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Der Verwalter-Brief - Haufe.de

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7OrganisationWissensmanagement – Teil 3:Das Wissen <strong>de</strong>r MitarbeiterDipl.-Kfm. Richard Kunze, WormsEin großes Kapital je<strong>de</strong>s Unternehmens ist das Wissen seinerMitarbeiter. Je<strong>de</strong>r Mitarbeiter bringt Fähigkeiten und Kenntnissemit, die er im Lauf seiner Tätigkeit im Unternehmen erweitert. Ererwirbt Prozesswissen (wie was gemacht wird) und individuellesWissen. Er gewinnt beson<strong>de</strong>re Kenntnisse über sein Arbeitsumfeld,entwickelt sich weiter, wird womöglich zum Spezialisten.Dieses Wissen gilt es für das Unternehmen zu konservieren.Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Immobilienverwaltung haben ganz unterschiedlicheBerufsausbildungen und -erfahrungen. Denn <strong>de</strong>r <strong>Verwalter</strong>beruf ist bisheute kein Lehrberuf und wur<strong>de</strong> erst sehr spät rudimentär in <strong>de</strong>n AusbildungsgangImmobilienkauffrau/-mann einbezogen. <strong>Verwalter</strong> haben<strong>de</strong>shalb die unterschiedlichsten Lebensläufe.PRAXIS-TIPP: WISSEN DER KOLLEGEN NUTZBAR MACHENIn größeren Verwaltungsunternehmen, die möglicherweise noch anmehreren Standorten tätig sind, ist es von Vorteil, wenn die Mitarbeiterdie Fähigkeiten und Kompetenzen ihrer Kollegen kennen und<strong>de</strong>ren Wissen im Bedarfsfall nutzen. Dasselbe gilt für Mitarbeitermit einem ethnischen Hintergrund. Insbeson<strong>de</strong>re Sprachkenntnisseeinzelner Mitarbeiter können in Einzelfällen sehr hilfreich sein.Prozesserfahrungen weitergebenEs gibt Ereignisse, die kommen im <strong>Verwalter</strong>dasein so selten vor, dasssich eine Beschreibung o<strong>de</strong>r Normierung <strong>de</strong>s Arbeitsprozesses nichtlohnt. Trotz<strong>de</strong>m ist es sinnvoll, auch die Bearbeitung von außergewöhnlichenVorgängen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu dokumentieren.Ihre Mitarbeiter sollten wissen, dass die Weitergabe ihrerErfahrungen eine wertvolle Hilfe ist, mit <strong>de</strong>r im Wie<strong>de</strong>rholungsfall einan<strong>de</strong>rer Bearbeiter schneller zum Ergebnis kommt.PRAXIS-TIPP: ERFAHRUNGEN FESTHALTENEin Großbrand ist ein solcher Son<strong>de</strong>rfall. Hier bietet es sich an, neben<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten Schreiben und Beschlüssen auch etwaigeFehler festzuhalten und die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Versichererzu dokumentieren.Wissenstransfer: Mitarbeiter einarbeiten und schulenIm Unternehmen steht die Wissenserzeugung als Wissenstransfer imMittelpunkt. Einem Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n wird neben theoretischem Grundwissen<strong>de</strong>r Zugang zum Organisationswissen vermittelt. Bei einem berufserfahrenenneuen Mitarbeiter liegt <strong>de</strong>r Ausbildungsschwerpunkt auf<strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>s Organisationswissens. Je klarer und erkennbarer dieDaten- und Informationsstruktur sind und je einfacher <strong>de</strong>r Zugang dazumöglich ist, <strong>de</strong>sto effi zienter ist <strong>de</strong>r Wissenstransfer.Die Softwarekompetenz ist ein Schlüsselthema <strong>de</strong>r Effi zienzmaximierung– viele Prozesse im Verwaltungsunternehmen sind heute ohneSoftwareunterstützung nicht mehr <strong>de</strong>nkbar. Softwarekompetenz