Wilhelmshaven in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung

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Seite 16 · Wilhelmshavener Zeitung Gester n undHeute präsentiert vom 21. Juli 2012 1896eröffnetederKaufmannBernhardBührmanndenNeubauseinesBekleidungsgeschäftesanderVirchow/EckeViktoriastraße. Heutestehtaufseinen KriegstrümmerndasGorch FockHaus. MitWilhelmshaven vernäht Das Gorch-Fock-Haus steht auf den Trümmern eines einstiges Textilkaufhauses. Dieses prägt heute das Gesicht der Grenzstraße. WILHELMSHAVEN/IH – Der Herr trägt Gehrock, die Dame Glockenrock, mit vom Korsett betonter Taille und dazu Hüte in überdimensionaler Größe, als der Kaufmann Bernhard Bührmann am 3. Oktober 1888 an der Ecke Börsen-/Virchowstraße das „Special-Geschäft von fertigen Confektionsartikeln“ gründete. Das Fleckchen aufgespülte Erde, auf dem Preußen seinen Kriegshafen baute, hatte sich zu einem kleinen Schmuckstück entwickelt, in dem das gesellschaftliche Leben immer mehr erblühte. Liest man die Aufzeichnungen der Chronistin Louise von Krohn, sorgten Kasinobesuche, Clubabende, hübsche Feste und nicht zuletzt regelmäßige Kaiserbesuche für Abwechslung bei den Bessergestellten, für die man entsprechend gekleidet sein wollte. Das Konfektionshaus war erfolgreich und zog bereits 1896 in einen Neubau um. 45 Jahre stand das beeindruckende Gebäude an der Viktoriastraße, dort wo sich heute das Gorch-Fock-Haus befindet. Der Hügel, auf dem das heutige Soldatenheim steht, hat seinen Ursprung in den Trümmern des 1941 von Bomben vollständig zerstörten Mode-Kaufhauses. 1943 wurde Bartsch & von der Brelie von den Kaufleuten Heinrich Peine und Josef Klauke übernommen. In den Nachkriegsjahren beginnt Heinrich Peine mit der Anzugsproduktion. Gleichzeitig schlägt die Geburtsstunde für ein Bekleidungsunternehmen, das aus der Zusammensetzung der Namen Bartsch und Wilhelmshaven den Namen BAWI erhält. 1960 entsteht im Zentrum der Stadt unmittelbar hinter dem Rathaus ein Geschäftshaus mit Bekleidungsnäherei (BAWI) und einem Einzelhandelsgeschäft für Mode, dessen ersten Spatenstich sich der Hausherr selber vorbehielt. Das Modehaus Bartsch bezieht hier eine moderne Ladenfläche mit großer Schaufensterfront entlang der Grenzstraße. Im November 1960 wird nach nur etwas mehr als einjähriger Bauzeit Einweihung gefeiert, was damals ein Ereignis von großer Wichtigkeit gewesen sein muss. Als „Zeitzeuge“ stand zur Eröffnung nicht nur ein VW Käfer im Schaufenster: Auf der Gästeliste des Festprogramms finden sich Namen wie Carlo Graff – damaliger Niedersächsischer Minister für Wirtschaft und Verkehr, Stadtdirek- FOTO: WZ-BILDDIENST/KNOTHE tor Arthur Grunewald und der stellvertretende Präsident des deutschen Verbandes Gesamttextil, Pietzke. Auch am neuen Standort erlebte das Modehaus Höhen und Tiefen. So eröffnete das durch einen Großbrand schwer beschädigte Modehaus unter der Aufwendung von rund 10 Millionen DM am 1. September 1990 in neuem Glanz. Mit einer weiteren Investition von vier Millionen DM wird die Verkaufsfläche 1996 verdoppelt. Ein paar Jahre später wird Bartsch zum Kernstück des neuen Bartsch-Carrés. Wo einst Nähmaschinen ratterten, praktizieren heute Ärzte und Apotheker. Zum Januar dieses Jahres übernahm Dieter Vogel als neuer Inhaber das Modehaus. Links:Spatenstichfürden NeubaudesBawiBekleidungswerksanderGrenzstraße.EinJahr,1960,späterwirdEinweihunggefeiert. FOTO: PRIVAT
