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Psychische Erste Hilfe bei unverletzt-betroffenen Kindern in ...

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Harald Karutz: <strong>Psychische</strong> <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>bei</strong> <strong>unverletzt</strong>-<strong>betroffenen</strong> <strong>K<strong>in</strong>dern</strong> <strong>in</strong> Notfallsituationen 35257) die Rede, und auf die aus dieser Erkenntnis resultierende Forderung nach e<strong>in</strong>er möglichstfrühzeitig e<strong>in</strong>setzenden <strong>Psychische</strong>n <strong>Erste</strong>n <strong>Hilfe</strong> wurde bereits im ersten Abschnittder vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t h<strong>in</strong>gewiesen.Im folgenden Teil der Darstellung sollen die verschiedenen psychischen Symptome, diedas k<strong>in</strong>dliche Miterleben e<strong>in</strong>er Notfallsituation verursachen kann, nun im e<strong>in</strong>zelnen beschriebenund erläutert werden:Die Aktion Sorgenk<strong>in</strong>d nennt zunächst Kopfschmerzen, Schlafstörungen, „Straßenängste“,aggressive Verhaltensweisen, Konzentrationsschwächen, rasche Ermüdung und Unaufmerksamkeit.Zudem weisen die Autoren auf Bee<strong>in</strong>trächtigungen des familiären Lebensh<strong>in</strong>, und außerdem wird e<strong>in</strong> – allerd<strong>in</strong>gs nicht näher begründeter - Zusammenhang zwischenmiterlebten Verkehrsunfällen und dem Auftreten von Schulängsten hergestellt (vgl.AKTION SORGENKIND 1987, S. 384).In e<strong>in</strong>er neueren Informationsbroschüre der Akademie Bruderhilfe werden neben diesenSymptomen ergänzend auch e<strong>in</strong>e erhöhte Reizbarkeit, Gedächtnis- bzw. Er<strong>in</strong>nerungsschwierigkeiten,aber auch e<strong>in</strong>e erhöhte Suizidgefährdung sowie e<strong>in</strong>e - zum<strong>in</strong>dest <strong>bei</strong> älteren<strong>K<strong>in</strong>dern</strong> bzw. Jugendlichen - drohende Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit aufgeführt(vgl. P.A.P./BARTELS/KARUTZ/MÜLLLER-LANNGE/SEFRIN 2002, S. 17-22), wo<strong>bei</strong> e<strong>in</strong>e noch weitaus strukturiertere Darstellung der psychischen Notfallfolgen <strong>bei</strong>Fischer und Riedesser zu f<strong>in</strong>den ist: Sie verweisen darauf, daß die wesentlichsten Symptome,die <strong>bei</strong> <strong>K<strong>in</strong>dern</strong> nach Notfällen auftreten können, dem psychotraumatischen Belastungssyndrom<strong>bei</strong> Erwachsenen ähneln, so daß sich im Endeffekt vier Merkmale bzw.Symptomgruppen unterscheiden lassen. Dies s<strong>in</strong>d1. wiederkehrende, sich aufdrängende Er<strong>in</strong>nerungen (<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Albträumen undsogenannten „Flashbacks“),2. sich ständig wiederholende, also „repetitive“ Verhaltensweisen wie z. B. das traumatischeSpiel, <strong>bei</strong> dem immer und immer wieder das Notfallgeschehen nachgespielt wird,ohne daß da<strong>bei</strong> e<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong> für den Zusammenhang des Spiels mit der verursachendenSituation besteht,3. Ängste <strong>in</strong> Bezug auf das traumatisierende (Notfall-) Ereignis und schließlich4. e<strong>in</strong>e veränderte E<strong>in</strong>stellung zu Menschen, zum Leben und zur Zukunft sowie der Verlustdes Vertrauens und negative Erwartungen an das Leben (vgl. FISCHER 2001, S.121 u. FISCHER/RIEDESSER 1999, S. 251).

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