impulse Gesundheitsmagazin - Ausgabe 1 | 2010 - Klinikverbund ...
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KRANKENHAUS AKUT | NIERENERSATZVERFAHREN<br />
Diabetes, Bluthochdruck, chronische entzündliche<br />
Nierenerkrankungen oder vererbte Nierenerkrankungen<br />
können unter anderem zu einem deutlichen Leistungsabfall<br />
der Nieren führen. Quittiert eine Niere ihren Dienst und ist<br />
die andere voll funktionsfähig, so kann die betroffene<br />
Person nahezu uneingeschränkt weiterleben. Erzielen aber<br />
beide Nieren weniger als 15 Prozent ihrer maximalen<br />
Leistung, ist akuter Handlungsbedarf angezeigt, denn<br />
geschädigte Nieren sind nicht mehr in der Lage, in<br />
ausreichender Menge Giftstoffe und Wasser aus dem Blut zu<br />
filtern – der Patient droht schleichend zu vergiften. Dies kann<br />
nur durch eine Nierenersatztherapie verhindert werden.<br />
Ein solches Nierenersatzverfahren ist die Hämodialyse,<br />
durchgeführt meist in einem Dialyse-Zentrum.<br />
Dreimal pro Woche wird in einem<br />
Zeitraum von vier bis sechs Stunden das Blut<br />
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durch einen Filter außerhalb des Körpers geführt<br />
und gereinigt. Er filtert die schädlichen<br />
Stoffe heraus, die normalerweise mit dem Urin<br />
ausgeschieden werden. Das gereinigte Blut<br />
gelangt wieder zurück in den Körper. Etwa<br />
zehnmal pumpt man während einer Dialyse,<br />
im Volksmund auch Blutwäsche genannt, das<br />
eigene Blut durch den Filter. „Für die Hämodialyse<br />
muss das Gerät an ein Blutgefäß mit<br />
ausreichend großem Durchmesser, einen sogenannten<br />
Shunt, angeschlossen werden. Der<br />
Shunt wird in der Regel am Unterarm angelegt.<br />
Durch eine kleine Operation wird eine Vene<br />
mit einer Schlagader (Arterie) verbunden. Die<br />
Vene füllt sich stärker mit Blut und weitet sich<br />
dauerhaft. Das Blut lässt sich mit Punktions-<br />
Wenn es an die<br />
Nieren<br />
geht<br />
kanülen entnehmen und wird dem Körper<br />
nach der Passage durch den Dialysator (Filter)<br />
wieder zugeführt“, erklärt Dr. Dirk Löhr, Chefarzt<br />
für Nephrologie (Nierenerkrankungen) am<br />
Sindelfinger Krankenhaus.<br />
Ein weiteres Verfahren ist die Peritonealdialyse<br />
(Bauchfelldialyse). Dabei nutzt man das<br />
Bauchfell eines Patienten als natürliche Filtermembran.<br />
Über einen Katheter werden etwa<br />
eineinhalb bis zweieinhalb Liter einer Dialyselösung<br />
in die Bauchhöhle eingefüllt. Diese<br />
Lösung ist in der Lage, die giftigen Stoffwechselprodukte,<br />
die von den geschädigten Nieren<br />
nicht mehr aus dem Blut entfernt werden<br />
können, aufzunehmen. „Vier- oder fünfmal<br />
täglich muss diese Lösung ausgetauscht werden“,<br />
sagt Dr. Löhr. Sie wird über den Katheter<br />
abgelassen, die neue Lösung läuft durch die<br />
Schwerkraft in den Bauch ein. Dr. Löhr: „Dieses<br />
Verfahren kann nach einer genauen Einweisung<br />
von den Patienten selber durchgeführt