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MBO-Archiv<br />
Ausstattung und Bereifung – bei 32 bis maximal 40 Grad. Das<br />
heißt: Bei dieser Seitenneigung kippt das Auto im Stand um. Im<br />
Fahrbetrieb sollte stets eine Sicherheitsreserve eingerechnet<br />
werden – ein Stein auf der Fahrbahn könnte sonst ausreichen,<br />
den Grenzwert zu übersteigen. Zudem haben Art und Größe der<br />
Bereifung Einfluss auf diesen Wert, außerdem die Zuladung und<br />
vor allem eine mögliche Dachlast.<br />
Steilauf- und Abfahrten | Die Steigfähigkeit bei griffigem<br />
Untergrund liegt – je nach Fahrzeug – offiziell bei 60 bis 80<br />
Prozent, wird letztlich aber in Low Range nur durch die Haftfähigkeit<br />
der Reifen begrenzt. Vor der Steigung sollte Low Range<br />
aktiviert werden. Dann gleichmäßig Gas geben und ein<br />
Durchdrehen der Räder möglichst vermeiden.<br />
Ein Umkehren im Hang darf auf keinen Fall versucht werden.<br />
Sicherer ist es, den Rückzug anzutreten. Dabei stets den Rükkwärtsgang<br />
einlegen – dann bleibt der Kraftschluss erhalten<br />
und die Motorbremse wird ausgenutzt. In diesen Situationen<br />
niemals auf „N“ schalten!<br />
Wird beim Befahren von Steigungen mit lockerem Untergrund<br />
das ETS gefordert, muss stärker aufs Gaspedal getreten werden,<br />
damit zwischen den beiden Rädern einer Achse eine Differenz<br />
in den Radumdrehungen auftritt.<br />
Ist der Hang erklommen, sollte unmittelbar vor dem Überfah -<br />
ren der Kuppe das Gas leicht zurückgenommen werden. Dadurch<br />
wird der Schwung ausgenutzt, aber ein zu schnelles Über fahren<br />
verhindert. Bergab geht es wie bergauf stets in der Falllinie.<br />
Allerdings mit einer Ausnahme: Sind die Übergänge an einem<br />
Hindernis zu abrupt, wird kurzzeitig von der Senkrechten abgewichen<br />
und der Übergang leicht schräg angefahren.<br />
Ansonsten | Bergab im gleichen Gang fahren wie bergauf.<br />
Waren der Alpenpass oder das Steilstück im <strong>Offroad</strong>-Betrieb nur<br />
im ersten Geländegang bergan zu bewältigen,<br />
sollte diese Gangstufe auch für die<br />
Talfahrt gewählt werden. Bei den SUV<br />
steht alternativ die Downhill-Speed-Regulation<br />
(DSR) zur Verfügung. Bei extremen<br />
Abfahrten im Gelände empfiehlt sich<br />
aber dennoch die bewährte Methode: Den<br />
1. Gang in Low Range einlegen und möglichst<br />
nur über den Motor bremsen, damit<br />
die Traktion nicht abreißt, wenn ein Rad<br />
nach einer Verwindung stehend aufsetzt.<br />
Überfahren von Hindernissen | Beim<br />
Überfahren von Felsen oder Baumstümpfen<br />
extrem langsam fahren und<br />
sich in schwierigen Situationen von einem<br />
Beifahrer einweisen lassen. Ist ein<br />
Ausweichen oder Wegräumen von größeren<br />
Gesteinsbrocken nicht möglich,<br />
wird das Hindernis mittig mit einem Vorderrad angefahren. In<br />
diesen Fällen auf keinen Fall versuchen, es zwischen die Räder<br />
zu nehmen – Ölwanne, Spurstangen, Achsdifferential oder Tank<br />
könnten sonst beschädigt werden.<br />
Spurrillen in sandigem oder schlammigem Untergrund sind<br />
verführerisch, aber mit Vorsicht zu nutzen. Dort sind bereits<br />
vorher Fahrzeuge gefahren, und der Boden ist meist aufgewühlt<br />
und dadurch noch weicher als neben den Spuren, wo die unbeschädigte<br />
Bodenkruste besser trägt.<br />
Sandfahrten |Wenn lockerer Sand das Fortkommen erschwert,<br />
vor dem Befahren den Reifendruck auf 1,5 bar oder<br />
weniger reduzieren. Bei Reifen mit montiertem Schlauch gelten<br />
1,5 bar allerdings als absolutes Minimum, da sich sonst der<br />
Reifen auf der Felge dreht und das Schlauchventil abreißt. Für<br />
schlauchlose Reifen sollte ein Mindestdruck von 0,8 bar nicht<br />
unterschritten werden – sonst kann selbst bei vorsichtiger Fahrweise<br />
der Reifen von der Felge gedrückt werden. Je mehr Luft<br />
abgelassen wird, umso sanfter ist ein Geländewagen zu fahren.<br />
Das heißt: Bei reduziertem Druck sind ruckartige Lenkbewegungen<br />
und starke Lastwechsel zu vermeiden. Bei 18, 19 oder<br />
gar 20 Zoll-Rädern nutzt das Absenken des Luftdrucks allerdings<br />
verhältnismäßig wenig: Wie soll bei einem nur wenige<br />
Zen timeter hohen Pneu der Latsch entstehen, der für eine größe -<br />
re Aufstandsfläche und damit einen geringeren Flächenpressdruck<br />
sorgt?<br />
Low Range ist sinnvoll, um den hohen Rollwiderstand im Sand<br />
zu überwinden, bedarf aber eines gefühlvollen Umganges mit<br />
dem Gaspedal, um das Eingraben bei durchdrehenden Rädern<br />
zu vermeiden.<br />
Wird mit dem ETS gefahren, muss im Sand bei Hindernissen<br />
allerdings etwas stärker aufs Gaspedal getreten werden. Bes-