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Lithium-Ionen-Batterien<br />
auf den Gebieten Zerkleinern, Mischen und Dispergieren<br />
sowie Pulverhandling und -verdichtung. Die Ausstattung des<br />
iPAT, die teils bereits länger vorhanden ist, teils im Rahmen der<br />
DFG-Projektinitiative zusätzlich beschafft wurde, erlaubt die<br />
Durchführung und Untersuchung des Herstellungsprozesses<br />
von Lithium-Ionen-Elektroden im Kleinmaßstab. Die Möglich -<br />
keiten reichen von der Materialvorbehandlung über die Disper -<br />
gierung der Suspensionen bis zur Beschichtung, Trocknung<br />
und Verdichtung der Elektrodenschichten.<br />
Entwicklungsziel: längere Lebensdauer der Elektroden<br />
Für die Analytik verfügt das iPAT unter anderem über diverse<br />
Partikelgrößenmessgeräte bis in den Nanometerbereich, über<br />
Rheometer sowie über Geräte zur Messung von mikromechanischen<br />
Eigenschaften – dazu gehören unter anderem ein Ras ter -<br />
kraftmikroskop und ein Nanoindenter, mit dem Härtemes sun gen<br />
und die Bestimmung von elastischen Eigenschaften mög lich<br />
sind. Speziell für die Ermittlung der mechanischen Fes tig keit<br />
und Beständigkeit von Elektrodenbeschichtungen, die einen<br />
bedeutenden Einfluss auf die zyklische und kalendarische<br />
Lebensdauer der Elektroden haben, entwickelt oder adap tiert<br />
das iPAT derzeit verschiedene Methoden: die Nano in den tation,<br />
den Stirnabzugstest – die gebräuchlichste und am weitesten<br />
entwickelte quantitative Methode zur Messung der Haft -<br />
festigkeit dünner Oberflächenschichten – oder den Drei punkt -<br />
biegetest zur Messung der Verbund fes tig keit.<br />
Elektroden für Lithium-Ionen-Akkumulatoren bestehen<br />
aus wenigen Mikrometer großen Partikeln, z. B. Graphit par -<br />
tikel auf der Anode und Lithium-Metalloxidpartikel auf der<br />
Kathode. Diese sind auf einer Metallfolie, dem so genannten<br />
Strom sammler, in einer etwa 20 bis 200 μm starken Schicht<br />
gebunden. Wichtige Eigenschaften der Schicht sind das Flä chengewicht,<br />
die Schichthöhe und -breite, die Porosität so wie die<br />
Gemeinsam mit dem<br />
iPAT untersucht <strong>Evonik</strong><br />
Litarion beispielsweise<br />
die Schichterzeugung in<br />
der Produktionsanlage<br />
unter gezielter Variation<br />
der Dispersionseigen -<br />
schaften, insbesondere<br />
der rheologischen Eigen -<br />
schaften. Die Grafik<br />
zeigt, wie sich die Visko -<br />
si tät der Dispersion in<br />
Abhängigkeit von<br />
Fest stoff gehalt und<br />
Tempe ra tur ändert<br />
■■ T = 20 °C<br />
■■ T = 35 °C<br />
■■ T = 50 °C<br />
Viskosität [Pa•s]<br />
elements23 EVONIK SCIENCE NEWSLETTER<br />
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2<br />
1<br />
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0<br />
48<br />
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50 52 54 56 58 60 62 64 66<br />
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INORGANIC PARTICLE DESIGN<br />
Schichtkontur. Vor der Beschichtung müssen die Par tikel in<br />
einem Lösungsmittel zusammen mit einem Bindemittel dispergiert<br />
werden. Für die Beschichtung selbst stehen unterschied -<br />
liche Verfahren zur Verfügung, wobei die Auswahl unter<br />
anderem von der Gerätegröße – Labor- oder Produktionsmaß -<br />
stab – ab hängt. Die Rezeptur der Dispersion muss dem Be -<br />
schich tungs verfahren unter Einhaltung der gewünschten elektrochemischen<br />
Parameter der Elektroden angepasst werden.<br />
Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen <strong>Evonik</strong> und dem<br />
iPAT wird zum Beispiel der Einfluss wichtiger For mu lie rungsund<br />
Dispergierparameter auf die geometrischen und physikalischen<br />
Eigenschaften – unter anderem Höhe, Kontur und Po ro -<br />
si tät – von Elektrodenschichten untersucht. Konkret wol len die<br />
Forscher folgende Fragen klären:<br />
• Welchen Einfluss haben Rezeptur- und Disper gier para me -<br />
ter wie Feststoffgehalt, Dispergierzeit und -intensität, Tem pe -<br />
ratur und Vakuum auf die rheologischen Eigenschaften und die<br />
Stabilität der Dispersion für die Beschichtung?<br />
• Wie verläuft die Schichterzeugung in der Produk tions an -<br />
la ge unter gezielter Variation der Dispersionseigenschaften,<br />
insbesondere der rheologischen Eigenschaften, und gegebenenfalls<br />
unter Berücksichtigung des Beschichtungsverfahrens?<br />
• Wie hängen die Porosität verschiedener Elektroden schich -<br />
ten und die elektrochemische Leistung des fertigen Produkts<br />
zu sammen?<br />
Durch eine tiefer gehende Kenntnis dieser essenziellen<br />
Stru ktur-Eigenschaftsbeziehungen der untersuchten Systeme<br />
ist es möglich, Elektrodenbänder noch besser auf die jeweilige<br />
An wendung abzustimmen und maßgeschneidert für den Kun -<br />
den herzustellen. Auf diese Weise sollen auch die Elek tro den<br />
zur weiteren Verbesserung der Lithium-Ionen-Batterien bei -<br />
tragen. Auch deshalb soll die Zusammenarbeit mit dem iPAT,<br />
die sich schon jetzt bewährt hat, in Zukunft noch erweitert werden.<br />
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Feststoffgehalt [%]<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
DR. ANDRÉ MECKLENBURG<br />
Servicebereich Verfahrenstechnik & Engineering<br />
<strong>Evonik</strong> Degussa GmbH<br />
+49 6181 59-4223<br />
andre.mecklenburg@evonik.com<br />
DR. ANDREAS SCHORMANN<br />
Produktionsleitung<br />
<strong>Evonik</strong> Litarion GmbH<br />
+49 3578 37487-314<br />
andreas.schormann@evonik.com<br />
DR. CLAUDIA VEIT<br />
Elektrodenentwicklung<br />
<strong>Evonik</strong> Degussa GmbH<br />
+49 2365 49-5093<br />
claudia.veit@evonik.com<br />
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