Pfarrbrief St. Otger
Pfarrbrief St. Otger
Pfarrbrief St. Otger
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
26<br />
Kleines Kirchen ABC<br />
Fronleichnam, Darstellung des Herrn,<br />
Mariä Heimsuchung – alles klar?<br />
Was steckt eigentlich dahinter?<br />
Im Laufe eines Jahres stehen eine ganze Reihe<br />
von Feiertagen auf dem Kalender, deren<br />
Namen zwar vielen Zeitgenossen noch<br />
bekannt ist. Aber wer weiß schon, welche<br />
Bedeutung sich dahinter verbirgt?<br />
Mit dieser Fortsetzung unseres Kirchen ABCs<br />
möchten wir den Sinn einiger dieser Feiertage<br />
kurz erklären.<br />
Aschermittwoch<br />
Seit dem 6. Jahrhundert bildet der Mittwoch<br />
vor dem sechsten Sonntag vor Ostern den Auftakt<br />
der 40-tägigen Fastenzeit. Sie dient der<br />
Vorbereitung auf das Osterfest und wird heute<br />
auch „österliche Bußzeit“ genannt. Wer die<br />
Tage nachzählt, kann leicht irritiert sein, denn<br />
die Sonntage dieser Bußzeit gelten nicht als<br />
Fastentage. Nach alter Tradition werden an diesem<br />
Tag die zur Umkehr und Buße bereiten<br />
Gläubigen mit Asche bestreut. Daraus entwickelte<br />
sich später das Aschekreuz, das den Gottesdienstbesuchern<br />
an diesem Tag auf die <strong>St</strong>irn<br />
gezeichnet wird. Dazu werden unterschiedliche<br />
deutende Worte gesprochen: z.B. „Bekehre<br />
dich und glaube an das Evangelium“ oder<br />
„Bedenke, Mensch, du bist <strong>St</strong>aub und zum<br />
<strong>St</strong>aub kehrst du zurück“.<br />
Gründonnerstag<br />
Auch wenn am Gründonnerstag, dem Donnerstag<br />
vor Ostern, in einigen Regionen grüne Speisen<br />
zum Essen gereicht werden, mit der Farbe<br />
Grün hat der Name dieses Tages nichts zu tun.<br />
Er kommt von dem alten Wort „greinen“, was<br />
übersetzt heißt „weinen“ oder „trauern“. In<br />
den Gottesdiensten dieses Tages wird an das<br />
Mahl erinnert, das wenige Tage vor dem Tod<br />
Jesu zu einem Abschiedsmahl werden sollte.<br />
Eigentlich sollte es das Paschamahl sein, das<br />
die Juden noch heute an diesem Tag im Gedenken<br />
an die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten<br />
feiern. Für Jesus und seine Freunde wurde<br />
es aber angesichts des bevorstehenden Leidensweges<br />
Jesu zu einem Abschiedsmahl, das<br />
im Garten Getsemani, dem Ort, wo man Jesus<br />
wenig später verhaftete, endete.<br />
Karfreitag<br />
Der Karfreitag gilt als der Todestag Jesu. Den<br />
Namen hat dieser Tag bekommen von dem<br />
mittelhochdeutschen Wort „kar“, eine Bezeichnung<br />
für Kummer und Sorge (englisch „care).<br />
In den Gottesdiensten dieses Tages steht die<br />
Leidensgeschichte Jesu und die Verehrung des<br />
Kreuzes im Mittelpunkt.<br />
Ostern<br />
An diesem Tag feiern die Christen die Auferstehung<br />
Jesu. In der eindrucksvollen Osternachtsfeier<br />
wird die am Osterfeuer entzündete<br />
Osterkerze in die dunkle Kirche getragen, das<br />
Licht dieser Kerze an die Gläubigen weitergegeben<br />
und dann erklingt der Lobgesang auf das<br />
neue Leben, das Gott seinem Sohn Jesus geschenkt<br />
hat. Der Tod hat seine Macht verloren,<br />
das Leben gesiegt. Das ist der entscheidende<br />
Grund für die Auferstehungshoffnung der<br />
Christen. Grund genug, es fünfzig Tage lang zu<br />
feiern, bis Pfingsten.<br />
Weißer Sonntag<br />
Ursprünglich wurde der Sonntag nach Ostern<br />
„Weißer Sonntag“ genannt, weil in der alten<br />
Kirche in Rom die Täuflinge, die an Ostern<br />
getauft worden waren, zum letzten Mal ihr<br />
weißes Taufkleid trugen. Später wurde an<br />
diese Tradition angeknüpft, als man in vielen<br />
Gegenden den Sonntag nach Ostern zum Tag<br />
der Erstkommunion machte, wo ja auch –