48 <strong>StaDtNachrichtEN</strong> <strong>StaDtNachrichtEN</strong> <strong>Gmünd</strong> • Nr. 3 / Dezember 2011
20 Jahre <strong>Künstlerstadt</strong> <strong>Gmünd</strong> <strong>StaDtNachrichtEN</strong> <strong>StaDtNachrichtEN</strong> – 20 Jahre Kulturinitiative <strong>Gmünd</strong> Eine Rückschau von Dr. Erika Schuster Der Verein Kulturinitiative <strong>Gmünd</strong> feiert heuer sein 20-Jahr- Jubiläum und damit zwei Jahrzehnte beständiger Kulturarbeit und erfolgreicher Vermarktung der <strong>Künstlerstadt</strong> als neue touristische Marke in Kärnten. Wie kaum eine andere Stadt vergleichbarer Größenordnung hat es <strong>Gmünd</strong> verstanden, sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein unverwechselbares und einzigartiges Image zu geben. <strong>Gmünd</strong> ist als <strong>Künstlerstadt</strong> landauf, landab ein Begriff geworden. Und gleich zweierlei gibt heuer im Jubiläumsjahr wirklich Anlass zu großer Freude: Noch nie hat <strong>Gmünd</strong> in den vergangenen Jahrzehnten so viele Besucher gezählt wie in diesem Jahr! Selbst an sehr heißen Sommertagen war die Altstadt gut belebt, kaum ein Platz in den Kaffeehäusern der Stadt zu bekommen. Bis in den Spätherbst hinein gehörten interessierte Besuchergruppen zum täglichen Stadtbild. Über 2.000 Menschen haben sich heuer an geführten Kulturspaziergängen durch die Stadt beteiligt. Es hat also tatsächlich 20 Jahre beharrlicher Arbeit bedurft, dass jedermann nun die positiven Auswirkungen auf die Stadt sehen und spüren kann. Vielleicht ist es daher kein Zufall, dass wir im selben Jahr, 2011, den größten europäischen Tourismuspreis nach <strong>Gmünd</strong> und damit erstmals nach Kärnten holen konnten. Der EDEN AWARD (EDEN steht für European Destination of ExcelleNce) wird seit 2007 von der Europäischen Union jährlich zu einem bestimmten Thema an je eine Destination pro EU-Staat verliehen. In einem aufwändigen Auswahlverfahren, durchgeführt von Österreich Werbung und Wirtschaftsministerium, konnte die Einreichung der Kulturinitiative <strong>Gmünd</strong> zum EDEN AWARD 2011 unter 40 Einreichungen letztlich vor den finalen Destinationen Carnuntum/NÖ und Steirisches Thermenland überzeugen. Es war durchaus aufregend für mich, in Wien vor die Jury zu treten und mit einer PowerPoint-Präsentation und viel Enthusiasmus die Vorzüge <strong>Gmünd</strong>s zu präsentieren. Und das war keineswegs die einzige Präsentation der <strong>Künstlerstadt</strong> heuer: Die Internationale Kulturtourismus- und Stadtmarketingtagung in Salzburg, die Österreichische Nachhaltigkeitskonferenz im Pielachtal, die Jahreskonferenz der Europäischen Vereinigung Ummauerter Städte in Lucca/I waren Orte, an denen ich die <strong>Künstlerstadt</strong> <strong>Gmünd</strong> einem großen Fachpublikum vorstellen durfte. Stadt <strong>Gmünd</strong> ein detailliertes Orts- & Regionalentwicklungskonzept mit dem Titel „Kultur-& <strong>Künstlerstadt</strong> <strong>Gmünd</strong>“ erarbeitet. Von Anfang an stand die Idee im Vordergrund, die kleine, in ihren mittelalterlichen Strukturen so hervorragend erhaltene Stadt mit Hilfe von Kunst- und Kulturprogrammen zu beleben, neues Leben in leer stehende Gebäude der Altstadt einziehen zu lassen. Mit der Schwerpunktsetzung auf Bildende Kunst und Kunsthandwerk ist es nach und nach gelungen, 16 Gebäude in der Altstadt, die vormals ungenutzt standen, mit Kunst und Kultur zu revitalisieren und während der Sommermonate ganztägig dem interessierten Publikum zu öffnen. Das nachstehende Diagramm veranschaulicht die schrittweise Entwicklung dieses erfolgreichen „Leerflächenmanagements“ in der Stadt: Die Stadt beeindruckt heute mit ihrem außergewöhnlich großen Angebot an ganztägig geöffneten Kultureinrichtungen und macht sie dadurch tatsächlich zu einer <strong>Künstlerstadt</strong>. Dem Besucher bietet <strong>Gmünd</strong> Ausstellungen, Museen, zahlreiche Galerien in aufwändig restaurierten Gebäuden, Künstlerateliers und Internationale Gastateliers, Skulpturengärten und das mittlerweile größte Veranstaltungsangebot in Oberkärnten. Bei einem Rundgang durch den Ort spüren die Besucher, dass tatsächlich eine ganze Stadt die Kunst lebt. Und auch die Wirtschaft hat am Erfolg teil. In kaum einer anderen Stadt dieser Größenordnung findet der Einheimische und Besucher noch eine so intakte Infrastruktur vor: Die Liste der Unternehmen ist lang, vom Buchhändler bis zum Optiker, von der Apotheke bis zu den Bäckereien, vom Elektrogeschäft bis zu den Blumenhandlungen, finden sich Geschäfte aller Art im Ort. Die Verweildauer unserer Gäste hat in den letzen Jahren enorm zugenommen. War man früher auf der Durchreise in <strong>Gmünd</strong> kurz stehen geblieben, so ist die <strong>Künstlerstadt</strong> <strong>Gmünd</strong> nun selbst ein beliebtes Ausflugsziel für sich geworden. Das unglaublich vielfältige Angebot und die Möglichkeit, einen ganzen Tag in Museen und Ausstellungen Mit dem EDEN Award eröffnen sich für die <strong>Künstlerstadt</strong> zu verbringen und dabei jedes Jahr wieder Neues entde- <strong>Gmünd</strong> ungeahnte, neue Möglichkeiten für internationale cken zu können, machen die Stadt so einzigartig und le- Kooperationen unter den bisher 98 Eden Destinationen benswert. Für jeden findet sich etwas Interessantes, die Europas. Besucherzufriedenheit ist hoch. Die Wertschöpfung aus dem kontinuierlich gestiegenen Tagestourismus mit vor- Angefangen hat alles 1991. Damals wurde österreichweit sichtig geschätzten 125.000 Besuchern pro Jahr beträgt in sehr vielen Gemeinden an sogenannten Orts- und Regi- jährlich ca. € 3.500.000, die der ganzen Stadt zugute onalentwicklungskonzepten gearbeitet. Die Kulturinitiative kommen. Auch der Nächtigungstourismus in <strong>Gmünd</strong> weist <strong>Gmünd</strong>, gerade ins Leben gerufen, hat unter gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 1,9 % trotz Reduktion ihrem <strong>Gmünd</strong> Obmann • Nr. der 3 ersten / Dezember Stunde, 2011 Heinz Miklautz, für die der Bettenzahl im Ort auf. 49