Erfinderwerkstatt Halle: Helle Köpfe und ihre Einfälle
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40 personalia scientia halensis 2/2012<br />
Unzählige Varianten des Fragebogens, der durch die Antworten von Marcel Proust so berühmt geworden ist,<br />
sind in den Medien zu finden. scientia halensis spielt ebenfalls mit. Diesmal ist unser Match-Partner der emeritierte<br />
Anatomieprofessor Rüdiger Schultka, Leiter der Meckelschen Sammlungen der MLU.<br />
Bild: Rüdiger Schultka mit<br />
den siamesischen Zwillingen<br />
aus den Meckelschen Sammlungen.<br />
Das Präparat befindet<br />
sich heute im Institut für<br />
Anatomie <strong>und</strong> Zellbiologie.<br />
(Foto: Maike Glöckner)<br />
Rüdiger Schultka<br />
1 | Warum leben Sie in <strong>Halle</strong> <strong>und</strong> nicht anderswo?<br />
Ich wohne seit 1999 nicht mehr in <strong>Halle</strong>,<br />
sondern in Naumburg. Ich habe aber mit meiner<br />
Familie 25 Jahre in <strong>Halle</strong> gelebt <strong>und</strong> fühle mich<br />
der Stadt seit mehr als 50 Jahren verb<strong>und</strong>en.<br />
2 | Wenn Sie nicht Mediziner wären, was wären<br />
Sie dann geworden? In der Kindheit hat man<br />
Träume. Mein Traum war es, Arzt zu werden. Ich<br />
studierte Medizin <strong>und</strong> wollte in die praktische<br />
Medizin. Ich wurde Anatom, weil Anatomie ein<br />
faszinierendes Fachgebiet ist. Wenn es nicht so<br />
gelaufen wäre, wäre ich jetzt traurig.<br />
3 | Was war an Ihrer Studienzeit am besten?<br />
In unserem Studium hatten wir hervorragende<br />
Hochschullehrer. Sie haben uns geformt, gefordert<br />
<strong>und</strong> gefördert. Für mich war die Studienzeit<br />
eine anstrengende, aber schöne Zeit.<br />
4 | Welchen Rat fürs Überleben würden Sie<br />
Studenten geben? Fleißig <strong>und</strong> intensiv zu lernen,<br />
rational zu arbeiten. Die Zeitplanung spielt im<br />
Studium eine ganz große Rolle. Viele Studierende<br />
beherrschen dieses Gr<strong>und</strong>prinzip. Sie benötigen<br />
aber auch Freiräume, um <strong>ihre</strong>r eigenen Persönlichkeitsentwicklung<br />
gerecht zu werden.<br />
5 | Wenn Sie Rektor einer Universität wären,<br />
was würden Sie als erstes tun?<br />
Ich würde mich dafür einsetzen, mehr Geld für<br />
die Universität zur Verfügung zu haben, um Stellen<br />
zu sichern, um mehr tun zu können für Lehre<br />
<strong>und</strong> Forschung. Sparen ist richtig, aber an der<br />
richtigen Stelle, bitte nicht an der Wissenschaft.<br />
Ich würde die junge Generation fördern, wo es<br />
nur geht; auch unter Berücksichtigung von Sesshaftigkeit<br />
<strong>und</strong> Familienplanung.<br />
6 | Was ist für Sie die erste Aufgabe der Wissenschaft?<br />
Ich sehe die erste Aufgabe der Wissenschaft<br />
darin, Gesetzmäßigkeiten in Natur <strong>und</strong><br />
Gesellschaft aufzudecken, die Wahrheit zu finden,<br />
<strong>und</strong> das bedarf einer ausgeprägten Leidenschaft,<br />
in das Unbekannte einzudringen.<br />
7 | Was haben Intelligenz <strong>und</strong> Menschlichkeit<br />
miteinander zu tun? Sie gehören eigentlich<br />
zusammen <strong>und</strong> sollten eine Einheit bilden. Die Realität<br />
sieht leider oft anders aus. In der Menschheitsgeschichte<br />
gibt es genügend Beispiele, die<br />
bestätigen, dass Intelligenz <strong>und</strong> Menschlichkeit<br />
auseinanderdriften. Warum müssen unschuldige-<br />
Menschen tagtäglich durch irrationale Handlungen<br />
ihr Leben lassen?<br />
8 | Worüber ärgern Sie sich am meisten? Über<br />
meine eigenen Fehler, die ich mache, gemacht<br />
habe. Im Alter denkt man über viele Dinge nach.<br />
9 | Was bringt Sie zum Lachen? Die Hahnemann,<br />
Herricht <strong>und</strong> Preil, Charlie Chaplin, Dick <strong>und</strong>