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pdf-Download - und Umweltmanagement

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24UBA-Leitfaden Verkehr im <strong>Umweltmanagement</strong> TIP• Reden Sie mit den Kollegen in derEinkaufs- <strong>und</strong> Vertriebsabteilung<strong>und</strong> fragen Sie sie nach Ihren Erfahrungen:Welche Transportmittelwerden in der Regel eingesetztWoher kommen die Rohstoffe?Wohin gehen die Produkte? Werentsorgt den Abfall, wohin? Selbstwenn Ihr Unternehmen für denTransport nicht direkt verantwortlichist, liegen diese Informationenmeistens irgendwo vor.Ebenso überschlägig sollte der Anteil geschätztwerden, der mit Lkw, Bahn usw. befördertwird. Beispielsweise: 30 % mit Bahn,60 % mit Lkw <strong>und</strong> 10 % mit Flugzeug. BeiBahn, Flugzeug <strong>und</strong> Schiff handelt es sichmeistens um gebrochenen Verkehr, d.h. Siemüßten den Vor- <strong>und</strong> Nachlauf mit Lkw berücksichtigen.Für diese erste Abschätzungist das unerheblich. Da reichen die Zahlenfür das Transportmittel im Hauptlauf.Aus den Mengen in t <strong>und</strong> den Transportentfernungenin km errechnet sich die sogenannteTransportleistung in tkm. Die Berechnungkann entsprechend dem vorbereitetenFormular auf S. 25 erfolgen.Die Transportleistung wird unterschiedennach den wichtigsten Transportmitteln sowienach den Einzelposten der Input-/Output-Bilanz. Dies erleichert später dieAnalyse, woher die größten Beiträge stammen.Mit den Transportleistungen können dannüberschlägig die Emissionen durch die einzelnenTransportmittel berechnet werden.Hierzu werden die errechneten tkm mit denFaktoren aus Tab. 3 multipliziert. Diese Wertesind in g pro tkm angegeben. Das Ergebnismuß dann ggf. in kg oder t umgewandeltwerden.Diese Berechnung ist exemplarisch in demFormular auf S. 25 vorbereitet. In die grauenFelder müssen nur noch die geschätztenZahlen bzw. die errechneten Zwischenergebnisseeingetragen werden.Tab. 3: Emissionsfaktoren in g pro tkm für verschiedeneGüterverkehrsmittel einschließlich der Bereitstellungdes Kraftstoffes bzw. der Energie (= Vorkette).Quelle: TREMOD 1999; Borken et al. (1999).SchadstoffLkw Bahn FlugzeugBinnenschiffSee-SchiffCO 2147,3 32,2 903 35,4 17,5NO x1,21 0,12 4,24 0,61 0,42NMVOC 0,17 0,01 0,50 0,05 0,02Partikel 0,050 0,005 0,13 0,017 0,030CO 0,23 0,04 0,97 0,11 0,046Anmerk.: Lkw: Mittel aus Fzg.-Bestand zum Jahr2000; Bahn: Kombinierter Ladungsverkehr; Flugzeug:Langstreckenflug; Seeschiff: Stückgutfrachter. ZUM BEISPIEL: Oberland-Glas AG in Bad WurzachDie Oberland Glas AG ist eine der führenden Hersteller von Behälterglas in Deutschland. Es beschäftigtknapp 2000 Mitarbeiter <strong>und</strong> hat einen Umsatz von 670 Mio. DM im Jahr. Insgesamt gehören 4 Standortezum Unternehmen, darunter auch Bad Wurzach in Baden-Württemberg mit 2 Werken.Der wichtigste Rohstoff für die Behälterglas-Herstellung ist Altglas. Am Standort Bad Wurzach werdendavon ca. 200.000 t jährlich verarbeitet. Fragt man, woher das Altglas kommt, so ist die Antworteinfach: Vom Gr<strong>und</strong>stück nebenan. Dort sitzt nämlich die Süddeutsche Altglas Rohstoff GmbH (SAG),die ein Tochterunternehmen der Oberland Glas AG ist. Die SAG bereitet das im süddeutschen Raumgesammelte Altglas auf. Dazu wird das Altglas auf zwei Anlagen mit einer Leistung von 900 t pro Taggebrochen <strong>und</strong> von Verunreinigungen gereinigt.Für die Transportbilanz der Glashütte macht es in diesem Fall natürlich keinen Sinn, für denAntransport der Rohstoffe lediglich 50 m anzusetzen. Bei der SAG wurde recherchiert, woher das Altglasstammt. Nach der Sammelort wird das Altglas auf Lkw direkt zur SAG transportiert (aus einemEinzugsbereich von etwa 100-150 km) oder in Zwischenlagern umgeschlagen. In größeren Ballungsgebietenin Baden-Württemberg <strong>und</strong> Bayern sind in Kooperation mit Entsorgungsunternehmen auch dezentraleZwischenlager mit Bahnanbindung entstanden. Dadurch wird der Einsatz von Großraum-Waggons bei der Anlieferung des Altglases möglich. Etwa 90 % des Altglases werden aber immernoch mit dem Lkw angeliefert.

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