heißtdabei nicht, alle Möglichkeiten und Finessen <strong>de</strong>r Programme zu kennen.Es geht darum, die Funktionen einzusetzen, die für die effi zienteErledigung eines Arbeitsprozesses dienlich sind. In <strong>de</strong>r Regel wirdallerdings nur ein Bruchteil <strong>de</strong>r sinnvollen Anwendungsmöglichkeitentatsächlich genutzt. Wenn beispielsweise einem Mitarbeiter nicht bekanntist, wie ein Serienbrief an alle Eigentümer eines Objekts erstelltwird und er statt<strong>de</strong>ssen Einzelbriefe schreibt o<strong>de</strong>r mit Adressaufklebernarbeitet, be<strong>de</strong>utet das einen erheblichen Mehraufwand.PRAXIS-TIPP: SCHULUNG ANHAND KONKRETER ARBEITENObjektkenntnisse und Beziehungswissen konservierenEin <strong>Verwalter</strong> kennt die Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r von ihm betreuten Objekteund ist über die Vorgänge stets <strong>de</strong>tailliert informiert, z. B. kennt er <strong>de</strong>nStand noch nicht abgeschlossener Arbeiten. Doch bei <strong>de</strong>r Immobilienverwaltunggeht es nicht nur um die Verwaltung von Sachen, son<strong>de</strong>rnin erheblichem Maße auch um die Gestaltung von persönlichen Beziehungen– zu Eigentümern, Mietern, Hausmeistern, Reinigungskräftenund Handwerkern. So weiß ein <strong>Verwalter</strong>, welcher Handwerker beson<strong>de</strong>rszuverlässig ist, welche WEG harmonisch ist o<strong>de</strong>r wo persönlicheAnimositäten bestehen.Während Prozesswissen relativ einfach normiert wer<strong>de</strong>n kann, ist eswesentlich schwieriger, das individuelle Wissen eines Mitarbeiters zudokumentieren und auf an<strong>de</strong>re zu übertragen. Hier gilt es, Wege <strong>de</strong>rZusammenarbeit zu fi n<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n Informationsfl uss sicherstellen.PRAXIS-TIPP: AUSTAUSCH UND DOKUMENTATIONWenn mehrere Personen (z. B. Objektbetreuer und Sachbearbeiter)für ein Objekt zuständig sind, ist es ratsam, sich regelmäßigin Besprechungen, die stichpunktartig protokolliert wer<strong>de</strong>n, auszutauschen.Ihre Beziehungseinschätzungen über Beiräte, Eigentümer,Mieter, Hausmeister usw. o<strong>de</strong>r Objektbeson<strong>de</strong>rheiten können sie in<strong>de</strong>r Adressdatenbank in Notizfel<strong>de</strong>rn hinterlegen. So geht das umfangreichepersönliche Wissen nicht verloren.<strong>Der</strong> Aufwand, Softwarekompetenz zu vermitteln, ist relativ hoch,da viele Module am Arbeitsplatz geschult wer<strong>de</strong>n müssen. Die Erfahrungzeigt, dass pauschale Softwareeinweisung nur schlecht erinnertwird. Erst in Verbindung mit einem konkreten Arbeitsschrittlassen sich Softwaremöglichkeiten passgenau vermitteln. Nur sowird Software effektiv eingesetzt.! Weiterführen<strong>de</strong> Informationen:Dieser Beitrag ist ein Ausschnitt aus <strong>de</strong>m <strong>Haufe</strong>-Whitepaper „Wissensmanagementin <strong>de</strong>r Immobilienverwaltung – Wie Sie das Wissen IhresUnternehmens optimal organisieren und die Effi zienz steigern“.Das komplette Whitepaper fi n-<strong>de</strong>n Sie zum Download unterwww.bit.ly/wp-wissensmanagement.DER AUTORDipl.-Kfm.Richard Kunzeist Immobilienverwalter.Er leitet dieKUNZE-Gruppemit über20.000 verwalteten Einheiten undist Herausgeber von „<strong>Der</strong> <strong>Verwalter</strong>-<strong>Brief</strong>“.www.haufe.<strong>de</strong>/immobilien

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