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StaDtNachrichtEN - Künstlerstadt Gmünd

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Die Geschichte dieser „geteilten Kirche“ beginnt im 15.<br />

Jahrhundert mit der Nennung eines Kreuzes vor dem oberen<br />

Tor. 1588 wird ein „Kreuz am Pichl“ genannt. Die<br />

nächsten beiden Jahreszahlen finden sich im heutigen<br />

Bau. Die Inschrift außen am Altarteil der Kirche nennt im<br />

Chronogramm die Jahreszahl 1784, das Gitter vor dem<br />

Altar ist mit 17 PDISIM 54 (H über S), also 1754 datiert.<br />

Die Buchstaben bedeuten: Posuit De Suo Hoc Monumentum<br />

= "... hat dieses Bauwerk aus seinen eigenen Mitteln<br />

errichtet / errichten lassen". (Übersetzung MMag. Dr. Sonja M.<br />

Schreiner, Uni Wien.)<br />

1754 ist der Inhaber der Herrschaft <strong>Gmünd</strong> Ernst Maria<br />

Josef Graf Lodron, hat er – vielleicht aus Dankbarkeit nach<br />

der Geburt seines Sohnes im selben Jahr – die ursprünglich<br />

wohl kleinere Kapelle erweitert? Dann bezieht sich die<br />

Jahreszahl des Chronogramms vielleicht auf eine Renovierung<br />

unter seinem Nachfolger Hieronymus Maria Graf Lodron?<br />

Allerdings fehlt der Beweis in Form des Wappens<br />

mit dem „Brezelschweif“, der sonst bei allen Lodronschen<br />

Häusern und Stiftungen zu sehen ist. Auch die lateinische<br />

Abkürzung spricht dagegen. So könnte der damalige Pfarrer<br />

von <strong>Gmünd</strong> in Frage kommen. Wer das war und ob er<br />

der Erbauer sein könnte, muss aber weiteren Forschungen<br />

vorbehalten bleiben.<br />

Gesichert ist, dass der Rennweger Uhrmacher und Maler<br />

Josef Meßner 1861 den Auftrag bekam, das Altarbild neu<br />

zu malen.<br />

<strong>StaDtNachrichtEN</strong><br />

<strong>StaDtNachrichtEN</strong><br />

Neues vom Stadtverein<br />

1894 wurde das Geländer in der Emporenkirche neu hergestellt<br />

und an der Kapelle selbst die Bretterwände weggenommen<br />

und durch eine Ziegelmauer ersetzt. Auch die<br />

Türen wurden neu gemacht und die Kapelle neu gefärbelt.<br />

1906 wurde das Geländer wieder erneuert und mit Carbolineum<br />

eingelassen. Das Holz bezog man damals von der<br />

Fa. Glantschnig/<strong>Gmünd</strong>. In der 2. Hälfte des 19. Jh. hat<br />

eine Gräfin Aloysia „Kreuzbichl renovieren lassen“, aus<br />

1925 ist ebenfalls eine Renovierung belegt, bei der auch<br />

ein nicht näher bekannter Frauenverein von <strong>Gmünd</strong> mitgeholfen<br />

hat.<br />

Am 30. 8. und am 20. 9. 1914 gab es Kriegsprozessionen<br />

zum Kreuzbichl, im August von <strong>Gmünd</strong> und im September<br />

aus dem Katschtal. Damals gab es noch zwei Glocken, die<br />

allerdings neben mehreren anderen 1917 für Kriegszwecke<br />

abgeliefert werden mussten. (1926 konnte vom Opfergeld<br />

wieder eine Glocke vom Mitterberger am Maltaberg gekauft<br />

werden.)<br />

Ab 1938 wurde vom Maler Veiter aus Klagenfurt das Stifterbild<br />

an der Außenseite der Stadtpfarrkirche renoviert<br />

und 1944 bekam er auch den Auftrag, die Erneuerung des<br />

stark beschädigten Altarbildes vom Kreuzbichl in Angriff zu<br />

nehmen, vor allem, weil Sanierungsversuche durch einen<br />

ortsansässigen Maler nicht gelungen waren. Vom Bild<br />

Josef Meßners war nicht mehr viel erhalten geblieben, Veiter<br />

sicherte noch das Antlitz der Muttergottes, ihre linke<br />

Hand, das Haupt des toten Heilands und Kopf und Arme<br />

des Johannes. Für die Baugeschichte der Kapelle ist auch<br />

der weitere Bericht Veiters von Bedeutung.<br />

Er schreibt: „Im weiteren Verlauf des Abhebens der Ölmalereireste<br />

zeigte sich an einigen Stellen das Aufscheinen<br />

noch älterer Bestandteile, welche ohne jeden Zweifel vom<br />

Urzustande nach Erbauung der Kapelle als Fragmente einer<br />

Frescomalerei zu erkennen waren. Davon erhalten<br />

<strong>Gmünd</strong> • Nr. 3 / Dezember 2011 55

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