impulse Gesundheitsmagazin - Ausgabe 1 | 2010 - Klinikverbund ...
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Erbe<br />
Der Wasserstrahl ist dem<br />
Operateur eine wesentliche<br />
Hilfe. Er sorgt dafür, dass die<br />
Schleimhaut mitsamt dem<br />
Tumor angehoben wird und<br />
dieser sich gut von der Muskelschicht<br />
trennen lässt. Der<br />
Strahl ist maximal 80 bar stark<br />
und kann so die Muskelschicht<br />
nicht durchdringen.<br />
Der Arzt arbeitet bei der OP<br />
mit einem einzigen Instrument.<br />
Damit markiert er zunächst<br />
den Bereich, der entfernt<br />
werden soll. Mit der<br />
Wasserdüse schwemmt der<br />
Operateur dann die Schleimhaut<br />
auf, um mit dem Messer,<br />
das mit Hochfrequenzstrom<br />
arbeitet, den Tumor<br />
von der Muskelschicht zu<br />
lösen. Anschließend werden<br />
mit dem Instrument Gefäße<br />
verschweißt und Sickerblutungen<br />
gestillt.<br />
Das Verfahren verlangt dem<br />
Arzt und seinem Team einiges<br />
ab. „Es ist technisch sehr<br />
anspruchsvoll und zeitaufwendig“,<br />
bestätigt Professor<br />
Mörk. „Wir brauchen dreimal<br />
so lang wie bei der herkömmlichen<br />
Technik.“ 100 bis 180<br />
Minuten dauere es, um ein<br />
größeres Karzinom herauszuschneiden.<br />
Lasse sich ein Tumor<br />
mit der herkömmlichen<br />
Schlinge erfassen, so greife<br />
man in Nagold auf die alte<br />
Technik zurück. Diese biete<br />
sich auch für Operationen<br />
im Dickdarm an, da dort die<br />
Darmwand sehr dünn sei.<br />
Etwa 200-mal im Jahr führt<br />
das Team von Professor Mörk<br />
in Nagold solche Eingriffe<br />
durch. Die sogenannte endoskopische<br />
Submukosa-<br />
Dissektion mit dem neuen<br />
Hybridmesser, das zugleich<br />
Messer und Wasserdüse ist,<br />
kommt bislang in etwa einem<br />
Zehntel der Fälle zum Einsatz.<br />
„Unser Ziel sind 30 bis 40 Prozent“,<br />
sagt der Chefarzt. „Die<br />
beiden Techniken sollen sich<br />
künftig ergänzen.“<br />
Martin Reinkowski<br />
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