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Computermethoden zur Lösung einiger konkreter kombinatorischer ...

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44 2 Ramsey-Zahlen<br />

2.5 Schlussfolgerung<br />

Die Evolution der Rechenleistung ermöglicht sehr viele Einträge in der Tabelle 2.1, in<br />

der die Ramsey-Zahlen R(Ks,Kt) und ihre Schranken notiert sind. Allerdings ist die<br />

Rechenleistung allein un<strong>zur</strong>eichend.<br />

Im Unterabschnitt 2.4.1 wird die Methode von Grinstead u. Roberts vorgestellt, bei<br />

der man spezielle Schlussfolgerungen mit Hilfe von exhaustive-search Algorithmen<br />

herleitet und nicht das sehr große Gesamtproblem algorithmisch behandelt. Die Idee<br />

mit dem Aufspannen hinreichend großer Suchräume mit einer kleinen Basis an erzeugenden<br />

Graphen verwenden McKay u. Radziszowski in Unterabschnitt 2.4.3. Obwohl<br />

die Rechenleistung schon seit mehr als 50 Jahren sich jedes zweite Jahr verdoppelt, ist<br />

sie dennoch nur <strong>zur</strong> <strong>Lösung</strong> kleiner Probleminstanzen ausreichend.<br />

Aufgrund vieler aktiver Arbeitsgruppen auf dem Gebiet der Ramsey-Zahlen für Graphen<br />

und der Aktualität des Themas, erfordern neue Resultate für Aussagen mit vollständigen<br />

Graphen großen Aufwand und Vorbereitung. Vor allem die Verbesserungen der<br />

oberen Schranken sind aufwendig, da bei einer computerunterstützten Methode, wie<br />

sie im Unterabschnitt 2.4.2 und im Unterabschnitt 2.4.3 vorgestellt wird, für große<br />

Räume das Nichtvorhandensein eines Graphen mit einer ganz bestimmter Eigenschaft<br />

nachgewiesen werden muss.<br />

Dagegen ist das Verbessern der unteren Schranken unkritisch, sowohl gegenüber der<br />

Verifikation aber auch gegenüber Fehlern im Algorithmus. Das Testen eines Graph auf<br />

die Eigenschaft: Ramsey-Graph, ist leicht. Ein Fehler im Algorithmus führt schlimmstenfalls<br />

dazu, dass ein Ramsey-Graph als solcher nicht erkannt wird. Dagegen wird<br />

ein Fehler im Algorithmus <strong>zur</strong> Verbesserung der oberen Schranke unweigerlich die<br />

gesamte Aussage ungültig werden lassen oder diese zumindest in Frage stellen.<br />

Für die Verbesserung der unteren Schranken kann man Kalbfleisch anführen, der schon<br />

1966 mit einem, im Vergleich zu heute möglichen, kleinen Rechenaufwand, Ramsey-<br />

Graphen konstruiert, für die man erst viel später zeigen kann, dass sie kritisch sind.<br />

Ramsey-Zahlen für vollständige Graphen und kleine Parameter s und t sind bisher ausgiebig<br />

untersucht worden. Erst kürzlich zeigen Harborth u. Krause (2003) rechnerisch,<br />

dass für Graphen mit weniger als 102 Knoten keine untere Schranke für R(Ks,Kt) in<br />

der Tabelle 2.1 durch einen Ramsey-Graph mit zirkulärer Färbung verbessert werden<br />

kann.<br />

Im Rahmen einer Diplomarbeit könnten untere Schranken mit der Idee von Piwakowski<br />

für höhere Parameter s und t verbesserbar sein. Verbesserungen könnten aber auch<br />

für exotische verbotene Graphen und Kombinationen aus ihnen erzielt werden. Im Survey<br />

von Radziszowski findet man Übersichten dazu. So sind zum Beispiel R(Ks,Ct)<br />

und R(Ks,Kt −e) interessant, wobei Ct ein Kreis der Länge t und Kt −e ein vollständiger<br />

Graph ohne eine Kante ist. Weiterhin gibt es für Ramsey-Zahlen mit mehr als<br />

zwei verbotenen Subgraphen und für Hypergraphen im Vergleich zu Resultaten für<br />

R(Ks,Kt) wenige Ergebnisse.

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