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38<br />

qualitätsmanagement<br />

Pflegemediation – eine wichtige Vorbereitung<br />

Pflege- und entlassungsberatung zur unterstützung pflegebedürftiger Patienten<br />

und ihrer angehörigen<br />

Das Projekt „Pflegemediation<br />

mit einem umfassenden Entlassungsmanagement“<br />

startete<br />

im September 2007 im LKH Hartberg.<br />

Es soll nicht nur den älteren<br />

Patienten zugute kommen, die<br />

aus dem LKH entlassen werden,<br />

sondern auch den pflegenden<br />

Angehörigen.<br />

Was war die idee für<br />

das Projekt?<br />

Die Idee für das Projekt „Pflegemediation“<br />

entstand aus meiner<br />

langjährigen beruflichen Erfahrung<br />

als DGKS im LKH Hartberg:<br />

Oftmals zeich<strong>net</strong>e sich bereits<br />

vor der Entlassung des pflegebedürftigen<br />

Patienten ab, dass<br />

seine Pflege nur unzureichend<br />

gesichert ist. Die Angehörigen<br />

waren mit der für sie komplett<br />

neuen Situation oftmals überfordert<br />

– sie sind somit gleichfalls<br />

„Betroffene“ geworden.<br />

Innerhalb nur weniger Tage<br />

ändert sich das Leben für den<br />

Pflegebedürftigen als auch für<br />

sein gesamtes soziales Umfeld<br />

drastisch.<br />

Was waren die Ziele?<br />

Ziel des Projektes war, die Situation<br />

für alle Betroffenen – also<br />

nicht nur für den Pflegebedürftigen<br />

– zu verbessern: Dazu gehört,<br />

dass statt des Alleingelassen-<br />

Werdens mit der Pflegesituation,<br />

mit dem Patienten als auch mit<br />

seinen Angehörigen zielgerichtet<br />

Lösungsvarianten erarbeitet<br />

werden. Das bereits oftmals erreichte<br />

Ziel ist, einerseits dem<br />

Patienten einen Lebensabend in<br />

Würde und in seiner gewohnten<br />

Umgebung zu garantieren und<br />

andererseits die Interessen der<br />

Angehörigen bestmöglich zu berücksichtigen.<br />

Pflegemediation soll aber nicht<br />

nur eine Insel-Lösung im LKH<br />

Hartberg sein: Nutzen für das<br />

Gesundheitssystem und Betrof-<br />

Von links: Dr. e. Feistauer, Dr. m. Zauner-grois, lR mag. H. Hirt, J. Jaindl, Dr. m. Hoffberger, Prim. Dr. K. Resetarits<br />

und Pflegedirektor B. Hahn.<br />

fene wird erst mit einer großangelegten<br />

Tätigkeit erreicht. Die<br />

Erreichung dieses Zieles wurde<br />

nun begonnen - der erste Weiterbildungslehrgang„Pflegemediation“<br />

hat am 7. September 2009<br />

in Hartberg für elf Teilnehmer<br />

begonnen.<br />

Was waren die Zielgruppen<br />

?<br />

Einerseits der pflegebedürftige<br />

Patient selbst sowie seine Angehörigen.<br />

Andererseits brachte<br />

das Projekt auch Vorteile für<br />

Ärzte und Pflegepersonal: Früher<br />

konnten sie sich im Rahmen<br />

ihrer beruflichen Tätigkeit nur<br />

am Rand um die Versorgung von<br />

Patienten nach dem Spitalsaufenthalt<br />

kümmern. Nun wird<br />

diese Aufgabe gebündelt von der<br />

Pflegemediatorin durchgeführt:<br />

Das bringt einerseits Entlastung<br />

für Ärzte und Mitarbeiter in der<br />

Pflege, andererseits haben Patienten<br />

und ihre Angehörigen nun<br />

eine zentrale Anlaufstelle für die<br />

Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt.<br />

Was ist das neue an<br />

diesem Projekt ?<br />

Die Kombination, für pflegebedürftige<br />

Patienten und ihre Angehörigen<br />

ein ganzes Maßnahmen-<br />

Pflegemediation: Weiterbildungsziele<br />

• Optimale Vorbereitung der Entlassung von Patienten nach stationärem Aufenthalt<br />

• Kompetente Pflege- und Entlassungsberatung für Angehörige<br />

• Ver<strong>net</strong>zung von intra- und extramuralen Einrichtungen<br />

• Erarbeitung von Pflege- und Betreuungskonzepten mit Angehörigen<br />

bündel anzubieten - statt sie mit<br />

ihrer Situation alleine zulassen<br />

oder die Lösung ihrer Probleme<br />

ihrer Eigeninitiative zu überlassen<br />

- ist derzeit europaweit einzigartig<br />

und gänzlich neu. Rückgrat<br />

dieser Maßnahmen ist die<br />

Kompetenz und Erfahrung aus<br />

der Pflege, gekoppelt mit dem<br />

Handwerkszeug der Mediation:<br />

Sie garantiert die Erarbeitung<br />

verbindlicher Vereinbarungen,<br />

wie Angehörige die Pflege des<br />

Familienmitglieds unterstützen.<br />

Somit ist die Betreuung durch<br />

das Spital nicht mit der medizinischen<br />

Behandlung beendet, sondern<br />

reicht auch in die Zeit da-<br />

• Gesprächsführung in schwierigen Situationen mit mehreren Beteiligten im Rahmen der Pflege- und<br />

Entlassungsberatung mit mediativen Methoden<br />

• Qualifizierte Ausbildung zur Eintragung als Mediator (lt. Gesetzlichen Bestimmungen)<br />

• Angebot der Mediation für Familienkonflikte, die eine weiterführende Pflege und Betreuung durch<br />

Angehörige beeinträchtigt<br />

Dezember 2009 Menschen helfen Menschen<br />

Fotos: LKH Hartberg

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