17.08.2012 Aufrufe

Wilhelmshaven in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung

Wilhelmshaven in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung

Wilhelmshaven in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seite 24 · <strong>Wilhelmshaven</strong>er <strong>Zeitung</strong><br />

Mittendurchs<br />

K<strong>in</strong>oware<strong>in</strong><br />

Seilgespannt<br />

WILHELMSHAVEN/SI – Der erste<br />

K<strong>in</strong>obesuch war damals <strong>und</strong> ist<br />

heute wohl für jeden jungen<br />

Menschen e<strong>in</strong> besonderes Ereignis.<br />

Der Bericht über das<br />

„Reg<strong>in</strong>a“ an der Bismarckstraße<br />

weckte bei Helma Raithel<br />

aus <strong>Wilhelmshaven</strong> die folgende<br />

Er<strong>in</strong>nerung:<br />

„Am Karfreitag 1955 besuchte<br />

ich mit me<strong>in</strong>er Mutter<br />

e<strong>in</strong>e Abendvorstellung im Reg<strong>in</strong>a.<br />

Ich war 13 Jahre alt <strong>und</strong><br />

durfte zum ersten Mal so spät<br />

abends <strong>in</strong>’s K<strong>in</strong>o gehen <strong>und</strong> war<br />

sehr aufgeregt. Der Besucherandrang<br />

war groß, weil der Film<br />

nur an diesem Tag gezeigt wurde.<br />

Zum Glück erhielten wir<br />

noch E<strong>in</strong>trittskarten.<br />

Wir sahen die Oper Don Giovanni<br />

von Mozart, <strong>und</strong> zwar die<br />

Aufführung von den Salzburger<br />

Festspielen im Sommer 1954.<br />

Wilhelm Furtwängler dirigierte<br />

die Wiener Philharmoniker. Es<br />

war e<strong>in</strong>e der letzten Vorstellungen<br />

von Furtwängler, da er im<br />

Herbst 1954 verstarb. Dieses<br />

Opernerlebnis ist für mich unvergesslich<br />

<strong>und</strong> ich verb<strong>in</strong>de es<br />

immer mit dem Reg<strong>in</strong>a.“<br />

Auch Gudrun Schmolke aus<br />

Rüstersiel kann sich noch gut<br />

an e<strong>in</strong>en Besuch im „Reg<strong>in</strong>a“<br />

er<strong>in</strong>nern. Sie schaute sich den<br />

Film „Das Schweigen“, e<strong>in</strong><br />

schwedisches Film-Drama des<br />

Regisseurs Ingmar Bergmann<br />

aus dem Jahr 1963 an, der wegen<br />

der sexuellen Handlungen,<br />

die so zuvor noch nicht auf der<br />

Le<strong>in</strong>wand zu sehen waren,<br />

e<strong>in</strong>en Skandal hervorrief. „Mitten<br />

durchs K<strong>in</strong>o war e<strong>in</strong> Seil gespannt“,<br />

erzählt Gudrun<br />

Schmolke. Auf der e<strong>in</strong>en Seite<br />

mussten alle Frauen Platz nehmen,<br />

auf der anderen die Männer.<br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

präsentiert vom<br />

Zum JahrmarktaufdenManteuffelplatz<br />

WILHELMSHAVEN/SI – Immer<br />

wieder berichten ältere <strong>Wilhelmshaven</strong>er,<br />

wie schön sie<br />

ihre K<strong>in</strong>dheit <strong>in</strong> <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung haben. Auch<br />

Hans-Jürgen L<strong>in</strong>gmann aus<br />

dem Mühlenweg denkt gern an<br />

damals zurück: „Me<strong>in</strong>e Eltern<br />

s<strong>in</strong>d zusammen mit me<strong>in</strong>er<br />

Schwester <strong>und</strong> mir 1967 von<br />

Mariensiel <strong>in</strong> die Rhe<strong>in</strong>straße<br />

5 gezogen.<br />

Wir K<strong>in</strong>der waren begeistert<br />

Venedig ist derzeit der Heimathafen<br />

für das ehemalige<br />

Seebäderschiff „<strong>Wilhelmshaven</strong>,<br />

das von 1963<br />

bis 2004 im Helgolandverkehr<br />

fuhr. Darauf macht<br />

Walter Schäfer <strong>in</strong> Ergänzung<br />

zur Geschichte über<br />

Das Pfarrhaus<br />

VILLENVIERTEL/SI – In Ergänzung<br />

zum Bericht über die „K<strong>in</strong>dheit<br />

im Villenviertel“ <strong>in</strong> der Folge 4<br />

von „Gestern <strong>und</strong> Heute“ teilt<br />

Pastor a. D. Schmidt mit. Dabei<br />

verweist er auf das Buch „500<br />

Jahre Kirchspiel Heppens“, das<br />

1995 erschienen ist:<br />

Das Gebäude der heutigen<br />

Gr<strong>und</strong>schule Kirchreihe war ursprünglich,<br />

im Jahr 1914, als<br />

Pfarr- <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>dehaus der<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de Heppens gebaut<br />

worden.<br />

Weil sich Heppens, seit<br />

1911 Teil der Stadt Rüstr<strong>in</strong>gen,<br />

Ende des 19., Anfang des 20.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts stark vergrößert<br />

