br />

Gesellschaft zur Förderung<br />

des LVR-Industriemuseums<br />

e.V. (Hg.).<br />

Die Eisen.Straße Oberhausen<br />

Industriekultur mit dem Rad<br />

entdecken<br />

48 Seiten, Spiralbindung,<br />

zahlreiche farbige Abbildungen,<br />

7,95 €<br />

ISBN: 978-3-8375-0122-3<br />

Man braucht nicht die weite<br />

Welt bereisen um Kultur und<br />

Geschichte zu tanken. Die<br />

Denkmale der Industrie sind<br />

so in unser Unterbewusstsein<br />

übergegangen, dass<br />

Ihr Anblick für uns alltäglich<br />

ist und nicht das Staunen<br />

auslöst, das sie verdienen.<br />

Dieses Problem behob nun<br />

Vollmary der Firma MSA Auer zeigte<br />

uns die neuesten Produkte ihres<br />

Unternehmens. Diese Beiträge fanden<br />

großes Interesse bei den Ehemaligen,<br />

aber auch bei ihren Gästen<br />

von der Freiwilligen Feuerwehr der<br />

Stadt Overath. Jörg Büscher und<br />

Timo Stein von der Löschgruppe<br />

Steinenbrück hatten die historischen<br />

Geräte mitgebracht, die sie von der<br />

Lüdericher Grubenwehr vor mehr als<br />

30 Jahren geerbt hatten. Natürlich<br />

waren auch Stadtbrandmeister Willi<br />

Schmitz und der Ehrenbrandmeister<br />

Paul Breit mit großem Interesse mit<br />

dabei. Zum Schluss bedankten sich<br />

alle Teilnehmer beim Hausherrn<br />

Hermann-Josef Spicher, in dessen<br />

Namen ich eingeladen hatte.<br />

Siegfried Raimann<br />

das Industriemuseum des<br />

Landschaftsverbands Rheinland<br />

(LVR), indem sie eine<br />

Radwanderroute ausarbeiteten<br />

– eine Route, die an 41<br />

geschichtsträchtigen Orten<br />

entlang führt und die mit dem<br />

Fahrrad bequem zu fahren<br />

ist. Der attraktive Rundweg<br />

führt u.a. vorbei an der<br />

St.Antony.Hütte, der ältesten<br />

Eisenhütte des Reviers, der<br />

legendären Siedlung Eisenheim,<br />

den Peter-Behrens<br />

Bau, der Zeche Oberhausen,<br />

dem Gasometer und noch<br />

vielen weiteren wichtigen Industriedenkmälern.<br />

Hintergrundinformationen,<br />

Tipps zum Einkehren, eine<br />

Überblickskarte zum Ausklappen,<br />

die Wegbeschreibung<br />

sowie 4 Detailkarten bietet<br />

für die 20 km lange Tour der<br />

Klartext Verlag an – in praktischer<br />

Ringbuchbindung für<br />

Unterwegs!<br />

Begeben Sie sich auf eine<br />

Reise durch die Industriekultur<br />

und „erfahren“ Sie die Geschichte<br />

Oberhausens und<br />

des Ruhrgebiets!<br />

Informationen<br />

Klartext Verlagsgesellschaft<br />

mbH<br />

Kathrin Butt<br />

Heßlerstraße 37<br />

45329 Essen<br />

Tel.: 0201/86206-31<br />

Fax: 0201/86206-22<br />

Internet: www.klartextverlag.de<br />

e-Mail: butt@klartextverlag.de


Es ist schon ein besonderer Sand, der<br />

in Niederlehme gewonnen wird. Goldgelb<br />

und „anlehmig“, so dass er sich gut verdichten<br />

lässt und eine hohe Standfestigkeit<br />

erreicht. Das haben auch die Organisatoren<br />

des Skulpturenfestivals „Sandsation“<br />

