Prof. Dr. Wolfgang Welsch Vorlesung: Mensch und Welt ...
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7. <strong>Vorlesung</strong>: 03. 02. 2009<br />
Kants Gr<strong>und</strong>legung der modernen Denkform (II)<br />
"Was versteht man denn, wenn man von einem der Erkenntnis korrespondierenden, mithin auch<br />
davon unterschiedenen Gegenstande redet? Es ist leicht einzusehen, daß dieser Gegenstand nur<br />
als etwas überhaupt = X müsse gedacht werden, weil wir außer unserer Erkenntnis doch nichts<br />
haben, welches wir dieser Erkenntnis als korrespondierend gegen über setzen können." Kritik der<br />
reinen Vernunft, A 104<br />
"Nun sind aber diese Erscheinungen nicht Dinge an sich selbst, sondern selbst nur Vorstellungen,<br />
die wiederum ihren Gegenstand haben, der also von uns nicht mehr angeschaut werden kann,<br />
<strong>und</strong> daher der nichtempirische, d.i. transzendentale Gegenstand = X genannt werden mag.<br />
Der reine Begriff von diesem transzendentalen Gegenstande (der wirklich bei allen unsern<br />
Erkenntnissen immer einerlei = X ist) ist das, was in allen [Akad.-Ausg.: was allen] unsern<br />
empirischen Begriffen überhaupt Beziehung auf einen Gegenstand, d.i. objektive Realität<br />
verschaffen kann. Dieser Begriff kann nun gar keine bestimmte Anschauung enthalten, <strong>und</strong> wird<br />
also nichts anders, als diejenige Einheit betreffen, die in einem Mannigfaltigen der Erkenntnis<br />
angetroffen werden muß, so fern es in Beziehung auf einen Gegenstand steht. Diese Beziehung<br />
aber ist nichts anders, als die notwendige Einheit des Bewußtseins [...]." Ebd., A 109