hatte <strong>und</strong> viele Menschen hierher<br />

gezogen waren, wurde e<strong>in</strong>e<br />

von dem, was dort damals los<br />

war. Wir hatten e<strong>in</strong>en kurzen<br />

Schulweg zur Allerstraße. Zuvor<br />

hatten wir mit dem Fahrrad zur<br />

Hafenschule fahren müssen.<br />

An der Rhe<strong>in</strong>straße gab es viele<br />

Geschäfte, so Kioske, Lebensmittelgeschäfte,<br />

e<strong>in</strong> Bettengeschäft,<br />

e<strong>in</strong> Pelzgeschäft, Fleischer,<br />

Friseur, e<strong>in</strong> Ofengeschäft,<br />

Kneipen <strong>und</strong> Restaurants.<br />

Wir K<strong>in</strong>der fanden schnell<br />

die Seebäderschiffe <strong>in</strong> <strong>Wilhelmshaven</strong><br />

aufmerksam.<br />

Vor sieben Jahren wurde<br />

das Schiff nach Genua verkauft,<br />

zur Autofähre umgebaut<br />

<strong>und</strong> „Leviathan“ getauft.<br />

Anfang 2010 wechselte<br />

es erneut den Besit-<br />

zweite Pfarrstelle notwendig.<br />

Doch dann kam der Erste Weltkrieg.<br />

Die Mar<strong>in</strong>e beschlagnahmte<br />

das Haus <strong>und</strong> machte daraus<br />

e<strong>in</strong>e Wetterstation. Nach dem<br />

Krieg war das Haus so ru<strong>in</strong>iert,<br />

dass sich die Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

außerstande sah, es wieder<br />

herzurichten. So verkaufte es<br />

die Geme<strong>in</strong>de 1921/22 an die<br />

Stadt Rüstr<strong>in</strong>gen, die dort e<strong>in</strong>e<br />

höhere Mädchenschule (Lyzeum),<br />

die Fräule<strong>in</strong>-Marien-<br />

Schule, unterbrachte.<br />

Die Kirchengeme<strong>in</strong>de kaufte<br />

stattdessen die Villa des Kaufmanns<br />

Jürgens, Holtermannstraße<br />

30, <strong>und</strong> richtete sie als<br />

Pfarrhaus e<strong>in</strong>.<br />

Fre<strong>und</strong>e. Wir hatten noch viele<br />

Spiel- <strong>und</strong> Sportmöglichkeiten,<br />

die es heute nicht mehr gibt.So<br />

konnten wir auf dem Manteuffelplatz<br />

Fußball spielen, wo<br />

auch die Rummel stattfanden<br />

<strong>und</strong> Zirkusse gastierten. Wir<br />

fuhren oft mit dem Fahrrad über<br />

die alte Jachmannbrücke <strong>und</strong><br />

spielten <strong>in</strong> den <strong>alten</strong> Kasernen.<br />

Wo sich jetzt die Kiesberge am<br />

Großen Hafen türmen, haben<br />

wir als K<strong>in</strong>der gebadet, Burgen<br />

21. Juli 2012<br />

zer <strong>und</strong> heißt heute „Favola<br />

A Venezia“. In Marghera bei<br />

Venedig sollte es zuletzt<br />

als Restaurantschiff dienen.<br />

Die letzte Meldung besagt,<br />

dass es mit Getriebeschaden<br />

festliege. FOTO: FAHREN-<br />

HORST<br />

Initiativedes<br />

Kirchenkreises<br />

WILHELMSHAVEN/SI – Die Initiative<br />

zur Gestaltung des Synagogen-Gedenkplatzes<br />

g<strong>in</strong>g vom<br />

evangelischen Kirchenkreis<br />

<strong>und</strong> dem Redaktionsteam se<strong>in</strong>es<br />

ehemaligen Publikationsorgans<br />

„Kontakte“ aus. Darauf<br />

weist Pastor<strong>in</strong> im Ruhestand<br />

Doris Semmler, damals Mitglied<br />

der Redaktion, <strong>in</strong> Ergänzung<br />

des Artikels über den Synagogenplatz<br />

<strong>in</strong> Folge 5 h<strong>in</strong>.<br />

Die „Kontakte“-Initiative bewegte<br />

viele Menschen zu spenden.<br />

Mehrere Künstler machten<br />

unentgeltlich Gestaltungsvorschläge.<br />

Die Anlage wurde am<br />

10. November 1980 im Beise<strong>in</strong><br />

von Oberbürgermeister Eberhard<br />

Krell e<strong>in</strong>geweiht.<br />

gebaut <strong>und</strong> heimlich geraucht.<br />

Zum Muttertag habe ich dort<br />

schöne Blumen gepflückt. Auch<br />

gab es dort viele schöne Gärten.<br />

Auch zum Südstrand s<strong>in</strong>d<br />

wir gern gegangen, denn dort<br />

gab es das schöne Planschbecken<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Kiosk. Wir konnten<br />

auch noch bei Ebbe baden,<br />

denn das Becken lief auch bei<br />

Niedrigwasser nicht leer. Bei<br />

Hochwasser durften wir vom<br />

Sprungturm hüpfen.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!