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Die neue „Rathaus-Apotheke“ hat ihre Pforten geöffnet - Marktleugast

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Mitteilungsblatt <strong>Marktleugast</strong> und Grafengehaig -12- Nr. 6/12<br />

Aus der Marktgemeinderatssitzung<br />

vom 7. Mai 2012<br />

Etatentwurf 2012 mit einem Gesamtvolumen<br />

von 6,2 Millionen Euro<br />

Zur Deckung Kreditneuaufnahmen in Höhe<br />

von 636.000 Euro nötig<br />

400.000 Euro Rücklagenentnahme<br />

Einwohnerzahl sinkt bis 2020 um 400 Personen<br />

Kommt die Marktgemeinde <strong>Marktleugast</strong> in den nächsten Jahren<br />

in Finanzierungsprobleme <strong>ihre</strong>r kommunalen Haushalte?<br />

<strong>Die</strong>se Frage beherrschte die Gespräche und Diskussion bei<br />

der Gemeinderatssitzung. „Der für 2012 geplante und vorgelegte<br />

Haushaltsentwurf mit einem Gesamtvolumen von rund<br />

6,2 Millionen Euro ist genehmigungsfähig, doch fehlen noch<br />

der Jahresrechnungsabschluss 2011 und die mittelfristige<br />

Finanzplanung für die kommenden Jahre“, sagten Dr. Jürgen<br />

Meins und Achim Geyer von der Kommunalaufsicht des Landratsamtes<br />

Kulmbach. Beide baten deshalb den Rat mit der Verabschiedung<br />

des Haushaltes 2012 bis zur deren Vorlage zu<br />

warten.<br />

Dr. Meins sagte gegenüber den Bürgermeistern und Ratsmitgliedern<br />

aus, dass die Kommunalaufsicht gerne in die Kommunen<br />

rauskomme, denn das offene Gespräch am Tisch<br />

ersetzte oft einen umfangreichen Schriftverkehr. Er gab aber<br />

ohne Umschweife auch die Bedenken seiner Behörde weiter,<br />

dass der Markt <strong>Marktleugast</strong> an dem hohen Etat und den<br />

darin vorgesehenen Investitionen von nahezu 1,5 Millionen<br />

Euro in den Folgejahren schwer zu knabbern habe. Der Verschuldungsstand<br />

bleibe mit voraussichtlich über drei Millionen<br />

Euro hoch. Hinzu komme bis zum Jahr 2020 ein vermutlicher<br />

Einwohnerrückgang um zwölf Prozent oder 400 Personen. <strong>Die</strong>s<br />

wieder habe zur Folge, dass die Einnahmen wie bei Einkommensteuerzuweisung<br />

fehlen, die Ausgaben aber gleichbleiben.<br />

Dr. Jürgen Meins riet den Gremiumsmitgliedern zur der Verabschiedung<br />

der schon über Jahre vom Landratsamt geforderten<br />

Straßenausbaubeitragssatzung und Erhöhung der sehr niedrigen<br />

Steuerhebesätze, um die möglichen eigenen Einnahmen<br />

zu erhöhen.<br />

Marktgemeinderat Oswald Purucker hielt Dr. Meins entgegen,<br />

dass <strong>Marktleugast</strong> eigentlich einen Sparhaushalt vorlege,<br />

denn auf der Einnahmeseite fehlten die Zuschüsse wie<br />

beispielsweise fast 400.000 Euro für die Kindergarten-Generalsanierung.<br />

Und was die Gemeinde voriges Jahr beim Verwaltungsgebäude<br />

in den Sand gesetzt habe, davon wäre der<br />

kommunale Anteil für den Kindergarten schon bezahlt, so Purucker.<br />

In Sachen Straßensanierungen habe die Oberlandgemeinde<br />

all die Jahre die Einnahmen der Konzessionsabgabe<br />

dafür verwendet und sei gut damit gefahren. Bezüglich der<br />

hohen Tilgungsleistungen betonte Purucker (CSU), dass sich<br />

der Rat einig gewesen sei die Kreditaufnahme für den Neubau<br />

der Dreifachsporthalle möglichst schnell zurück zu zahlen. Sein<br />

Ratskollege und dritter Bürgermeister Franz Uome sagte deutlich,<br />

dass die Verabschiedung einer Straßenausbausatzung für<br />

alle Gemeinderatsmitglieder eine schwierige Sache ist: „Viele<br />

andere Straßen und Ortschaften wurden ohne diese ausgebaut<br />

und die Bürger drängen auf Gleichbehandlung.“<br />

Zweiter Bürgermeister Hermann Dörfler schlug vor geplante<br />

Straßenprojekte aus dem Etat 2012 rauszunehmen, gab aber<br />

gleichzeitig zu bedenken, dass diese in einigen Jahren dann<br />

noch teurer kommen. Und sein Fraktionskollege Georges Frisque<br />

sagte: Wir sollten einige Vorhaben auf das nächste Jahr<br />

verschieben, denn der Haushalt 2013 sieht besser aus. „Wir<br />

haben die Aufgabe aufzuzeigen, was kommen kann“, betonte<br />

Bürgermeister Norbert Volk (FW). Deshalb sind die beiden<br />

Herren der Kommunalaufsicht heute da. Andererseits möchten<br />

wir unsere Einwohner aber auch nicht über Gebühr belasten.<br />

<strong>Marktleugast</strong> aktuell<br />

Beispielsweise bei der Gartenstraße - sie muss voraussichtlich<br />

2013 gemacht werden, dass ist klar! -gibt es sicher eine<br />

günstigere Lösung: Der Vollausbau kostet 380.000 Euro, beim<br />

vereinfachten Ausbau kommen wir aber wohl mit 100.000 Euro<br />

hin. Und bezüglich der Bevölkerungsentwicklung sagte Bürgermeister<br />

Volk zu Dr. Jürgen Meins und Achim Geyer: Wir bauen<br />

deshalb mit billigen Bauplätzen auf den Zuzug. Aber um von<br />

<strong>Marktleugast</strong> zur Arbeit nach Bayreuth, Kronach oder Hof zu<br />

