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Hainfeld Info 03/2010 - Wir Hainfelder

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Mein Hobby<br />

3-10 Mein Hobby<br />

Ein Berg, vertraut wie das eigene<br />

Wohnzimmer<br />

Auch wenn Wandern in Österreich als beliebter Volkssport<br />

gilt, trifft man ganz selten Menschen wie Alfred Vanicek, die<br />

dieses Hobby mit so viel Konsequenz und Weisheit betreiben.<br />

Denn statt immer neue und höhere Berge zu erklimmen, geht er stets den gleichen Weg. Insgesamt 3.000<br />

Mal absolvierte der Naturfreund die 3-Hüttenwanderung, abgestempelt und somit kontrolliert bei der<br />

Lindenstein-, der <strong>Hainfeld</strong>er- und der Liasnböndlhütte. Das waren im Schnitt 125 Tage/Jahr im Laufe von<br />

24 Jahren bzw. 30.000 km zu Fuß.<br />

Begonnen hatte alles nachdem<br />

der von Jugend auf sportliche<br />

Mann mit 52 Jahren die geliebten<br />

Fußballschuhe an den Nagel<br />

hängen musste und eine Alternative<br />

suchte. Denn Alfred Vanicek, der 43<br />

Jahre bei der Firma Kaschütz als Gießer<br />

gearbeitet hatte, sehnte sich zum<br />

Ausgleich nach Bewegung und frischer<br />

Luft. Als 1986 die 3 Hütten-Pässe<br />

entstanden, die für Wanderabzeichen<br />

abgestempelt werden konnten,<br />

wurde aus dem ersten spaßigen Wetteifern<br />

mit Freunden bald eine ernsthafte<br />

Kraftquelle. Sonst hätte er wohl<br />

nicht den Entschluss gefasst 125 Wanderungen/Jahr<br />

zu schaffen, d.h. jedes<br />

Wochenende plus Feiertage, Sommer<br />

wie Winter und bei jedem Wetter zu<br />

gehen. Nur 2x musste er aufgrund der<br />

Schneelage umdrehen. Wurde das Jahresziel<br />

nicht erreicht, so wiederholte er<br />

die Runde am gleichen Tag. Das hieß<br />

dann um 4.00 Uhr früh aufstehen, um<br />

zu Mittag ein 2. Mal aufbrechen zu<br />

können. Meistens legte es Herr Vanicek<br />

ja gemütlich an und kehrte auf den Hütten auch gerne länger ein<br />

- auf einen Plausch oder ein Kartenspiel. Wenn es sein musste,<br />

schafft er die 10 km allerdings auch in 75 Minuten. Hut ab!<br />

Das größte Highlight war für ihn die 2000er-Jubiläumswanderung<br />

im Jahre 2001, die der damals 68-jährige mit vielen Freunden,<br />

Weggefährten und fidelen Musikern absolvierte. Auch an<br />

diesem Tag, der sogar Radio-NÖ einen Bericht Wert war, wurde<br />

Alfred Vanicek im Kreis von Freunden<br />

und Wegbegleitern anlässlich der<br />

2.000sten Wanderung<br />

Vom Fußballer zum Gipfelstürmer: Alfred Vanicek bei der 500. Runde<br />

Auf dem Berg soll es dem Wanderer an nichts mangeln – dafür<br />

sorgen u.a. die Rohrbacher Kuchenbäckerinnen<br />

eines der insgesamt 8 Bankerln aufgestellt,<br />

die er im Laufe der Zeit organisierte<br />

- gestiftet von Sponsoren, auf<br />

der Altstoffsammelstelle gefunden<br />

und von ihm persönlich repariert.<br />

Knapp vor der 3.000sten Wanderung<br />

spielte plötzlich das Knie nicht mehr<br />

mit. Mit sportlichem Durchhaltevermögen<br />

und der Hilfe eines guten<br />

Arztes wurde das Ziel schlussendlich<br />

noch erreicht. Inzwischen ist das Gelenk<br />

mit Titanplatten repariert und es<br />

geht nach einer Operation und anschließendem<br />

Kuraufenthalt wieder<br />

bergauf - Aussichtsbankerln reparieren<br />

und das Gebüsch davor ausschneiden.<br />

Gezählt wird allerdings<br />

nicht mehr. So schnell kommt dem<br />

Alfred ohnehin keiner nach!<br />

Übrigens:<br />

Das regelmäßige Gehen bewirkte, dass<br />

Herr Vanicek kein extra Konditionstraining<br />

benötigte, um das ÖSTA-Abzeichen<br />

zu erreichen, das er insgesamt<br />

25x für die Kombination aus Laufen, Schwimmen, Springen,<br />

Radfahren und Kugelstoßen errang.<br />

Wer etwas von dem rüstigen Senior lernen will, könnte ihn<br />

bei den Nordic-Walking-Treffs begleiten, die unter seiner<br />

Leitung jeden Donnerstag um 18.30 Uhr beim Bahnhof Rohrbach<br />

starten.<br />

Alexandra Eichenauer-Knoll<br />

Konsequenz lohnt sich – im Sommer wie im<br />

Winter

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