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impulse Gesundheitsmagazin - Ausgabe 1 | 2010 - Klinikverbund ...

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Allerdings liegt bei jüngeren<br />

Patienten mit größerer Wahrscheinlichkeit<br />

eine sekundäre<br />

Hochdruckkrankheit zugrunde<br />

als bei älteren.<br />

Häufige Auslöser des Bluthochdrucks<br />

sind Nierenerkrankungen,<br />

weshalb bei der<br />

Suche nach der Ursache eine<br />

Untersuchung des Urins und<br />

eine Ultraschalldiagnostik der<br />

Nieren stets vorgenommen<br />

werden sollten. Manchmal<br />

liegt auch eine angeborene<br />

Verengung der großen Körper-<br />

schlagader zugrunde. Da die<br />

Verengung in der Regel hinter<br />

den Gefäßen für Kopf und<br />

Arme liegt, ist die Durchblutung<br />

in der unteren<br />

Körperhälfte verringert.<br />

Dies führt dazu, dass<br />

ein Kind beim Sport beispielsweise<br />

nicht leistungsfähig ist.<br />

Seine Beine fühlen sich zu<br />

schwach an, um lange Läufe<br />

durchzuhalten. In der oberen<br />

Körperhälfte hingegen ist der<br />

Blutdruck hoch. Bei der ersten<br />

Blutdruckmessung an jünge-<br />

ren Patienten wird daher der<br />

Blutdruck wenigstens einmal<br />

an beiden Armen und einem<br />

Bein gemessen.<br />

Weitere Gründe für Bluthochdruck<br />

liegen in der Überfunktion<br />

von Schilddrüse oder<br />

Nebennieren und, speziell bei<br />

Frauen des jüngeren und mittleren<br />

Lebensalters, in eigentümlichen<br />

Veränderungen der<br />

Nierenarterien, der sogenannten<br />

fibromuskulären Dysplasie;<br />

nach diesen Ursachen für<br />

Bluthochdruck wird mit speziellen<br />

Untersuchungen, beispielsweise<br />

der Magnetresonanztomographie,<br />

aber auch<br />

mit Laboruntersuchungen<br />

„gefahndet“.<br />

Wie beim älteren Patienten<br />

muss auch der jüngere Patient<br />

bei einer Hochdruckkrise<br />

– erkennbar an Kopfweh,<br />

Verwirrtheit, Schwindel, Läh-<br />

mungserscheinungen, Erbrechen,<br />

Atemnot oder Druck<br />

auf der Brust und Blutdruckwerten<br />

typischerweise über<br />

200/100 mmHg – sofort ärzt-<br />

lich versorgt werden, bei<br />

Versagen oder Fehlen einer<br />

ambulanten Behandlungsmöglichkeit<br />

am besten direkt<br />

im Krankenhaus. Dort<br />

kann die Krise erfolgreich<br />

behandelt werden, ohne<br />

dass dauerhafte Schäden<br />

entstehen. Besser, man lässt<br />

es gar nicht so weit kommen<br />

und kümmert sich rechtzeitig<br />

um seine Gesundheit.<br />

Dr. Claudia Borchard-Tuch<br />

iStockphoto<br />

Bluthochdruck – eine reine Alterserkrankung? Absolut nicht. Selbst Kinder<br />

können schon betroffen sein. Dr. Dirk Löhr, Chefarzt der Klinik für Nieren-<br />

und Hochdruckerkrankungen an den Kliniken Sindelfingen hält fest,<br />

dass Bluthochdruck nicht vermeidbar ist. In 90 Prozent der Fälle hat man<br />

die Veranlagung zu Bluthochdruck durch seine Gene vererbt bekommen.<br />

Man kann in der Regel kein einzelnes Gen für den Bluthochdruck verantwortlich<br />

machen. Es handelt sich vielmehr um das Zusammenspiel vieler<br />

genetischer Faktoren. Äußere Einflüsse wie Stress, Übergewicht und Ernährungsgewohnheiten<br />

tragen im Laufe des Lebens dazu bei, ob und wie<br />

ausgeprägt ein Bluthochdruck sich dann ausbildet. Eine „gesunde“ Lebensführung<br />

kann allerdings beeinflussen, in welcher Ausprägung er sich manifestiert.<br />

Zu erkennen ist Bluthochdruck sehr schwer. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig<br />

den Blutdruck prüfen zu lassen und zwar in jedem Alter und besonders,<br />

wenn Bluthochdruck bei einem Elternteil bekannt ist. Vor allem<br />

gemäßigter Ausdauersport wirkt regulierend auf den Kreislauf, während<br />

exzessiver Kraftsport das Gegenteil hervorruft. Bei Gewichthebern beispielsweise<br />

wurden im Wettkampf schon Spitzenwerte von über 350<br />

gemessen – das ist alles andere als empfehlenswert. Am besten hilft regelmäßige<br />

körperliche Betätigung, z. B. dreimal pro Woche halbe Stunde Rad<br />

fahren, Schwimmen oder Walken, Gewichtsreduktion bei Übergewicht<br />

sowie Vermeiden von übermäßigem Salz- und Alkoholkonsum.<br />

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