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der fuldaer bewegungs-check 2011 - Institut für Sportwissenschaft ...

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en und damit als „positives Modell <strong>für</strong> die Bewegungs- und Sportsozialisation<br />

ihrer Kin<strong>der</strong> wirken“ (S. 332). Ebenfalls auf primärer Ebene werden auch<br />

gleichaltrige Sozialpartner verortet, die durch soziale Unterstützungsleistungen<br />

auf das Sportengagement und somit auf die sportmotorische Leistungsfähigkeit<br />

wirken (Baur & Burrmann, 2009).<br />

Brehm und Tittlbach (2010) benennen mit Erziehung und Bildung auch Aspekte<br />

<strong>der</strong> sekundären Ebene <strong>der</strong> Sozialisationsinstanzen. Bezüglich des Einflusses<br />

dieser beiden Bereiche auf die motorische Leistungsfähigkeit kann in<br />

verschiedene Richtungen argumentiert werden. Einerseits spielt die Quantität<br />

und die Qualität des Bewegungsangebots in Kin<strong>der</strong>gärten und Schulen eine<br />

Rolle. Neben dem traditionellen Schulsport sind hierbei auch mo<strong>der</strong>ne Gestaltungskonzepte,<br />

wie etwa die „Bewegte Schu. Solche Konzepte zielen darauf ab,<br />

mehr Bewegung in den Schulalltag zu bringen, etwa durch bewegten Unterricht,<br />

bewegte Pause etc. An<strong>der</strong>erseits liegen einschlägige Forschungsergebnisse<br />

vor, die <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Schulbildung eine Auswirkung auf die sportliche Aktivität des<br />

Einzelnen beimaßen – ein Aspekt, <strong>der</strong> vor allem bei älteren Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

sowie im frühen Erwachsenenalter eine Rolle spielt. Brinkhoff (1998)<br />

stellt hierzu zusammenfassend fest, dass die sportliche Aktivität von Gymnasiasten<br />

am höchsten, die <strong>der</strong> Hauptschüler dagegen am niedrigsten ist.<br />

Auf tertiärer Ebene spielen unter an<strong>der</strong>em die Medienumwelt 3 und die Freizeitorganisationen<br />

eine Rolle, wobei hier dem Sportverein eine entscheidende<br />

Rolle zukommt (Baur & Burrmann, 2009). Das Angebot an Freizeitorganisationen<br />

ist zwar stark abhängig von <strong>der</strong> Wohnumwelt, aber generell ist anzunehmen,<br />

dass die Sportvereine als klar abgrenzbare Orte des Sporttreibens von<br />

beson<strong>der</strong>er Bedeutung sind, da sie die höchsten Mitgliedschaftsquoten unter<br />

den Jugendorganisationen aufweisen. Der Einfluss <strong>der</strong> Wohnumwelt auf das<br />

Sporttreiben <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen wird u.A. daran deutlich, dass in ländlichen<br />

Regionen größere Hemmnisse bestehen, sich am vereinsorganisierten<br />

Sport zu beteiligen. Baur und Burrmann (2009; 2010) konnten z.B. nachweisen,<br />

dass auf dem Lande oftmals Kleinstvereine mit rund 45 Mitglie<strong>der</strong>n dominieren,<br />

die <strong>für</strong> gewöhnlich auf ein schmales Sportartenspektrum limitiert sind. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass 24% <strong>der</strong> untersuchten Jugendlichen in Orten unter 500<br />

3 Für die Bewegungsarmut und damit <strong>für</strong> Defizite in <strong>der</strong> motorischen Leistungsfähigkeit <strong>der</strong><br />

jungen Generation wird häufig <strong>der</strong> erhöhte Medienkonsum verantwortlich gemacht. Als klar<br />

dominierend erweist sich hierbei das Fernsehen, welches die Kin<strong>der</strong> zum gerätefixierten Stillsitzen<br />

zwingt. Auch an dieser Stelle wird die Vernetzung <strong>der</strong> unterschiedlichen Sozialisationsinstanzen<br />

deutlich. So ist ein hoher Fernsehkonsum beispielsweise eng mit den Aspekten<br />

Wohnumwelt und Familie verknüpft. Eine zunehmende Verhäuslichung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, ist u. A.<br />

auch durch die eingeschränkte Möglichkeit zur Aktivität im Freien o<strong>der</strong> die Übernahme des<br />

Fernsehkonsums <strong>der</strong> Eltern mitbedingt (Podlich & Kleine, 2000).<br />

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