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KUNSTSTOFFE FÜR DIE PHOTOVOLTAIK<br />
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Mit schlanken Solarzellen preiswert<br />
DR. CLAUDIUS NEUMANN, DR. JOCHEN ACKERMANN<br />
Die Solarbranche sucht dringend nach neuen, preiswerten<br />
Materialien, denn trotz eines anhaltenden Booms ist<br />
die Photovoltaik im Vergleich zu anderen regenerativen<br />
Energiequellen ohne staatliche Sub ven tion immer noch<br />
nicht wettbewerbsfähig. Um Solar zellen den Weg in<br />
einen ebenso nachhaltigen wie zukunftsträchtigen Ener -<br />
gie markt zu ebnen, müssten ihre Herstellungs- und<br />
Installations kosten deutlich gesenkt werden. Den Schlüs -<br />
sel zu einer höheren Wirtschaftlichkeit könnte die<br />
moder ne Dünnschicht technologie in Verbindung mit<br />
leistungsfähigen Kunststoffen liefern. Ent wick ler des<br />
Projekthauses Functional Films & Surfaces von <strong>Evonik</strong><br />
haben für dieses Vorhaben bereits eine strategische<br />
Marschroute erarbeitet.<br />
Allen Einsparungen zum Trotz wird die Energie -<br />
nachfrage in den kommenden Jahrzehnten unaufhörlich<br />
steigen. Die Inter nationale Energieagentur<br />
(IEA) geht in ihrem aktuellen World Energy Outlook<br />
davon aus, dass der weltweite Energiebedarf von derzeit 10,8<br />
Milliarden Tonnen Öleinheiten bis 2030 auf 16,3 Milliarden<br />
Tonnen wachsen wird, was einem An stieg von über 50 Prozent<br />
entspricht. Den Prog nosen zufolge wird es auch in den kommenden<br />
Jahr zehnten bei einem Energiemix blei ben, bei dem<br />
der Anteil der erneuerbaren Energien aller Voraus sicht nach<br />
aber überproportional steigen wird. Heu te sind weltweit über<br />
180 GW elektrische Leistung aus erneuerbaren Energien in -<br />
stal liert; dies entspricht rund 18 Prozent des globalen Ener gie -<br />
auf kom mens.<br />
Im Spektrum der erneuerbaren Energien gilt die Photovol -<br />
ta ik als besonders zukunftsträchtig. Ob wohl der Anteil des So -<br />
lar stroms am Gesamtstrom ver brauch in Deutschland gegenwärtig<br />
noch im Promillebereich angesiedelt ist, weist dieser<br />
Sek tor derzeit zweistellige Wachstumsraten pro Jahr auf. Damit<br />
ist die Photovoltaik die Erneuerbare-Ener gien-Technologie mit<br />
dem höchsten Wachstum und den größten Zukunftsperspek -<br />
tiven. Das liegt unter anderem daran, dass die dafür notwendigen<br />
Solar module umweltverträglich auf Hausdächern und Frei -<br />
flächen untergebracht werden können. Weiter hin steht der<br />
Energiespender Sonne quasi unendlich zur Verfügung: Das<br />
Energieangebot der Sonne ist mehr als 10.000-fach größer als<br />
der weltweite Energiebedarf.<br />
Ungeachtet der hohen Attraktivität der Photo vol taik müssen<br />
die Kosten für Solarstrom von derzeit etwa drei Euro pro Watt -<br />
peak auf mindestens einen Euro sinken, um ohne Subven tionen<br />
wettbewerbsfähig zu sein. Hinter Wattpeak (Wp) verbirgt sich<br />
ein standardisiertes Maß für die Leistungsfähigkeit von Solar zel -<br />
len und Modulen, da zu Vergleichs zwecken Modul preise üb -<br />
licher weise in Euro/Wp angegeben werden. Dabei entspricht<br />
ein Wp der elek trisc hen Leistung, die erreicht wird, wenn So -<br />
lar strahlung mit 1.000 Watt je m 2 senkrecht auf das Modul trifft<br />
und die Temperatur der Solarzellen bei 25 °C gehalten wird.<br />
Solarstrom soll wettbewerbsfähig werden<br />
Die europäische Photovoltaik-Technologieplatt form, ein Zu -<br />
sam menschluss der wichtigsten Dia log führer im Photovol ta ik -<br />
bereich auf europäischer Ebene, hat im Juni 2007 eine Strategic<br />
Research Agenda (SRA) veröffentlicht. Um Europas weltweite<br />
Führungsrolle in der Photovoltaik zu festigen, werden in dem<br />
Dokument kurz-, mittel und langfristige Forschungsprioritäten<br />
gesetzt. Der SRA zufolge kann Solarstrom in Südeuropa bis<br />
2015 mit konventioneller Stromerzeugung wettbewerbsfähig<br />
sein und bis 2020 in fast ganz Europa. Laut SRA lässt sich die als<br />
Grid Parity bezeichnete Wettbewerbs fä hig keit durch eine starke<br />
Marktentwicklung erreichen, sofern die nötigen Marktein -<br />
führungsinstrumente in so vielen europäischen Ländern wie<br />
mög lich etabliert sind. Als beispielhaft wird das deutsche Er -<br />
neu erbare-Energien-Gesetz (EEG) bezeichnet.<br />
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