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impulse Gesundheitsmagazin - Ausgabe 1 | 2010 - Klinikverbund ...

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PANORAMA | UNSERE CAFETERIEN<br />

Es heißt Café und ist ein<br />

Café. Und doch wird das<br />

der Wahrheit irgendwie<br />

nicht gerecht. Wäre das<br />

Café im Klinikum Calw<br />

ein Hotel, hieße es „Bellevue“,<br />

„Schöne Aussicht“<br />

oder „Panoramablick“ –<br />

garantiert. Denn hier, an<br />

der Hengstetter Steige,<br />

herrscht – mindestens<br />

– Halbhöhenlage. Und<br />

Südexposition. Von hier<br />

aus sieht man sehr schön<br />

über Calw und auf das am<br />

Hang gegenüber liegende<br />

Landratsamt.<br />

Hätte man ein Teleobjektiv,<br />

sagen wir der Brennweite<br />

10.000 Millimeter, könnte<br />

man sich vorstellen, dem<br />

neuen Calwer Landrat direkt<br />

in die Schreibtischunterlagen<br />

zu spicken. Denn Helmut<br />

Riegger guckt zum Klinikum<br />

hinüber, und das Klinikum zu<br />

ihm. Entsprechend von Licht<br />

regelrecht durchflutet sind<br />

beide Häuser – das Café im<br />

Klinikum dank großzügiger<br />

Verglasung erst recht.<br />

onntags kommen viele<br />

„SSpaziergänger zu uns“,<br />

sagt Hannelore Armbruster,<br />

die das Café seit acht Jahren<br />

als Angestellte für das Haus<br />

betreibt. Dann lassen sich die<br />

Calwer nach Mittagessen,<br />

Mittagsschläfle oder Verdauungsspaziergang<br />

im Krankenhaus-Café<br />

Kaffee und Kuchen<br />

schmecken. „Der schönen<br />

Aussicht wegen“, lacht Arm-<br />

46<br />

Schwätzle<br />

inklusive<br />

bruster. Sonntage sind nicht<br />

nur die Beine-vertret-Tage<br />

für „Externe“. Sie sind auch<br />

im Krankenhaus der Hochbetriebs-,<br />

weil stärkster Besuchertag.<br />

Wie gut, dass die 56-<br />

Jährige dann Kollegin Nicole<br />

del Fabro an ihrer Seite hat.<br />

Wir sind an einem Montag<br />

zu Gast. Auch da<br />

ist viel los. Eine Frau mittleren<br />

Alters will eine Butterbrezel<br />

gegen den schnellen Hunger.<br />

Ein älterer Mann holt für seine<br />

Gattin im Rollstuhl eine Käsesahnetorte;<br />

er wird dafür von<br />

seiner besseren Hälfte Komplimente<br />

einfahren, denn: „Unsere<br />

Kuchen sind alle lecker“,<br />

meint Hannelore Armbruster<br />

und zeigt auf die linke Thekenecke.<br />

„Johannisbeere“ ist<br />

schon aus, „Käsekirsch“ nicht<br />

weit davon entfernt. Dort<br />

hinten am Ende der knapp 60<br />

Plätze messenden Zeile lässt<br />

sich eine Dame im lilafarbenen<br />

Pullover ein Exemplar<br />

davon schmecken. Mit ihrem<br />

Mann ist die humorvolle Frau<br />

im Ruhestandsalter aus Calw-<br />

Wimberg herübergekommen,<br />

um prüfen zu lassen, dass ihre<br />

Sturzfolgen – ein gebrochener<br />

Arm, ein gebrochenes Bein –<br />

auch wieder gut verheilen.<br />

Und wie es scheint, ist da neben<br />

ärztlicher Kunst auch der<br />

Kuchen ganz hilfreich ...<br />

Ob Ritter Sport Trauben-<br />

Nuss, der Calwer Kreisapfeldirektsaft„Schneewittchen“,<br />

ein „Hohes C“, Kekse,<br />

Eis oder eine kleine Palette an<br />

Zeitungen und Zeitschriften<br />

vom Spiegel bis zur Bild:<br />

Hannelore Armbruster führt,<br />

was den Krankenhausalltag –<br />

mitunter buchstäblich – versüßen<br />

kann. Oder als eiliges<br />

Mitbringsel taugt, um es mit<br />

auf Station zu nehmen. Selbst<br />

ein kleines Arsenal von Hygieneartikeln<br />

kann sie aus der<br />

Schublade ziehen.<br />

Dass ihr die Arbeit Spaß<br />

macht, spürt man schnell.<br />

Vielleicht sind es die guten<br />

Gene. „Meine ganze Familie<br />

ist im klinisch-medizinischen<br />

Bereich tätig“, schmunzelt<br />

die Frau im blauen Arbeitsdress.<br />

„Vielleicht haben wir ja<br />

ein Helfersyndrom“, blitzt ein<br />

Moment knitzer Selbstironie<br />

auf. Nun gut, es gibt Schlimmeres.<br />

Und deshalb ist bei der<br />

Café-Chefin eines immer im<br />

Preis inklusive: ein Schwätzle,<br />

die Fähigkeit zuzuhören,<br />

Trost zu spenden, wo Empathie<br />

gefragt ist. „Denken Sie<br />

an die Leute, die zur Chemotherapie<br />

kommen“, sagt Hannelore<br />

Armbruster, die weiß,<br />

wie eng Freud und Leid in so<br />

einem Haus zusammenliegen<br />

können.

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