impulse Gesundheitsmagazin - Ausgabe 1 | 2010 - Klinikverbund ...
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NACHGEFRAGT | HORMONE<br />
Die meisten Hormone sind<br />
Eiweiße und werden von bestimmten<br />
Drüsen produziert,<br />
die sich an verschiedenen<br />
Körperstellen befinden. Hierbei<br />
nimmt die Hirnanhangsdrüse<br />
eine<br />
führende Rolle<br />
ein: Sie produziert<br />
Hormone,<br />
die wiederum<br />
andere Körperdrüsen<br />
wie<br />
die Schilddrüse,<br />
die Nebenschilddrüsen,<br />
die Nebennieren oder<br />
die Keimdrüsen dazu bringen,<br />
selbst eigene Hormone freizusetzen.<br />
Eine Erkrankung<br />
der Hirnanhangsdrüse kann<br />
daher dazu führen, dass zum<br />
Beispiel die Schilddrüse nicht<br />
richtig arbeitet. Dann kommt<br />
es zu einer eigentümlichen<br />
Verdickung und Schwellung<br />
der Haut. Häufig sind die<br />
Patienten übergewichtig und<br />
kälteempfindlich. Die geistige<br />
Beweglichkeit nimmt ab<br />
und die Sprache ist langsam<br />
und rau.<br />
20<br />
Schüttet die Hirnanhangsdrüse<br />
zu wenig Hormone für die<br />
Keimdrüsen aus, verringert<br />
sich beim Mann die Produktion<br />
des Samens und die des<br />
Männlichkeitshormons Testosteron.<br />
Bei der Frau unterbleibt<br />
die Heranreifung der<br />
Eizellen in den Eierstöcken<br />
und die Produktion des weiblichen<br />
Geschlechtshormons<br />
Östrogen verringert sich. Der<br />
Mann verweiblicht, die Frau<br />
vermännlicht. Unfruchtbarkeit<br />
ist die Folge.<br />
Aber nicht immer ist die Hirnanhangsdrüse<br />
schuld daran,<br />
dass die ihr untergeordneten<br />
Körperdrüsen nicht richtig<br />
funktionieren – die Körperdrüsen<br />
können selbst erkrankt<br />
sein. Doch wo die Ursache<br />
nun auch liegen mag,<br />
wenn der Körper zu geringe<br />
Mengen eines Hormons produziert,<br />
kann die Erkrankung<br />
meist erfolgreich durch Einnahme<br />
des Hormons in Form<br />
eines Medikamentes behandelt<br />
werden. Ursache einer<br />
Überproduktion hingegen ist<br />
des Öfteren ein Tumor, der<br />
chirurgisch entfernt wird.<br />
Jedoch stehen bei Weitem<br />
nicht alle Körperdrüsen unter<br />
der Kontrolle der Hirnanhangsdrüse.<br />
Essen wir Sahnetorte,<br />
tritt beispielsweise<br />
unsere Bauchspeicheldrüse<br />
in Aktion. Sie schüttet Insulin<br />
aus, das den Traubenzucker<br />
der Sahnetorte in die Zellen<br />
schleust und sie so mit Energie<br />
versorgt. Natürlich braucht<br />
der Körper nur selten die ganze<br />
Menge Zucker einer Sahnetorte<br />
sofort und speichert<br />
deshalb für Mangelzeiten<br />
einen Teil davon in Form von<br />
Glykogen. Fällt der Traubenzuckerspiegel<br />
im Blut zu stark<br />
ab, tritt das zweite Hormon<br />
der Bauchspeicheldrüse –<br />
das Glukagon – in Aktion. Es<br />
wandelt das Glykogen wieder<br />
in Traubenzucker zurück.<br />
Störungen dieses Zusammenspiels<br />
sind die Ursache der<br />
so bekannten Zuckerkrankheit<br />
(Diabetes mellitus). Die