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Psychische Erste Hilfe bei unverletzt-betroffenen Kindern in ...

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Harald Karutz: <strong>Psychische</strong> <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>bei</strong> <strong>unverletzt</strong>-<strong>betroffenen</strong> <strong>K<strong>in</strong>dern</strong> <strong>in</strong> Notfallsituationen 19Auf die o. g. Aspekte der E<strong>in</strong>fachheit, Vorläufigkeit sowie der nachgewiesenen Wirksamkeitkann <strong>bei</strong> den Maßnahmen zur <strong>Psychische</strong>n <strong>Erste</strong>n <strong>Hilfe</strong> übrigens <strong>in</strong> gleichem Maßeh<strong>in</strong>gewiesen werden wie <strong>bei</strong> der mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Erste</strong>n <strong>Hilfe</strong> 16 .Wichtig ist außerdem e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis darauf, daß die <strong>Psychische</strong> und die Mediz<strong>in</strong>ische <strong>Erste</strong><strong>Hilfe</strong> sich nicht gegenseitig beh<strong>in</strong>dern bzw. die jeweiligen Zielsetzungen nicht im Gegensatzzue<strong>in</strong>ander stehen, sondern vielmehr e<strong>in</strong>ander ergänzen. In e<strong>in</strong>igen Def<strong>in</strong>itionen wirddie PEH im Übrigen auch als unmittelbarer Bestandteil der MEH betrachtet bzw. es ist vone<strong>in</strong>er <strong>Erste</strong>n <strong>Hilfe</strong> die Rede, die aus den gleichberechtigten (!) Bestandteilen MEH undPEH besteht (vgl. z. B. BOURAUEL 1994, S. 477 u. LASOGGA/GASCH 1997, S. 326).Der frühere <strong>Erste</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Leitfaden des Deutschen Roten Kreuzes <strong>bei</strong>nhaltet als entsprechendeLehraussage: „Physische und psychische <strong>Hilfe</strong>leistung bilden e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit“(DEUTSCHES ROTES KREUZ 1998, S. 19a; Hervorh. v. H.K.).Zur Verfügung steht <strong>in</strong>zwischen jedenfalls e<strong>in</strong>e größere Anzahl unterschiedlicher Konzepte(bzw. Veröffentlichungen) zur <strong>Psychische</strong>n <strong>Erste</strong>n <strong>Hilfe</strong>, wo<strong>bei</strong> es sich hier nur teilweiseum die Ergebnisse notfallpsychologischer Forschung handelt (vgl. u. a. BENGEL1997; STEPAN 1998; LASOGGA/GASCH 1999a u. b; LASOGGA/GASCH 2000;LASOGGA 2001a, b u. c; DASCHNER 2001 sowie MÜLLER-LANGE 2001).„Empirisch abgesicherte Leitl<strong>in</strong>ien zum Umgang mit Notfallpatienten“ (LASOG-GA/GASCH 1999, S. 228) sowie persönliche Me<strong>in</strong>ungsäußerungen e<strong>in</strong>zelner s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sofernvone<strong>in</strong>ander zu unterscheiden – wenngleich mit dieser Feststellung nicht notwendigerweisee<strong>in</strong>e Wertung verbunden ist: Regeln zur Betreuung von Betroffenen, die z. B. auf persönlichenErfahrungen basieren, können durchaus s<strong>in</strong>nvoll und korrekt se<strong>in</strong>, nur ist dieGültigkeit empirisch abgesicherter Konzepte eben e<strong>in</strong>e andere.Auch wird darauf h<strong>in</strong>gewiesen, daß PEH-Konzepte unterschiedlich konkretisiert und „vielfachvor dem H<strong>in</strong>tergrund unterschiedlicher Theorieansätze, Menschenbilder [...] [,] Zielsetzungen[und Zielgruppen!] entwickelt worden s<strong>in</strong>d: So stehen z. B. Regelwerke, die aufwissenschaftlich analysierten Bedürfnissen von Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Notfallgeschehen bzw.der Bedürfnishierarchie nach Maslow basieren [...] neben anderen, die etwa <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kirchlich-theologischfundierten Seelsorgetradition stehen“ (KARUTZ 2001, S. 37-38; Zus. v.H.K.).16 Bezugnehmend auf die Vorläufigkeit der psychischen <strong>Erste</strong>n <strong>Hilfe</strong> beschreiben z. B. mehrere AutorenMaßnahmen der PEH – wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise - als e<strong>in</strong>en Bestandteil e<strong>in</strong>er „(psychologischen)Rettungskette“ (vgl. z. B. FERTIG 1994, S. 7-11; LUCAS 2001, S. 17; POLOCZEK/SCHMITT/PAJONK 2001, S. 354).

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