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Erfinderwerkstatt Halle: Helle Köpfe und ihre Einfälle

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22 studieren, lehren, leben scientia halensis 2/2012<br />

Das Institut für Hochschulforschung<br />

im Internet:<br />

www.hof.uni-halle.de<br />

führerin des HoF kennt sie die Überlegungen der<br />

Personalplaner aus eigener Erfahrung. Aus Sicht<br />

der Hochschulforscherin gibt es dennoch eine Fülle<br />

von Möglichkeiten, die Berufsperspektiven wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter zu verbessern: „Dürften<br />

die Hochschulen unternehmerischer zu handeln,<br />

könnten sie aus Drittmitteln Rücklagen bilden, aus<br />

denen auch Mitarbeiter unbefristet angestellt werden<br />

können. Unterhalb der Professur sollten zudem<br />

neue Personalkategorien geschaffen werden, die<br />

selbstständig lehren <strong>und</strong> forschen dürfen. Befristete<br />

Beschäftigte müssten auch besser bezahlt werden<br />

als unbefristete, damit sie sich für Übergangszeiten<br />

ein Polster ansparen können“, fordert sie. Auch<br />

der B<strong>und</strong> könne Veränderungen bewirken: „Er<br />

kann mehr Förderprogramme für Juniorprofessuren<br />

schaffen <strong>und</strong> die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

kann <strong>ihre</strong> Mittelvergabe an die Bedingung knüpfen,<br />

dass ein Teil der Projektmitarbeiter unbefristet<br />

beschäftigt wird. Ähnliche Ansätze gibt es in der<br />

Gleichstellungspolitik.“<br />

Handlungsbedarf sieht auch Prof. Dr. Gesine Foljanty-Jost,<br />

Prorektorin für Forschung <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs an der MLU: „Die Zahl der<br />

unbefristet beschäftigten Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong><br />

Wissenschaftler ist im internationalen Vergleich<br />

sehr niedrig. Ich halte das für ein großes Problem<br />

im deutschen Hochschulsystem. Hier gibt es aus<br />

meiner Sicht Veränderungsbedarf, um mehr jungen<br />

Akademikern eine berufliche Perspektive jenseits<br />

der Professur zu bieten.“ An der MLU werde<br />

diese Gruppe in der „heißen“ Karrierephase bereits<br />

mit verschiedenen Angeboten unterstützt:<br />

„Nachwuchswissenschaftlerinnen können in Zukunft<br />

wieder ein spezielles Mentoring-Programm<br />

nutzen, in dem sie individuell auf den Berufseinstieg<br />

vorbereitet werden. Wir unterstützen sie auch bei<br />

Tagungen <strong>und</strong> Publikationen, um <strong>ihre</strong> akademische<br />

Arbeit stärker sichtbar zu machen <strong>und</strong> natürlich<br />

durch das Familienbüro.“ Wie stark die Gestaltung<br />

universitärer Stellen auch vom Angebot <strong>und</strong> von der<br />

Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften abhängt,<br />

zeigt sich zurzeit in den Ingenieurwissenschaften.<br />

Hier ist die Konkurrenz zwischen Universitäten <strong>und</strong><br />

Unternehmen mittlerweile so groß, dass kaum ein<br />

promovierter Ingenieur eine ausgeschriebene halbe<br />

Stelle antreten würde <strong>und</strong> auch die Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft die Nachwuchsgewinnung<br />

bei den Ingenieuren mit überdurchschnittlich hohen<br />

Summen fördert. Corinna Bertz

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