mitbekommen, welches bereits zum 7.<br />

Mal in diesem Jahr in Berlin stattfindet. Am<br />

Berliner Hauptbahnhof können bis zum<br />

30.08. die Kunstwerke aus Sand besichtigt<br />

werden, welche in diesem Jahr unter<br />

dem Motto „City of Future“ steht. 12 Künstler<br />

aus verschiedenen Ländern buhlen<br />

auf mehr als 5 000 m 2 Fläche mit bis zu<br />

sechs Meter hohen Sandkunstwerken um<br />

die Publikumsgunst und nicht zuletzt den<br />

Weltmeistertitel im Sandskulpturenbau.<br />

Bis zu 120 000 Besucher aus aller Welt<br />

bestaunen jedes Jahr die riesigen Wunderwerke<br />

im schönen Humboldthafen.<br />

Auch 2009 ...<br />

Bereits seit Beginn des Skulpturenfestivals<br />

im Jahr 2002 an ist die „Sand &<br />

Mörtelwerk GmbH & Co KG“ Lieferant des<br />

...aus Niederlehme beeindruckende...<br />

Eckig, anlehmig und goldgelb<br />

...wurden mit dem goldgelben Sand...<br />

bei den Gestaltungskünstlern so beliebten<br />

Baustoffes. „Die Organisatoren hatten sich<br />

am Anfang Sandproben von verschiedenen<br />

Lieferanten schicken lassen und getestet.<br />

Unser Material war am besten geeignet“,<br />

blickt Betriebsleiter und Prokurist<br />

Siegfried Kaden zurück. So nahmen auch<br />

in diesem Jahr wieder 75 Lastwagen mit<br />

insgesamt 2 000 t gesiebtem Sand in der<br />

Körnung 0,2 mm ihren Weg von Niederlehme<br />

nach Berlin. Verbaut wird der reine<br />

Sand ohne jegliche Zusatzstoffe. „Wichtig<br />

für uns ist die Tatsache, dass die Sandkörner<br />

eine eckige Form haben. Nur so lässt<br />

sich eine hohe Stabilität unserer Bauwerke<br />

erreichen“, begründet Festivalproduzent<br />

Uwe Schwettmann die Entscheidung.<br />

Veranstaltung<br />

...Kunstwerke geschaffen.<br />

Inzwischen haben auch andere Veranstalter<br />

ähnlicher Events die Qualität des<br />

Sandes aus Niederlehme erkannt. So<br />

wurden unlängst 800 t in das Einkaufzentrum<br />

„Nova Eventis“ bei Günthersdorf an<br />

der Autobahn A9 für ein ähnliches Projekt<br />

geliefert. Sogar nach Travemünde wurde<br />

schon per Schiff transportiert und über<br />

Sattelzüge bis nach Antwerpen.<br />

In Berlin können die 12 urbanen Phantasiewelten<br />

noch bis zum 30.08. besichtigt<br />

werden. Danach wird alles wieder abgebaut<br />

und der Sand entsorgt. Interessenten<br />

können ihn vor Ort kostenlos abholen.<br />

Nähere Informationen gibt es unter www.<br />

sandsation.de.<br />

bergbau 8/2009 383


<strong>RDB</strong>-Info/Impressum<br />

Liebes <strong>RDB</strong>-Mitglied<br />

Ziehen Sie um?<br />

Haben Sie ein neues Konto?<br />

Dann füllen Sie bitte das Formular aus und senden es an Ihren<br />

Bezirksverein bzw. an Ihre Bezirksgruppe. Anschriften<br />

finden Sie in der Januarausgabe der Zeitschrift »bergbau«<br />

– Heftmitte – Seiten V, VI und VII und im Internet unter<br />

www.rdb-ev.de in der Rubrik »Bezirksvereine«.<br />

Oder übermitteln Sie es direkt an:<br />

<strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure<br />

Juliusstraße 9<br />

45128 Essen<br />

Fax: 02 01/23 45 78<br />

per e-Mail: rdb@ rdb-ev.de<br />

Bitte angeben:<br />

Mitgliedsnummer<br />

Geburtsdatum<br />

Vorname, Name<br />

Alte Anschrift<br />

Straße/Hausnummer<br />

Postleitzahl<br />

Ort<br />

Umzugstermin<br />

Neue Anschrift<br />

Straße/Hausnummer<br />

Postleitzahl<br />

Ort<br />

Telefon<br />

Fax<br />

e-Mail-Adresse<br />

Meine/unsere Bankverbindung<br />

Bankleitzahl<br />

Konto-Nummer<br />

Kurzbezeichnung<br />

und Ort des Geldinstitutes<br />

Kontoinhaber<br />

(falls abweichend vom Mitglied)<br />

Datum<br />

Unterschrift ✂<br />

384 bergbau 8/2009<br />

✂<br />

Impressum<br />

»bergbau«<br />

Zeitschrift für Rohstoffgewinnung,<br />

Energie, Umwelt<br />

Offizielles Organ des <strong>RDB</strong> e.V.,<br />

Ring Deutscher Bergingenieure.<br />

Der Ring von Ingenieuren,<br />

Technikern und Führungskräften.<br />

Im Mitgliedsbeitrag des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

ist der Bezug der Zeitschrift<br />

»bergbau« eingeschlossen.<br />

Herausgeber<br />

<strong>RDB</strong> e.V.,<br />

Ring Deutscher Bergingenieure,<br />

vertreten durch den<br />

1. Vorsitzenden<br />

Dipl.-Ing. Theo Schlösser<br />

Juliusstraße 9<br />

45128 Essen<br />

Telefon (02 01) 23 22 38<br />

Telefax (02 01) 23 45 78<br />

e-Mail: rdb@rdb-ev.de<br />

Internet: www.rdb-ev.de<br />

Redaktionsteam<br />

Juliusstraße 9<br />

45128 Essen<br />

Telefon (02 01) 23 22 38 (Essen)<br />

Telefax (02 01) 23 45 78 (Essen)<br />

e-Mail: bergbau@rdb-ev.de<br />

(Essen)<br />

Telefon (02 09) 9 80 85-61/-62<br />

(Gelsenkirchen)<br />

Telefax (02 09) 9 80 85 85<br />

(Gelsenkirchen)<br />

e-Mail: bergbau@makossa.de<br />

(Gelsenkirchen)<br />

Assessor des Bergfachs<br />

Dipl.-Berging. Konrad Hupfer<br />

– Hu –<br />

Verantwortlich<br />

Holtkamp 5<br />

48249 Dülmen<br />

Telefon (0 25 94) 15 06<br />

e-Mail: hupfer.konrad@online.de<br />

Dipl.-Ing. Herbert-K. Dwors<br />

– Dw –<br />

Anzeigenleitung<br />

Im Böckenbusch 6a<br />

45701 Herten-Bertlich<br />

Telefon und Fax (02 09) 61 01 41<br />

Dr. mont. Volker Schacke<br />

– Sch –<br />

Apelank 34<br />

44339 Dortmund<br />

Tel.: (0231) 85 76 41<br />

e-Mail: schacke.vimg@t-online<br />

Verlag/Satz/Druck/<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Makossa<br />

Druck und Medien GmbH<br />

Pommernstraße 17<br />

45889 Gelsenkirchen<br />

Telefon: (02 09) 9 80 85-0<br />

Telefax: (02 09) 9 80 85 85<br />

e-mail: info@ctp-makossa.de<br />

Internet: www.makossa.de<br />

Geschäftsführer<br />

Werner und Günter Makossa<br />

Gültig ist die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 35 vom 1.1.2002<br />

Veröffentlichungen<br />

Zum Abdruck angenommene<br />

Beiträge und Abbildungen gehen<br />

im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen in das Veröffentlichungs-<br />

