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Lufthansa und die Reisebüros
ONE
Umsteuern befreit
»Warum schreit keiner«
TRAVEL ONE, 30.3.2005
■ Mit Interesse habe ich Ihren Artikel
gelesen und auch die abgeleiteten
Schlussfolgerungen. Ich bin
zwar nicht der Meinung, dass wir
mit der neuen Regelung besser
fahren, auch da die Lufthansa ihre
Gebühren im Internet deutlich reduziert
hat, aber was hilft das Jammern,
wenn man sowieso nicht
wirklich etwas ändern kann. Die
einzige Reaktion von uns ist aber,
dass wir, wo immer möglich, von
der LH auf eine andere Star-Alliance-Airline
umsteuern, und das
klappt außerordentlich gut. Seit
November haben wir sicher
schon über 40.000 Euro auf andere
Airlines verlagert. Zwar bekommen
wir dort meist auch keine
Provision, aber es gibt uns immer
ein gutes Gefühl, wenn wir der
LH, die uns diese Null-Lösung
und die Folgen eingebrockt hat,
den einen oder anderen Kunden
abziehen. Gut wäre es, wenn alle
Reisebüros so verfahren würden;
denn ein Umsatzverlust von mehreren
hundert Millionen Euro
wäre auch für die Lufthansa sicher
keine Kleinigkeit.
J. Loock
Reiseservice Renate Loock,
Hannover
Gute Besserung
»Warum schreit keiner«
TRAVEL ONE, 30.3.2005
30. MÄRZ 2005 I 13. WOCHE
DAS MAGAZIN FÜR REISEPROFIS
INTERVIEW DER WOCHE
CWT-Chef Hubert Joly
über Zukunftsstrategien
Warum Automatisierung
bei Geschäftsreisen die
Schlüsselrolle spielt ➤ 7
PRODUKT
Die Trendsportarten
des Sommers 2005
Warum Faszinatour-Frau
Barbara Bunz an den
Rafting-Boom glaubt ➤ 8
DESTINATION
Namibia will Naturschutz
durch Tourismus fördern
Wie Touristiker im Süden des
Landes umweltfreundliche
Angebote aufbauen ➤ 20
Trennung auf Raten
Wie LH-Vertriebsprofi Wolfgang Schmidt das wechselhafte
Verhältnis des Kranichs zum Vertrieb erklärt Sales ➤ 14
+++ Schmetterling im Clinch mit Touropa ➤ 4 +++ Firmen
geizen bei Geschäftsreise-Etats ➤ 5 +++ TUI integriert
neue Leistungen ins Portal ➤ 12 +++ Studiosus startet
Reisen nach Nordzypern ➤ 13 +++ CRS bauen Angebotspalette
aus ➤ 15 +++ Tunis kommt als Städteziel ➤ 22
■ Sie wollen wissen, warum wir
Reisebüros nicht mehr schreien
können? Nun, weil uns die Verbandsvorsitzenden
mit ihrer angeblich
besseren Taktik, lieber re-
den zu wollen, einen »Luftröhrenschnitt«
verpasst haben. Damit
können wir Reisebüros zwar
noch eine Zeit lang überleben,
aber verbessern wird sich damit
unsere Situation gegenüber den
Leistungsträgern nicht. Wir alle
haben doch die letzten Jahre gesehen,
was uns diese netten Kaffeerunden
gebracht haben. Leistungsträger
mit Millionengewinnen,
die im großen Maße durch
Provisionskürzungen und mit
Nettopreisen erwirtschaftet wurden.
Unsere Verbandsvertreter
werden für uns vielleicht noch
eine »Magensonde« heraushandeln
und glauben, damit könnten
sie uns retten. Wer das glaubt,
wird vielleicht selig, aber mehr
nicht. In diesem Sinne wünsche
ich uns allen eine gute Besserung!
Dieter Büsing
Reisebüro Körnerwall, Bremen
Resignation zu schwaches Wort
»Warum schreit keiner«
TRAVEL ONE, 30.3.2005
■ Ihrem Artikel kann ich nur bedingt
zustimmen: »Resignation«
ist ein richtiges Wort, aber stärker
und auch anders als Sie es
darstellen: Viele haben eingesehen,
dass Lufthansa und andere
Carrier sich entschlossen haben,
ohne und auch gegen Reisebüros
zu agieren. Dagegen anzugehen
ist vergeudete Energie! Und verschleudertes
Geld, da »Hilfe« aus
rechtlicher Sicht nicht zu erwarten
ist.
Aber: Vor dem 1. September
2004 haben 40 Prozent der Reisebüros
bereits keine LH verkauft
und in den Monaten danach
haben die Hälfte der restlichen
damit ebenfalls angefangen.
Viele weitere verkaufen nur
»passiv« auf Kundenanfrage:
»Wir sind keine LH-Agentur.
Schlagen Sie sich entweder mit
dem Internet herum oder wir
können zu anderen Bedingungen,
die uns Lufthansa oder auch
andere Airlines diktieren, Tickets
besorgen.« Ich spreche aus der
Praxis von mehreren 100 Reisebüros,
sowohl unserer Kette als
auch anderer Ketten und auch
»privater« Büros, mit denen wir
freundschaftlich verbunden sind.
Name ist der Redaktion bekannt
Reisebüros als Werbeplattform
»HLF wird zu Hapagfly«
TRAVEL ONE, 30.3.2005
■ Der Hintergrund für diesen neuen
Auftritt dürfte der von Herrn
Munsch geäußerte Hinweis sein,
dass es in naher Zukunft auf Ferienflieger
keine Provision mehr
geben wird. Damit kann er nur
Hapag Lloyd meinen, aber HLF
wird noch zu gut über Reisebüros
und zu wenig über das Internet gebucht.
Also nimmt man die Reisebüros
als Werbeplattform für den
Internetvertrieb: Jeder an einen
Kunden abgegebene Fluplan wirbt
für den Direktvertrieb im Internet.
Ich kann nur hoffen, dass alle Reisebüros
diese Strategie erkennen
und, dass wir diesen Papiermüll
kostenlos entsorgen können.
J. Loock
Reiseservice Renate Loock,
Hannover
GESTERN
1975 ■ Vor 30 Jahren kauft
der Schah von Persien 50
Prozent der Intercontinental
Hotels und 15 Prozent von
Pan Am.
1985 ■ Vor 20 Jahren ermittelt
eine Studie, dass flexible
Arbeitszeiten im Reisebüro
möglich und wünschenswert
sind.
1995 ■ Vor zehn Jahren
wird Klaus Laepple asr-Präsident.
Er ist der Nachfolger
von Albrecht Feibel.
2004 ■ Vor einem Jahr eröffnet
TUI unter dem Namen
Touristik Express das erste
Lowcost-Reisebüro.
Geblättert in
TRAVEL ONE und
seinem Vorgänger
Reisebüro Bulletin
28 TRAVEL ONE 6.4.2005