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Die Abtastung einer Silicondichtung<br />
mit VP AEROPERL ® R 806/30<br />
(100 Prozent bezogen auf AEROSIL ® 150)<br />
mit einem Hommel-Tester<br />
AEROSIL ® 300, dessen Oberfläche doppelt so groß und entsprechend<br />
aktiver ist. Da es aber extrem schwierig zu dispergieren<br />
ist, können die Hersteller es in Silicondichtmassen im<br />
Allgemeinen nicht einsetzen.<br />
Hier punktet das neue Mattierungsmittel: Es stammt von<br />
einem AEROSIL ® 300 ab, ist im Gegensatz zu diesem aber leicht<br />
dispergierbar. Im Ergebnis verbessern sich sowohl die Bruch -<br />
dehnung als auch die Zugfestigkeit der vernetzten Dichtmasse.<br />
Als Zusatz zu einer Standardformulierung, die AEROSIL ® 150<br />
enthält, bewirkt VP AEROPERL ® R806/30 allerdings auch eine<br />
Zunahme der Viskosität und eine Abnahme der Extrudier -<br />
barkeit. Dies lässt sich jedoch kompensieren, wenn der Anteil<br />
an AEROSIL ® 150 entsprechend verringert wird.<br />
Auf Basis ihrer Experimente empfehlen die Entwickler, 0,8<br />
Prozent des Mattierungsmittels VP AEROPERL ® R 806/30 und<br />
nur 7,2 Prozent des Füllstoffs AEROSIL ® 150 – statt den in Stan -<br />
dardformulierungen üblichen acht Prozent AEROSIL ® 150 –<br />
einzusetzen. Schon bei diesem geringen Zusatz an Mat tie -<br />
rungs mittel verringert sich der Restglanz um 75 Prozent, die<br />
Transluzenz bleibt gut und die Viskosität ändert sich kaum.<br />
Zudem lässt es sich unkompliziert in den gängigen Formulie -<br />
rungen für Silicondichtmassen dispergieren.<br />
Durch den Zusatz von VP AEROPERL ® R 806/30 verbessert sich die<br />
Bruchdehnung der Vulkanisate. Eine Ausnahme ist die Formulierung mit<br />
zehn Prozent des Mattierungsmittels; hier geht die Bruchdehnung im<br />
Vergleich zur Standardformulierung ohne Zusatz leicht zurück.<br />
Die gleichen Effekte werden auch bei der Zugfestigkeit beobachtet<br />
Bruchdehnung [%]<br />
800<br />
600<br />
400<br />
120<br />
0<br />
100% 50% 20% 10% 0%<br />
Menge an AEROSIL ® 150, die durch das<br />
Mattierungsmittel VP AEROPERL ® R 806/30 ersetzt wurde<br />
elements23 EVONIK SCIENCE NEWSLETTER<br />
INORGANIC PARTICLE DESIGN<br />
Mit der Entwicklung der neuen AEROPERL ® -Variante für<br />
Silicondichtmassen kommt <strong>Evonik</strong> dem Wunsch der Anwender<br />
nach Mattierung entgegen und hat einmal mehr die Vielfalt und<br />
Wandlungsfähigkeit pyrogener Kieselsäuren unter Beweis<br />
gestellt. Die Grundlage dafür ist das umfangreiche Know-how<br />
des Unternehmens, um anorganische Partikel wie Kieselsäuren<br />
hinsichtlich Größe, Struktur und Oberflächenbeschaffenheit<br />
gezielt zu modifizieren und sie für die jeweilige Anwendung<br />
maßzuschneidern. ●<br />
DR. JÜRGEN MEYER<br />
Jahrgang 1959<br />
Jürgen Meyer ist in der AEROSIL ® -For -<br />
schung des <strong>Evonik</strong>-Geschäftsbereichs<br />
Inorganic Materials verantwortlich für<br />
das Thema Partikelmodifizierung. Nach<br />
Chemiestudium und Promotion an der<br />
Julius-Maxi mi lians-Universität Würz burg<br />
startete er seine berufliche Lauf bahn<br />
1988 bei Degussa (heute <strong>Evonik</strong> Degussa<br />
GmbH) in der damaligen Anorganischen<br />
Forschung und arbeitete mit gefällten<br />
und pyrogenen Kieselsäuren sowie mit Mattierungsmitteln. Nach verschiedenen<br />
Stat ionen in der Produktion in Rheinfelden, wo er zu letzt<br />
Bau und Inbetriebnahme der Anlage zur Herstel lung von strukturmodifizierten<br />
AEROSIL ® -Typen verantwortete, übernahm er 2000 seine<br />
jetzige Position.<br />
+49 6181 59-4203, dr-juergen.meyer@evonik.com<br />
DR. MARIO SCHOLZ<br />
Jahrgang 1959<br />
Mario Scholz ist Leiter der Anwen -<br />
dungs technik für Siliconkautschuk im<br />
Ges chäfts bereich Inorganic Mate rials.<br />
Nach Chemiestudium und Promotion an<br />
der Georg-August-Universität Göttingen<br />
kam er 1990 als Mitarbeiter zu Degussa<br />
(heute <strong>Evonik</strong> Degussa GmbH) in den<br />
Bereich der damaligen Anorganischen<br />
For schung. Er war verantwortlich unter<br />
anderem für die Entwicklung von Car bon<br />
Black für die Reifenindustrie und für die Entwicklung und Produk tion<br />
von Zeolith-Katalysatoren für die petrochemische Industrie, bis er<br />
2004 seine jetzige Position übernahm.<br />
+49 6181 59-5338, mario.scholz@evonik.com<br />
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