und Verbreitungsrecht<br />

des Verlages über.<br />

Überarbeitungen und Kürzungen<br />

liegen im Ermessen der Redaktion.<br />

Für unaufgefordert eingesandte<br />

Beiträge übernehmen Verlag und<br />

Redaktion keine Gewähr.<br />

Für mit Namen gekennzeichnete<br />

Beiträge incl. Fotos, Grafiken<br />

etc. übernimmt der Einsender<br />

die Verantwortung.<br />

Honorare für Veröffentlichungen<br />

werden nur an den Inhaber der<br />

Rechte gezahlt.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr<br />

enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt.<br />

Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung<br />

des Verlages strafbar.<br />

Bezugspreise/jährlich<br />

Inland:<br />

60,- � + Porto 12,- �<br />

= ges. 72,- �<br />

Ausland:<br />

70,- � + Porto 20,- �<br />

= ges. 90,- �<br />

Die Lieferung an Mitglieder des<br />

<strong>RDB</strong> e.V. erfolgt im Rahmen der<br />

Mitgliedschaft.<br />

Bezugszeit<br />

Die Zeitschrift »bergbau«<br />

erscheint monatlich.<br />

Ein Abonnement gilt zunächst für<br />

ein Kalenderjahr und verlängert<br />

sich um ein weiteres Jahr.<br />

Die Kündigung kann mit<br />

einer Frist von 3 Monaten zum<br />

Jahresende ausgesprochen<br />

werden.<br />

Diese Zeitschrift wird auf<br />

chlorfrei gebleichtem Papier<br />

gedruckt.<br />

ISSN-Nr.: 0342-5681


Die Themen der Mineralientage München vom 30.10. bis 01.11.2009<br />

Der Ur-Vogel Archaeopteryx<br />

ist mit 150 Mio. Jahren der älteste bekannte<br />

Vogel der Erdgeschichte. Die skurrile<br />

Kreatur besitzt Zähne, Vogelfedern,<br />

Krallen und einen Saurierschwanz – sie<br />

gilt als Übergangsform zwischen Reptil<br />

und Vogel und somit als Beleg von Darwins<br />

Evolutionstheorie.<br />

5 der 10 weltweit vorhandenen Original-<br />

Fossilien des Ur-Vogels, die sonst als wohl<br />

gehütete Kostbarkeiten in verschiedenen<br />

Museen aufbewahrt werden, sind nun<br />

zum ersten Mal unter einem Dach zu sehen:<br />

vom 30.10. (Fachbesuchertag) bis<br />

01.11.2009 auf den Mineralientagen München.<br />

Die Zeugen der Ur-Zeit werden in<br />

einem nach der Periode des Oberen Jura<br />

mit Seen, Pflanzen und Inseln authentisch<br />

gestalteten, fossilen Erlebnisgarten eindrucksvoll<br />

in Szene gesetzt – zusammen<br />

mit 9 echten Dinosaurier-Schädeln und<br />

mehreren, lebensgroßen Saurier-Skeletten.<br />

Design am Stein<br />

Glanzvoll und glamourös geht es zu in<br />

der neuen GemWorld Munich auf den<br />

Mineralientagen München. Renommierte<br />

Graveure und weltbekannte Edelsteingestalter,<br />

darunter das Atelier Munsteiner,<br />

zeigen hier ihre hochkarätigen Schätze<br />

und Kunstwerke – vom zweidimensionalen<br />

Achatbild bis zum Einblick in die magischen<br />

Landschaften im Inneren eines<br />

Kristalls.<br />

Erst der richtige Schliff macht Edelsteine<br />

zu wertvollen Unikaten. Wer sich inspiriert<br />

fühlt von den faszinierenden Werken der<br />

Meister kann sich im SchmuckWerk gleich<br />

nebenan von jungen Nachwuch-Designern<br />

und Goldschmieden Entwürfe für sein persönliches<br />

Unikat-Schmuckstück anfertigen<br />

lassen – vielleicht sogar mit einem auf<br />

Europas größter Mineralienmesse erworbenen<br />

Edelstein.<br />

Indiens verborgene Naturschätze<br />

Indien – das steht für die prachtvollen Juwelen<br />

der Maharajas und das Grabmal der<br />

Liebe, das Taj Mahal. Ein Teil jener Kostbarkeiten,<br />

für die dieses vielfältige Land<br />

bekannt ist, sind in München zu sehen.<br />

Die Sonderschau der Mineralientage im<br />

Stil eines Mahraja-Palastes zeigt farbenprächtige<br />

Kristalle und Edelsteine aus<br />

dem ersten und bislang einzigen Mineralienmuseum<br />

Indiens. Die Prunkstücke: der<br />

