5. EVU – Tagung Verkehrssicherheit in Österreich - EVU e.V.
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<strong>5.</strong> <strong>EVU</strong> <strong>–</strong> <strong>Tagung</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong><br />
07. März 2008, Wien<br />
2.3.1. Festlegung des Testprogramms<br />
Die Griffigkeitsmessungen wurden mit dem RoadSTAR² durchgeführt. Die sechs selektierten<br />
Beläge wurden unter Standardbed<strong>in</strong>gungen mit allen Reifen bei Geschw<strong>in</strong>digkeiten von 40,<br />
60, 80 und 100 km/h durchgeführt. Die Griffigkeitsmessungen wurden für alle Testserien<br />
zum<strong>in</strong>dest zweifach und unmittelbar h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander durchgeführt. Sofort nach der Messung<br />
wurden die Ergebnisse auf ihre Genauigkeit überprüft. Konnte die Wiederholbarkeit der<br />
Messungen nicht mit e<strong>in</strong>er Genauigkeit von Δµ=0,03 bestätigt werden, wurden zusätzliche<br />
Messungen durchgeführt. In der späteren Auswertung wurden nur jene Messserien<br />
berücksichtigt, welche die geforderte Wiederholbarkeit aufwiesen.<br />
Die Bremsversuche wurden mit 2 Fahrzeugen mit denselben Straßenreifen, mit denen auch<br />
die Griffigkeitsmessungen durchgeführt wurden, auf allen angenässten Belägen mit aktiviertem<br />
und teils deaktiviertem ABS aus unterschiedlichen Anfangsgeschw<strong>in</strong>digkeiten vorgenommen.<br />
Für jede def<strong>in</strong>ierte Testsequenz wurden 3 Bremsserien durchgeführt, um Ausreißer<br />
<strong>in</strong> der Bremsverzögerung bzw. im Bremsweg sofort erkennen und ausscheiden zu<br />
können. In der nachfolgenden Datenauswertung wurden nur jene Testsequenzen berücksichtigt,<br />
die <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er def<strong>in</strong>ierten Genauigkeitsschranke lagen.<br />
Ursprünglich war vorgesehen, die Bremsversuche mit aktiviertem ABS auch aus e<strong>in</strong>er<br />
Anfangsgeschw<strong>in</strong>digkeit von 130 km/h durchzuführen, sofern die Sicherheit dies erlaubt<br />
hätte. Nachdem jedoch der seitliche Freiraum auf der Teststrecke nicht ausreichend groß<br />
war, wurden die Bremsversuche nur mit maximal 100 km/h durchgeführt. Die Ergebnisse der<br />
Bremsversuche korrelierten aber ausgezeichnet mit den Ergebnissen der Bremsversuche<br />
deutscher Studien, sodass allfällige Fragestellungen bei Bremsversuchen aus höheren<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeiten aus diesen beiden Untersuchungen abgeleitet werden können.<br />
2.3.2. Auswertung der Bremsversuche<br />
Im Detail konnten aus den Bremsversuchen folgende Erkenntnisse abgeleitet werden:<br />
• Der Zusammenhang zwischen Anfangsgeschw<strong>in</strong>digkeit und Bremsweg konnte ausgezeichnet<br />
durch e<strong>in</strong>e polynomische Funktion 2. Ordnung mit erzwungenem Schnittpunkt<br />
im Koord<strong>in</strong>atenursprung angenähert werden kann. E<strong>in</strong>e Extrapolation auf höhere<br />
Anfangsgeschw<strong>in</strong>digkeiten ist dadurch möglich.<br />
• Die Unterschiede im Bremsweg waren bis etwa 40 km/h Anfangsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
unabhängig vom Fahrzeug sowie vom aktivierten oder deaktivierten ABS, deutliche<br />
Unterschiede des Bremswegs bei aktiviertem oder deaktiviertem ABS zeigten sich erst<br />
bei höheren Anfangsgeschw<strong>in</strong>digkeiten. Die unterschiedlichen Bremssysteme der beiden<br />
im Zuge der Bremsversuche verwendeten Fahrzeuge lieferten nahezu idente Ergebnisse.<br />
• Bei aktiviertem ABS zeigte sich bei der MFDD (Mean Fully Developed Decelaration)<br />
- wie erwartet - nahezu ke<strong>in</strong>e Geschw<strong>in</strong>digkeitsabhängigkeit<br />
MAURER, Peter <strong>–</strong> Fahrbahngriffigkeit Straße - Fahrzeug Seite 33