21. Juli 2012 Gester n undHeute präsentiert vom Der PrinzundseinHafen Seit 130 Jahren thront Prinz Adalbert auf seinem Denkmal-Sockel. Er hatte die Idee, an der Jade einen preußischen Kriegshafen anzulegen. VON HARTMUT SIEFKEN WILHELMSHAVEN – Ungefähr 65 Denkmäler und Skulpturen schmücken öffentlich zugängliche Anlagen in Wilhelmshaven. Das älteste Denkmal ist das vom Prinzen Adalbert. Er thront seit 1882 auf marmornem Sockel in der Prachtallee Adalbertstraße. Das Denkmal erinnert damit den Vordenker einer deutschen bzw. preußischen Marine, einen ihrer ersten Befehlshaber und einen der Gründungsväter des Marineetablissements Wilhelmshaven. Der Berliner Bildhauer Karl Schuler lieferte den Entwurf. Der 2,50 m hohe Marmorsockel hat auf jeder Seite ein Relief. Das vordere zeigt den preußischen Adler, links und rechts sind Geburtsdatum und Sterbedatum des Prinzen vermerkt. Auf der Rückseite liest man: „Ihrem verewigten / Oberbefehlshaber / Dem Admiral / Prinzen Wilhelm / Heinrich Adalbert / von Preussen / In dankbarer Erinnerung / Die Kaiserliche Marine“. Die Einweihung des Denkmals erfolgte am 16. September 1882. Finanziert wurde es aus freiwilligen Beiträgen der Offiziere, Beamten und Mannschaften der Kaiserlichen Marine. Die drei Meter hohe Bronzefigur, die nicht wie andere Skulpturen und Kirchenglocken im Ersten Weltkrieg wieder eingeschmolzen und zu Munition verarbeitet wurde, anders als das Bismarck-Denkmal auf dem Bismarckplatz auch den Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg überdauerte, soll Anlass geben, auf die Umstände, die zur Gründung Wilhelmshavens führten, einzugehen. Prinz Adalbert von Preußen, � � Das Denkmal für den Prinzen Adalbert steht jetzt 130 Jahre anseinemPlatz. WZ-FOTO: KNOTHE Für alle die vor Schmerzen am liebsten auf den Händen laufen würden ••• ...WIR bringen Sie wieder auf die Füße! Mozartstraße 16 26382 Wilhelmshaven Tel. 04421/18 97 22 www.jahrling.org � � Wilhelmshavener Zeitung · Seite 17 Sohn von Prinzessin Marianne und Prinz Wilhelm, dem jüngsten Bruder König Friedrich Wilhelms III., und wurde am 29. Oktober 1811 in Berlin geboren. Er ging zum Militär, diente beim Heer und der Artillerie. Zwischen 1826 und 1842 lernte er auf mehreren (See)-Reisen die Niederlande, Großbritannien, Russland, die Türkei, Griechenland und Brasilien kennen. Es war die Zeit des Kolonialismus. Adalbert sah die strategische und wirtschaftliche Bedeutung der Seefahrt. Für ihn stand fest, dass Preußen eine Marine brauche. So skizzierte er 1835/36 einen ersten Flottenplan für die norddeutsche Landmacht. Preußen hatte sich bis dahin auf drei Bundesfürsten, die als Monarchen von Staaten außerhalb des Deutschen Bundes große Flotten besaßen verlassen: Der König von Hannover war bis 1837 zugleich König von Großbritannien, der Großherzog von Luxemburg war König der Vereinigten Niederlande und der Herzog von Holstein war König von Dänemark. Bereits unmittelbar nach dem Beginn des Schleswig-Holsteinischen Krieges 1848 zeigte sich das Scheitern dieses sparsamen Seeverteidigungskonzeptes, denn die Könige von Großbritannien und der Niederlande waren inzwischen nicht mehr deutsche Bundesfürsten und Dänemark hatte sich zum Kriegsgegner gewandelt. Die völlige Waffenlosigkeit zur See war Grund dafür, dass Dänemark den militärischen Kräften der norddeutschen Staaten und insbesondere Preußens wirksam entgegentreten konnte. Es genügte eine dänische Fregatte bei Helgoland, um damit sämtliche norddeutschen Häfen zu blockieren und die Handelsschifffahrt zum Erliegen zu bringen. Dies war Wasser auf die Mühlen der deutschen Nationalbewegung, und einer der ersten Beschlüsse der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche, die noch um eine Fortsetzung auf Seite 18 Objektbetreuung, Hausmeisterservice, Dienstleistungen, Gartenservice, Winterdienst, Kleintransporte Tel. (0 44 21) 74 85 39 ·e-mail: hteam-whv@gmx.de
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