StaDtNachrichtEN - Künstlerstadt Gmünd
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<strong>StaDtNachrichtEN</strong><br />
<strong>StaDtNachrichtEN</strong><br />
Das <strong>Gmünd</strong>ner Hirtenspiel<br />
Singspiel aus dem 17. Jh. für Soli, Chor und Orchester<br />
Leitung: Manfred Tischitz<br />
Fast 50 Jahre haben Noten, Textbücher u. a. Unterlagen<br />
geruht, blieben Diskussionen um eine Wiederaufführung<br />
des Weihnachtsspieles fruchtlos, bis es in den Jahren<br />
1996–1998 von Manfred Tischitz wieder auf die Bühne<br />
gebracht wurde. Nach einer nun 13-jährigen Pause wird<br />
eines der bedeutendsten alpenländischen Hirtenspiele,<br />
neu aufgearbeitet, wieder aufgeführt.<br />
Bis in das Jahr 1835 lassen sich Hirtenspielaufführungen<br />
in <strong>Gmünd</strong> nachweisen; die Wurzeln des volkstümlichen<br />
Weihnachtsspiels reichen allerdings bis in 17. Jh. zurück.<br />
Manche Texte und Singweisen sind noch viel älter, wie z. B.<br />
das „Engelslied“ aus dem Jahre 1543 oder das bekannte<br />
„Schäferlied“, das sich wörtlich in der Volksliedersammlung<br />
„Des Knaben Wunderhorn“ wiederfindet. Im Vergleich zu<br />
anderen alpenländischen Weihnachtsspielen geht das<br />
<strong>Gmünd</strong>ner Hirtenspiel am meisten seine eigenen Wege<br />
und weist in den meisten Szenen, wie z. B. in der „Schäferszene“<br />
typisch „<strong>Gmünd</strong>nerische Züge“ auf. Erstmals<br />
wurden 1835 vom Stadtlehrer Vinzenz Schwarz, die Originallieder<br />
des <strong>Gmünd</strong>ner Spieles in Noten gesetzt. Nach<br />
seinem Tode übernahm J. Stiegler, Oberlehrer in <strong>Gmünd</strong>,<br />
die Leitung des Spieles. Spenglermeister Josef Klebermaß,<br />
der Ältere, sammelte ab 1868 Texte und Originallieder;<br />
das Material war und ist wichtige Grundlage für alle<br />
Überarbeitungen. Im Laufe der Jahrzehnte – und vor allem<br />
mit der 1922 von Schuldirektor Andreas Klocker erarbeiteten<br />
großen Orchesterbegleitung für das bis dahin nur von<br />
einer Geige begleitete Singspiel und mit dem von Sepp<br />
Moser, Postwirt in <strong>Gmünd</strong>, überarbeiteten Textbuch – wurde<br />
aus dem <strong>Gmünd</strong>ner Hirtenspiel bald eine äußerst erfolgreiche<br />
Weihnachts-„Operette“, die in Spittal und im<br />
Klagenfurter Stadttheater große Erfolge feierte. Der Beginn<br />
des 2. Weltkrieges unterbrach alle Aktivitäten. Dann<br />
flammte das Interesse am weihnachtlichen Spiel nochmals<br />
für einige Jahre auf. In der allgemeinen Begeisterung<br />
wurde im Laufe der Zeit der Text immer umfangreicher;<br />
publikumswirksame Improvisationen auf der Bühne wurden<br />
für weitere Auftritte übernommen. 1948/49 gab es<br />
erfreulicherweise wieder mehrere Hirtenspielaufführungen<br />
in <strong>Gmünd</strong>. Die Spielleitung hatte Hans Klebermaß, die musikalische<br />
Leitung lag in den Händen von Pater Rudolf<br />
Gartz. Das Interesse am <strong>Gmünd</strong>ner Hirtenspiel hat aber<br />
nie aufgehört. Um Manfred Tischitz, Musikpädagoge und<br />
Leiter des Pankratiums <strong>Gmünd</strong> haben sich für die diesjährigen<br />
Aufführungen nun wieder ein 18-köpfiges Orchester<br />
und 18 Sängerinnen und Sänger aus <strong>Gmünd</strong> und Umgebung<br />
zusammengefunden.<br />
<strong>Gmünd</strong> • Nr. 3 / Dezember 2011