kommen, braucht es halt ein Auto. Das Gemeindeoberhaupt<br />

sagte den beiden Männern von der Kommunalaufsicht zu, dass<br />

der Marktgemeinderat <strong>Marktleugast</strong> die Kritikpunkte zur Kenntnis<br />

nimmt und genauestens prüft, was er tun kann.<br />

Hermann Dörfler fragte Dr. Jürgen Meins noch, ob die Überörtliche<br />

Rechnungsprüfung - wie ja zuletzt in <strong>Marktleugast</strong><br />

und Grafengehaig geschehen -immer erst so spät erfolgt. Dr.<br />

Meins antwortete ihm, dass das personelle Gründe <strong>hat</strong>te und<br />

die Stelle einige Jahre verwaist war. Marktgemeinderat Reinhold<br />

Scheunert (HBG) schoss noch in Richtung Bayerische<br />

Staatsregierung und sagte: <strong>Die</strong> müssen halt nicht nur die Ballungszentren<br />

fördern. Wenn die von München aus auch den<br />

ländlichen Gemeinden endlich mehr Geld geben, dann stünden<br />

auch wir heute besser da.<br />

Langfristig anstehende Vorhaben werden in die Finanzplanung<br />

aufgenommen<br />

VG-Kämmerer Martin Götz legte -nachdem Achim Geyer und<br />

Dr. Jürgen Meins sich verabschiedet <strong>hat</strong>ten -die detaillierten<br />

Zahlen des Etatansatzes 2012 auf. Hierbei kritisierten Martin<br />

Döring und Oswald Purucker (beide CSU), dass die in der<br />

langen Liste der noch anstehende Straßenprojekte und -Sanierungen<br />

mit insgesamt Millionenkosten nicht in der Finanzplanung<br />

der kommenden Haushaltsjahre enthalten sind. „Das ist<br />

seit zwei Jahren abgebrochen, weil wir keine Zuschüsse mehr<br />

kriegen“, sagte Purucker. Bürgermeister Norbert Volk entgegnete<br />

ihm: Wir nehmen die vom Finanzausschuss verschobenen<br />

Positionen in die Planzahlen des jeweiligen Jahres auf. Offen<br />

bleibt aber, wie wir sie dann durchführen können und werden.<br />

Götz ist nun beauftragt die Änderungswünsche in den Haushaltsentwurf<br />

2012 und der folgenden Jahre einzuarbeiten. Der<br />

Etat 2012 soll dann auf der nächsten Ratssitzung am Montag,<br />

den 21. Mai verabschiedet werden.<br />

Gesamtvolumen 2012: 6,2 Millionen Euro.<br />

Verwaltungshaushalt: 4,4 Millionen Euro.<br />

Wichtigste Einnahmen: Schlüsselzuweisungen 1,183 Millionen<br />

Euro, Einkommensteuerbeteiligung 920.000 Euro, Grundsteuern<br />

262.000 Euro, Gewerbesteuer 270.000 Euro, Benutzungsgebühren<br />

und Entgelte 502.000 Euro, Zuweisungen 360.000<br />

Euro und Konzessionsabgabe 89.000 Euro.<br />

Wichtigste Ausgaben: Kreisumlage 1,01 Millionen Euro, Verwaltungsumlage<br />

520.000 Euro, Zinsaufwendungen 145.000 Euro,<br />

Personalausgaben 573.000 Euro, Verwaltungs- und Betriebsaufwand<br />

1,4 Millionen Euro, Schülerbeförderung 89.000 Euro,<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen 400.000 Euro und Zuführung<br />

zum Vermögenshaushalt 160.000 Euro.<br />

Vermögenshaushalt: 1,8 Millionen Euro<br />

Wichtigste Einnahmen: Zuweisungen und Zuschüsse 550.000<br />

Euro, Rücklagenentnahme 400.000 Euro, Kreditaufnahme<br />

636.000 Euro und Zuführung vom Verwaltungshaushalt 160.000<br />

Euro.<br />

Wichtigste Ausgaben: Neues TSF für die Feuerwehr Hohenberg<br />

86.000 Euro, Einrichtung der Kinderkrippe 91.000 Euro, Generalsanierung<br />

des Kindergartens 534.000 Euro, Sanierung der<br />

Karlsbader Straße (Mannsflur) 64.000 Euro, Straßensanierung<br />

Tannenwirtshaus-Hohenreuth 32.000 Euro, Mauersanierung St.<br />

Antoniusweg 50.000 Euro, Druckerhöhungsstation Mannsflur<br />

56.000 Euro, Umbau altes Rathaus 108.000 Euro und Kredittilgungen<br />

320.000 Euro.

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