„Emperor of India“, ein türkisblauer, 10 kg<br />

schwerer Riesen-Aquamarin, eine Statue<br />

der hinduistischen Gottheit Ganesha aus<br />

massivem Bergkristall sowie von der Natur<br />

geschaffene Bilder in Achat, die wie kleine<br />

Farne, Moose oder Miniaturlandschaften<br />

wirken.<br />

Freizeit-Forscher auf der Jagd<br />

nach Naturschätzen<br />

Specksteine schnitzen oder Gold waschen?<br />

Fossilien präparieren oder Edelsteine<br />

schleifen? Mit den Eltern über die<br />

Messe bummeln oder in der Kinderbetreuung<br />

mit Freunden toben?<br />

Die Mineralientage München bieten jede<br />

Menge Mitmach-Spaß für die ganze Familie.<br />

Naturschätze in Form von Speckstein-<br />

Figuren, präparierten Fossilien oder Gold-<br />

Veranstaltung<br />

staub sind beliebte Trophäen zum mit nach<br />

Hause nehmen.<br />

Die Sonderausstellung Fossilienpark<br />

vermittelt jede Menge erdgeschichtliches<br />

Wissen. Passend dazu die neuen Mitmach-Attraktionen<br />

2009: Fossilienspalten<br />

mit dem Dinosaurier-Experten Ben Pabst<br />

und die Aktion „Zurück in die Steinzeit“ mit<br />

dem aus dem Fernsehen bekannten Überlebenstrainer<br />

Thomas Patzleiner.<br />

Alpine Kostbarkeiten vom Berg in<br />

die Vitrine<br />

Rund <strong>300</strong> der schönsten Mineralstufen,<br />

die je in den Tiroler Bergen gefunden wurden,<br />

sind in München zu sehen. Unter<br />

dem Motto „Vom Berg in die Vitrine“ zeigt<br />

das Naturmuseum Bozen eindrucksvolle<br />

Prunkstücke aus verschiedenen, vor allem<br />

privaten Sammlungen.<br />

Die Ausstellung bildet das Herzstück im<br />

Alpin-Bereich der Mineralientage München,<br />

Europas größter Mineralienmesse.<br />

Sammler alpiner Mineralien tauschen hier<br />

Neuigkeiten aus und zeigen ihre alten und<br />

neuen Fundstücke, vom kleinsten Smaragd<br />

bis zum größten Bergkristall. So mancher<br />

Stein wechselt mit einer spannenden Geschichte<br />

über Fundort und Fundumstände<br />

den Besitzer. Auch vor Ort: Der Schweizer<br />

Abenteurer Franz von Arx. Er entdeckte in<br />

einer Höhle am Planggenstock mehrere<br />

Riesenkristalle, jeder einzelne über 350<br />

Kilogramm schwer.<br />

Informationen<br />

Mineralientage München<br />

Postfach 1361<br />

82034 Oberhaching<br />

Tel.: 089/6134711<br />

Fax: 089/6135400<br />

e-Mail: info@mineralientage.de<br />

Internet: www.mineralientage.de


Als exklusives<br />

Präsent fertigen wir für<br />

Gruben-Light-Dinner & Hotellerie<br />

Geschenk-Gutscheine!<br />

Gruben<br />

Light Dinner<br />

<strong>Erlebnisgastronomie</strong> <strong>Erlebnisgastronomie</strong> <strong>300</strong> m <strong>untertage</strong> –<br />

das außergewöhnliche außergewöhnliche Erlebnis!<br />

Erleben Sie ein Gruben-Light-Dinner <strong>300</strong> m <strong>untertage</strong> im Stollen des Erzbergwerks Ramsbeck.<br />

Kosten pro Person: 61,00 Euro. Bei Gruppen ab 30 Personen Kosten pro Person: 51,00 Euro.<br />

Termine 2009 für Privatgäste (17:15 Uhr - 21:30 Uhr):<br />

10.10.2009 (Sa) Ramsbeck<br />

31.10.2009 (Sa) Ramsbeck<br />

07.11.2009 (Sa) Ramsbeck<br />

14.11.2009 (Sa) Ramsbeck<br />

21.11.2009 (Sa) Ramsbeck<br />

28.11.2009 (Sa) Ramsbeck<br />

Weitere Termine für Gruppen nach Absprache!<br />

Weitere Informationen:<br />

Hauptstraße 19<br />

59909 Bestwig-Ostwig<br />

Tel.: 0 29 04 / 97 10-0<br />

Fax: 0 29 04 / 97 10 70<br />

www.hotel-nieder.de<br />

mail@hotel-nieder.de<br />

Unser Hotel bietet zudem:<br />

• Künstlerisches Flair<br />

• Spitzenküche<br />

• Gartenlandschaft<br />

• Natur-Badeteich<br />

• Abholservice und Hauslift<br />

• Gastronomie-Specials<br />

der Sonderklasse<br />

HOTEL<br />

FERIENWOHNUNGEN

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!