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qualitätsmanagement<br />
Pflegemediation – eine wichtige Vorbereitung<br />
Pflege- und entlassungsberatung zur unterstützung pflegebedürftiger Patienten<br />
und ihrer angehörigen<br />
Das Projekt „Pflegemediation<br />
mit einem umfassenden Entlassungsmanagement“<br />
startete<br />
im September 2007 im LKH Hartberg.<br />
Es soll nicht nur den älteren<br />
Patienten zugute kommen, die<br />
aus dem LKH entlassen werden,<br />
sondern auch den pflegenden<br />
Angehörigen.<br />
Was war die idee für<br />
das Projekt?<br />
Die Idee für das Projekt „Pflegemediation“<br />
entstand aus meiner<br />
langjährigen beruflichen Erfahrung<br />
als DGKS im LKH Hartberg:<br />
Oftmals zeich<strong>net</strong>e sich bereits<br />
vor der Entlassung des pflegebedürftigen<br />
Patienten ab, dass<br />
seine Pflege nur unzureichend<br />
gesichert ist. Die Angehörigen<br />
waren mit der für sie komplett<br />
neuen Situation oftmals überfordert<br />
– sie sind somit gleichfalls<br />
„Betroffene“ geworden.<br />
Innerhalb nur weniger Tage<br />
ändert sich das Leben für den<br />
Pflegebedürftigen als auch für<br />
sein gesamtes soziales Umfeld<br />
drastisch.<br />
Was waren die Ziele?<br />
Ziel des Projektes war, die Situation<br />
für alle Betroffenen – also<br />
nicht nur für den Pflegebedürftigen<br />
– zu verbessern: Dazu gehört,<br />
dass statt des Alleingelassen-<br />
Werdens mit der Pflegesituation,<br />
mit dem Patienten als auch mit<br />
seinen Angehörigen zielgerichtet<br />
Lösungsvarianten erarbeitet<br />
werden. Das bereits oftmals erreichte<br />
Ziel ist, einerseits dem<br />
Patienten einen Lebensabend in<br />
Würde und in seiner gewohnten<br />
Umgebung zu garantieren und<br />
andererseits die Interessen der<br />
Angehörigen bestmöglich zu berücksichtigen.<br />
Pflegemediation soll aber nicht<br />
nur eine Insel-Lösung im LKH<br />
Hartberg sein: Nutzen für das<br />
Gesundheitssystem und Betrof-<br />
Von links: Dr. e. Feistauer, Dr. m. Zauner-grois, lR mag. H. Hirt, J. Jaindl, Dr. m. Hoffberger, Prim. Dr. K. Resetarits<br />
und Pflegedirektor B. Hahn.<br />
fene wird erst mit einer großangelegten<br />
Tätigkeit erreicht. Die<br />
Erreichung dieses Zieles wurde<br />
nun begonnen - der erste Weiterbildungslehrgang„Pflegemediation“<br />
hat am 7. September 2009<br />
in Hartberg für elf Teilnehmer<br />
begonnen.<br />
Was waren die Zielgruppen<br />
?<br />
Einerseits der pflegebedürftige<br />
Patient selbst sowie seine Angehörigen.<br />
Andererseits brachte<br />
das Projekt auch Vorteile für<br />
Ärzte und Pflegepersonal: Früher<br />
konnten sie sich im Rahmen<br />
ihrer beruflichen Tätigkeit nur<br />
am Rand um die Versorgung von<br />
Patienten nach dem Spitalsaufenthalt<br />
kümmern. Nun wird<br />
diese Aufgabe gebündelt von der<br />
Pflegemediatorin durchgeführt:<br />
Das bringt einerseits Entlastung<br />
für Ärzte und Mitarbeiter in der<br />
Pflege, andererseits haben Patienten<br />
und ihre Angehörigen nun<br />
eine zentrale Anlaufstelle für die<br />
Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt.<br />
Was ist das neue an<br />
diesem Projekt ?<br />
Die Kombination, für pflegebedürftige<br />
Patienten und ihre Angehörigen<br />
ein ganzes Maßnahmen-<br />
Pflegemediation: Weiterbildungsziele<br />
• Optimale Vorbereitung der Entlassung von Patienten nach stationärem Aufenthalt<br />
• Kompetente Pflege- und Entlassungsberatung für Angehörige<br />
• Ver<strong>net</strong>zung von intra- und extramuralen Einrichtungen<br />
• Erarbeitung von Pflege- und Betreuungskonzepten mit Angehörigen<br />
bündel anzubieten - statt sie mit<br />
ihrer Situation alleine zulassen<br />
oder die Lösung ihrer Probleme<br />
ihrer Eigeninitiative zu überlassen<br />
- ist derzeit europaweit einzigartig<br />
und gänzlich neu. Rückgrat<br />
dieser Maßnahmen ist die<br />
Kompetenz und Erfahrung aus<br />
der Pflege, gekoppelt mit dem<br />
Handwerkszeug der Mediation:<br />
Sie garantiert die Erarbeitung<br />
verbindlicher Vereinbarungen,<br />
wie Angehörige die Pflege des<br />
Familienmitglieds unterstützen.<br />
Somit ist die Betreuung durch<br />
das Spital nicht mit der medizinischen<br />
Behandlung beendet, sondern<br />
reicht auch in die Zeit da-<br />
• Gesprächsführung in schwierigen Situationen mit mehreren Beteiligten im Rahmen der Pflege- und<br />
Entlassungsberatung mit mediativen Methoden<br />
• Qualifizierte Ausbildung zur Eintragung als Mediator (lt. Gesetzlichen Bestimmungen)<br />
• Angebot der Mediation für Familienkonflikte, die eine weiterführende Pflege und Betreuung durch<br />
Angehörige beeinträchtigt<br />
Dezember 2009 Menschen helfen Menschen<br />
Fotos: LKH Hartberg