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A U F N U L L N I V E A U - Stadtgespräche Rostock

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fahrt an den Hafen zu verlegen, ist ebenso bestechend wie – an denvorhandenen Optimierungschancen gemessen – alternativlos. Auchdie Kunsthalle, eine wunderbare, ideale Architektur, könnte man danngleich daneben Ecke Schwaansche Straße umsetzen.Indiz 9: Veränderte GroßwetterlageEine Ostdeutsche am Führungshebel einer Großen Koalition in Berlin:das ist aus <strong>Rostock</strong>er Sicht eine umfassende Wende des Mitsprache-und Objektivitätsgefühls nicht nur wegen unserem heimischenOB und der Zwangsversachlichung der Arbeit in Parteigremien. Sogarin Schwerin haben wir aus unserer Perspektive realistische Verhältnisse:Der uns angenehm bodenhaftige Harald Ringsdorf bleibt Landesvater,aber gefordert von der politischen Gegenseite CDU, was als Kompromissvor allem deshalb willkommen ist, weil der alte Kompromiss mitWolfgang Methling, gewiss ein integrer und ebenso geachteter Rostokker,an Bewegung eingebüßt hatte. Also ein Wechsel, und nicht nurdas. Gottseidank wurde endlich die NPD in den Landtat gewählt unddamit eine Realität in das politische Alltags- und Medienleben eingeführt,die jetzt auch die Menschen kümmern muss, die nichts mit Extremitätenzu schaffen haben wollen. Denn dafür stehen die Wählerder NPD in erster Linie: für Leute mit einem verbitterten Lebensgefühl,das nicht mit Erfolg, Konsum oder linken Weltverbesserungsträumensediert und in der Gesellschaft aufgehoben ist. Offenbar sinddie Integrationsbemühungen um Menschen am Rand ungenügend.Wenn wir Demokraten tatsächlich klüger und lebenskundiger sind,dann können wir es jetzt beweisen, und wir müssen es, weil wir ja dieNPD nicht im Landtag haben wollen. Also los.Indiz 10: Kleinigkeiten und Spielräume<strong>Rostock</strong>er Uni, macht nicht nur fachlich von sich reden, sondern istseit einiger Zeit endlich ein Teil des Stadtlebens. Gute Initiativen, vielResonanz; wir sind eine Universitätsstadt. Autobahnanbindung nachWest wie Ost – profan, aber für jeden, der diese Richtungen befährt,spürt am Kreuz Dummerstorf, dass <strong>Rostock</strong> durch die Autobahnverbindungenin drei Richtungen und die Fährverbindungen in RichtungNorden jetzt tatsächlich eine Stadt ist, die auf andere verweisen kann,und auf die von allen Himmelsrichtungen verwiesen wird. VerbesserteBahnanbindung wird das Übrige tun. Auch die Stimmung in der Wirtschaftist nicht mehr die allermieseste, und auf die kommt des dem Vernehmennach an. Auch wenn die Arbeitslosenzahlen und die Abwanderungsquotenach wie vor eine schwierige Situation markieren, istdies ein Grundproblem des Nordostens, das <strong>Rostock</strong> nur relativ betrifft.Für ein noch verlockenderes Investitionsklima zu sorgen, dafür müsstedie Stadt bereit sein, Geschenke zu machen. Sie hat bescheiden und ineinigen Fällen auch allzu unbesonnen damit angefangen, aber allmählichmüssten auch hier die gesicherten Spielräume wachsen. Dass esdem Hafen leidlich gut geht, Warnemünde ein stark frequentierter Ortfür Kreuzfahrten ist, das sind Aspekte, die dem Selbstverständnis derHafenstadt wohl tun. Während keiner weiß, wie sich Schiffbau in <strong>Rostock</strong>auf Dauer wird durchsetzen und halten können, sorgen andereBranchen allmählich für ein krisensicheres Profil. Und dass Ikea in <strong>Rostock</strong>eine Filiale eröffnet, kann man getrost als Vertrauensbonus in dieZukunft werten. Ansonsten braucht die Touristik an der Küste Sonne,und selbst die Klimaentwicklung gibt hier Anlass zur Hoffnung. ¬FOTO: TOM MAERCKER13

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