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impulse Gesundheitsmagazin - Ausgabe 1 | 2010 - Klinikverbund ...

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Martin gerade den Jüngsten gewickelt hat.<br />

Unglücklich ist der junge Mann voll mit dem<br />

Hinterkopf und dem Rücken auf den Steinboden<br />

geknallt. Weil er mal das Bein, mal den<br />

Arm nicht mehr bewegen kann, wählen seine<br />

Eltern sofort die 112 und setzen damit sowohl<br />

einen Rettungswagen als auch Christoph 41 in<br />

Bewegung.<br />

Gott sei Dank hat Manuel bei seinem Sturz<br />

eine ganze Heerschar von Schutzengeln bei<br />

sich gehabt. Als ihn der 49-jährige Notarzt genauestens<br />

untersucht, geht es dem sein hellblaues<br />

Schmusetier haltenden Manuel schon<br />

wieder besser. Beck tastet Becken, Bauchraum<br />

und Brust des auf dem Sofa liegenden Kleinen<br />

ab. „Hebsch mal dein‘ rechten Arm?“, bittet<br />

er den Kleinen. Geht wieder. „Und das linke<br />

Bein?“ Macht auch keine Mucken mehr. Der<br />

Menschenauflauf im Wohnzimmer der Familie<br />

ist erleichtert. Manuel flüchtet in die Arme seiner<br />

Mama, die mit ihm in den Rettungswagen<br />

steigen wird. Denn 48 Stunden muss Manuel<br />

nun in die Kinderklinik. Zur Beobachtung.<br />

Christoph 41, wie alle Rettungshubschrauber<br />

benannt nach Christopherus, Schutzpatron der<br />

Reisenden, kann „leer“ zurück zur Station. Alle<br />

sind erleichtert: Notarzt Beck, der seit 16 Jahren<br />

aus der Luft hilft; Pilot Klippert, der in 23<br />

Jahren 25.000 Starts und Landungen sauber<br />

hingekriegt hat; und Rettungsassistent Mach,<br />

der auch schon 20 Jahre im „Hubi“ mitfliegt.<br />

Doch auch Routiniers wie diesen dreien klopft<br />

das Herz hoch, wenn es um das Leben von<br />

Menschen geht, „schon gleich, wenn Kindern<br />

was passiert ist“, sagt der zweifache Vater.<br />

Immer dann, wenn es um Sekunden geht, sind<br />

der vier Millionen Euro teure Christoph 41 samt<br />

Besatzung und kompletter medizinisch-technischer<br />

Ausstattung gefragt. Dann spielen sie<br />

in einem Radius von rund 60 Kilometern ihren<br />

uneinholbaren Vorteil aus. Christoph 41 mit<br />

seiner Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h<br />

hält keine Ampel, keine Kurve und kein Berufsverkehr<br />

auf. Martinshorn und Blaulicht haben<br />

gegen das rotorgetriebene Fluggerät keine<br />

Chance. Dafür der Patient, der darin Platz nehmen<br />

darf beziehungsweise muss.<br />

„Rettungsflugwache Leonberg“<br />

„Christoph 41“, so der Funkrufname des Rettungshubschraubers,<br />

wird hauptsächlich als schnellstmöglicher Notarztzubringer angefordert<br />

– im Jahr 2009 exakt 1.035-mal, von 7 Uhr morgens bis<br />

zum Sonnenuntergang. Darüber hinaus wurde er 128-mal für den<br />

dringenden Transport von Intensivpatienten zwischen Kliniken eingesetzt,<br />

insgesamt also 1.163-mal.<br />

Christoph 41 erreicht seine Einsatzorte im Umkreis von rund 60<br />

Kilometern in maximal 15 Minuten. In Baden-Württemberg gibt es<br />

daneben sechs weitere Hubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht<br />

(DRF), die in Freiburg, Friedrichshafen, Karlsruhe, Mannheim,<br />

Stuttgart und Villingen-Schwenningen stationiert sind. Internistische<br />

Erkrankungen waren 2009 einer der häufigsten Alarmierungsgründe,<br />

Verkehrs- und Arbeitsunfälle machten „nur“ rund ein Fünftel<br />

der Gesamteinsätze aus. Mit 9.032 von 40.375 Einsätzen war das<br />

„Ländle“ im vergangenen Jahr das einsatzstärkste Bundesland der<br />

DRF-Luftrettung.<br />

Weitere Informationen über die DRF gibt es unter www.drf-luftrettung.de.<br />

Sitz der Gesellschaft ist Filderstadt. In Deutschland hat jeder<br />

Betroffene Anspruch auf den Einsatz eines Rettungshubschraubers,<br />

wenn dies medizinisch erforderlich ist. Die Kosten der Luftrettung<br />

können laut DRF im bundesweiten Durchschnitt allerdings nicht<br />

vollständig durch die gesetzlichen Krankenkassen getragen werden.<br />

Deshalb ist die Rettungsflugwacht dringend auf Unterstützung<br />

durch Förderer und Spender angewiesen. Der Mindestförderbetrag<br />

für Einzelpersonen liegt bei 30 Euro, für Familien bei 60 Euro;<br />

Schüler, Auszubildende und Studenten bezahlen 15 Euro. Fragen<br />

beantwortet das Service-Team der DRF-Flugrettung montags bis<br />

freitags von 8 bis 20 Uhr unter Telefon 0711 / 700 722 11, E-Mail<br />

service-team@drf-luftrettung.de.<br />

Spenden bitte an DRF e.V., Volksbank Rems e.G.,<br />

Bankleitzahl 602 901 10, Konto 701 070 170.<br />

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