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Computermethoden zur Lösung einiger konkreter kombinatorischer ...

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46 3 Die Vermutung von Hirsch und die ”d-step Conjecture”<br />

Man bekommt damit ein Polytop mit gesuchten Parametern: der Dimension d<br />

und n Seitenflächen.<br />

4. Als letzte Operation bestimmt man den Durchmesser des zum Polytop zugehörenden<br />

Graphen. Im Fall von ∆(n,d) > n − d wäre die Vermutung von Hirsch widerlegt.<br />

Würde die Vermutung von Hirsch gelten, wäre das noch keine Implikation für die<br />

Existenz einer Pivot-Regel mit polynomieller oder linearer Laufzeit für den Simplex-<br />

Algorithmus. Die Widerlegung der Vermutung von Hirsch wäre ebenfalls keine Implikation<br />

für die Nichtexistenz einer solchen Regel. Allein die Laufzeit eines Simplex-<br />

Algorithmus mit einer beliebigen Pivot-Regel kann die Größenordnung des Durchmessers<br />

eines konvexen Polyeders nicht unterschreiten.<br />

Der Spezialfall der Vermutung von Hirsch mit n = 2d, bekannt unter dem Namen<br />

der ”d-step conjecture”, ist insofern interessant, da seine Korrektheit äquivalent <strong>zur</strong><br />

Korrektheit des allgemeinen Falls ist.<br />

In den folgenden Kapiteln wird das Gebiet der linearen Programmierung und die Komplexitäten<br />

von Nicht-Simplex-Algorithmen sowie spezieller Pivot-Regeln des<br />

Simplex-Algorithmus vorgestellt. Weiterhin werden die Grundbegriffe der Theorie für<br />

Polytope eingeführt und die Vermutung von Hirsch und die d-step conjecture vorgestellt.<br />

Anschließend beschreibe ich einen Versuch, die d-step conjecture experimentell<br />

zu widerlegen.<br />

3.1 Lineare Programmierung<br />

Bei dem Problem der linearen Programmierung beschäftigt man sich mit der Suche<br />

nach einem Optimum in einer Menge, die durch ein System von linearen Ungleichungen<br />

definiert werden kann. Hierbei bieten sich insbesondere Beispiele aus den Wirtschaftswissenschaften<br />

<strong>zur</strong> Verdeutlichung an. Kennt man die Mengen der Ressourcen<br />

und Kapazitäten der Produktionsmittel sowie ihre linearen Abhängigkeiten untereinander,<br />

so lässt sich ein lineares Ungleichungssystem Ax ≤ b, A ∈ IR n,d , x ∈ IR d , b ∈ IR n<br />

aufstellen, so dass für ein gegebenes c ∈ IR d ein x0 ∈ IR d zu finden ist mit:<br />

oder<br />

c ⊤ x0 = max<br />

x∈IR d{c⊤ x| Ax ≤ b},<br />

c ⊤ x0 = min<br />

x∈IR d{c⊤ x| Ax ≤ b}.<br />

Für jedes i, 1 ≤ i ≤ n, definiert aixi ≤ bi einen abgeschlossenen Halbraum, wobei ai<br />

die i-te Zeile aus der Matrix A ist. Der Schnitt aller n Halbräume ist die Menge der<br />

Punkte x ∈ IR d , die die Ungleichung Ax ≤ b erfüllen. Man schreibt<br />

P = P(a,b) := {x ∈ IR d | aix ≤ bi, für 1 ≤ i ≤ n}

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