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3.3. ABBAU VON WISSENSBARRIEREN 27Es ist leicht zu sehen, dass dieser Zustand in einem großen und verteilten Unternehmen nicht ohneentsprechende Maßnahmen erreicht werden kann, wie die Analyse der anderen drei Perspektiven füreinen Wissensanbieter nun zeigen wird.Würfel 1/2 meint die Situation,dass Mitarbeiter eines Unternehmens zwar prinzipell gewillt sind,ihr Wissen zu teilen und weiterzugeben, aber das System – also die Organisation – Barrieren erzeugt.Oft fehlt es an der notwendigen organisationalen Architektur zur Begünstigung von Wissenstransferund der entsprechenden Kommunikation. So erweist es sich für den Wissenstransfer innerhalb einerAbteilung als günstig, Lokalitäten vorzusehen, wo Mitarbeiter ungezwungen zusammentreffen können.[Lugger et al. 2001]In einem großen Konzern reichen diese organisationalen Barrieren von von übertriebener Bürokratiebis hin zur komplizierten Bedienbarkeit des EDV-Systems. Zur Überwindung solcher Hinternissekann das Einrichten eines Sozialraumes in einer Abteilung dienen. Hier können Experten und Wissenskonsumentenaufeinandertreffen und informell kommunizieren. Aus technologischer Sicht wäre geradebei der Verteilung der Betriebsstätten ein Chat-System ideal, um die Wissensverteilung zu fördern.Ganz allgemein können organisationale Barrieren in einem großen, verteilten Konzern durch Kommunikationstechnologieund Groupware Computing Systeme abgebaut werden.In Würfel 1/4 wiederrum überwiegen die individuellen Barrieren. Trotz organisationaler Maßnahmenzur Förderung von Wissenstransfer sträuben sich die Mitarbeiter oder sind unfähig, Wissen anandere weiterzugeben. Entscheidendend in diesem Fall ist, dass die Mitarbeiter aufmerksam daraufwerden, dass der Wissenstransfer auch zum eigenen Vorteil beitragen kann. Dies ist nämlich der Zeitpunkt,wenn die Wissensverteilung akzeptiert und angewendet wird. Hat ein Mitarbeiter beispielsweiseVorteile durch Weitergabe eigener Erfahrungen erzielt, wird er zum abermaligen Wissenstransfer ehergewillt sein. Ein anderes Problem, welches typisch für diese Situation (hohe individuelle, geringe organisationaleBarrieren) ist die Einführung von neuen IT-Systemen im Unternehmen. Typischerweiseversucht das Management mit einem neuen Intranetsystem den Wissenstransfer zu fördern. Auf dereinen Seite könnte eine solche Initiative nun aber daran scheiter, dass die Wissensanbieter kein Interessedaran haben, das neue System zu nutzen, um die Machtverhältnisse zu bewahren. Auf der anderenSeiten kann durch ein solches Unterfangen natürlich auch die Neugierde bei den Mitarbeitern gewecktwerden und bei geschickter Einführung des Systems die unternehmensinterne Wissensteilung angekurbeltwerden. Sicher ist auf jeden Fall, dass der Einsatz von innovativen Technologien nicht immervorteilhaft ist. [Lugger et al. 2001]In einem Konzern, wo individuelle Barrieren durch die große Anzahl an Mitarbeiter und das Aufeinandertreffenunterschiedlicher Nationalitäten, Kulturen oder Religionen stark ausgeprägt sind, helfenunter anderem einheitliche Unternehmenswerte oder aber informelle Treffen, wo Vorurteile abgebautwerden können. Ein weiteres Problem in einem großen Unternehmen ist natürlich der Machtaspekt.So werden interessante KM-Initiativen <strong>of</strong>t behindert, indem ein Mobbing gegen die Verantwortlichenbetrieben oder die Projektleitung ausgetauscht wird, damit die bestehenden Machtverhältnisseaufrecht erhalten. Schließlich ist auch die Einführung eines neuen IT-Systems nicht immer vorteilhaft,wie im letzten Absatz bereits erwähnt wurde. Ein erfolgsversprechender Lösungsweg zu Würfel 1/4lautet: Das Unternehmen muss den Mitarbeitern zeigen, wo die Vorteile der Wissensverteilung liegen,bevor eine entsprechende Initiative gestartet werden kann. Die kann beispielsweise durch den Einsatzvon Wissensmaklern geschehen, die zwischen Wissensanbietern und -konsumenten vermitteln oderselber Wissen einbringen. Natürlich ist es auch notwendig, dass das Management mit gutem Beispielvorangeht, wenn es um die Umsetzung eines Knowledge Management Projekts geht.Der schlechteste Fall von Wissensbarrieren aus Sicht der Wissensanbieter ist mit dem Würfel 1/3in Abbildung 3.2 beschrieben. Diese Konstellation ist gekennzeichnet durch frustrierte Individuen wieauch eine unflexible Organisation. Die organisationellen Barrieren, die im letzten Absatz beschriebensind, werden hier durch die individuellen Barrieren der Informationsanbieter verstärkt. Wissensan-

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