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Elements23 - Evonik

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For mu lierung und Schaumstabilisator eröffnen. Die hohe<br />

Kompe tenz in der Siliconchemie dient <strong>Evonik</strong> hier als Basis, mit<br />

deren Hilfe maßgeschneiderte Schaumstabilisatoren – wie<br />

nach dem Bau kastenprinzip – aufgebaut werden können, die<br />

den individu ellen Anforderungen unterschiedlichster Poly ure -<br />

than-Schaum systeme gerecht werden.<br />

Kühlschränke fit für die Zukunft machen<br />

Die Wärmeleitfähigkeit Lambda (λ) des eingesetzten Dämm -<br />

stoffs gilt als wichtigste Größe bei der Herstellung von Kühl -<br />

schränken, denn sie liefert das Bewertungskriterium für die<br />

isolierende Wirkung. Als Herausforderung hat sich die gesamte<br />

Branche und damit auch <strong>Evonik</strong> das Ziel gesetzt, den λ-Wert um<br />

bis zu zehn Prozent zu verbessern. Grundsätzlich gilt: Je feinzelliger<br />

der Schaum, desto besser ist die Wärmeisolation. Die<br />

Zellstruktur lässt sich in hohem Maße über die Wahl und die Gestaltung<br />

der Additive – insbesondere des Schaum sta bi li sa tors –<br />

beeinflussen. So leisten die Additive einen wesentlichen Beitrag<br />

zum Erreichen einer maximalen Energieeffizienz.<br />

Doch nicht nur die Feinzelligkeit des Schaums bestimmt die<br />

Energieeffizienz, auch dessen gleichmäßige und störungsfreie<br />

Verteilung ist von entscheidender Bedeutung. Bei der Kühl -<br />

schrankproduktion werden die Blechaußenhaut und die Kunst -<br />

stoffinnenhaut des Kühlschrankkabinetts in Stützformen fi -<br />

xiert. In den dazwischen freibleibenden Raum wird die flüssige<br />

Polyurethan-Reaktionsmischung – meist nur an einer einzigen<br />

Stelle – eingespritzt. Der entstehende und expandierende<br />

Schaum muss komplexe Fließwege zurücklegen, die ihn me -<br />

cha nisch beanspruchen und schädigen können, bis er den Hohl -<br />

raum in der Wandung ganz ausfüllt und ausgehärtet ist. Jede<br />

Fehlstelle, jede Störung kann zur Ausbildung von Wärme brü -<br />

cken führen, die die Isolationswirkung des Gesamtsystems vermindern.<br />

Deshalb ist die Verbesserung der Fließfähigkeit auch<br />

ein wichtiger Ansatzpunkt für den Additivhersteller.<br />

Mit Schaumstabilisatoren eines neuen, innovativen Struk -<br />

turtyps ist es <strong>Evonik</strong> gelungen, Feinzelligkeit und Fließverhal -<br />

ten gleichermaßen zu adressieren. Diese Substanzen ermöglichen<br />

eine besonders wirkungsvolle Absenkung der Ober -<br />

flächen spannung der Polyurethan-Reaktionsmischung, was<br />

einerseits die Entstehung der Schaumzellen (Nukleierung)<br />

fördert, d. h. den Schaum feinzelliger macht, und andererseits<br />

den expandierenden Schaum effektiv stabilisiert, d. h. die Fließ -<br />

fä hig keit verbessert und Schaumstörungen minimiert.<br />

Trotz der großen Erfolge, die Feinzelligkeit durch optimierte<br />

Schaumstabilisatoren zu verbessern, sind diesem Weg auch<br />

Grenzen gesetzt, da sich die Oberflächenspannung nicht beliebig<br />

weit absenken lässt. Auch deshalb hat <strong>Evonik</strong> zusätzliche<br />

Anstrengungen unternommen, um die heterogene Nukle ie rung<br />

durch Nutzung eines neuartigen Feststoffkonzepts zu unterstützen.<br />

Ein solches zusätzliches Nukleierungsmittel könn te die<br />

Keimzahl und damit die Feinzelligkeit noch weiter erhöhen.<br />

<strong>Evonik</strong> hat hierfür jetzt eine Lösung gefunden und zum Patent<br />

angemeldet.<br />

Stabilisatoren für Polyurethanschäume sind wichtige For -<br />

mulierungsbestandteile, die eine rationale Produktion oft erst<br />

ermöglichen, in jedem Fall aber wesentlichen Anteil an der Sys -<br />

Der Schnitt durch eine<br />

Kühlschrankfront zeigt,<br />

welche kom ple xen<br />

Fließwege die Polyure -<br />

than-Reaktionsmischung<br />

zurücklegen muss,<br />

die meist nur an einer<br />

einzigen Stelle eingespritzt<br />

wird<br />

temoptimierung haben. Die neuen Silicontenside zeigen dies<br />

deutlich – vor allem im Zusammenspiel mit der zusätzlichen<br />

Nukle ierung durch ausgewählte Feststoffe. Sie verbessern die<br />

Pro duktivität und senken die Kosten. Dank der vielen Stell -<br />

schrauben, die im System enthalten sind, und dem tiefen an -<br />

wen dungstechnischen Verständnis der Struktur-Wirkungsbe -<br />

ziehungen von <strong>Evonik</strong> lassen sich auf Basis der engen Ent wick -<br />

lungspartnerschaften kundenspezifische Lösungen nach dem<br />

Baukastenprinzip erzeugen. <strong>Evonik</strong> leistet mit dieser Spezialität<br />

auch einen Beitrag zum Umweltschutz – gemäß dem Motto:<br />

kleine Menge, große Wirkung. Bei einem Anteil von unter<br />

einem Prozent im Gesamtsystem sicherlich eine zutreffende<br />

Aussage. ●<br />

DR. CHRISTIAN EILBRACHT<br />

Jahrgang 1969<br />

Christian Eilbracht ist im <strong>Evonik</strong>-Geschäftsbereich<br />

Con sumer Specialties als Technical Director global verantwortlich<br />

für Entwicklung und Anwendungstechnik<br />

von Polyurethanadditiven. Nach Chemiestudium und<br />

Pro motion 1997 an der Universität Dortmund mit<br />

Schwer punkt Festkörperchemie startete er seine berufliche<br />

Laufbahn bei Hoechst im Bereich Hochtempera -<br />

tur supra leitung. Anschließend wechselte er zur Clariant<br />

in den Bereich Pigmente und Additive, wo er sich mit<br />

For schung und Entwicklung von Flammschutzmitteln<br />

für Thermoplaste und Polyurethanschäume beschäftigte. 2001 wechselte er zu<br />

<strong>Evonik</strong> Industries.<br />

+49 201 173-2882, christian.eilbracht@evonik.com<br />

DR. CARSTEN SCHILLER<br />

Jahrgang 1973<br />

Carsten Schiller arbeitet im <strong>Evonik</strong>-Geschäftsbereich<br />

Consumer Specialties als Technical Manager Rigid Foam<br />

Development in der Anwendungstechnik der Produkt -<br />

linie Polyurethanadditive. Zu seinen Aufgaben gehören<br />

Produktentwicklung, technischer Kundenser vice und<br />

technisches Key Account Management. Nach Chemie -<br />

studium an der Universität Hamburg und Pro motion an<br />

der Ruhr-Universität Bochum im Jahr 2003 forschte er<br />

an der Universität Duisburg-Essen an resorbierbaren Bio -<br />

materialien, bis er Anfang 2005 zu <strong>Evonik</strong> Industries kam.<br />

+49 201 173-2161, carsten.schiller@evonik.com<br />

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