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3.3. ABBAU VON WISSENSBARRIEREN 29Mit Würfel 2/4 ist jene Situation gemeint, in der ein Unternehmen versucht, die Mitarbeiter durchentsprechende Unterstützung und der notwendigen Infrastruktur zur Wissensteilung anzuhalten unddas Konsumieren von Wissen zu fördern, jedoch an den individuellen Barrieren scheitert. Viele KnowledgeManagement Projekte sind durch diese Situation charakterisiert: Es werden enorme finanzielleMittel in teure Datenbanksysteme investiert, im Endeffekt werden diese Systeme jedoch von den Wissenskonsumentennicht akzeptiert. Gründe dafür gibt es viele: So kann es sein, dass die Mitarbeiter zuwenig Zeit haben, um das neue, meist komplexe System ausreichend kennenzulernen. Oder die Mitarbeiterwerden nicht ausreichend in die Entstehung eines solchen Systems involviert und es wird quasiam Benutzer vorbeientwickelt. [Lugger et al. 2001]Mit diesem Punkt ist auch bereits ein Lösungsansatz zu sehen: die Kommunikation innerhalb einerOrganisation muss analysiert und je nach Bedarf unterstützt werden. Wesentlich dabei ist, dass mansich bei Verbesserungsmaßnahmen hinsichtlich Knowledge Management nicht nur auf die Einführungeines Intranetsystems beschränkt, sondern auch die anderen Kommunikationsmedien, die sich vondirekter Kommunikation bis hin zu Mobiltelefonen erstreckt, betrachtet und die vielversprechenstenLösungsansätze realisiert. [Lugger et al. 2001]Individuelle Wissensbarrieren in einem großen Konzern können natürlich von unterschiedlicherHerkunft sein. So kann ein Mitarbeiter aufgrund von Vorurteilen über eine andere Kultur den Wissenskonsumverweigern. Auch ein zu kompliziertes oder schlecht bedienbares IT-System kann sich negativauf die Wissensnutzung auswirken. Kulturellen Barrieren ist am besten durch informelle Treffen entgegenzuwirken,denn so können Vorurteile abgebaut werden. Für die Nutzung eines Systems sind inerster Linie Usability-Grundsätze bei der Entwicklung zu beachten.Schließlich beschreibt Würfel 2/3 wiederum den schlechtesten Fall für Wissenskonsumenten ineinem Unternehmen. Zu den eben genannten organisationalen Barrieren gesellen sich nun auch individuelleBarrieren. So kann die unzureichende Management-Unterstützung bei der Wissensnutzungdurch zu monotone Arbeitsabläufe die Wissensverteilung weiter herabsetzen. Um aus dieser Konstellationausbrechen zu können, müssen auf jeden Fall die – bewussten oder unbewussten – Hemmnissefür die Wissensteilung der Mitarbeiter analysiert und beseitigt werden. Und natürlich muss auch hierdas Management die notwendigen Vorraussetzungen schaffen, damit die Mitarbeiter miteinander kommunizierenund deren Erfahrungen an andere weitergeben. [Lugger et al. 2001]Für einen großen, verteilten Konzern bedeutet diese Situation eine Kombination der zuletzt behandeltenProblembereiche von hohen organisationalen und hohen individuellen Wissensbarrieren.Lösungsansätze für diese Barrieren sind dementsprechend in Würfel 2/2 und 2/4 zu finden.Wissenstransfer ist im wesentlichen durch ein Frage-und-Antwort-Prinzip charakterisiert. Deshalbmuss der unberechenbare, menschliche Faktor unbedingt beachtet werden, damit die hier diskutiertenBarrieren der Wissensverteilung vermieden werden können. Wichtig ist auch, wie bereits beschrieben,das Thema Kommunikation, insbesondere die interne Kommunikation. Des Weiteren kann die Wahldes falschen Kommunikationsmediums zu Problemen führen und Wissensbarrieren erzeugen, wie imnächsten Abschnitt über der Nutzung von Informationstechnologie genauer erläutert wird.FazitIn einem großen und multinationalem Unternehmen kommt es zusätzlich zu individuellen Barrierenvermehrt zu organisationalen Wissensbarrieren. Gegen individuelle Barrieren wie beispielsweisefehlende kommunikative Fähigkeiten, Angst vor Kritik, zuwenig Selbstvertrauen, usw. kann mangrundsätzlich folgende Maßnahmen ergreifen: Eine Verbesserung der Unternehmenskultur kann durchinformelle Treffen erreicht werden, wie die Studie über die Schindler Aufzüge AG in Abschnitt 4.2zeigen wird. Mitarbeiter mit einem sozialen Manko können mittels Workshops entsprechend geschultwerden, wie in Abschnitt 3.7 über individuelles Lernen nachzulesen ist. Zudem ist es wichtig, Anreiz-

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