StaDtNachrichtEN - Künstlerstadt Gmünd
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<strong>StaDtNachrichtEN</strong><br />
<strong>StaDtNachrichtEN</strong><br />
Neue Erkenntnisse zur Geschichte unserer Stadt<br />
Ein für die Stadtgeschichte <strong>Gmünd</strong>s wichtiges Projekt konnte vom Stadtverein <strong>Gmünd</strong> erfolgreich abgeschlossen<br />
werden: Die Erforschung der Stadtmauer und der Burg. Die Vorgeschichte des Auftrages zur<br />
Untersuchung ist schnell erzählt. Als Frau Mag. Christiane Wolfgang im Auftrag des Bundesdenkmalamtes<br />
die Volksbank bauhistorisch untersuchte, wurde ich gebeten, gemeinsam mit HD Herbert Wagner Unterlagen<br />
und alte Fotos dieses Gebäudes zur Verfügung zu stellen. In der Folge gab es viele Gespräche und bei<br />
Rundgängen durch <strong>Gmünd</strong> kamen immer wieder Zweifel über die richtige Datierung einzelner Abschnitte<br />
der Stadtmauer auf. Mag. Wolfgang regte eine Begehung mit MMag. Ronald Woldron an, einem anerkannten<br />
Fachmann auf dem Gebiet mittelalterlicher Stadtbefestigungen. Er war überrascht vom guten Erhaltungszustand<br />
unserer Mauer und meinte, bei einer Befundung würden sicher einige Überraschungen zu<br />
erwarten sein. Auf der Burg erlebten wir eine herbe Enttäuschung. Unsere Annahme, die Friedensverhandlungen<br />
1252 werden wohl hier in der befestigten Burg stattgefunden haben, erwies sich als falsch, da es<br />
diese damals noch nicht gab – auf Grund der Mauertechnik konnte sie erst hundert Jahre später errichtet<br />
worden sein. Schon bei dieser ersten Begehung vermutete Herr Woldron, dass es eine ältere Stadtburg in<br />
<strong>Gmünd</strong> gab und dass diese eventuell im Amthof zu finden wäre. Eine Vermutung, die im Laufe der Bearbeitung<br />
der Stadtmauer und der Burg durch Christiane Wolfgang und Roland Woldron bestätigt werden<br />
konnte. Ein wesentliches Ergebnis der Untersuchungen durch die beiden Bauforscher war auch die eindeutige<br />
Festlegung der ursprünglichen Größe der Stadt vor der Erweiterung beim sog. Neuen Markt (heute<br />
Kirchplatz). So konnte die durch den Bau der Reitschule entstandene Lücke rekonstruiert werden, weil im<br />
Bereich des Hauses Hintere Gasse Nr. 29 der Eckturm der alten Stadt gefunden wurde. Mit großem Interesse<br />
aufgenommen wurden die Ausführungen Woldrons bei der Präsentation der Ergebnisse am 23. September<br />
in der Reitschule in <strong>Gmünd</strong> und auch die beiden Stadtführungen am Sonntag anlässlich des Tages<br />
des Denkmals. Viele Teilnehmer erwarben außerdem den gedruckten Baubericht, der bereits Mitte Oktober<br />
restlos ausverkauft war. Weil es noch immer Anfragen gibt, haben wir uns entschlossen, 50 Exemplare<br />
nachdrucken zu lassen. Diese sind im Fremdenverkehrsbüro, im Kulturbüro im Rathaus und im Hutgeschäft<br />
Pschernig zum Preis von € 35.– erhältlich.<br />
Anton Fritz, Obmann Stadtverein<br />
GMÜND<br />
BURG UND STADTBEFESTIGUNG<br />
BAUHISTORISCHE UNTERSUCHUNG:<br />
MMag. Ronald WoldRon<br />
Kupkagasse 2/6, 1080 Wien - mobil 0664/1435235<br />
ronald.woldron@boku.ac.at<br />
Mag. ChRistiane Wolfgang<br />
Parhamerplatz 11/15, 1170 Wien - mobil 0650/9625150<br />
christiane.wolfgang@gmx.at<br />
<strong>Gmünd</strong> • Nr. 3 / Dezember 2011