impulse Gesundheitsmagazin - Ausgabe 1 | 2010 - Klinikverbund ...
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fotolia<br />
GUT ZU WISSEN | BLUTHOCHDRUCK<br />
ist. Die anderen Formen des<br />
Bluthochdrucks treten hingegen<br />
als Folge einer anderen<br />
Erkrankung wie zum Beispiel<br />
einer Nierenerkrankung auf,<br />
weshalb sie als sekundäre<br />
Formen des Bluthochdrucks<br />
bezeichnet werden. Während<br />
die sekundäre Hypertonie –<br />
wenigstens teilweise – durch<br />
die Behandlung des Grundleidens<br />
therapiert werden kann,<br />
ist dies bei der essenziellen<br />
Hypertonie nicht der Fall.<br />
Wichtig ist es, einen Hochdruck<br />
möglichst frühzeitig zu<br />
erkennen, um Folgeschäden<br />
zu verhindern. Das ist aber<br />
gar nicht so einfach. Die meisten<br />
Menschen, die an einem<br />
essenziellen Bluthochdruck<br />
erkrankt sind, verspüren gar<br />
keine Beschwerden, ja sie fühlen<br />
sich sogar leistungsfähiger.<br />
Einige wenige leiden unter<br />
Kopfdruck oder Kopfschmerzen,<br />
sie klagen über<br />
22<br />
Ohrensausen, Herzklopfen,<br />
Schwindel oder Schweißausbrüche.<br />
In fortgeschrittenem<br />
Stadium kommt Luftnot dazu.<br />
„Das Herz wird steif vom<br />
Hochdruck“, sagt Dr. Bierich<br />
hierzu. „Es pumpt nicht mehr<br />
richtig, sodass sich Wasser in<br />
der Lunge ansammelt.“<br />
Bei älteren Patienten wird<br />
daher beim Arztbesuch regelmäßig<br />
der Blutdruck gemessen.<br />
Stellt der Arzt fest,<br />
dass der Blutdruck zu hoch<br />
ist, wird er weitere unabhängige<br />
Messungen über<br />
einen längeren Zeitraum<br />
durchführen. Im zweiten<br />
Schritt untersucht der Arzt,<br />
um welche Form des Bluthochdrucks<br />
es sich handelt.<br />
Hierzu führt der Mediziner<br />
unter anderem verschiedene<br />
Blutuntersuchungen durch<br />
wie zum Beispiel die Bestimmung<br />
der Schilddrüsenwerte.<br />
Wichtig ist auch zu prüfen,<br />
ob der Hochdruck bereits zu<br />
Organschäden geführt hat.<br />
Hochdruck muss<br />
behandelt werden<br />
Bei nur mäßig erhöhten Blutdruckwerten<br />
braucht der<br />
Patient zunächst keine Medikamente<br />
einzunehmen.<br />
Wichtig ist, eventuelles Übergewicht<br />
zu verringern, sich<br />
viel und vor allem regelmäßig<br />
zu bewegen und auf eine<br />
salz- und fettarme Ernährung<br />
zu achten. Schwimmen und<br />
Spazierengehen sind sehr hilfreiche<br />
und wirksame Sportarten.<br />
Stress dagegen treibt den<br />
Blutdruck in die Höhe, Entspannungstechniken<br />
können<br />
dem Stress entgegenwirken.<br />
„Jeder Hochdruckpatient<br />
sollte über ein eigenes Blutdruckmessgerät<br />
verfügen“,<br />
wünscht sich Dr. Bierich. Dann<br />
kann der Patient den Blutdruck<br />
jeweils zur gleichen Tageszeit<br />
messen. Das ist wichtig,<br />
um die Werte miteinander<br />
vergleichen zu können.<br />
Doch nicht immer sind die eigenen<br />
Bemühungen von Erfolg<br />
gekrönt. Dann hilft alles<br />
nichts, Medikamente müssen<br />
nun zum Einsatz kommen. Dafür<br />
stehen sehr unterschiedlich<br />
wirkende Substanzen zur<br />
Verfügung, die für jeden Patienten<br />
individuell ausgewählt<br />
und eingestellt werden müssen:<br />
Angiotensin-Converting-<br />
Enzyme (ACE-)-Hemmer beeinflussen<br />
ein Hormonsystem,<br />
das den Blutdruck reguliert.<br />
Wassertreibende Medikamente<br />
steigern die Natrium-<br />
und Wasserausscheidung und<br />
senken so den Blutdruck. Calciumantagonisten<br />
und Angiotensinantagonisten<br />
erweitern<br />
die Gefäßwände. Wichtig:<br />
„Wenn der Patient gut eingestellt<br />
ist und sich wohlfühlt,<br />
darf er die Medikamente nicht<br />
einfach absetzen, sonst steigt<br />
natürlich der Druck wieder<br />
an“, warnt Dr. Bierich vor zu<br />
sorglosem Umgang mit dieser<br />
Chemie.<br />
Auch junge Patienten<br />
können einen Bluthochdruck<br />
haben<br />
In ganz Europa steigt die Zahl<br />
junger Erwachsener, ja sogar<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
mit Bluthochdruck – häufig<br />
infolge von Übergewicht<br />
und Bewegungsmangel.