Prof. Dr. Wolfgang Welsch Vorlesung: Mensch und Welt ...
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8. <strong>Vorlesung</strong>: 10. 02. 2009<br />
Der Idealismus - Überwindung oder Fortführung des anthropischen Prinzips der<br />
Moderne?<br />
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831)<br />
"die Fichtesche Philosophie hat denselben Standpunkt als die Kantische Philosophie; das letzte<br />
ist immer die Subjektivität".<br />
<strong>Vorlesung</strong>en über die Geschichte der Philosophie III, Werke 20 (Frankfurt/Main: Suhrkamp 1986), 407<br />
"Jede Philosophie ist wesentlich Idealismus oder hat denselben wenigstens zu ihrem Prinzip, <strong>und</strong><br />
die Frage ist dann nur, inwiefern dasselbe wirklich durchgeführt ist."<br />
Wissenschaft der Logik I, Werke 5, 172<br />
"[...] indem die Kantische Philosophie jene endliche Erkenntnis für die einzig mögliche erklärt<br />
[...], fällt sie zurück in absolute Endlichkeit <strong>und</strong> Subjektivität, <strong>und</strong> die ganze Aufgabe <strong>und</strong> Inhalt<br />
dieser Philosophie ist nicht das Erkennen des Absoluten, sondern das Erkennen dieser<br />
Subjektivität oder eine Kritik der Erkenntnisvermögen."<br />
Glauben <strong>und</strong> Wissen, Werke 2, 303<br />
"Es ist [...] die größte Inkonsequenz, einerseits zuzugeben, daß der Verstand nur Erscheinungen<br />
erkennt, <strong>und</strong> andererseits dies Erkennen als etwas Absolutes zu behaupten, indem man sagt, das<br />
Erkennen könne nicht weiter, dies sei die natürliche, absolute Schranke des menschlichen<br />
Wissens. [...] Als Schranke, Mangel wird etwas nur gewußt, ja empf<strong>und</strong>en, indem man zugleich<br />
darüber hinaus ist. [...] Es ist daher nur Bewußtlosigkeit, nicht einzusehen, daß eben die<br />
Bezeichnung von etwas als einem Endlichen oder Beschränkten den Beweis von der wirklichen<br />
Gegenwart des Unendlichen, Unbeschränkten enthält, daß das Wissen von Grenze nur sein kann,<br />
insofern das Unbegrenzte diesseits im Bewußtsein ist."<br />
Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Gr<strong>und</strong>risse I [1830], Werke 8, 143 f. [Vorbegriff, § 60]<br />
Der Kritizismus meint, daß "die eine Art, nämlich die Dinge an sich, zwar nicht, aber doch die<br />
andere Art, nämlich die Erscheinungen, in die Erkenntnis fielen". Dagegen bemerkt Hegel, dies<br />
sei so, "wie wenn einem Manne richtige Einsicht beigemessen würde, mit dem Zusatz, daß er<br />
jedoch nichts Wahres, sondern nur Unwahres einzusehen fähig sei. So ungereimt das letztere<br />
wäre, so ungereimt ist eine wahre Erkenntnis, die den Gegenstand nicht erkennte, wie er an sich<br />
ist."<br />
Wissenschaft der Logik I, 39 [Einleitung]